Augen - Exam.pdf

Augen - Exam
Augen - Exam Aufgabe 1) Die Hornhaut, Iris, Linse und Netzhaut sind wesentliche anatomische Strukturen des Auges, die für das Sehvermögen verantwortlich sind. Die Hornhaut (\textbf{Cornea}) ist eine glasklare, gewölbte Struktur, die Lichtstrahlen bricht und eine Schutzfunktion ausübt. Die Iris ist der farbige Teil des Auges und reguliert durch die Pupille den Lichteinfall ins Auge. Die Linse ist e...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Augen - Exam

Aufgabe 1)

Die Hornhaut, Iris, Linse und Netzhaut sind wesentliche anatomische Strukturen des Auges, die für das Sehvermögen verantwortlich sind. Die Hornhaut (\textbf{Cornea}) ist eine glasklare, gewölbte Struktur, die Lichtstrahlen bricht und eine Schutzfunktion ausübt. Die Iris ist der farbige Teil des Auges und reguliert durch die Pupille den Lichteinfall ins Auge. Die Linse ist eine transparente, bikonvexe Struktur hinter der Iris, die Licht auf die Netzhaut fokussiert. Die Netzhaut (\textbf{Retina}) ist eine lichtempfindliche Schicht, die Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) enthält und Lichtreize in elektrische Signale umwandelt.

a)

Erkläre den optischen Weg des Lichts durch das Auge und gib an, welche Rolle jede der genannten Strukturen (Hornhaut, Iris, Linse, Netzhaut) spielt.

Lösung:

Um den optischen Weg des Lichts durch das Auge zu erklären, ist es wichtig, jede der genannten Strukturen (Hornhaut, Iris, Linse und Netzhaut) und ihre jeweilige Rolle zu verstehen. Hier ist eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Erklärung:

  • Hornhaut (Cornea): Wenn Licht das Auge erreicht, trifft es zunächst auf die Hornhaut, die eine klare, gewölbte Struktur an der Vorderseite des Auges ist. Die Hornhaut bricht (refraktiert) das Licht und hilft, es zu fokussieren. Sie übt außerdem eine Schutzfunktion aus, indem sie das Auge vor äußeren Einflüssen wie Staub und Keimen schützt.
  • Iris: Nach der Hornhaut passiert das Licht die Iris, die der farbige Teil des Auges ist. Die Iris reguliert den Lichteinfall ins Auge durch die Pupille, ein kleines Loch in der Mitte der Iris. Bei hellem Licht zieht sich die Iris zusammen (Pupille wird kleiner), um die Lichtmenge zu reduzieren, und bei schwachem Licht weitet sie sich (Pupille wird größer), um mehr Licht ins Auge zu lassen.
  • Linse: Das nächste Hindernis, das das Licht passiert, ist die Linse. Diese bikonvexe (doppelgewölbte) Struktur hinter der Iris dient dazu, das Licht so zu brechen, dass ein scharfes Bild auf die Netzhaut projiziert wird. Die Linse kann ihre Form verändern, wodurch sie sich an unterschiedliche Entfernungen anpassen kann – dieser Prozess wird Akkommodation genannt.
  • Netzhaut (Retina): Schließlich erreicht das Licht die Netzhaut, eine lichtempfindliche Schicht an der Rückseite des Auges. Die Netzhaut enthält Photorezeptoren, nämlich Stäbchen und Zapfen, die Lichtsignale in elektrische Signale umwandeln. Diese elektrischen Signale werden dann über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet, wo sie zu den Bildern verarbeitet werden, die wir sehen.

Zusammengefasst: Licht tritt durch die Hornhaut ein, wird durch die Iris reguliert, durch die Linse fokussiert und schließlich durch die Netzhaut in elektrische Signale umgewandelt, die an das Gehirn gesendet werden.

b)

Die Brechkraft des Auges wird hauptsächlich durch die Hornhaut und die Linse bestimmt. Berechne die Gesamtbrechkraft (\textit{D}), wenn die Brechkraft der Hornhaut (\textit{D1}) 43 Dioptrien und die Brechkraft der Linse (\textit{D2}) 20 Dioptrien beträgt. Verwende die Formel \textit{D = D1 + D2}.

