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Medizinmanagement II - Exam
Medizinmanagement II - Exam Aufgabe 1) Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers Im Rahmen dieser Übung werden wir uns auf die Untersuchung der Struktur und Funktion des menschlichen Körpers konzentrieren. Die Anatomie umfasst sowohl die makroskopische als auch die mikroskopische Betrachtung der Körperstrukturen, während die Physiologie die biochemischen, physikalischen und mechanischen Fu...

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Medizinmanagement II - Exam

Aufgabe 1)

Anatomie und Physiologie des menschlichen KörpersIm Rahmen dieser Übung werden wir uns auf die Untersuchung der Struktur und Funktion des menschlichen Körpers konzentrieren. Die Anatomie umfasst sowohl die makroskopische als auch die mikroskopische Betrachtung der Körperstrukturen, während die Physiologie die biochemischen, physikalischen und mechanischen Funktionen untersucht. Die Organsysteme, über die wir sprechen werden, umfassen das Skelett-, Muskel-, Nerven-, Kreislauf-, Verdauungs-, Hormon- und Fortpflanzungssystem. Darüber hinaus betrachten wir die Zellstruktur einschließlich der Membranen und Organellen, Zellteilung und Stoffwechselvorgänge sowie die Gewebetypen wie Epithel-, Binde-, Muskel- und Nervengewebe und die wichtigen Regelsysteme des Körpers wie Rückkopplungsmechanismen zum Beispiel bei der Regulation der Körpertemperatur oder der Blutgerinnung.

a)

1. Erläutere den Aufbau und die Funktion der Zellmembran. Gehe dabei auf die Komponenten ein, aus denen die Zellmembran besteht, und erkläre, wie sie zum Zellstoffwechsel beiträgt.

Lösung:

  • Aufbau der Zellmembran:Die Zellmembran, auch Plasmamembran genannt, ist die äußere Hülle einer Zelle und dient als Barriere zwischen dem Zellinneren und der Außenwelt. Sie hat eine Doppelschichtstruktur, die als Lipiddoppelschicht bekannt ist, und besteht hauptsächlich aus Phospholipiden, Proteinen und Kohlenhydraten.
  • Komponenten der Zellmembran:- Phospholipide: Die Phospholipide bilden die Grundstruktur der Membran und sorgen für ihre Fluidität. Ihre hydrophilen („wasserliebend“) Köpfe sind nach außen gerichtet, während die hydrophoben („wasserabweisend“) Schwänze nach innen zeigen.- Proteine: Diese können peripher an der Membranoberfläche oder integral als durchgängige Bestandteile der Membran vorkommen. Sie dienen als Transporter, Kanäle, Rezeptoren und Enzyme.- Kohlenhydrate: Meistens sind sie an Proteine (Glykoproteine) oder an Lipide (Glykolipide) gebunden und befinden sich auf der Außenseite der Membran. Sie spielen eine Rolle bei der Zell-Zell-Erkennung und der Signalübertragung.
  • Funktion der Zellmembran:Die Hauptfunktion der Zellmembran ist es, den Zellinhalt zu schützen und eine kontrollierte Umgebung innerhalb der Zelle aufrechtzuerhalten. Sie regelt den Ein- und Austritt von Stoffen, was für den Zellstoffwechsel essentiell ist.
  • Beitrag der Zellmembran zum Zellstoffwechsel:- Transport: Die Zellmembran ermöglicht den selektiven Transport von Ionen und Molekülen durch verschiedene Mechanismen wie einfache Diffusion, erleichterte Diffusion, aktiven Transport und Endozytose.- Signalübertragung: Membranproteine fungieren als Rezeptoren und erkennen Signalmoleküle, die spezifische Reaktionen innerhalb der Zelle auslösen.- Zell-Zell-Kommunikation: Glykoproteine und Glykolipide auf der Außenseite der Membran sind entscheidend für die Erkennung und Kommunikation zwischen Zellen.- Aufrechterhaltung des Membranpotentials: Durch die kontrollierte Verteilung von Ionen trägt die Zellmembran zur Aufrechterhaltung des elektrischen Potenzials bei, das wichtig für Prozesse wie Nervenimpulse und Muskelkontraktionen ist.

b)

2. Im menschlichen Körper spielen negative Rückkopplungssysteme eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Homöostase. Beschreibe anhand eines Beispiels, wie ein negatives Rückkopplungssystem funktioniert. Erläutere dabei die einzelnen Schritte und Mechanismen, die beteiligt sind.

