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Innere Medizin I - Exam
Innere Medizin I - Exam Aufgabe 1) Ein 58-jähriger Mann wird mit Beschwerden von Brustschmerzen und Atemnot in die Notaufnahme eingeliefert. Der Patient hat eine Vorgeschichte von Hypertonie und Diabetes Mellitus. Er berichtet, dass die Schmerzen besonders stark bei Belastung auftreten und sich in Ruhe bessern. Eine sofortige EKG-Untersuchung zeigt ST-Strecken-Senkungen. Der Arzt vermutet eine Kor...

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Innere Medizin I - Exam

Aufgabe 1)

Ein 58-jähriger Mann wird mit Beschwerden von Brustschmerzen und Atemnot in die Notaufnahme eingeliefert. Der Patient hat eine Vorgeschichte von Hypertonie und Diabetes Mellitus. Er berichtet, dass die Schmerzen besonders stark bei Belastung auftreten und sich in Ruhe bessern. Eine sofortige EKG-Untersuchung zeigt ST-Strecken-Senkungen. Der Arzt vermutet eine Koronargefäßerkrankung (KHK).

a)

a) Erkläre, welche zusätzliche diagnostischen Maßnahmen zur Bestätigung der Diagnose Koronargefäßerkrankung in diesem Fall sinnvoll sind und warum. Gehe dabei auf mindestens drei verschiedene diagnostische Verfahren ein und beschreibe deren Nutzen und Einschränkungen.

Lösung:

Im Fall eines 58-jährigen Patienten mit Brustschmerzen, Atemnot und einer Vorgeschichte von Hypertonie und Diabetes Mellitus sind zusätzliche diagnostische Maßnahmen notwendig, um die Diagnose einer Koronargefäßerkrankung (KHK) zu bestätigen. Hier sind drei diagnostische Verfahren, die in diesem Kontext sinnvoll sind:

  • Koronare Computertomographie-Angiographie (CCTA)Der Nutzen der CCTA besteht darin, dass sie eine nicht-invasive Methode ist, die detaillierte Bilder der Koronararterien liefert. Dies ermöglicht es, Plaques und Verengungen zu identifizieren. Die CCTA ist besonders nützlich bei Patienten mit niedrigem bis mittlerem Risiko für KHK. Eine Einschränkung der CCTA ist die Strahlenbelastung sowie die Notwendigkeit, Kontrastmittel zu verwenden, was bei Patienten mit Nierenproblemen problematisch sein kann.
  • Belastungstest (Ergometrie)Ein Belastungstest hilft, die Herzfunktion unter Belastung zu bewerten, indem ein EKG während körperlicher Anstrengung durchgeführt wird. Der Nutzen liegt darin, dass er einfach durchzuführen und kosteneffektiv ist, und bei der Identifizierung von ischämischen Veränderungen im EKG hilft. Eine Einschränkung ist jedoch, dass dieser Test weniger empfindlich ist bei Frauen sowie bei Patienten, die nicht in der Lage sind, ausreichende Belastung zu erreichen, z.B. aufgrund von Gelenkbeschwerden oder schwerer Adipositas.
  • KoronarangiographieDie Koronarangiographie ist ein invasives Verfahren, bei dem ein Katheter in die Koronararterien eingeführt wird und Kontrastmittel injiziert wird, um Blockaden direkt zu visualisieren. Der Nutzen besteht darin, dass sie als Goldstandard für die Diagnose und Beurteilung von KHK gilt. Eine Einschränkung besteht in den invasiven Risiken wie Blutungen, Infektionen und in seltenen Fällen Herzinfarkten, sowie der Notwendigkeit, das Verfahren in einem spezialisierten Zentrum durchzuführen.

b)

b) Der Patient entscheidet sich für einen interventionellen Eingriff zur Verbesserung seiner Symptome und Reduktion des Risikos von Komplikationen. Erkläre den Unterschied zwischen einer perkutanen transluminalen Koronarangioplastie (PTCA) und einer Bypass-Operation. Diskutiere in diesem Zusammenhang die möglichen Komplikationen und den langfristigen Nutzen beider Verfahren.

