Allgemeinmedizin - Cheatsheet
Geschichte und Entwicklung der Allgemeinmedizin
Definition:
Entwicklung der Allgemeinmedizin seit den Anfängen des Arztberufs bis zur modernen Hausarztpraxis.
Details:
- Antike: Ursprünge in ganzheitlicher Medizin von Hippokrates
- Mittelalter: Veränderungen durch Klostermedizin und arabische Medizin
- 17.-19. Jahrhundert: Entstehung der allgemeinen ärztlichen Versorgung und medizinischen Gesellschaften
- 20. Jahrhundert: Institutionalisierung und Akademisierung der Allgemeinmedizin
- Moderne: Fokus auf Prävention, Patientenorientierung und multidisziplinäre Zusammenarbeit
Kernkompetenzen eines Allgemeinmediziners
Definition:
Zentrale Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten eines Allgemeinmediziners im Praxisalltag
Details:
- Patientenzentrierte Versorgung
- Langfristige Betreuung von Patienten
- Früherkennung und Prävention von Krankheiten
- Koordinierung medizinischer Versorgung
- Versorgung akuter und chronischer Erkrankungen
- Kommunikation und Beratung
- Palliativmedizin
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Notfallmanagement
Behandlungskonzepte und Langzeitmanagement chronischer Krankheiten
Definition:
Strategien und Methoden, um chronische Krankheiten langfristig zu kontrollieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Details:
- Erstellung eines individuellen Behandlungsplans.
- Kombination von medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien.
- Regelmäßige Überwachung und Anpassung der Behandlung.
- Patientenschulung und Selbstmanagement fördern.
- Multidisziplinäre Teamarbeit.
- Vermeidung von Komplikationen durch frühzeitige Interventionen.
- Berücksichtigung psychosozialer Faktoren.
Erkennung und Management häufiger Notfälle
Definition:
Erkennung und sofortige Behandlungsmaßnahmen bei medizinischen Notfällen in der Allgemeinmedizin.
Details:
- Herzinfarkt: Symptome (Brustschmerzen, Ausstrahlung, Übelkeit), Sofortmaßnahmen (Notruf, ASS 150-300 mg, O2 bei Dyspnoe)
- Schlaganfall: Symptome (FAST-Test: Face, Arms, Speech, Time), Sofortmaßnahmen (Notruf, Monitoring, Blutdruckkontrolle)
- Anaphylaxie: Symptome (Juckreiz, Urtikaria, Atemnot), Sofortmaßnahmen (Adrenalin i.m. 0,5 mg, Notruf, Antihistaminika, Kortikosteroide)
- Asthma-Anfall: Symptome (Giemen, Dyspnoe), Sofortmaßnahmen (SABA, O2, Notruf bei schwerem Anfall)
- Hypoglykämie: Symptome (Schwitzen, Verwirrung, Krämpfe), Sofortmaßnahmen (Glukose oral/i.v., Notruf bei Bewusstlosigkeit)
- Epileptischer Anfall: Symptome (Zuckungen, Bewusstseinsverlust), Sofortmaßnahmen (freihalten, Notruf, Antikonvulsiva)
Grundlagen der Prävention und Gesundheitsförderung
Definition:
Grundlagen der Prävention und Gesundheitsförderung in der Allgemeinmedizin. Schwerpunk auf Primär-, Sekundär-, und Tertiärprävention.
Details:
- Primärprävention: Krankheitsvorbeugung durch Reduktion von Risikofaktoren. Beispiel: Impfungen, Gesundheitsberatung.
- Sekundärprävention: Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Krankheiten. Beispiel: Screening-Programme, regelmäßige Check-ups.
- Tertiärprävention: Verhinderung von Krankheitsverschlimmerung und Rehabilitation. Beispiel: Physiotherapie bei chronischen Erkrankungen, Maßnahmen zur Wiedereingliederung.
- Salutogenese-Modell: Fokus auf Faktoren, die Gesundheit fördern und erhalten.
- Verhaltens- und Verhältnisprävention: Veränderung individueller Verhaltensweisen vs. Veränderung der Umweltbedingungen.
- Wichtige Konzepte: Empowerment, Gesundheitskompetenz, sozialer Determinanten der Gesundheit.
Techniken der Gesprächsführung in der Patientenkommunikation
Definition:
Techniken der Gesprächsführung: Methoden zur effektiven Kommunikation mit Patienten, die Vertrauen aufbauen und den Informationsaustausch fördern.
Details:
- Aktives Zuhören: Aufmerksamkeit, Nachfragen, Paraphrasieren.
- Empathie zeigen: Emotionen anerkennen, Mitgefühl ausdrücken.
- Offene und geschlossene Fragen: Informationen ermitteln, Gespräch lenken.
- Informieren ohne zu überfordern: Klar, verständlich, in kleinen Abschnitten.
- Kongruenz: Übereinstimmung von verbaler und nonverbaler Kommunikation.
- Feedback geben: Konstruktiv, spezifisch, leicht verständlich.
- Patientenzentriert: Bedürfnisse und Wünsche des Patienten im Fokus.
Patientenadhärenz und Lebensstiländerungen bei chronischen Krankheiten
Definition:
Adhärenz: Einhaltung der gemeinsam von Arzt und Patient festgelegten Therapie. Lebensstiländerung: Anpassung von Gewohnheiten zur Kontrolle chronischer Krankheiten.
Details:
- Adhärenz wichtig für Therapieerfolg, vermeidet Komplikationen.
- Lebensstiländerungen: Ernährung, Bewegung, Stressmanagement.
- Herausforderungen: Motivation, Unterstützung, kognitive Fähigkeiten.
- Strategien: Patientenaufklärung, regelmäßige Kontrollen, Einbezug von Angehörigen.
- Messung: Selbstberichte, elektronische Überwachung, klinische Parameter.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Management von Patienten
Definition:
Zusammenarbeit von Fachkräften aus verschiedenen Disziplinen zur optimalen Behandlung und Betreuung von Patienten.
Details:
- Verbesserte Patientenversorgung durch Fachwissen verschiedener Bereiche
- Effiziente Kommunikation und Koordination zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten
- Gemeinsames Festlegen von Behandlungsstrategien und Zielen
- Regelmäßige Teambesprechungen und Fallkonferenzen
- Berücksichtigung psychosozialer Faktoren und Patientenpräferenzen