Lösung:

  • Negatives Rückkopplungssystem:Ein negatives Rückkopplungssystem reguliert physiologische Parameter im Körper, indem es Abweichungen vom Normalzustand korrigiert und so zur Aufrechterhaltung der Homöostase beiträgt. Ein typisches Beispiel ist die Regulation der Körpertemperatur.
  • Beispiel: Regulation der Körpertemperatur:- Istwert und Sollwert: Der Sollwert ist die normale Körpertemperatur (etwa 37°C). Sensoren im Körper (Thermorezeptoren) messen kontinuierlich den Istwert, also die aktuelle Körpertemperatur.- Sollwertabweichung: Wenn der Istwert von der normalen Körpertemperatur abweicht (z.B. Überhitzung durch hohe Außentemperaturen oder Körpereigene Wärmeproduktion bei Fieber), wird dies von den Thermorezeptoren erkannt.- Signalübertragung: Diese Thermorezeptoren senden Signale an das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus.- Effektorenaktivierung: Der Hypothalamus verarbeitet die Informationen und aktiviert Effektoren, um die Temperatur zu regulieren. - Bei Überhitzung: Der Hypothalamus sendet Signale aus, die zur Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation) und zur Aktivierung der Schweißdrüsen führen. Durch das Schwitzen und die erhöhte Durchblutung wird Wärme abgegeben und die Körpertemperatur gesenkt. - Bei Unterkühlung: Der Hypothalamus aktiviert Mechanismen wie das Zittern der Muskeln (um Wärme durch Muskelaktivität zu erzeugen) und die Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktion), um Wärme im Körper zu halten.
  • Rückkopplungsprozess:- Korrektur: Die Maßnahmen der Effektoren führen dazu, dass der Istwert wieder näher an den Sollwert herangeführt wird.- Signalabschaltung: Sobald der Sollwert erreicht ist, reduzieren die Thermorezeptoren ihre Signale, und die Maßnahmen der Effektoren werden angepasst oder eingestellt. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Korrekturmaßnahmen nicht über das Ziel hinausschießen.

c)

3. Berechne die kalorische Energiebilanz für eine Person, die folgende Aktivitäten durchführt:

  • 8 Stunden Schlaf (0,9 kcal pro kg Körpergewicht pro Stunde)
  • 1 Stunde moderate körperliche Betätigung (8 kcal pro kg Körpergewicht pro Stunde)
  • 1 Stunde leichte körperliche Tätigkeit (2,5 kcal pro kg Körpergewicht pro Stunde)
  • Verwende das Körpergewicht von 75 kg und berücksichtige den Grundumsatz von 1700 kcal pro Tag für die Berechnung. Erkläre die einzelnen Schritte der Berechnung.

    Lösung:

    • Schritte zur Berechnung der kalorischen Energiebilanz:
    • Grundumsatz: Der Grundumsatz (Basal Metabolic Rate, BMR) ist die Menge an Energie (in kcal), die eine Person im Ruhezustand benötigt, um grundlegende physiologische Funktionen aufrechtzuerhalten. Für diese Person beträgt der Grundumsatz 1700 kcal pro Tag.
    • Berechnung der Kalorien für verschiedene Aktivitäten:- 8 Stunden Schlaf: - Kalorienverbrauch pro Stunde = 0,9 kcal pro kg Körpergewicht - Gesamtverbrauch für 8 Stunden = 0,9 kcal/kg * 75 kg * 8 Stunden - Gesamtverbrauch für 8 Stunden Schlaf = 0,9 * 75 * 8 = 540 kcal- 1 Stunde moderate körperliche Betätigung: - Kalorienverbrauch pro Stunde = 8 kcal pro kg Körpergewicht - Gesamtverbrauch für 1 Stunde = 8 kcal/kg * 75 kg * 1 Stunde - Gesamtverbrauch für 1 Stunde moderater Betätigung = 8 * 75 * 1 = 600 kcal- 1 Stunde leichte körperliche Tätigkeit: - Kalorienverbrauch pro Stunde = 2,5 kcal pro kg Körpergewicht - Gesamtverbrauch für 1 Stunde = 2,5 kcal/kg * 75 kg * 1 Stunde - Gesamtverbrauch für 1 Stunde leichter Tätigkeit = 2,5 * 75 * 1 = 187,5 kcal
    • Gesamtverbrauch durch Aktivität und Grundumsatz:- Kalorienverbrauch durch Schlaf: 540 kcal- Kalorienverbrauch durch moderate körperliche Betätigung: 600 kcal- Kalorienverbrauch durch leichte körperliche Tätigkeit: 187,5 kcal- Summe der Kalorien durch Aktivitäten: 540 + 600 + 187,5 = 1327,5 kcal
    • Gesamtkalorienverbrauch pro Tag:- Grundumsatz (BMR): 1700 kcal- Kalorien durch Aktivitäten: 1327,5 kcal- Gesamtkalorienverbrauch: 1700 + 1327,5 = 3027,5 kcal
    • Zusammenfassung:Die kalorische Energiebilanz für diese Person beträgt 3027,5 kcal pro Tag, basierend auf dem Grundumsatz und den durchgeführten Aktivitäten.