Lösung:

Im Kontext eines 58-jährigen Mannes mit Beschwerden von Brustschmerzen und Atemnot, der sich für einen interventionellen Eingriff zur Behandlung einer vermuteten Koronargefäßerkrankung (KHK) entschieden hat, ist es wichtig, den Unterschied zwischen einer perkutanen transluminalen Koronarangioplastie (PTCA) und einer Bypass-Operation zu verstehen. Hier eine Erklärung und Diskussion der beiden Verfahren:

  • Perkutane Transluminale Koronarangioplastie (PTCA)
    • Verfahren: Bei der PTCA wird ein Katheter durch die Blutgefäße bis zur verengten Koronararterie geführt. Ein kleiner Ballon am Ende des Katheters wird an der Engstelle aufgeblasen, um die Arterie zu erweitern. Oft wird auch ein Stent eingesetzt, um die Arterie offen zu halten.
    • Mögliche Komplikationen: Zu den Komplikationen können Blutungen an der Einstichstelle, Gefäßverletzungen, Thrombusbildung, Restenosen (erneute Verengung der Arterie) und seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle gehören.
    • Langfristiger Nutzen: Die PTCA bietet eine schnelle Linderung der Symptome und eine kurze Erholungszeit. Allerdings besteht ein Risiko für Restenosen, besonders wenn kein Medikamenten-freisetzender Stent verwendet wird. Patienten können ihre normalen Aktivitäten in der Regel schnell wieder aufnehmen.
  • Bypass-Operation
    • Verfahren: Bei der Bypass-Operation (koronare Arterien-Bypass-Operation, CABG) werden andere Blutgefäße aus dem Körper (meistens Venen aus dem Bein oder Arterien aus der Brust) verwendet, um Umleitungen um die verstopften Koronararterien zu schaffen. Dies stellt eine neue Route für den Blutfluss zum Herzmuskel sicher.
    • Mögliche Komplikationen: Die Bypass-Operation ist eine große Operation, daher sind die Risiken höher. Zu den Komplikationen können Infektionen, Blutungen, Herzrhythmusstörungen, Nierenprobleme und in seltenen Fällen Herzinfarkte oder Schlaganfälle gehören.
    • Langfristiger Nutzen: Die Bypass-Operation bietet eine langanhaltende Lösung für Verengungen in mehreren Arterien und hat normalerweise eine bessere langfristige Prognose im Vergleich zur PTCA, insbesondere bei komplexeren Krankheiten. Die Erholungszeit ist jedoch länger, und es ist eine umfassendere Nachsorge erforderlich.

Zusammengefasst ist die PTCA eine weniger invasive Methode mit kürzerer Erholungszeit, während die Bypass-Operation eine invasive Prozedur ist, die eine länger anhaltende Lösung bieten kann, insbesondere bei komplexen oder multiplen Verengungen. Die Wahl des Verfahrens hängt von der speziellen Situation des Patienten, der Schwere und dem Ort der Verengungen sowie den allgemeinen gesundheitlichen Bedingungen ab.

Aufgabe 2)

HerzrhythmusstörungenStörungen der normalen Herzschlagfolge, verursacht durch Veränderungen im Erregungsbildungssystem oder der Erregungsleitung.

  • Klassifikation: bradykard (langsam) und tachykard (schnell)
  • Diagnostik: EKG, Langzeit-EKG, Event-Recorder
  • Symptome: Palpitationen, Schwindel, Synkopen, Dyspnoe
  • Therapie: medikamentös (z.B. Beta-Blocker, Calciumantagonisten), elektrisch (Defibrillator, Kardioversion), interventionell (Katheterablation)

a)

a) Ein 65-jähriger Patient kommt mit anhaltendem Schwindel und Palpitationen in die Notaufnahme. Das EKG zeigt eine Herzfrequenz von 150 Schlägen pro Minute mit unregelmäßigem Rhythmus.

  • Welche Art von Herzrhythmusstörung liegt wahrscheinlich vor?
  • Beschreibe das häufigste diagnostische Verfahren, um weitere Klarheit über die Art der Herzrhythmusstörung zu gewinnen.

Lösung:

a) Ein 65-jähriger Patient kommt mit anhaltendem Schwindel und Palpitationen in die Notaufnahme. Das EKG zeigt eine Herzfrequenz von 150 Schlägen pro Minute mit unregelmäßigem Rhythmus.