Lösung:

Um die Gesamtbrechkraft (\textit{D}) des Auges zu berechnen, verwenden wir die gegebene Formel:

  • Gegeben:Die Brechkraft der Hornhaut (\textit{D1}) beträgt 43 Dioptrien.Die Brechkraft der Linse (\textit{D2}) beträgt 20 Dioptrien.
  • Formel:Die Gesamtbrechkraft berechnet sich nach der Formel:
    D = D1 + D2
  • Berechnung:
    D = 43 Dioptrien + 20 DioptrienD = 63 Dioptrien
  • Ergebnis:Die Gesamtbrechkraft des Auges beträgt 63 Dioptrien.

c)

Beschreibe, wie eine Schädigung der Netzhaut die Funktion des Auges beeinträchtigen kann. Gehe dabei auf die Rolle der Stäbchen und Zapfen ein und welche Symptome bei deren Ausfall auftreten könnten.

Lösung:

Eine Schädigung der Netzhaut kann die Funktion des Auges erheblich beeinträchtigen, da die Netzhaut für die Umwandlung von Lichtreizen in elektrische Signale verantwortlich ist. Diese Signale werden an das Gehirn weitergeleitet, wo sie zu den Bildern verarbeitet werden, die wir sehen. Die Netzhaut enthält zwei Haupttypen von Photorezeptoren: Stäbchen und Zapfen.

  • Stäbchen:Stäbchen sind für das Sehen bei schwachem Licht (Dämmerungssehen) und peripheres Sehen verantwortlich. Sie sind sehr lichtempfindlich, aber sie ermöglichen kein Farbsehen. Eine Schädigung der Stäbchen kann zu Schwierigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen führen (Nachtblindheit) und das periphere Sehen beeinträchtigen.
  • Zapfen:Zapfen sind für das Sehen bei Tageslicht und das Farbsehen verantwortlich. Sie ermöglichen eine hohe Auflösung und scharfes Sehen im zentralen Sichtfeld. Eine Schädigung der Zapfen kann zu Farbblindheit und einer Verschlechterung des zentralen Sehens führen. Dies kann sich als verschwommenes Sehen oder ein Verlust der Sehschärfe äußern.
  • Symptome bei Schädigung der Netzhaut:
    • Verlust der Sehschärfe: Unscharfes Sehen oder ein blinder Fleck im zentralen Sichtfeld.
    • Farbwahrnehmungsprobleme: Schwierigkeiten, Farben zu unterscheiden oder Farbverblassen.
    • Schlechtes Sehen bei schwachem Licht: Probleme bei der Sicht in der Dämmerung oder bei Nacht.
    • Vermindertes peripheres Sehen: Eingeschränktes Seitenblickfeld.
    • Sehverlust: In schweren Fällen kann es zu einem vollständigen Sehverlust kommen.
  • Zusammengefasst: Eine Schädigung der Netzhaut kann erhebliche Auswirkungen auf das Sehvermögen haben, je nachdem, ob hauptsächlich die Stäbchen oder die Zapfen betroffen sind. Die genannten Symptome geben Hinweise auf die Art der Netzhautschädigung und deren potenzielle Auswirkungen auf die Sehfunktion.

Aufgabe 2)

Ein Patient klagt über unscharfes Sehen sowohl in der Nähe als auch in der Ferne. Um die Ursache zu ermitteln, führst Du eine vollständige Untersuchung der optischen Eigenschaften seines Auges durch. Im Rahmen dieser Untersuchung betrachtest Du die Lichtbrechung durch die Hornhaut und Linse, die Fokussierungsfähigkeit der Linse durch Akkommodation und die Bilderzeugung auf der Retina. Die Hornhaut hat einen Brechungsindex von etwa 1,376 und die Linse variiert zwischen 1,386 und 1,406.

a)

Berechne die Brennweite (f) des Auges für einen Gegenstand, der sich in 30 cm Entfernung vor der Hornhaut befindet und dessen Bild auf der Retina in 2 cm Entfernung von der Linse entsteht. Nutze die Formel der Bildentstehung: \[ \frac{1}{f} = \frac{1}{d_o} + \frac{1}{d_i} \] und drücke die Brennweite in Metern aus.