    Aufgabe 2)

    Elektronische Gesundheitsakten (EHR)

    Elektronische Gesundheitsakten (EHR) sind digitale Versionen von Patientenakten, die umfassende Gesundheitsinformationen enthalten. Sie bieten viele Vorteile, wie beispielsweise:

    • Sicherer Zugang für autorisierte Benutzer
    • Unterstützung bei Diagnose und Behandlung
    • Ermöglicht Arzneimittelverfolgung und Allergenmanagement
    • Fördert zwischeninstitutionelle Kommunikation
    • Zeitersparnis und Fehlerreduktion durch automatisierte Prozesse
    • FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) Standard für Datenaustausch

    a)

    a) Beschreibe die möglichen Sicherheitsmaßnahmen, die in einem EHR-System implementiert werden sollten, um einen sicheren Zugang für autorisierte Benutzer zu gewährleisten. Erläutere zudem, wie diese Maßnahmen helfen, die Integrität und Vertraulichkeit der Patienteninformationen zu bewahren.

    Lösung:

    Mögliche Sicherheitsmaßnahmen in einem EHR-System

    Um den sicheren Zugang für autorisierte Benutzer in einem Elektronische Gesundheitsakten (EHR)-System zu gewährleisten und die Integrität sowie Vertraulichkeit der Patienteninformationen zu bewahren, können verschiedene Sicherheitsmaßnahmen implementiert werden:

    • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Durch die Integration der Zwei-Faktor-Authentifizierung wird der Benutzerzugang zusätzlich gesichert. Neben dem Passwort wird ein zweites Authentifizierungsmerkmal, wie ein einmaliger Code oder ein biometrischer Scan, verwendet. Dies reduziert das Risiko, dass unautorisierte Personen Zugang zu den Daten erhalten.
    • Verschlüsselung: Die Verschlüsselung von Daten sowohl im Ruhezustand (data at rest) als auch während der Übertragung (data in transit) sichert die Informationen vor unbefugtem Zugriff. Verschlüsselung schützt die Vertraulichkeit, indem sie sicherstellt, dass nur autorisierte Benutzer die Daten lesen können.
    • Zugangskontrollen und Rollenbasierter Zugriff (RBAC): Durch implementierte Zugangskontrollen und rollenbasierte Zugriffsbeschränkungen wird sichergestellt, dass Benutzer nur auf die für sie relevanten Daten zugreifen können. Beispielsweise haben Ärzte, Krankenschwestern und Verwaltungspersonal unterschiedliche Zugriffsrechte, was die Sicherheit erhöht.
    • Auditprotokollierung: Die Protokollierung aller Zugriffe und Aktivitäten im System ermöglicht die Nachverfolgung und Überwachung von Änderungen und Zugriffen. Diese Maßnahme trägt zur Aufrechterhaltung der Integrität bei und hilft, Sicherheitslücken oder unautorisierte Zugriffe zu erkennen.
    • Schulung und Sensibilisierung: Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für das Personal fördern ein besseres Verständnis der Sicherheitsprotokolle und der Bedeutung des Datenschutzes. Informierte Benutzer können Sicherheitspraktiken besser umsetzen und so zur Gesamtsicherheit beitragen.
    • Netzwerksicherheit: Implementierung von Firewalls, Intrusion Detection Systeme (IDS) und Intrusion Prevention Systeme (IPS) schützt das Netzwerk vor äußeren Bedrohungen und verhindert unautorisierte Zugriffe.
    • Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Durch regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Penetrationstests können Schwachstellen identifiziert und behoben werden. Diese proaktiven Maßnahmen helfen, die Sicherheit kontinuierlich zu verbessern.

