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Innere Medizin II - Exam
Innere Medizin II - Exam Aufgabe 1) Herzinfarkt: Ursachen, Diagnose und Therapie Ein plötzlicher Verschluss einer Koronararterie führt zu einem Myokardinfarkt, wobei es durch die Ischämie zum Zelluntergang kommt. Zu den häufigsten Ursachen gehören Atherosklerose, Plaqueruptur und Thrombusbildung. Patienten schildern häufig akuten Brustschmerz mit Ausstrahlung in Arm oder Kiefer. Zur Diagnostik zäh...

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Innere Medizin II - Exam

Aufgabe 1)

Herzinfarkt: Ursachen, Diagnose und TherapieEin plötzlicher Verschluss einer Koronararterie führt zu einem Myokardinfarkt, wobei es durch die Ischämie zum Zelluntergang kommt. Zu den häufigsten Ursachen gehören Atherosklerose, Plaqueruptur und Thrombusbildung. Patienten schildern häufig akuten Brustschmerz mit Ausstrahlung in Arm oder Kiefer.Zur Diagnostik zählen EKG (ST-Hebung), Troponin-Bestimmung und die Koronarangiographie. Die Akuttherapie umfasst Maßnahmen wie MONA (Morphin, Sauerstoff, Nitroglycerin, Aspirin) und die Revaskularisation erfolgt durch perkutane koronare Intervention (PCI) oder Bypass-Operation. Langzeittherapie besteht meist aus ACE-Hemmern, Beta-Blockern und Statinen. Die Prognose ist abhängig von der Größe des Infarktes und vorhandenen Begleiterkrankungen.

a)

Ein 60-jähriger Patient wird mit heftigen Brustschmerzen in die Notaufnahme gebracht. Die Schmerzen strahlen in den linken Arm aus und bestehen seit etwa einer Stunde. Im EKG zeigt sich eine ST-Hebung in den Ableitungen V2-V4. Ein Troponin-Test ist positiv.

  • a) Erläutere die pathophysiologischen Vorgänge, die bei diesem Patienten zu einem Myokardinfarkt geführt haben könnten.
  • b) Beschreibe die sofortigen therapeutischen Maßnahmen, die bei diesem Patienten ergriffen werden sollten. Gehe dabei spezifisch auf das MONA-Schema ein und erkläre, warum jede Komponente wichtig ist.

Lösung:

a) Pathophysiologische Vorgänge bei Myokardinfarkt

Der Myokardinfarkt tritt aufgrund einer Ischämie des Herzmuskels auf, die durch einen plötzlichen Verschluss einer Koronararterie verursacht wird. Zu den wichtigsten pathophysiologischen Vorgängen gehören:
  • Atherosklerose: Die Ansammlung von Fettstoffen, Cholesterin, und Kalzium in den Gefäßwänden führt zur Bildung von atherosklerotischen Plaques, die das Lumen der Arterie verengen.
  • Plaqueruptur: Unter bestimmten Bedingungen kann die fibrotische Kappe eines Plaques reißen, wodurch der Inhalt in den Blutfluss freigesetzt wird.
  • Thrombusbildung: Durch die Freisetzung von Plaqueinhalten wird eine Kaskade der Gerinnung aktiviert, die zur Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) führt, das die Arterie verstopft.
  • Ischämie und Zelluntergang: Der Verschluss der Arterie führt zu einer Unterbrechung der Sauerstoffversorgung in dem betroffenen Herzmuskelbereich. Dies verursacht Zelluntergang (Nekrose) und einen Funktionsverlust des Gewebes.

b) Sofortige therapeutische Maßnahmen (MONA-Schema)

Die sofortige Behandlung eines Myokardinfarkts umfasst das MONA-Schema, das aus folgenden Komponenten besteht:
  • Morphin: Es hilft, den Schmerz zu lindern und die Erregbarkeit des Sympathikus zu senken, was die Herzfrequenz und den Sauerstoffverbrauch des Herzens reduziert.
  • Sauerstoff (Oxygen): Unter Sauerstoffgabe kann die Sauerstoffsättigung des Blutes erhöht werden, was die Sauerstoffversorgung des ischämischen Myokards verbessert.
  • Nitroglycerin: Es erweitert die Blutgefäße, reduziert den venösen Rückstrom (Vorlast) und den Widerstand gegen den Blutfluss (Nachlast), wodurch der Sauerstoffbedarf des Herzens verringert und die Durchblutung verbessert wird.
  • Aspirin: Als Thrombozytenaggregationshemmer verhindert Aspirin die Bildung weiterer Thromben und verbessert die Durchblutung des verschlossenen Gefäßes.