Lösung:

Um die Brennweite (f) des Auges zu berechnen, verwenden wir die Formel der Bildentstehung:

  • Formel:
    \[ \frac{1}{f} = \frac{1}{d_o} + \frac{1}{d_i} \]
  • Gegebene Werte:
    • Objektentfernung vor der Hornhaut (d_o): 30 cm = 0,30 m
    • Bildentfernung von der Linse auf der Retina (d_i): 2 cm = 0,02 m
  • Rechnung:
    • Zuerst berechnen wir die Kehrwerte dieser Entfernungen:
      • \[ \frac{1}{d_o} = \frac{1}{0,30} \approx 3,33 \]
      • \[ \frac{1}{d_i} = \frac{1}{0,02} = 50 \]
    • Addiere die Kehrwerte:
      • \[ \frac{1}{f} = 3,33 + 50 = 53,33 \]
    • Bestimme den Kehrwert von 53,33, um f zu finden:
      • \[ \frac{1}{53,33} \approx 0,01875 \]
    • Hieraus folgt:
      • f \[ \approx 0,01875 \] Meter

Die Brennweite des Auges beträgt daher ungefähr 0,01875 Meter.

b)

Bestimme die Brechkraft (D) der Linse in Dioptrien, wenn die Brennweite (f) des Auges bei 0,02 Meter liegt. Nutze die Formel: \[ D = \frac{1}{f} \] in Dioptrien.

Lösung:

Um die Brechkraft (D) der Linse in Dioptrien zu berechnen, verwenden wir die Formel:

  • Formel:
    \[ D = \frac{1}{f} \]
  • Gegebener Wert:
    • Brennweite (f): 0,02 Meter
  • Rechnung:
    • Setze den gegebenen Wert in die Formel ein:
      • \[ D = \frac{1}{0,02} \]
    • Berechne die Brechkraft:
      • \[ D = 50 \]

Die Brechkraft der Linse beträgt daher 50 Dioptrien.

Aufgabe 3)

Beschreibe den Verlauf und die Funktion des visuellen Systems, beginnend bei den Photorezeptoren bis hin zur Verarbeitung im Gehirn.

a)

Erkläre die Rolle des Chiasma opticums im visuellen System und beschreibe, welche Bedeutung die teilweise Kreuzung der Nervenfasern hat. Welche Auswirkungen könnte eine Schädigung des Chiasma opticums auf das Sehvermögen haben?

Lösung:

  • Rolle des Chiasma opticums: Das Chiasma opticum ist eine entscheidende Struktur im visuellen System, die sich auf der ventralen Seite des Gehirns, direkt über der Hypophyse, befindet. Hier kreuzen sich teilweise die Sehnerven (Nervi optici) beider Augen.
    • Kreuzung der Nervenfasern: Im Chiasma opticum kreuzen sich die Nervenfasern der nasalen (zur Nasenseite hin gelegenen) Retinahälften beider Augen. Die temporalen (zur Schläfenseite hin gelegenen) Nervenfasern verlaufen hingegen ungekreuzt. Dies bedeutet, dass die Information aus dem linken Gesichtsfeld eines jeden Auges in die rechte Gehirnhälfte weitergeleitet wird und umgekehrt.
      • Diese Kreuzung ist notwendig, damit die visuellen Informationen aus beiden Augen im Gehirn zusammengeführt und verarbeitet werden können, was für das räumliche Sehen (Tiefenwahrnehmung) von entscheidender Bedeutung ist.
    • Schädigung des Chiasma opticums: Eine Schädigung des Chiasma opticums, wie sie beispielsweise bei einem Hypophysentumor auftreten kann, kann erhebliche Auswirkungen auf das Sehvermögen haben.
      • Eine häufige Folge ist die sogenannte bitemporale Hemianopsie (Scheuklappensyndrom). Hierbei kommt es zum Verlust des peripheren Gesichtsfelds auf beiden Seiten, weil die gekreuzten nasalen Fasern geschädigt werden. Betroffene können dadurch nur noch einen Tunnelblick haben.

b)

Was sind Magno- und Parvo-Zellen? Beschreibe ihre unterschiedlichen Funktionen und den Weg ihrer Signale durch das visuelle System bis zum primären visuellen Cortex (V1).

