Chirurgie - Cheatsheet
Einführung in die operative Medizin
Definition:
Grundlagen und Prinzipien der chirurgischen Techniken, Prä- und postoperative Pflege, aseptische Maßnahmen und anästhesiologische Grundlagen.
Details:
- Chirurgische Techniken: Nahtmaterial, Nahttechniken, Instrumentenkunde
- Präoperative Vorbereitung: Patientenaufklärung, Risikoeinschätzung, OP-Planung
- Postoperative Versorgung: Wundmanagement, Schmerztherapie, Rehabilitation
- Aseptische Maßnahmen: Sterilisation, Desinfektion, Hygienevorschriften
- Anästhesie: Allgemeinanästhesie, Regionalanästhesie, Sedierung
- Komplikationsmanagement: Infektionen, Blutungen, Thrombosen
Grundsätze der Laparoskopie
Definition:
Minimalinvasive Chirurgie mit Kameras und Instrumenten über kleine Schnitte; ersetzt offene Operationen.
Details:
- Wenig invasive Technik
- Verwendung von Trokar
- Kohlenstoffdioxid für Pneumoperitoneum
- Vorteile: geringere Schmerzen, schnellere Erholung, geringere Infektionsrate
- Risiken: Verletzung der Organe, Blutungen
- Indikationen: Cholezystektomie, Appendektomie, Hernienreparatur
Überwachung postoperativer Vitalzeichen
Definition:
Kontinuierliches Monitoring der Vitalparameter nach einer Operation zur frühzeitigen Erkennung von Komplikationen.
Details:
- Herzfrequenz (\(\text{HF}\)): Normalbereich 60-100 Schläge/Minute.
- Blutdruck (\(\text{RR}\)): Systolisch 90-120 mmHg, diastolisch 60-80 mmHg.
- Atemfrequenz (\(\text{AF}\)): 12-20 Atemzüge/Minute.
- Sauerstoffsättigung (\(\text{SpO}_2\)): Normal 95-100%.
- Körpertemperatur: 36.0-37.5°C.
- Monitoringintervalle: Je nach Stabilität; kritisch: kontinuierlich; stabil: alle 15-60 Minuten.
- Ziele: Früherkennung von Kreislaufdepression, Hypoxie, Infektion.
Grundlagen der Traumaversorgung
Definition:
Grundzentrale Maßnahmen zur Behandlung von Patienten mit traumatischen Verletzungen.
Details:
- Initiale Untersuchung nach dem ABCDE-Schema
- Atemwege (A) sichern
- Beatmung (B) gewährleisten
- Kreislaufsicherung (C) – Zugang legen und Volumenmanagement
- Neurologischer Status (D) – Glasgow Coma Scale (GCS)
- Exposition und Umweltkontrolle (E) – vollständige Entkleidung, Wärmeerhalt
- Schnelltransporte bei Bedarf
- Anwendung von FAST und E-FAST zur schnellen Bildgebung
- Ziel: Schnelle Stabilisierung und Transport in ein Traumazentrum
Chirurgische Onkologie
Definition:
Chirurgische Onkologie befasst sich mit der operativen Behandlung von Tumoren.
Details:
- Indikation zur OP: Abhängig von Tumorart, -stadium und -lokalisation
- Primär: Kurative Resektion vs. Palliative Eingriffe
- Techniken: Minimal-invasiv, Robotik, konventionelle Chirurgie
- Postoperative Überwachung: Tumormarker, Bildgebung
- Interdisziplinäre Ansätze: Zusammenarbeit mit Radiologie, Onkologie und Pathologie
Präoperative Patientenbewertung und Risikomanagement
Definition:
Einschätzung des Gesundheitszustands und der Risikofaktoren eines Patienten vor einer Operation zur Minimierung von Komplikationen.
Details:
- Allgemeine Anamnese: Vorgeschichte, Medikamente, Allergien
- Körperliche Untersuchung: Vitalparameter, körperlicher Zustand
- Laboruntersuchungen: Blutbild, Elektrolyte, Nieren- und Leberfunktion
- Bildgebende Verfahren: Röntgen, Ultraschall, EKG
- Risikobewertungs-Tools: ASA-Klassifikation, POSSUM-Score
- Optimierung: Präoperative Interventionen (Medikamentenanpassungen, Blutdruckkontrolle etc.)
- Aufklärung: Patientenaufklärung und Einwilligung
Chronische Wundversorgung und Nahttechniken
Definition:
Pflege und Behandlung langfristig nicht heilender Wunden und spezifische Methoden, um Gewebe zu verbinden.
Details:
- Phasen der Wundheilung: Entzündung, Proliferation, Maturation
- Typen chronischer Wunden: Ulcus cruris, diabetischer Fuß, Dekubitus
- Wundbehandlungsstrategien: Debridement, Feuchtigkeitsbalance, Infektionskontrolle
- Nahttechniken: Einzelknopfnaht, fortlaufende Naht, subkutane Naht
- Materialien: resorbierbare vs. nicht resorbierbare Fäden
- Komplikationen: Infektionen, Nahtdehiszenz, Narbenbildung
- Grundprinzipien: atraumatische Technik, adäquate Spannung, exakte Adaption der Wundränder
Erstversorgung und Wiederbelebung bei Unfällen
Definition:
Erstversorgung und Wiederbelebung: Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung und Wiederherstellung von Kreislauf und Atmung bei Unfällen.
Details:
- Prüfen der Vitalfunktionen: Bewusstsein, Atmung, Kreislauf.
- Sicherung der Atemwege: Kopf überstrecken, Fremdkörper entfernen.
- Herzdruckmassage: Frequenz 100-120/min, Drucktiefe 5-6 cm.
- Beatmung: Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase, Verhältnis 30:2 (Druckmassage:Beatmung).
- Defibrillation: Schnellstmöglicher Einsatz bei Kammerflimmern mittels AED.
- Blutstillung: Druckverband oder abbinden bei starken Blutungen.
- Wundversorgung: Sterile Abdeckung, vermeiden von Kontamination.
- Schocklagerung: Beine hoch, warmhalten.
- Notruf: 112 rufen, genaue Informationen geben.