    Diese Sicherheitsmaßnahmen helfen, die Integrität und Vertraulichkeit der Patienteninformationen in einem EHR-System zu bewahren, indem sie sicherstellen, dass nur autorisierte Benutzer Zugang zu den Daten haben und dass die Daten vor unbefugtem Zugriff und Manipulation geschützt werden.

    Aufgabe 3)

    Ein Qualitätsmanagementsystem (QM-System) in einer medizinischen Einrichtung verfolgt das Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung der Patientenversorgung durch die Implementierung von Verfahren und Prozessen zur Qualitätssicherung und -verbesserung. Grundlage eines QM-Systems sind Normen, wie ISO 9001 und ISO 13485, sowie der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), der als ein zentraler Prozess der Qualitätsverbesserung dient.

    Zur erfolgreichen Implementierung eines QM-Systems gehören unter anderem die Integration von Qualitätsindikatoren, Risikomanagement, und Prozessoptimierung sowie umfassende Anforderungen wie Dokumentation, Schulungen und interne Audits.

    a)

    Erkläre den PDCA-Zyklus und beschreibe, wie er in einer medizinischen Einrichtung angewendet werden kann, um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Führe konkrete Beispiele an, wie jeder Schritt des Zyklus in einem Krankenhaus umgesetzt werden kann.

    Lösung:

    Der PDCA-Zyklus ist ein fortlaufender Prozess zur kontinuierlichen Verbesserung und wird häufig im Qualitätsmanagement angewendet. Er besteht aus den vier Schritten: Plan (Planen), Do (Durchführen), Check (Überprüfen) und Act (Handeln). Im Folgenden erkläre ich jeden Schritt und gebe konkrete Beispiele, wie er in einer medizinischen Einrichtung, wie einem Krankenhaus, zur Verbesserung der Patientenversorgung eingesetzt werden kann.

    • Plan (Planen):In diesem Schritt werden Ziele definiert und Pläne entwickelt, um diese Ziele zu erreichen. Zum Beispiel könnte ein Krankenhaus das Ziel haben, die Wartezeiten in der Notaufnahme zu verkürzen. Dazu könnten die Verantwortlichen Daten zur aktuellen Situation sammeln, die Ursachen für lange Wartezeiten analysieren und Maßnahmen planen, um diese zu reduzieren.Ein konkretes Beispiel könnte sein: Einführung eines Systems zur besseren Patientenflusssteuerung in der Notaufnahme, basierend auf den erfassten Patientendaten und durchgeführten Analysen.
    • Do (Durchführen):In diesem Schritt werden die geplanten Maßnahmen umgesetzt. Dies könnte zum Beispiel die Einführung des neuen Patientenflusssteuerungssystems umfassen, die Schulung des Personals zur Anwendung des Systems und die praktische Umsetzung im täglichen Betrieb.Ein Beispiel könnte sein: Die Nutzung eines triagebasierten Systems, das die Patienten nach Dringlichkeit einteilt und somit die effizientere Behandlung ermöglicht.
    • Check (Überprüfen):Hier werden die Ergebnisse der umgesetzten Maßnahmen überprüft und bewertet. Das Krankenhaus könnte die tatsächlichen Wartezeiten nach der Einführung des neuen Systems mit den vorherigen Wartezeiten vergleichen, um festzustellen, ob die Maßnahmen erfolgreich waren.Ein Beispiel könnte sein: Analyse der durch das neue System gesammelten Daten, um zu überprüfen, ob die Wartezeiten insgesamt reduziert wurden und die Patienten besser medizinisch versorgt werden.
    • Act (Handeln):Basierend auf den Ergebnissen im Check-Schritt werden weiterführende Maßnahmen ergriffen. Wenn die geplanten Maßnahmen erfolgreich waren, könnten diese an anderen Abteilungen des Krankenhauses ebenfalls eingeführt werden. Falls nicht, werden die Pläne angepasst und der PDCA-Zyklus erneut durchlaufen.Ein Beispiel könnte sein: Anpassung des Triageprozesses basierend auf den gesammelten Feedback und entsprechende Schulungen des Personals zur Lösung der aufgetretenen Probleme, die während des Check-Schrittes identifiziert wurden.

    Durch die kontinuierliche Anwendung des PDCA-Zyklus kann ein Krankenhaus sicherstellen, dass die Qualität der Patientenversorgung stetig verbessert wird.

    b)

    Nehmen wir an, eine medizinische Einrichtung möchte die Einhaltung der ISO 9001 Norm sicherstellen. Du sollst ein Konzept erstellen, das den gesamten Prozess von der Planung bis zur Überprüfung abdeckt. Berücksichtige dabei insbesondere die Anforderungen an Dokumentation, Schulung und interne Audits. Wie kannst Du sicherstellen, dass die Norm nachhaltig eingehalten wird?

    Lösung:

    Um die Einhaltung der ISO 9001 Norm in einer medizinischen Einrichtung sicherzustellen, muss ein umfassendes Konzept entwickelt werden, das die Schritte von der Planung bis zur Überprüfung abdeckt. Hier ist ein detaillierter Plan, der alle wichtigen Aspekte berücksichtigt:

    • Planung:In der Planungsphase sollte eine Bestandsaufnahme der aktuellen Prozesse durchgeführt werden. Ziel ist es, Lücken in der aktuellen Praxis im Vergleich zur ISO 9001 Norm zu identifizieren. Dazu gehören:
      • Erstellung eines Projektplans zur Einführung der ISO 9001 Norm.
      • Festlegung von Verantwortlichkeiten und Ressourcen.
      • Identifizierung und Definition von Qualitätsindikatoren.
      • Erstellung von Verfahrensdokumenten und Prozessbeschreibungen, die den ISO 9001 Anforderungen entsprechen.
      • Entwicklung eines Schulungsplans für das Personal.
    • Durchführung:In dieser Phase werden die geplanten Maßnahmen umgesetzt. Dies umfasst:
      • Implementierung der neu entwickelten oder angepassten Prozesse.
      • Durchführung von Schulungen für alle Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass jeder die neuen Prozesse versteht und anwenden kann.
      • Einführung eines Dokumentationssystems, um sicherzustellen, dass alle Prozesse und Verfahren ordnungsgemäß dokumentiert sind. Dies umfasst auch die Erstellung und Pflege von Qualitätsaufzeichnungen.
      • Einführung eines internen Kommunikationssystems zur Förderung des Verständnisses und der Akzeptanz der neuen Prozesse im gesamten Team.
    • Überprüfung:Die Überprüfung umfasst regelmäßige interne Audits und Management-Reviews:
      • Durchführung interner Audits zur Überprüfung der Einhaltung der neuen Prozesse und Verfahren.
      • Bewertung der Ergebnisse von Audits und Qualitätsindikatoren.
      • Durchführung von Management-Reviews, um die Effektivität der implementierten Maßnahmen zu bewerten und notwendige Anpassungen vorzunehmen.
    • Handeln:Basierend auf den Ergebnissen der Überprüfung müssen Schritte unternommen werden, um die Einhaltung der Norm nachhaltig sicherzustellen:
      • Ergreifung von Korrekturmaßnahmen zur Behebung von Abweichungen, die während der Audits identifiziert wurden.
      • Kontinuierliche Verbesserung der Prozesse basierend auf den erhaltenen Feedbacks und Daten.
      • Regelmäßige Schulungen und Auffrischungskurse für das Personal, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der Prozesse und Verfahren bleiben.
      • Evaluierung und Aktualisierung von Dokumentationen und Aufzeichnungen, um sicherzustellen, dass sie stets den aktuellen Anforderungen und Prozessen entsprechen.

    Sicherstellung der nachhaltigen Einhaltung der Norm:Um die Nachhaltigkeit der ISO 9001 Einhaltung zu gewährleisten, sind folgende zusätzliche Maßnahmen erforderlich:

    • Implementieren eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP), um systematisch Verbesserungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen.
    • Sicherstellen, dass die obere Leitung engagiert und aktiv in den Qualitätsmanagementprozess eingebunden ist.
    • Regelmäßige Kommunikation der Qualitätsziele und -ergebnisse an alle Mitarbeiter, um eine Kultur der Qualitätsverantwortung zu etablieren.
    • Einrichtung eines Meldesystems für Auffälligkeiten und Verbesserungsvorschläge aus allen Ebenen der Organisation.
    • Kontinuierliche Überwachung und Analyse der Qualitätsindikatoren und Anpassung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung.