Lösung:

  • Magno- und Parvo-Zellen: Magno- (M-) und Parvo- (P-) Zellen sind zwei Typen von Ganglienzellen in der Netzhaut des Auges. Diese Zellen haben unterschiedliche Funktionen und Verarbeitungspfade im visuellen System.
    • Magno-Zellen:
      • Magno-Zellen sind hauptsächlich für die Verarbeitung von Bewegungsinformationen und groben Formen verantwortlich. Sie haben große rezeptive Felder und sind schnell adaptierend. Diese Zellen reagieren besser auf schnelle Bewegungen und sind empfindlich gegenüber niedrigen Kontrasten.
      • Magno-Zellen leiten ihre Signale über den magnozellulären Weg (M-Weg) an das Gehirn weiter. Ihre Signale verlaufen durch den lateralen Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale, CGL) des Thalamus zum primären visuellen Cortex (V1).
      Parvo-Zellen:
      • Parvo-Zellen hingegen sind für die Verarbeitung von feinen Details, Farben und statischen Objekten zuständig. Sie haben kleine rezeptive Felder und adaptieren sich langsamer als Magno-Zellen. Diese Zellen sind besonders empfindlich gegenüber hohen Kontrasten und Farben.
      • Parvo-Zellen leiten ihre Signale über den parvozellulären Weg (P-Weg) an das Gehirn weiter. Auch ihre Signale verlaufen durch das CGL des Thalamus zum primären visuellen Cortex (V1).
    • Verlauf der Signale:
      • Die Signale der Magno- und Parvo-Zellen werden jeweils über ihre spezifischen Pfade durch das CGL des Thalamus geschickt. Beide Signalwege erreichen den primären visuellen Cortex (V1), wo sie in spezialisierten Neuronen verarbeitet werden. Diese Initialverarbeitung ermöglicht es dem Gehirn, Bewegungsinformationen (über den M-Weg) sowie detaillierte und farbliche Informationen (über den P-Weg) zu integrieren und zu interpretieren.

c)

Eine Schädigung des Corpus geniculatum laterale (CGL) kann zu spezifischen Ausfällen im Sehvermögen führen. Beschreibe die möglichen Symptome und erkläre die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen. Berechne hierbei die theoretischen Auswirkungen auf das Sehfeld, wenn 20% der CGL-Zellen ausfallen.

Lösung:

  • Schädigung des Corpus geniculatum laterale (CGL): Das CGL ist eine wichtige Umschaltstation im Thalamus, die visuelle Informationen von der Netzhaut der Augen zum primären visuellen Cortex (V1) weiterleitet. Eine Schädigung des CGL kann verschiedene Auswirkungen auf das Sehvermögen haben, abhängig davon, welche Teile des CGL betroffen sind.
    • Mögliche Symptome:
      • Sehfelddefekte: Eine Schädigung des CGL kann zu homonymen Gesichtsfeldausfällen führen, das heißt, dass auf beiden Augen der gleiche Sehfeldbereich betroffen ist. Diese Ausfälle treten auf der gegenüberliegenden Seite der Schädigung auf. Zum Beispiel kann eine Schädigung des rechten CGL zu einem Verlust der linken Gesichtsfeldhälfte auf beiden Augen führen.
      • Bewegungswahrnehmung: Wenn hauptsächlich die magnozelluläre Schicht des CGL beschädigt wird, kann die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Bewegungen beeinträchtigt sein. Betroffene könnten Schwierigkeiten haben, sich bewegende Objekte zu erkennen oder ihre Geschwindigkeit richtig einzuschätzen.
      • Farb- und Detailwahrnehmung: Eine Schädigung der parvozellulären Schicht führt zu Defiziten in der Farbwahrnehmung und der Fähigkeit, feine Details zu erkennen. Die betroffene Person könnte Schwierigkeiten haben, Farben zu unterscheiden oder kleinen Schrifttext klar zu sehen.
    • Neuronale Mechanismen: Das CGL ist in verschiedene Schichten unterteilt, die jeweils spezifische visuelle Informationen (z.B. Bewegen, Farbe, Kontrast) verarbeiten. Verletzungen oder degenerative Bedingungen, die das CGL betreffen, stören die Übertragung und die Initialverarbeitung dieser visuellen Informationen auf ihrem Weg zum Cortex.
  • Theoretische Auswirkungen eines Ausfalls von 20% der CGL-Zellen: Wenn 20% der CGL-Zellen ausfallen, könnten folgende Auswirkungen auf das Sehfeld erwartet werden:
    • Es ist unwahrscheinlich, dass der Verlust von 20% der Zellen zu einer totalen Blindheit in einem bestimmten Bereich führt. Vielmehr würde es zu einem teilweisen Verlust der Sehschärfe und Verarbeitungsgenauigkeit in den betroffenen Bereichen des Gesichtsfeldes führen.
    • Der Ausfall von 20% der Neuronen könnte eine Verringerung der Sehqualität und der Fähigkeit, Bewegungen, Farben und Details genau zu erkennen, mit sich bringen. Je nachdem, ob die ausgefallenen Neuronen magno- oder parvozellulär sind, könnten spezifische Defizite in Bewegungswahrnehmung oder Detailerkennung auftreten.
    • Eine genaue Berechnung der Einbußen im Sehfeld durch den Verlust von 20% der Zellen ist komplex und hängt von der genauen topologischen Verteilung der zerstörten Zellen ab. Generell bedeutet aber der Ausfall von 20% der Zellen eine signifikante, aber nicht totale Beeinträchtigung der visuellen Wahrnehmung.

Aufgabe 4)

Während der Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) untersuchen Sie den Augenhintergrund mit einem Ophthalmoskop, um Erkrankungen der Retina, des Sehnerven und der Blutgefäße zu diagnostizieren. Dabei verwenden Sie verschiedene Einstellungen wie direkte oder indirekte Ophthalmoskopie und bereiten den Patienten durch Pupillenerweiterung mittels Tropfen vor. Sie beurteilen dabei die Retina, den Sehnervenkopf und die Blutgefäße.

a)

Beschreibe detailliert den Unterschied zwischen direkter und indirekter Ophthalmoskopie. Welches Verfahren würdest Du bei der Diagnose einer zentral gelegenen Netzhauterkrankung bevorzugen und warum?

Lösung:

Die Ophthalmoskopie ist ein wesentliches Verfahren zur Untersuchung des Augenhintergrunds. Dabei gibt es zwei Hauptmethoden: die direkte und die indirekte Ophthalmoskopie. Hier ist eine detaillierte Beschreibung beider Verfahren und eine Empfehlung für die Diagnose von zentralen Netzhauterkrankungen:

  • Direkte Ophthalmoskopie:
    • Mit einem direkten Ophthalmoskop nähert sich der Untersucher dem Auge des Patienten und leuchtet durch die Pupille in das Auge hinein.
    • Das Bild, das der Untersucher sieht, ist aufrecht und etwa 15-fach vergrößert.
    • Die Sichtweite des Untersuchers ist jedoch auf einen kleinen Bereich der Retina begrenzt.
    • Die Methode ist einfach durchzuführen und erfordert keine spezielle Ausrüstung außer dem direkten Ophthalmoskop.
    • Aufgrund der Begrenztheit des Sichtfeldes ist es oft schwieriger, einen umfassenden Überblick über den gesamten Augenhintergrund zu bekommen.
  • Indirekte Ophthalmoskopie:
    • Bei der indirekten Ophthalmoskopie verwendet man ein binokulares Ophthalmoskop und eine spezielle Vorsatzlinse.
    • Der Untersucher hält die Linse vor das Auge des Patienten und leuchtet das Auge mit hellem Licht aus.
    • Das resultierende Bild ist umgekehrt (also oben-unten und links-rechts vertauscht) und weniger stark vergrößert als bei der direkten Ophthalmoskopie, aber bietet eine größere Übersicht über die Retina.
    • Diese Methode erlaubt es, größere Bereiche der Retina zu sehen und kann auch für die Untersuchung peripherer Netzhautregionen verwendet werden.
    • Die indirekte Ophthalmoskopie erfordert mehr Übung und Erfahrung, sowie spezielle Ausrüstung.

Empfehlung: Für die Diagnose einer zentral gelegenen Netzhauterkrankung würde ich die direkte Ophthalmoskopie bevorzugen. Der Hauptgrund dafür ist die höhere Vergrößerung, die dieses Verfahren bietet. Da zentrale Netzhauterkrankungen oft sehr detaillierte Betrachtungen erfordern, ermöglicht die direkte Ophthalmoskopie eine genauere Untersuchung des zentralen Bereichs der Retina.

b)

Berechne den Durchmesser eines retinalen Blutgefäßes, wenn Du weißt, dass der Durchmesser des Sehnervenkopfs 1.5 mm beträgt. Wenn das Verhältnis des Durchmessers zwischen dem retinalen Blutgefäß und dem Sehnervenkopf 1:10 ist, wie groß ist dann der Durchmesser des retinalen Blutgefäßes? Zeige alle Berechnungen.