  • Welche Art von Herzrhythmusstörung liegt wahrscheinlich vor?
  • Beschreibe das häufigste diagnostische Verfahren, um weitere Klarheit über die Art der Herzrhythmusstörung zu gewinnen.

Lösung:

  • Welche Art von Herzrhythmusstörung liegt wahrscheinlich vor?Basierend auf den Symptomen (anhaltender Schwindel und Palpitationen) und den Befunden des EKGs (Herzfrequenz von 150 Schlägen pro Minute mit unregelmäßigem Rhythmus) liegt wahrscheinlich eine tachykarde Herzrhythmusstörung vor, wie z. B. Vorhofflimmern oder Vorhofflattern. Beide Zustände können eine unregelmäßige und schnelle Herzfrequenz verursachen.
  • Beschreibe das häufigste diagnostische Verfahren, um weitere Klarheit über die Art der Herzrhythmusstörung zu gewinnen.Das häufigste diagnostische Verfahren zur weiteren Abklärung der Art der Herzrhythmusstörung ist das Elektrokardiogramm (EKG). Durch das EKG können die elektrische Aktivität des Herzens und die Herzrhythmusmuster beurteilt werden. Für eine genauere Überwachung kann ein Langzeit-EKG oder ein Event-Recorder eingesetzt werden. Das Langzeit-EKG zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens über einen längeren Zeitraum (üblicherweise 24-48 Stunden) auf und kann dabei helfen, sporadisch auftretende Rhythmusstörungen zu erfassen. Ein Event-Recorder kann verwendet werden, um Episoden von Herzrhythmusstörungen aufzuzeichnen, wenn sie auftreten.

b)

b) Der gleiche Patient hat nachträglich eine Episode mit Bewusstseinsverlust (Synkope) und wird erneut ins Krankenhaus eingeliefert.

  • Erkläre die potenziellen Risiken dieser Herzrhythmusstörung und welche weiterführenden diagnostischen Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Synkopen-Risiko zu beurteilen.
  • Welche therapeutischen Optionen stehen für diesen Patienten zur Verfügung? Betrachte dabei sowohl medikamentöse als auch interventionelle und elektrische Therapien.

Lösung:

b) Der gleiche Patient hat nachträglich eine Episode mit Bewusstseinsverlust (Synkope) und wird erneut ins Krankenhaus eingeliefert.

  • Erkläre die potenziellen Risiken dieser Herzrhythmusstörung und welche weiterführenden diagnostischen Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Synkopen-Risiko zu beurteilen.
  • Welche therapeutischen Optionen stehen für diesen Patienten zur Verfügung? Betrachte dabei sowohl medikamentöse als auch interventionelle und elektrische Therapien.

Lösung:

  • Erkläre die potenziellen Risiken dieser Herzrhythmusstörung und welche weiterführenden diagnostischen Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Synkopen-Risiko zu beurteilen.Die potenziellen Risiken dieser Herzrhythmusstörung umfassen:
    • Erhöhtes Risiko eines plötzlichen Herztods
    • Schlaganfall (insbesondere bei Vorhofflimmern)
    • Herzinsuffizienz aufgrund einer anhaltend hohen Herzfrequenz
    • Verstärkter Bewusstseinsverlust (Synkopen), was zu Verletzungen führen kann
    Um das Synkopen-Risiko zu beurteilen, sollten folgende weiterführende diagnostische Maßnahmen ergriffen werden:
    • Erneutes und erweitertes EKG (Langzeit-EKG, Event-Recorder) zur Aufzeichnung und Analyse von Herzrhythmusstörungen
    • Echokardiographie zur Beurteilung der Herzstruktur und -funktion
    • Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) zur genauen Lokalisierung und Bewertung der Erregungsstörungen
    • Blutuntersuchungen zur Überprüfung auf Elektrolytstörungen oder Schilddrüsenerkrankungen
  • Welche therapeutischen Optionen stehen für diesen Patienten zur Verfügung? Betrachte dabei sowohl medikamentöse als auch interventionelle und elektrische Therapien.Für diesen Patienten stehen folgende therapeutische Optionen zur Verfügung:
    • Medikamentöse Therapie
      • Antiarrhythmika zur Stabilisierung des Herzrhythmus
      • Beta-Blocker zur Verringerung der Herzfrequenz und Verbesserung der Symptomatik
      • Calciumantagonisten zur Verringerung der Herzfrequenz
      • Antikoagulationstherapie wie z.B. Warfarin oder NOAKs (neue orale Antikoagulanzien), um das Risiko eines Schlaganfalls bei Vorhofflimmern zu reduzieren
    • Elektrische Therapie
      • Kardioversion zur Wiederherstellung eines normalen Herzrhythmus bei tachykarden Rhythmusstörungen
      • Implantation eines Defibrillators (ICD) zur Verhinderung plötzlicher Herztodesfälle
      • Implantation eines Herzschrittmachers, falls Bradykardien (langsamer Herzschlag) auftreten sollte
    • Interventionelle Therapie
      • Katheterablation zur gezielten Zerstörung der Bereiche im Herzen, die die abnormalen elektrische Signale erzeugen