    Durch diese umfassenden Maßnahmen kann die medizinische Einrichtung sicherstellen, dass die ISO 9001 Norm nicht nur eingehalten, sondern auch nachhaltig in die tägliche Praxis integriert wird.

    Aufgabe 4)

    In einem großen Krankenhaus werden die Prozesse der Patientenaufnahme und -behandlung derzeit manuell verwaltet und sind äußerst ineffizient. Für eine Verbesserung dieser Prozesse soll eine Prozessmodellierung und -analyse durchgeführt werden. Nutze BPMN (Business Process Model and Notation) um den Ablauf darzustellen, analysiere die Effizienz dieses Prozesses mit geeigneten Methoden und schlage konkrete Optimierungen vor.

    a)

    Erstelle ein BPMN-Diagramm für den aktuellen Prozess der Patientenaufnahme und -behandlung in einem großen Krankenhaus. Dies sollte die Schritte von der Aufnahme des Patienten, der Diagnose, den Behandlungsphasen bis hin zur Entlassung umfassen. Achte darauf, alle relevanten Akteure wie Patienten, Ärzte, Pflegepersonal und Verwaltungsmitarbeiter einzubeziehen.

    Lösung:

    • 1. Patientenaufnahme
      • Start Event: Patient betritt das Krankenhaus
      • Aktivität: Registrierung durch Verwaltungsmitarbeiter
      • Aktivität: Aufnahme der Patientendaten
      • Gateway: Versicherung überprüfen - Entscheidung, ob alles korrekt und vollständig ist
      • Aktivität (bei Eingabefehler): Fehler in den Patientendaten korrigieren
      • Aktivität: Patientenakte erstellen
    • 2. Diagnosephase
      • Aktivität: Patient wird vom Arzt untersucht
      • Aktivität: Diagnosetests anordnen
      • Aktivität: Durchführung der Tests durch das Pflegepersonal/Labor
      • Aktivität: Testergebnisse analysieren
      • Gateway: Entscheidung über notwendige Behandlung - weitere Tests erforderlich?
      • Aktivität (bei weiteren Tests): Zusätzliche Tests anordnen und durchführen
    • 3. Behandlungsphase
      • Aktivität: Behandlung planen
      • Aktivität: Patientenbehandlung durchführen
      • Aktivität: Überwachung und Pflege durch Pflegepersonal
      • Gateway: Entscheidung über Behandlungsfortschritt - weitere Behandlung erforderlich?
      • Aktivität (bei weiteren Behandlungsschritten): Zusätzliche Behandlungsschritte durchführen
    • 4. Entlassungsphase
      • Aktivität: Abschlussuntersuchung durch den Arzt
      • Aktivität: Entlassung des Patienten vorbereiten durch das Pflegepersonal
      • Aktivität: Entlassungspapiere erstellen durch Verwaltungsmitarbeiter
      • Aktivität: Entlassungsgespräch mit dem Patienten
      • End Event: Patient verlässt das Krankenhaus
    Hier ist ein einfaches BPMN-Diagramm, das diese Schritte veranschaulicht:
    • Start Event - Patient betritt das Krankenhaus
    • Task - Registrierung durch Verwaltungsmitarbeiter
    • Task - Aufnahme der Patientendaten
    • Gateway - Versicherung überprüfen
    • Task - Fehler in den Patientendaten korrigieren (bei Eingabefehler)
    • Task - Patientenakte erstellen
    • Task - Untersuchung durch Arzt
    • Task - Diagnosetests anordnen
    • Task - Tests durchführen durch Pflegepersonal/Labor
    • Task - Testergebnisse analysieren
    • Gateway - Entscheidung über notwendige Behandlung
    • Task - Zusätzliche Tests anordnen und durchführen (bei weiteren Tests)
    • Task - Behandlung planen
    • Task - Patientenbehandlung durchführen
    • Task - Überwachung und Pflege durch Pflegepersonal
    • Gateway - Entscheidung über Behandlungsfortschritt
    • Task - Zusätzliche Behandlungsschritte durchführen (bei weiteren Behandlungsschritten)
    • Task - Abschlussuntersuchung durch Arzt
    • Task - Entlassung des Patienten vorbereiten
    • Task - Entlassungspapiere erstellen
    • Task - Entlassungsgespräch mit dem Patienten
    • End Event - Patient verlässt das Krankenhaus

    b)

    Führe eine Prozessanalyse anhand des BPMN-Diagramms durch. Identifiziere mindestens drei Schwachstellen im aktuellen Prozess und erkläre, warum diese Schwachstellen existieren und welche Auswirkungen sie auf die Gesamteffizienz und Qualität der Patientenversorgung haben.