Zusätzlich zu den MONA-Maßnahmen kann eine perkutane koronare Intervention (PCI) oder eine Bypass-Operation erforderlich sein, um die Blockade zu beheben und die Durchblutung wiederherzustellen.

Aufgabe 2)

Ein 65-jähriger Patient stellt sich in der Notaufnahme mit zunehmender Dyspnoe, Husten und eitrigem Sputum seit drei Tagen vor. Der Patient ist ein starker Raucher (40 Packungsjahre) und hat in der Vergangenheit mehrere ähnliche Episoden erlebt. Die klinische Untersuchung ergibt diffuse Giemen und verlängertes Exspirium. Eine Spirometrie zeigt ein FEV1/FVC-Verhältnis von 0,55. Es wird eine Blutgasanalyse durchgeführt, die eine Hypoxämie und eine leichte Hyperkapnie zeigt.

a)

  • Basierend auf dem klinischen Bild und der Spirometrie, welche Diagnose würdest Du für diesen Patienten stellen? Erkläre die pathophysiologischen Mechanismen, die zu dieser Diagnose führen.

Lösung:

Basierend auf dem klinischen Bild und der Spirometrie könnte die Diagnose auf eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hinweisen. Diese Diagnose wird durch mehrere Faktoren unterstützt:

  • Symptomatologie: Der Patient berichtet von zunehmender Dyspnoe, Husten und eitrigem Sputum. Diese Symptome sind typisch für COPD, insbesondere in akuten Exazerbationen.
  • Raucheranamnese: Der Patient hat eine Raucherhistorie von 40 Packungsjahren, was ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von COPD ist.
  • Spirometrieergebnisse: Ein FEV1/FVC-Verhältnis von 0,55 weist auf eine obstruktive Atemwegserkrankung hin, was charakteristisch für COPD ist. Normalerweise liegen die Werte des FEV1/FVC-Verhältnisses bei gesunden Erwachsenen über 0,7.
  • Klinische Untersuchung: Die Untersuchung zeigt diffuse Giemen und ein verlängertes Exspirium, was auf eine obstruktive Atemwegserkrankung hinweist.
  • Blutgasanalyse: Die Hypoxämie (verringerter Sauerstoffgehalt im Blut) und leichte Hyperkapnie (erhöhter Kohlendioxidgehalt im Blut) sind ebenfalls typische Befunde bei einem COPD-Patienten, insbesondere während einer Exazerbation.

Pathophysiologische Mechanismen:

Die pathophysiologischen Mechanismen der COPD umfassen:

  • Zigarettenrauch und andere Schadstoffe: Diese führen zu einer chronischen Entzündung der Atemwege und einer Zerstörung des Lungengewebes.
  • Verengung der Atemwege: Die Entzündung und Schädigung der Atemwege führen zu einer Verengung und somit zu einer Obstruktion des Luftstroms.
  • Elastizitätsverlust der Lungen: Die Zerstörung des elastischen Gewebes in den Lungen führt zu einem verminderten Rückstellvermögen der Lungen, was das Ausatmen erschwert und zu einem verlängerten Exspirium führt.
  • Produktion von übermäßigen Schleim: Chronische Entzündungen in den Atemwegen führen zu einer Hypersekretion von Schleim, was den Luftstrom weiter behindert und zu Husten mit eitrigem Sputum führt.
  • V/Q-Missverhältnis: Da die Ventilation (Luftstrom in den Lungen) und Perfusion (Blutfluss durch die Lungen) nicht gut aufeinander abgestimmt sind, kommt es zu Hypoxämie und möglicherweise auch zu Hyperkapnie.

b)

  • Lege einen Behandlungsplan für diesen Patienten dar. Berücksichtige sowohl die Langzeitbehandlung als auch das akute Exazerbationsmanagement. Gehe dabei insbesondere auf die medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen ein.
    • Lösung:

      Behandlungsplan für einen Patienten mit COPD

      Basierend auf der klinischen Präsentation und den Untersuchungsergebnissen wird bei diesem Patienten eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) diagnostiziert. Der Behandlungsplan umfasst sowohl die Langzeitbehandlung als auch das akute Exazerbationsmanagement.

      Langzeitbehandlung

      Medikamentöse Maßnahmen:

      • Inhalative Bronchodilatatoren: Eine langfristige Anwendung von langen Bronchodilatatoren (LABAs) und langwirksamen Muscarinrezeptor-Antagonisten (LAMAs), um die Atemwegserweiterung zu fördern und die Symptome zu lindern.
      • Inhalative Kortikosteroide (ICS): Diese können mit LABAs kombiniert werden, insbesondere bei Patienten mit häufigen Exazerbationen oder bei eosinophilen Entzündungen.
      • Phosphodiesterase-4-Hemmer: Diese Medikamente können zur Entzündungshemmung und zur Reduktion von Exazerbationen beitragen.
      • Impfungen: Die jährliche Grippeimpfung und Pneumokokken-Impfung werden stark empfohlen, um Infektionen der Atemwege zu verhindern.

      Nicht-medikamentöse Maßnahmen:

      • Rauchentwöhnung: Dies ist der wichtigste Schritt, um das Fortschreiten der COPD bei Raucherpatienten zu verlangsamen. Unterstützung durch Beratung, Nikotinersatztherapien und medikamentöse Optionen wie Vareniclin oder Bupropion kann nützlich sein.
      • Lungensport und Atemtherapie: Regelmäßige körperliche Aktivität und spezialisierte Atemtherapie können die Lungenfunktion verbessern und Dyspnoe lindern.
      • Ernährungsberatung: Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um die allgemeine Gesundheit zu fördern und Muskelabbau zu vermeiden.
      • Sauerstofftherapie: Langzeitsauerstofftherapie kann bei schwerer COPD und chronischer Hypoxie in Betracht gezogen werden.

      Akutes Exazerbationsmanagement

      Medikamentöse Maßnahmen:

      • Kurzzeitige Bronchodilatatoren: Kurz wirksame Beta-2-Agonisten (SABAs) und/oder kurzwirksame Anticholinergika (SAMAs) können zur schnellen Linderung von Atemnot eingesetzt werden.
      • Systemische Kortikosteroide: Eine kurze Kur mit oralen Kortikosteroiden (z. B. Prednisolon) kann die Exazerbation kontrollieren und die Erholung beschleunigen.
      • Antibiotika: Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion oder bei Vorhandensein von eitrigem Sputum können Antibiotika verschrieben werden.

      Nicht-medikamentöse Maßnahmen:

      • Sauerstofftherapie: In akuten Situationen kann Sauerstofftherapie zur Korrektur der Hypoxämie eingesetzt werden. Die Sauerstoffsättigung sollte regelmäßig überwacht und das Sauerstoffniveau entsprechend angepasst werden.
      • Krankenhausaufnahme: Bei schwerer Exazerbation, wenn die häusliche Behandlung nicht ausreicht, kann eine stationäre Aufnahme erforderlich sein. Dies ermöglicht eine intensivere Überwachung und Behandlung, einschließlich intravenöser Medikation und non-invasiver Beatmung, falls notwendig.

      Aufgabe 3)

      Ein 45-jähriger Patient kommt in Deine Praxis zur jährlichen Gesundheitsuntersuchung. Er gibt an, dass er in letzter Zeit vermehrt Durst, häufiges Wasserlassen und unerklärlichen Gewichtsverlust bemerkt hat. Bei der körperlichen Untersuchung und anhand der Anamnese vermutest Du einen Diabetes mellitus.

      • Aktuelle Diagnosekriterien (Nüchternblutzucker (FBG) ≥ 126 mg/dl, HbA1c ≥ 6.5%, Oraler Glukosetoleranztest (OGTT: 2h ≥ 200 mg/dl), Gelegenheitsblutzucker ≥ 200 mg/dl und Symptome)
      • Therapieoptionen (Typ 1: Insulintherapie, Typ 2: Lebensstiländerung, orale Antidiabetika, Insulin)
      • Langfristiges Management (Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität, Medikationsanpassung, Kontrolle von Folgeerkrankungen (Nephropathie, Retinopathie, Neuropathie))

      a)

      1. Welche diagnostischen Tests würdest Du bei diesem Patienten durchführen, um Deine Vermutung zu bestätigen? Beschreibe die diagnostischen Kriterien für Diabetes mellitus und erläutere, wie jeder dieser Kriterien bei der Diagnose verwendet wird.

      • Nüchternblutzucker (FBG): Warum ist dies ein wichtiger Test und wie interpretiert man die Werte?
      • HbA1c: Was misst dieser Test und warum ist er von klinischer Bedeutung?
      • Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): Wie wird dieser Test durchgeführt und welche Informationen liefert er?
      • Gelegenheitsblutzucker und Symptome: Wie interpretierst Du zufällige Blutzuckermessungen und klinische Symptome im Kontext der Diagnose?

      Lösung:

      Bei einem 45-jährigen Patienten, der vermehrt Durst, häufiges Wasserlassen und unerklärlichen Gewichtsverlust bemerkt, besteht der Verdacht auf Diabetes mellitus. Um diese Diagnose zu bestätigen, sollten verschiedene diagnostische Tests durchgeführt werden. Hier sind die wichtigsten Tests und ihre Bedeutung:

      • Nüchternblutzucker (FBG): Dies ist ein wichtiger Test, da er den Blutzuckerspiegel nach einer Fastenperiode von mindestens 8 Stunden misst. Ein Nüchternblutzuckerspiegel von ≥ 126 mg/dl ist ein Hinweis auf Diabetes mellitus. Werte zwischen 100 und 125 mg/dl gelten als Hinweise auf eine gestörte Nüchternglukose (Prädiabetes).
      • HbA1c: Dieser Test misst den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 2-3 Monate, indem der Prozentsatz des glykierten Hämoglobins im Blut bestimmt wird. Ein HbA1c-Wert von ≥ 6,5 % wird als diagnostisch für Diabetes angesehen. Dieser Test ist klinisch bedeutsam, weil er langfristige Blutzuckerkontrollen widerspiegelt und nicht durch kurzfristige Schwankungen beeinflusst wird.
      • Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): Bei diesem Test wird der Blutzuckerspiegel 2 Stunden nach der Einnahme einer standardisierten Glukoselösung (75 g) gemessen. Ein Wert von ≥ 200 mg/dl nach 2 Stunden ist ein Hinweis auf Diabetes mellitus. Dieser Test liefert Informationen über die Fähigkeit des Körpers, Glukose zu verstoffwechseln.
      • Gelegenheitsblutzucker und Symptome: Eine zufällige Blutzuckermessung von ≥ 200 mg/dl in Verbindung mit typischen Symptomen wie vermehrtem Durst, häufigem Wasserlassen und unerklärlichem Gewichtsverlust ist diagnostisch für Diabetes mellitus. Diese Messungen sind besonders nützlich, wenn Symptome vorhanden sind und eine schnelle Diagnose erforderlich ist.

      b)

      2. Der Patient wird mit Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert. Entwickle einen umfassenden Behandlungsplan für diesen Patienten und erläutere die Rolle jeder Komponente in der Behandlung:

      • Lebensstiländerung: Welche spezifischen Empfehlungen würdest Du dem Patienten hinsichtlich Ernährung und körperlicher Aktivität geben?
      • Orale Antidiabetika: Nenne zwei Beispiele für orale Antidiabetika und erkläre deren Wirkmechanismen.
      • Insulintherapie: Wann ist die Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes indiziert?
      • Langfristiges Management: Wie würdest Du die regelmäßige Überwachung und Anpassung der Therapie sicherstellen und welche Folgeerkrankungen sollten hierbei überwacht werden?

      Lösung:

      Bei einem Patienten, der mit Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert wird, ist ein umfassender Behandlungsplan notwendig. Dieser sollte mehrere Komponenten umfassen, um sowohl die Kontrolle des Blutzuckerspiegels als auch die Prävention von Folgeerkrankungen zu gewährleisten:

      • Lebensstiländerung:
        • Ernährung: Ich würde dem Patienten empfehlen, eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu verfolgen. Dies beinhaltet die Reduzierung des Konsums von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten, die Erhöhung der Aufnahme von Ballaststoffen, Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie die Vermeidung von gesättigten Fetten und Transfetten. Kalorienreiche Snacks und Getränke sollten gemieden werden.
        • Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein Schlüsselbestandteil der Behandlung. Der Patient sollte mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche anstreben, z.B. schnelles Gehen, Schwimmen oder Radfahren. Zudem sollten zwei- bis dreimal wöchentlich Krafttrainingseinheiten integriert werden.
      • Orale Antidiabetika: Zwei Beispiele für orale Antidiabetika und ihre Wirkmechanismen sind:
        • Metformin: Es ist das Erstlinienmedikament für Typ-2-Diabetes. Metformin reduziert die Glukoseproduktion in der Leber und erhöht die Insulinsensitivität der Zellen.
        • Sulfonylharnstoffe (z.B. Glibenclamid): Diese Medikamente erhöhen die Insulinfreisetzung aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse.
      • Insulintherapie: Eine Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes ist indiziert, wenn der Blutzuckerspiegel durch Lebensstiländerungen und orale Antidiabetika nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Dies kann auch der Fall sein, wenn die Symptome schwerwiegend sind oder bei einer HbA1c-Erhöhung über einem bestimmten Schwellenwert trotz optimaler oraler Therapie.
      • Langfristiges Management: Um die regelmäßige Überwachung und Anpassung der Therapie sicherzustellen, sollten regelmäßige Besuche alle drei bis sechs Monate bei einem Arzt geplant werden. Dies umfasst
        • Regelmäßige Blutzuckerkontrollen sowohl durch den Patienten selbst (zu Hause) als auch durch den Arzt (HbA1c-Messungen).
        • Ernährungsberatung und gegebenenfalls Anpassungen des Ernährungsplans.
        • Überprüfung und Anpassung der Medikation nach Bedarf.
        • Regelmäßige Überwachung und Kontrolle von Folgeerkrankungen wie Nephropathie (durch Nierenfunktionstests), Retinopathie (durch Augenuntersuchungen) und Neuropathie (durch neurologische Untersuchungen).
        • Blutdruck- und Cholesterinkontrollen zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen.

      Aufgabe 4)

      Ein Patient mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) stellt sich bei Ihnen in der Praxis vor. Der Patient hat eine bekannte Geschichte von Diabetes mellitus und Hypertonie und berichtete von zunehmender Müdigkeit, Schwellungen und Kurzatmigkeit. Die jüngsten Laborergebnisse zeigen eine glomeruläre Filtrationsrate (GFR) von 28 ml/min.

      • Diabetes mellitus, Hypertonie, Glomerulonephritis, polyzystische Nierenerkrankung
      • Stadien nach GFR
        • Stadium 1: GFR ≥ 90 ml/min
        • Stadium 2: GFR 60-89 ml/min
        • Stadium 3: GFR 30-59 ml/min
        • Stadium 4: GFR 15-29 ml/min
        • Stadium 5: GFR < 15 ml/min (terminale Niereninsuffizienz)
      • Therapien:
        • Symptomatische Behandlung: Blutdrucksenkung, Blutzuckerkontrolle
        • Fortgeschrittene Stadien: Dialyse, Nierentransplantation

      a)

      Bestimme das Stadium der chronischen Niereninsuffizienz des Patienten basierend auf seiner GFR.

      Lösung:

      Um das Stadium der chronischen Niereninsuffizienz (CNI) des Patienten basierend auf seiner glomerulären Filtrationsrate (GFR) zu bestimmen, schauen wir uns die gleich angegebenen GFR-Werte und die entsprechenden Stadien an:

      • Stadium 1: GFR ≥ 90 ml/min
      • Stadium 2: GFR 60-89 ml/min
      • Stadium 3: GFR 30-59 ml/min
      • Stadium 4: GFR 15-29 ml/min
      • Stadium 5: GFR < 15 ml/min (terminale Niereninsuffizienz)

      Der Patient hat eine GFR von 28 ml/min. Basierend auf den oben genannten Stadien befindet sich der Patient im:

      Stadium 4: GFR 15-29 ml/min

      b)

      Diskutiere die möglichen therapeutischen Maßnahmen für diesen Patienten, einschließlich sowohl symptomatischer Behandlung als auch Optionen für fortgeschrittene Stadien.