Lösung:

Um den Durchmesser eines retinalen Blutgefäßes zu berechnen, wenn wir den Durchmesser des Sehnervenkopfs und das Verhältnis zwischen diesen beiden Durchmessern kennen, gehen wir folgendermaßen vor:

  • Gegebene Werte:
    • Durchmesser des Sehnervenkopfs = 1,5 mm
    • Verhältnis zwischen dem Durchmesser des retinalen Blutgefäßes und dem Sehnervenkopf = 1:10

Berechnung: Wenn das Verhältnis 1:10 ist, dann ist der Durchmesser des retinalen Blutgefäßes ein Zehntel des Durchmessers des Sehnervenkopfs.

Wir können dies wie folgt berechnen:

  • Durchmesser des Sehnervenkopfs = 1,5 mm
  • Verhältnis = \frac{1}{10}
  • Durchmesser des retinalen Blutgefäßes = \frac{1,5 \text{ mm}}{10}
  • Durchmesser des retinalen Blutgefäßes = 0,15 mm

Also beträgt der Durchmesser des retinalen Blutgefäßes 0,15 mm.

c)

Diskutiere die Vorbereitung und Durchführung einer Augenspiegelung bei einem Patienten mit Verdacht auf Diabetes-Retinopathie. Worauf musst Du besonders achten und welche Befunde würdest Du erwarten?

Lösung:

Die Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) ist bei Patienten mit Verdacht auf Diabetes-Retinopathie eine wichtige diagnostische Maßnahme. Hier sind die Schritte zur Vorbereitung und Durchführung sowie die zu erwartenden Befunde:

  • Vorbereitung:
    • Der Patient sollte über den Ablauf der Untersuchung informiert werden, um Ängste und Unsicherheiten zu reduzieren. Dies umfasst die Verwendung von Tropfen zur Pupillenerweiterung und den Einsatz des Ophthalmoskops.
    • Die Pupillenerweiterung ist unerlässlich, um einen vollständigen Überblick über die Netzhaut zu erhalten. Dies wird durch Tropfen erreicht, die in das Auge des Patienten gegeben werden. Es dauert etwa 15-30 Minuten, bis die Pupillen vollständig erweitert sind.
    • Der Patient sollte darauf hingewiesen werden, dass er in den nächsten Stunden nach der Untersuchung empfindlich auf Licht reagieren und vorübergehend unscharf sehen könnte.
  • Durchführung der Augenspiegelung:
    • Wähle je nach Erfahrung und Notwendigkeit entweder die direkte oder indirekte Ophthalmoskopie. Für eine umfassende Untersuchung, insbesondere bei Verdacht auf periphere Veränderungen, ist die indirekte Ophthalmoskopie oft hilfreicher.
    • Der Patient sitzt oder liegt in einer bequemen Position. Das Licht sollte gedimmt sein, um die Pupillenerweiterung zu unterstützen.
    • Untersuche systematisch alle Bereiche der Netzhaut: den Sehnervenkopf, die Makula (Fovea) und die peripheren Netzhautbereiche.
  • Zu beachtende Besonderheiten bei Diabetes-Retinopathie:
    • Achte besonders auf Anzeichen von Mikroaneurysmen, die oft als kleine rote Punkte auf der Netzhaut erscheinen.
    • Suche nach harten Exsudaten, die als gelbe Flecken erscheinen und auf Flüssigkeitsaustritt aus den Blutgefäßen hinweisen.
    • Beobachte weiche Exsudate (Cotton-Wool-Flecken), die auf eine Minderdurchblutung der Netzhaut hinweisen können.
    • Suche nach Anzeichen von Neovaskularisation, also dem Wachstum neuer, oft brüchiger Blutgefäße, die auf eine proliferative Diabetes-Retinopathie hinweisen.
    • Beurteile das Ausmaß von Blutungen, die in der Netzhaut oder im Glaskörper auftreten können.

Erwartete Befunde bei Diabetes-Retinopathie:

  • Frühstadium:
    • Vorhandensein von Mikroaneurysmen
    • Harte Exsudate
    • Leichte Netzhautblutungen
  • Fortgeschrittenes Stadium:
    • Vermehrte Mikroaneurysmen und Blutungen
    • Weiche Exsudate (Cotton-Wool-Flecken)
    • Signifikante Ansammlung von harten Exsudaten
    • Neovaskularisation (Hinweis auf proliferative Retinopathie)
    • Eventuelle Glaskörperblutungen

Bei Verdacht auf fortgeschrittene oder proliferative Diabetes-Retinopathie solltest Du den Patienten an einen Spezialisten für Retinaerkrankungen überweisen. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung ist entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und das Sehvermögen zu erhalten.

Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden