Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystem - Cheatsheet.pdf

Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystem - Cheatsheet
Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystem - Cheatsheet Öffentliche versus private Finanzierung des Gesundheitssystems Definition: Unterschied zwischen der Finanzierung des Gesundheitssystems durch öffentliche Gelder (Steuern) und privater Gelder (Versicherungsbeiträge). Betrachte Effekte auf Zugang, Effizienz und Gerechtigkeit. Details: Öffentliche Finanzierung: Steuerfinanziert, Ziel: universelle...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystem - Cheatsheet

Öffentliche versus private Finanzierung des Gesundheitssystems

Definition:

Unterschied zwischen der Finanzierung des Gesundheitssystems durch öffentliche Gelder (Steuern) und privater Gelder (Versicherungsbeiträge). Betrachte Effekte auf Zugang, Effizienz und Gerechtigkeit.

Details:

  • Öffentliche Finanzierung: Steuerfinanziert, Ziel: universeller Zugang, tendenziell gleichmäßige Versorgung, höhere Verwaltungseffizienz.
  • Private Finanzierung: Beitragsfinanziert (Versicherungen), Ziel: individuellere Versorgung, potentielle Effizienzsteigerungen, Ungleichheiten in Versorgung möglich.
  • Effizienz: Öffentliche Systeme oft günstiger in Verwaltung, private Anbieter fördern Innovation durch Wettbewerb.
  • Gerechtigkeit: Öffentliches System fördert Chancengleichheit, privates System kann zu Versorgungslücken führen.
  • Hybride Modelle existieren: Kombination aus öffentlicher und privater Finanzierung zur Nutzung der Vorteile beider Systeme.

Kosten-Nutzen-Analysen im Gesundheitswesen

Definition:

Bewertung von Gesundheitsmaßnahmen basierend auf den Kosten im Verhältnis zum erzielten Nutzen, häufig verwendet zur Entscheidungsfindung über Ressourcenzuweisungen.

Details:

  • Ziel: Optimierung der Ressourcennutzung im Gesundheitssystem.
  • Grundlage: Vergleich von Interventionen hinsichtlich ihres Kosten-Nutzen-Verhältnisses.
  • Kennzahl: Inkrementelle Kosten-Nutzen-Quote (ICER) \(\frac{ \text{Kosten der Intervention} - \text{Kosten der Alternative} }{ \text{Nutzen der Intervention} - \text{Nutzen der Alternative} }\).
  • Nutzen oft gemessen in QALYs (Qualitätsadjustierte Lebensjahre).
  • Wichtige Faktoren: Direkte Kosten (Medikamente, Behandlungen), indirekte Kosten (Produktivitätsausfall), immaterieller Nutzen (Lebensqualität).
  • Anwendungsbereiche: Arzneimittelbewertung, Gesundheitsprogramme, Präventionsmaßnahmen.

Angebot und Nachfrage im Gesundheitswesen

Definition:

Angebot und Nachfrage im Gesundheitswesen beschreibt das Wechselspiel zwischen den zur Verfügung stehenden Gesundheitsleistungen (Angebot) und den Bedürfnissen der Patienten (Nachfrage).

Details:

  • Angebot: Anzahl der Krankenhäuser, Ärzte, Pflegepersonal, verfügbare Medizintechnik, Medikamente
  • Nachfrage: Bedürfnisse der Patienten nach Gesundheitsleistungen, beeinflusst durch Alter, Einkommen, Gesundheitszustand
  • Preisbildung: Kosten für medizinische Leistungen, beeinflusst durch Versicherungen, staatliche Regulierung
  • Marktungleichgewicht: Über-/Unterversorgung in bestimmten Regionen oder Fachbereichen
  • Gesetz von Angebot und Nachfrage: Preis und Menge medizinischer Leistungen im Gleichgewicht
  • Externe Effekte: Gesundheit von Einzelnen beeinflusst Gesamtbevölkerung, z.B. Ansteckung bei Infektionskrankheiten

Marktversagen und deren Lösungen

Definition:

Marktversagen tritt auf, wenn der freie Markt nicht zu einer effizienten Allokation von Ressourcen führt; insbesondere im Gesundheitswesen oft relevant.