Aufgabe 3)

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)Chronisch obstruktive Lungenerkrankung führt zu permanenter Verengung der Atemwege, Husten, Auswurf und Atemnot.

  • Ätiologie: Rauchen, Schadstoffe, genetische Prädisposition (z.B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel)
  • Symptome: Husten, Dyspnoe, Produktiver Husten, Zyanose, Trommelschlegelfinger
  • Diagnose: Spirometrie (FEV1/FVC < 70%), Lungenfunktionsprüfung, Blutgasanalysen
  • Therapie: Rauchstopp, Bronchodilatatoren (z.B. Beta-2-Agonisten, Anticholinergika), Inhalative Kortikosteroide, Sauerstofftherapie
  • Komplikationen: Exazerbationen, respiratorische Insuffizienz, Cor pulmonale
  • Gold-Klassifikation: Einteilung in vier Schweregrade basierend auf FEV1 (% des Sollwertes)

a)

1. Ein 65-jähriger Mann, der seit 40 Jahren raucht, stellt sich mit Dyspnoe, produktivem Husten und Zyanose vor. Die Spirometrie zeigt ein FEV1/FVC-Verhältnis von 60%. a) Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose? Erläutere kurz die wichtigsten diagnostischen Kriterien für diese Krankheit. b) In welchem Gold-Schweregrad befindet sich dieser Patient basierend auf dem FEV1/FVC-Verhältnis? Begründe deine Antwort.

Lösung:

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung führt zu permanenter Verengung der Atemwege, Husten, Auswurf und Atemnot.

  • Ätiologie: Rauchen, Schadstoffe, genetische Prädisposition (z.B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel)
  • Symptome: Husten, Dyspnoe, Produktiver Husten, Zyanose, Trommelschlegelfinger
  • Diagnose: Spirometrie (FEV1/FVC < 70%), Lungenfunktionsprüfung, Blutgasanalysen
  • Therapie: Rauchstopp, Bronchodilatatoren (z.B. Beta-2-Agonisten, Anticholinergika), Inhalative Kortikosteroide, Sauerstofftherapie
  • Komplikationen: Exazerbationen, respiratorische Insuffizienz, Cor pulmonale
  • Gold-Klassifikation: Einteilung in vier Schweregrade basierend auf FEV1 (% des Sollwertes)

Subexercise Lösung:

  1. Ein 65-jähriger Mann, der seit 40 Jahren raucht, stellt sich mit Dyspnoe, produktivem Husten und Zyanose vor. Die Spirometrie zeigt ein FEV1/FVC-Verhältnis von 60%. a) Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose? Erläutere kurz die wichtigsten diagnostischen Kriterien für diese Krankheit. b) In welchem Gold-Schweregrad befindet sich dieser Patient basierend auf dem FEV1/FVC-Verhältnis? Begründe deine Antwort.

Antwort:

  • a) Wahrscheinlichste Diagnose: Die wahrscheinlichste Diagnose ist Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
  • Diagnostische Kriterien:
    • Historia: Bestehen seit mindestens 40 Jahren Rauchen, was ein Hauptätiologie-Faktor für COPD ist.
    • Symptome: Der Patient zeigt typische Symptome wie Dyspnoe (Atemnot), produktiven Husten und Zyanose.
    • Spirometrie: Ein FEV1/FVC-Verhältnis von 60% bestätigt die Diagnose, da es unter dem diagnostischen Schwellenwert von 70% liegt.
  • b) Gold-Schweregrad: Basierend auf dem FEV1/FVC-Verhältnis befindet sich der Patient in einem der GOLD-Schweregrade, der konkret durch den FEV1-Prozentsatz bewertet wird. Da der spezifische FEV1-Wert (als Prozent des Sollwertes) hier nicht angegeben ist, lässt sich der exakte GOLD-Schweregrad nicht bestimmen. Jedoch ist ein FEV1/FVC-Verhältnis von 60% typisch für GOLD 2 (mittel), GOLD 3 (schwer) oder GOLD 4 (sehr schwer), je nachdem wie stark der FEV1-Wert reduziert ist]

b)

2. Angenommen, ein Patient mit COPD wird mit Beta-2-Agonisten und Anticholinergika behandelt, zeigt aber trotzdem Symptome einer Exazerbation. a) Welche weiteren therapeutischen Maßnahmen können ergriffen werden? b) Erkläre die physiologischen Gründe, warum bei COPD-Patienten eine Sauerstofftherapie notwendig sein kann und welche Risiken zu berücksichtigen sind.

Lösung:

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung führt zu permanenter Verengung der Atemwege, Husten, Auswurf und Atemnot.

  • Ätiologie: Rauchen, Schadstoffe, genetische Prädisposition (z.B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel)
  • Symptome: Husten, Dyspnoe, Produktiver Husten, Zyanose, Trommelschlegelfinger
  • Diagnose: Spirometrie (FEV1/FVC < 70%), Lungenfunktionsprüfung, Blutgasanalysen
  • Therapie: Rauchstopp, Bronchodilatatoren (z.B. Beta-2-Agonisten, Anticholinergika), Inhalative Kortikosteroide, Sauerstofftherapie
  • Komplikationen: Exazerbationen, respiratorische Insuffizienz, Cor pulmonale
  • Gold-Klassifikation: Einteilung in vier Schweregrade basierend auf FEV1 (% des Sollwertes)

Subexercise Lösung:

  1. Angenommen, ein Patient mit COPD wird mit Beta-2-Agonisten und Anticholinergika behandelt, zeigt aber trotzdem Symptome einer Exazerbation. a) Welche weiteren therapeutischen Maßnahmen können ergriffen werden? b) Erkläre die physiologischen Gründe, warum bei COPD-Patienten eine Sauerstofftherapie notwendig sein kann und welche Risiken zu berücksichtigen sind?

Antwort:

  • a) Weitere therapeutische Maßnahmen bei Exazerbation:
    • Systemische Kortikosteroide: Diese können Entzündungen reduzieren und die Symptomkontrolle verbessern.
    • Antibiotika: Falls eine bakterielle Infektion vermutet wird (z.B. durch erhöhte Sputumproduktion und -verfärbung).
    • Intensivierte Bronchodilatatoren-Therapie: Erhöhung der Dosis oder Häufigkeit von Beta-2-Agonisten und Anticholinergika.
    • Sauerstofftherapie: Zur Verbesserung der Sauerstoffsättigung im Blut.
    • Beatmungstherapie: In schweren Fällen, z.B. nicht-invasive oder invasive mechanische Beatmung.
  • b) Physiologische Gründe für Sauerstofftherapie bei COPD-Patienten und Risiken:
    • Gründe:
      • Chronische Hypoxie aufgrund der Verengung der Atemwege und der verminderten Gasaustauschfläche führt zu einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut.
      • Sauerstofftherapie hilft, die Sauerstoffsättigung zu verbessern und Symptome wie Atemnot zu lindern.
      • Es kann auch das Risiko von Komplikationen wie Cor pulmonale (rechtsseitige Herzinsuffizienz) verringern.
    • Risiken:
      • Chronische CO2-Retainer (Hyperkapnie): Bei einigen Patienten kann die Rückmeldung des Atmungstriebs auf CO2 vermindert sein. Bei diesen Patienten kann eine zu hohe Sauerstoffgabe zu einer Verschlechterung der Hyperkapnie und zu einer CO2-Narkose führen, da ihr Atemantrieb primär durch niedrigen O2 und nicht durch hohen CO2 gesteuert wird.
      • Barotrauma: Durch zu hohen Druck bei der Zuführung von Sauerstoff kann es zu Lungenschäden kommen.
      • Oxygen-Toxizität: Langfristige hohe Sauerstoffkonzentrationen können toxische Wirkungen auf das Lungengewebe haben.

Aufgabe 4)

Patientenvorstellung:Ein 67-jähriger Mann wird mit anhaltendem Husten, Fieber und Atemnot in die Notaufnahme gebracht. Der Patient hat vor kurzem eine schwere Erkältung gehabt, die sich verschlechterte. Er ist starker Raucher und hat eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Während der Anamnese gibt er an, dass er seit 3 Tagen produktiven Husten mit gelbgrünem Auswurf hat. Bei der körperlichen Untersuchung sind Rasselgeräusche in den basalen Lungensegmenten zu hören. Ein Röntgen-Thorax zeigt eine konsolidierte Infiltration im rechten unteren Lungenlappen.

a)

1. Basierend auf den klinischen Befunden und dem Röntgen-Thorax-Ergebnis, welches ist die wahrscheinlichste Diagnose für die Symptome des Patienten?Begründe Deine Antwort unter Berücksichtigung der Symptomatik und der Risikofaktoren.

Lösung:

  • Diagnose: Pneumonie (Lungenentzündung)

Begründung:

  • Klinische Befunde: Der Patient zeigt typische Symptome einer Pneumonie, einschließlich anhaltendem Husten, Fieber, Atemnot und produktivem Husten mit gelbgrünem Auswurf. Hinzu kommen die bei der körperlichen Untersuchung gehörten Rasselgeräusche in den basalen Lungensegmenten.
  • Röntgen-Thorax-Ergebnis: Das Röntgenbild zeigt eine konsolidierte Infiltration im rechten unteren Lungenlappen, was für eine bakteriell verursachte Pneumonie spricht. Die Konsolidation ist ein Indiz für eine Ansammlung von entzündlichen Zellen und Flüssigkeit in einem Lungenabschnitt, was sehr typisch für eine Lungenentzündung ist.
  • Risikofaktoren: Der Patient ist älter als 65 Jahre, starker Raucher und hat eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Diese Faktoren erhöhen das Risiko für eine Infektion der unteren Atemwege und verschlimmern die Symptomatik.

b)

2. Welche diagnostischen Maßnahmen würdest Du durchführen, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen und den Erreger zu identifizieren?Erkläre, welche Tests relevant sind und warum.

Lösung:

Diagnostische Maßnahmen zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose und Identifizierung des Erregers:

  • Sputumkultur und Gram-Färbung: Um mögliche Erreger im Auswurf zu identifizieren. Die Gram-Färbung kann nützliche Informationen darüber liefern, ob es sich um gram-positive oder gram-negative Bakterien handelt.
  • Blutkulturen: Diese werden durchgeführt, um eine Bakteriämie auszuschließen, besonders bei Patienten mit schwerer Pneumonie.
  • Komplettes Blutbild (CBC): Ein vollständiges Blutbild hilft, den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu beurteilen und nach Zeichen einer bakteriellen Infektion, wie erhöhte Leukozytenzahlen, zu suchen.
  • C-reaktives Protein (CRP) und Procalcitonin: Diese Entzündungsmarker steigen bei bakteriellen Infektionen an und können als unterstützende Diagnostik hilfreich sein.
  • Fieber: Diese Informationen sind erwähnenswert, jedoch nicht diagnostizierend what next?
  • PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) Tests: Zur Identifikation von atypischen Erregern oder in Fällen, in denen die Kulturen negativ sind.
  • Bronchoskopie: Diese Maßnahme kann hilfreich sein, wenn die nichtinvasiven Tests keine eindeutige Diagnose ermöglichen. Dabei können zusätzlich Proben aus den unteren Atemwegen zur mikrobiologischen Untersuchung gewonnen werden.

c)

3. Angenommen, der Erreger ist Streptococcus pneumoniae. Welche Therapie würdest Du einleiten?Diskutiere die Wahl der Antibiotika und eventuelle Adjustierungen in Abhängigkeit von Risikofaktoren oder Komorbiditäten.

Lösung:

Therapie bei einer durch Streptococcus pneumoniae verursachten Pneumonie:

  • Antibiotika-Therapie:
    • Erstlinientherapie: Amoxicillin ist ein häufig verwendetes Antibiotikum bei Pneumonien durch Streptococcus pneumoniae. Es ist für die meisten Stämme dieses Bakteriums effektiv und wird gut vertragen.
    • Alternative bei Penicillin-Allergie: Bei einer bekannten Penicillin-Allergie kann ein Makrolid-Antibiotikum wie Azithromycin oder Clarithromycin verwendet werden.
    • Schwere Fälle oder Hospitalisierung: In schwereren Fällen oder bei Hospitalisierung kann eine Kombinationstherapie mit einem Beta-Lactam-Antibiotikum wie Ceftriaxon oder Cefotaxim plus ein Makrolid-Antibiotikum (z.B. Azithromycin) indiziert sein. Eine andere Option ist die Monotherapie mit Levofloxacin oder Moxifloxacin.
  • Berücksichtigung von Risikofaktoren und Komorbiditäten:
    • Alter: Aufgrund des Alters des Patienten (>65 Jahre) sollte eine engmaschige Überwachung und gegebenenfalls eine Anpassung der Therapie erfolgen, insbesondere bei Anzeichen einer Behandlungseffektivität oder potenzieller Nebenwirkungen.
    • COPD: Patienten mit einer Vorerkrankung wie COPD haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Eine Anpassung der Therapie auf Grund des Krankheitsbildes könnte erforderlich sein. Auch könnte ein breiteres Spektrum an Antibiotika in Erwägung gezogen werden, um potenzielle koexistierende Erreger abzudecken.
    • Rauchen: Der chronische Tabakkonsum beeinträchtigt die Lungenfunktion und kann die Genesung verzögern. Maßnahmen zur Raucherentwöhnung sollten ebenfalls erwogen werden, um das Risiko für zukünftige Infektionen zu minimieren.

d)

4. Erläutere zwei mögliche Komplikationen, die bei diesem Patienten aufgrund seiner aktuellen Erkrankung auftreten könnten.Beschreibe, wie diese Komplikationen sich klinisch manifestieren könnten und welche Maßnahmen zur Prävention notwendig sind.

Lösung:

Mögliche Komplikationen:

  • 1. Pleuraerguss:
  • Beschreibung: Ein Pleuraerguss ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraraum (dem Raum zwischen der Lunge und der Brustwand). Diese Komplikation kann bei einer schweren Pneumonie auftreten, wenn die Infektion auf die Pleura (Lungenfell) übergreift.
  • Klinische Manifestation: Der Patient könnte verstärkte Atemnot, Brustschmerzen (besonders bei tiefem Einatmen), und möglicherweise eine verminderte Atemgeräusch auf der betroffenen Seite entwickeln. Bei der körperlichen Untersuchung kann eine Dämpfung des Klopfschalls über dem Flüssigkeitsansammlung festgestellt werden.
  • Präventionsmaßnahmen: Früherkennung und engmaschige Überwachung der Pneumonie sind entscheidend. Eine Thoraxsonographie oder CT-Thorax kann zur frühzeitigen Diagnosestellung eines Pleuraergusses beitragen. Bei Auftreten eines Pleuraergusses kann eine Pleurapunktion zur Diagnose und in schweren Fällen zur Entlastung erforderlich sein.
  • 2. Akute respiratorische Insuffizienz:
  • Beschreibung: Die Vermehrung der Entzündungsreaktion und der Infektion kann dazu führen, dass die Lungen nicht mehr in der Lage sind, ausreichend Sauerstoff ins Blut zu transportieren. Dies kann durch die bereits bestehende COPD des Patienten deutlich verschärft werden.
  • Klinische Manifestation: Zeichen einer akuten respiratorischen Insuffizienz sind eine zunehmende Atemnot, schnelle Atemfrequenz (Tachypnoe), Zyanose (Blaufärbung der Lippen und Fingernägel) und Bewusstseinsveränderungen durch Hypoxie (Sauerstoffmangel im Blut).
  • Präventionsmaßnahmen: Nahes Monitoring der Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz des Patienten. Sauerstofftherapie kann nötig sein, um einen ausreichenden Sauerstoffgehalt im Blut zu gewährleisten. Bei schwereren Fällen könnte eine nicht-invasive Beatmung oder eine Intubation und mechanische Beatmung in Betracht gezogen werden. Eine frühzeitige und adäquate antibiotische Therapie der Pneumonie ist wesentlich, um die Entwicklung dieser Komplikation zu verhindern.
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