      Lösung:

      Die therapeutischen Maßnahmen für einen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) und einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von 28 ml/min (Stadium 4) sollten sowohl symptomatische Maßnahmen als auch Optionen für fortgeschrittene Stadien umfassen:

      • Symptomatische Behandlung:
        • Blutdrucksenkung: Da der Patient an Hypertonie leidet, ist die Kontrolle des Blutdrucks entscheidend. Medikamente wie ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (ARBs) können verwendet werden, um den Blutdruck zu senken und die Progression der Nierenschädigung zu verlangsamen.
        • Blutzuckerkontrolle: Da der Patient auch an Diabetes mellitus leidet, ist eine effektive Blutzuckerkontrolle notwendig. Medikation, Diät und regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels können dabei helfen, Komplikationen zu vermeiden.
        • Diuretika: Diese können helfen, Schwellungen zu reduzieren, indem sie die Urinausscheidung erhöhen und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper entfernen.
        • Ernährungsberatung: Eine Diät mit eingeschränkter Salz- und Proteinaufnahme kann die Nierenbelastung reduzieren und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
      • Optionen für fortgeschrittene Stadien:
        • Dialyse: Wenn die Nierenfunktion weiter abnimmt und sich Symptome von Urämie entwickeln, kann eine Dialyse notwendig werden. Die Dialyse hilft dabei, Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut zu entfernen.
        • Nierentransplantation: Eine Nierentransplantation ist eine dauerhafte Lösung für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz. Sie erfordert jedoch eine geeignete Spenderniere und kann mit Risiken und Komplikationen verbunden sein.
        • Vorbereitung auf Dialyse oder Transplantation: Bereits im fortgeschrittenen Stadium der Niereninsuffizienz ist es wichtig, Patienten auf eine mögliche Dialyse oder Transplantation vorzubereiten, indem man sie über die Verfahren informiert und notwendige gesundheitliche Voraussetzungen schafft.

      Zusammenfassend sollten sowohl kurzfristige symptomatische Behandlungen als auch langfristige Lösungen wie Dialyse oder Nierentransplantation in Betracht gezogen werden, um das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

      c)

      Angenommen, der Patient hat eine Körperoberfläche von 1,73 m². Berechne die normalisierte GFR (ml/min/1,73 m²) und beschreibe, wie diese Information für die Behandlungsplanung genutzt werden könnte.

      Lösung:

      Um die normalisierte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) zu berechnen, verwenden wir die folgende Formel:

      Formel:

      \[\text{GFR}_{\text{normalisiert}} (\text{ml/min/1,73 m}^2) = \frac{\text{GFR} (\text{ml/min})}{\text{BSA} (\text{m}^2)} \times 1,73 \text{m}^2\]

      Angenommen, der Patient hat eine Körperoberfläche (BSA) von 1,73 m², ergibt sich:

      \[\frac{28 \text{ml/min}}{1,73 \text{m}^2} \times 1,73 \text{m}^2 = 28 \text{ml/min/1,73 m}^2\]

      Da die Körperoberfläche des Patienten bereits mit 1,73 m² angegeben ist, bleibt die GFR-Zahl gleich, also 28 ml/min/1,73 m².

      Verwendung der normalisierten GFR für die Behandlungsplanung:

      • Präzise Bestimmung des CNI-Stadiums: Die normalisierte GFR ist wichtig für eine genaue Diagnose und Bestimmung des Krankheitsstadiums, um geeignete therapeutische Maßnahmen zu planen.
      • Dosierung von Medikamenten: Viele Medikamente, insbesondere solche, die über die Nieren ausgeschieden werden, müssen basierend auf der Nierenfunktion dosiert werden. Eine normalisierte GFR ermöglicht eine genauere Berechnung der erforderlichen Medikamentendosierung.
      • Überwachung der Krankheitsprogression: Eine normalisierte GFR bietet eine standardisierte Methode zur Überwachung der Nierenfunktion im Zeitverlauf, was die Beurteilung der Wirksamkeit der Behandlung ermöglicht und frühzeitig auf eine Verschlechterung hindeutet.
      • Planung für fortgeschrittene Behandlungen: Die normalisierte GFR hilft bei der Vorbereitung und Planung von fortgeschrittenen Behandlungsoptionen wie Dialyse oder Nierentransplantation, da sie eine standardisierte Vergleichsbasis bietet.

      Insgesamt ist die normalisierte GFR ein wichtiges Instrument in der Behandlungsplanung für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz.

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