Details:

  • Informationsasymmetrie: Patienten und Anbieter haben ungleiche Informationsverteilungen. Lösung: Informationskampagnen, Qualitätstransparenz.
  • Externe Effekte: Gesundheitskosten und -nutzen betreffen nicht nur Individuen. Lösung: Besteuerung/Subventionierung externer Effekte (z.B. Tabaksteuer, Impfprogramme).
  • Marktmacht: Monopole und Oligopole können Preise verzerren. Lösung: Regulierungen, Kartellrecht.
  • Öffentliche Güter: Präventionsmaßnahmen werden oft nicht vom Markt bereitgestellt. Lösung: Staatliche Finanzierung und Bereitstellung.
  • Unzureichende Risikodiversifizierung: Private Versicherungen können nicht alle Risiken abdecken. Lösung: Pflichtversicherungssysteme, soziales Netz.

Wettbewerbsstrategien von Gesundheitseinrichtungen

Definition:

Strategien, die Gesundheitseinrichtungen nutzen, um im Markt erfolgreich zu bestehen und sich gegenüber Konkurrenten zu behaupten.

Details:

  • Kostenführerschaft: Nutzung von Skaleneffekten, Prozessoptimierung zur Minimierung der Kosten.
  • Differenzierung: Einzigartige Dienstleistungen oder hohe Qualität bieten, um sich von Wettbewerbern abzuheben.
  • Fokussierung: Konzentration auf eine spezifische Patientengruppe oder Nische.
  • Innovationsstrategie: Einführung neuer Technologien oder Behandlungsmethoden, Investition in Forschung und Entwicklung.
  • Kooperationen: Partnerschaften mit anderen Einrichtungen oder Akteuren im Gesundheitssystem zur Verbesserung der Marktposition.
  • Marketingstrategien: Einsatz von gezielten Marketingmaßnahmen, um Bekanntheit und Patientenbindung zu erhöhen.

Analyse von Marktteilnehmern und Marktanteilen

Definition:

Analyse von Akteuren im Gesundheitsmarkt und deren Marktanteile

Details:

  • Wettbewerbsanalyse: Identifikation und Bewertung von Konkurrenten
  • Marktsegmentierung: Aufteilen des Marktes in homogene Gruppen
  • Marktanteilsberechnungen: \(\text{Marktanteil (\text{in \text{%}})} = \frac{\text{Umsatz eines Unternehmens}}{\text{Gesamtumsatz des Marktes}} \times 100\)
  • SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken
  • Porter's Five Forces: Wettbewerbsintensität, Potenzial für neue Anbieter, Verhandlungsmacht der Kunden und Lieferanten, Bedrohung durch Ersatzprodukte
  • Ziel: Marktposition erkennen und Wettbewerbsvorteile nutzen

Politische Akteure und deren Einflüsse auf das Gesundheitssystem

Definition:

Analyse politischer Akteure (Regierung, Parteien, Interessengruppen) und deren Einfluss auf Struktur, Finanzierung und Betrieb des Gesundheitssystems.

Details:

  • Regierung: setzt gesundheitspolitische Rahmenbedingungen, z.B. Gesetze, Regulierung.
  • Parteien: beeinflussen Gesundheitsgesetze und -reformen je nach ideologischer Ausrichtung.
  • Interessengruppen: z.B. Ärzteverbände, Krankenkassen, Pharmaindustrie; lobbyieren für eigene Interessen.
  • Finanzierung: Entscheidungen über Ausgaben, Versicherungsmodelle, Beitragsgestaltung.
  • Struktur und Betrieb: Gesetze zur Gesundheitsversorgung (z.B. Krankenhausplanung, Arzneimittelregulierung).

Rolle der Digitalisierung im Versorgungsmanagement

Definition:

Integration digitaler Technologien zur Optimierung von Gesundheitsdienstleistungen; erhöht Effizienz, verbessert Kommunikation, Datenanalyse.

Details:

  • Effizienzsteigerung durch automatische Prozesse und Datenintegration.
  • Verbesserte Kommunikation zwischen Patienten, Ärzten und Gesundheitseinrichtungen.
  • Nutzung von Big Data und Analysen zur Optimierung von Versorgungspfaden.
  • Telemedizin als Bestandteil digitaler Versorgung.
  • E-Health-Lösungen (elektronische Patientenakten, Fernüberwachung).
  • Sicherheit und Datenschutz im digitalen Gesundheitswesen.
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden