Chemie - Cheatsheet
Atombau und Periodensystem
Definition:
Atombau beschreibt die Struktur eines Atoms, Periodensystem ordnet Elemente nach steigender Kernladungszahl und ähnlichen Eigenschaften.
Details:
- Atommodell: Elektronen, Protonen, Neutronen
- Kernladungszahl (Z): Anzahl der Protonen, definiert das Element
- Massenzahl (A): Protonen + Neutronen
- Periodensystem:
- Perioden: horizontale Reihen, Anzahl der Elektronenschalen
- Gruppen: vertikale Spalten, ähnliche chemische Eigenschaften
- Elektronenkonfiguration: Verteilung der Elektronen auf die Schalen
- Ordnungszahl: Position eines Elements im Periodensystem
Kovalente Bindungen und deren Einfluss auf Molekülstruktur
Definition:
Bei kovalenten Bindungen teilen sich zwei Atome Elektronenpaare, um stabile Elektronenkonfigurationen zu erreichen.
Details:
- Kovalente Bindung: Überlappung von Atomorbitalen zur Elektronenpaarbildung.
- Einfachbindung (z.b. H—H): ein Elektronenpaar geteilt.
- Doppelbindung (z.b. O=O): zwei Elektronenpaare geteilt.
- Dreifachbindung (z.b. N≡N): drei Elektronenpaare geteilt.
- Bindungslänge und -energie: Stärker bei Mehrfachbindungen, aber kürzer.
- Molekülgeometrie: Bestimmt durch VSEPR-Modell.
- Elektronegativität: Bestimmt Partialladungen und Polarität des Moleküls.
Säure-Base-Theorien und deren Anwendungen in der Medizin
Definition:
Säure-Base-Theorien helfen, chemische Reaktionen, die Protonenübertragungen beinhalten, zu verstehen. In der Medizin relevant für Diagnostik und Therapie.
Details:
- Brönsted-Lowry-Säure: Protonen (H⁺)-Donator
- Brönsted-Lowry-Base: Protonen (H⁺)-Akzeptor
- Lewis-Säure: Elektronenpaar-Akzeptor
- Lewis-Base: Elektronenpaar-Donator
- Henderson-Hasselbalch-Gleichung: \[\text{pH} = \text{p}K_a + \text{log} \frac{[\textit{A}^-]}{[\text{HA}]}\]
- Blut-pH-Wertregulation durch Puffersysteme: z.B. Bicarbonat-Puffer \[ \text{CO}_2 + \text{H}_2\text{O} \rightleftharpoons \text{H}_2\text{CO}_3 \rightleftharpoons \text{HCO}_3^- + \text{H}^+ \]
- Azidose: pH < 7.35
- Alkalose: pH > 7.45
- Anwendungen: Blutgasanalysen, Medikamentenwirkung, Elektrolythaushalt
Redoxreaktionen und ihre Relevanz im Stoffwechsel
Definition:
Redoxreaktionen; Austausch von Elektronen; eine Substanz wird oxidiert (Elektronenabgabe), eine andere reduziert (Elektronenaufnahme).
Details:
- Wichtig für Energiegewinnung: Zellatmung (Glykolyse, Citratzyklus, Atmungskette).
- ATP-Produktion durch oxidative Phosphorylierung.
- NADH + FADH2 als Elektronenträger.
- Glucoseoxidation: C6H12O6 + 6 O2 → 6 CO2 + 6 H2O + Energie.
Stereochemie und Isomerie in biomolekularen Prozessen
Definition:
Stereochemie und Isomerie: Studiert die räumliche Anordnung von Atomen in Molekülen und deren Auswirkungen auf biochemische Prozesse. Wesentlich für die Erkennung und Bindung von Biomolekülen.
Details:
- Isomere: Moleküle mit gleicher Summenformel aber unterschiedlicher Struktur.
- Stereoisomere: Gleiche Bindungsstruktur, unterschiedliche räumliche Anordnung.
- Enantiomere: Spiegelbild-Isomere, nicht deckungsgleich. Wichtig in der Pharmakologie. Beispiel: L-Dopa (aktive Form) und D-Dopa (inaktiv).
- Diastereomere: Nicht-spiegelbildliche Stereoisomere. Unterschiedliche physikalische und chemische Eigenschaften.
- Chiralität: Eigenschaft eines Moleküls, keine interne Symmetrieebene zu haben. Zusammenhang mit Enzymaktivität und Substratspezifität.
- Epimere: Diastereomere, die sich nur in einem Stereozentrum unterscheiden. Beispiel: Glucose und Galactose.
- Z/E Isomerie: Unterschiedliche Anordnung von Substituenten um Doppelbindungen (Cis-/Trans-Isomerie).
Substitution- und Eliminierungsreaktionen in organischen Molekülen
Definition:
Organische Reaktionen, bei denen entweder eine Gruppe durch eine andere ersetzt wird (Substitution) oder Atome/Atomgruppen aus einem Molekül entfernt werden, meist unter Bildung einer Doppelbindung (Eliminierung).
Details:
- Substitution: Ersatz einer Atomgruppe durch eine andere (z.B. \textbf{SN1}, \textbf{SN2})
- Eliminierung: Abspaltung von Atomen oder Atomgruppen, Bildung einer Doppelbindung (z.B. \textbf{E1}, \textbf{E2})
- SN1: zweistufig, intermediäres Carbokation, bevorzugt bei tertiären Alkoholen
- SN2: einstufig, Übergangszustand, bevorzugt bei primären Alkoholen
- E1: zweistufig, intermediäres Carbokation, bevorzugt bei schwachen Basen
- E2: einstufig, Übergangszustand, bevorzugt bei starken Basen
- Abhängigkeit von Bedingungen wie Base/Nukleophil-Stärke, Substratstruktur, Lösungsmittel
Glykolyse und Citratzyklus als zentrale Stoffwechselwege
Definition:
Glykolyse: Glucose wird zu Pyruvat abgebaut, liefert ATP und NADH. Citratzyklus: Pyruvat wird zu Acetyl-CoA umgewandelt und in den Zyklus eingeschleust, erzeugt ATP, NADH, und FADH2
Details:
- Glykolyse findet im Zytoplasma statt:
- Schritte: Glucose → 2 Pyruvat + 2 ATP + 2 NADH
- Citratzyklus tritt in den Mitochondrien auf
- Acetyl-CoA + Oxalacetat → Citrat
- 8 Schritte, um Oxalacetat zu regenerieren
- Produkte pro Zyklus: 3 NADH, 1 FADH2, 1 GTP, 2 CO2
Fettsäuresynthese und -abbau für die Energiebereitstellung
Definition:
Umwandlung von Acetyl-CoA zu Fettsäuren und der Abbau von Fettsäuren zu Acetyl-CoA zur ATP-Gewinnung.
Details:
- Fettsäuresynthese: Im Cytosol, Schlüsselenzym ist die Fettsäuresynthase
- Startmolekül: Acetyl-CoA und Malonyl-CoA
- Endprodukt: Palmitinsäure (C16)
- Reaktionsschritte: Kondensation, Reduktion, Dehydratisierung, Reduktion
- Fettsäureabbau (Beta-Oxidation): In den Mitochondrien
- Prozess: Verkürzung der Fettsäuren um 2 Kohlenstoffatome pro Zyklus
- Jeder Zyklus produziert: 1 Acetyl-CoA, 1 NADH, 1 FADH2
- Acetyl-CoA in den Citratzyklus, NADH und FADH2 zur Elektronentransportkette