    Lösung:

    • Schwachstelle 1: Manuelle Dateneingabe und Fehlerkorrektur
      • Problem: Die manuelle Dateneingabe durch Verwaltungsmitarbeiter führt zu Eingabefehlern, die im weiteren Prozess korrigiert werden müssen.
      • Auswirkungen: Verzögerungen in der Patientenaufnahme, zusätzliche Arbeitslast für Verwaltungsmitarbeiter und potenzielle Verwirrung bei ungenauen Patientendaten.
    • Schwachstelle 2: Verzögerungen bei der Diagnostik
      • Problem: Längere Wartezeiten bei der Durchführung und Analyse von Diagnosetests aufgrund von manuellen Prozessen und möglichen Engpässen im Labor.
      • Auswirkungen: Verlängerte Aufenthaltsdauer für Patienten, ineffiziente Nutzung von Ressourcen und Verzögerungen bei der Einleitung notwendiger Behandlungen.
    • Schwachstelle 3: Kommunikationslücken zwischen Abteilungen
      • Problem: Mangelnde Koordination und Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren (Ärzte, Pflegepersonal, Verwaltung) im Behandlungsprozess.
      • Auswirkungen: Ineffiziente Abläufe, Risiko von Missverständnissen und Fehlern bei der Patientenbehandlung sowie erhöhte Belastung für das Personal.
    Erklärung warum diese Schwachstellen existieren:
    • Manuelle Eingabe und Korrektur führen natürlich zu Fehlern und Verzögerungen, weil Menschen fehleranfällig sind und die Fehlerbehebung Zeit in Anspruch nimmt.
    • Die Verzögerungen bei der Diagnostik entstehen durch Engpässe, wenn Labor- und Testressourcen überlastet sind, und durch die Zeit, die für die manuelle Verarbeitung der Testergebnisse benötigt wird.
    • Kommunikationslücken und Koordinationsprobleme sind häufige Probleme in großen Institutionen, besonders wenn verschiedene Abteilungen auf unterschiedliche Systeme und Prozesse angewiesen sind.
    Auswirkungen auf die Gesamteffizienz und Qualität der Patientenversorgung:
    • Effizienz: Die beschriebenen Schwachstellen führen zu erheblichen Verzögerungen und einer ineffizienten Nutzung von Ressourcen, was die Gesamteffizienz des Krankenhauses mindert.
    • Qualität der Versorgung: Fehlerhafte oder ungenaue Daten können zu falschen Diagnosen und Behandlungen führen, was die Patientensicherheit und -zufriedenheit beeinträchtigt. Verzögerungen bei der Behandlung können den Gesundheitszustand der Patienten verschlechtern.
    • Arbeitsbelastung: Die zusätzliche Arbeitslast aufgrund von Fehlerkorrekturen und mangelnder Koordination erhöht den Druck auf das Krankenhauspersonal, was zu Burnout und Unzufriedenheit führen kann.

    c)

    Schlage konkrete Verbesserungsmaßnahmen vor, um die im vorherigen Abschnitt identifizierten Schwachstellen zu beseitigen. Diese Maßnahmen könnten die Einführung neuer Werkzeuge, Änderungen in der Prozessabfolge oder Schulungen für das Personal umfassen. Begründe Deine Vorschläge.

    Lösung:

    • Verbesserungsmaßnahme 1: Einführung eines elektronischen Gesundheitssystems (EHS)
      • Schwachstellen adressiert: Manuelle Dateneingabe und Fehlerkorrektur
      • Maßnahme: Implementierung eines EHS zur digitalen Erfassung, Speicherung und Verwaltung von Patientendaten.
      • Begründung: Ein EHS reduziert die Wahrscheinlichkeit von Eingabefehlern, da es automatische Validierungen und Plausibilitätsprüfungen während der Dateneingabe anbietet. Dadurch werden auch Fehlerkorrekturen minimiert und die Effizienz der Patientenaufnahme gesteigert.
    • Verbesserungsmaßnahme 2: Automatisierung der Diagnostikprozesse
      • Schwachstellen adressiert: Verzögerungen bei der Diagnostik
      • Maßnahme: Einsatz von automatisierten Labor- und Diagnosesystemen, die Testergebnisse schneller bereitstellen können.
      • Begründung: Automatisierte Systeme beschleunigen den Analyseprozess und liefern konsistente und schnelle Ergebnisse. Das verringert Wartezeiten für Patienten und ermöglicht eine schnellere Behandlung.
    • Verbesserungsmaßnahme 3: Schulungen und Einführung eines standardisierten Kommunikationssystems
      • Schwachstellen adressiert: Kommunikationslücken zwischen Abteilungen
      • Maßnahme: Regelmäßige Schulungen für das Personal zur Nutzung des Kommunikationssystems sowie Einführung eines Krankenhausinformationssystems (KIS) zur besseren Abstimmung zwischen den Abteilungen.
      • Begründung: Durch ein KIS wird der Informationsaustausch zwischen den Abteilungen verbessert und standardisiert. Schulungen stellen sicher, dass das Personal das System effektiv nutzt. Dies fördert die Koordination und minimiert Missverständnisse und Verzögerungen.
    Zusätzliche Maßnahmen:
    • Regelmäßige Prozessüberprüfung: Implementierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, der regelmäßige Überprüfungen der Abläufe beinhaltet, um potenzielle neue Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.
    • Patientenzufriedenheitsbefragungen: Einführen regelmäßiger Befragungen zur Patientenzufriedenheit, um Rückmeldungen direkt von den Patienten zu erhalten und darauf basierend weitere Verbesserungen vorzunehmen.
    Begründung: Regelmäßige Überprüfungen und Rückmeldungen von Patienten gewährleisten, dass der Prozess stetig optimiert wird und auf die Bedürfnisse der Patienten eingeht. Dies verbessert die Gesamteffizienz und die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig.

    d)

    Berechne den möglichen Gewinn, der durch die vorgeschlagenen Prozessverbesserungen erzielt werden kann. Schätze die Reduktion der Bearbeitungszeit pro Patient und die damit verbundenen Kostenersparnisse. Nehmen wir an, die aktuelle Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten pro Patient und die Kosten pro Minute belaufen sich auf 5 €. Nach der Optimierung wird die Bearbeitungszeit um 20% reduziert. Wie hoch sind die Gesamtkosteneinsparungen pro Patient?

    Lösung:

    • Aktuelle Daten:
      • Bearbeitungszeit pro Patient: 120 Minuten
      • Kosten pro Minute: 5 €
    • Berechnungen:
    • Reduktion der Bearbeitungszeit:Die Reduktion der Bearbeitungszeit beträgt 20%.Das bedeutet,
       neue Bearbeitungszeit = ursprüngliche Bearbeitungszeit - (ursprüngliche Bearbeitungszeit * Reduktion in %) = 120 Minuten - (120 Minuten * 0.20) = 120 Minuten - 24 Minuten = 96 Minuten
      Die neue Bearbeitungszeit beträgt also 96 Minuten pro Patient.
    • Kosteneinsparung pro Patient:Die Kosten pro Minute betragen 5 €.Die Einsparung der Bearbeitungszeit beträgt 24 Minuten.Das bedeutet,
       Kostenersparnis pro Patient = Einsparung in Minuten * Kosten pro Minute = 24 Minuten * 5 €/Minute = 120 €
      Die Gesamtkosteneinsparung pro Patient beträgt somit 120 €.
    • Zusätzliche Überlegungen:
      • Wenn das Krankenhaus täglich eine große Anzahl von Patienten betreut, summieren sich die Einsparungen erheblich.
      • Die eingesparte Zeit kann für die Behandlung weiterer Patienten verwendet werden, wodurch die Gesamteffizienz und die Zufriedenheit der Patienten steigen.
    Schlussfolgerung:Durch die vorgeschlagenen Prozessverbesserungen kann das Krankenhaus pro Patient 120 € einsparen. Dies trägt erheblich zur Senkung der Gesamtkosten und zur Verbesserung der Effizienz bei.
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