Kinderheilkunde, Jugendmedizin - Cheatsheet
Ursachen und Mechanismen des Wachstums
Definition:
Untersuche Wachstum und Entwicklung des Körpers sowie relevante biologische Prozesse.
Details:
- Wachstumshormone (GH) regulieren Längenwachstum und Stoffwechsel
- IGF-1: Schlüsselrolle im Wachstum, Produktion stimuliert durch GH
- Schilddrüsenhormone (T3, T4) beeinflussen Wachstum und Entwicklung
- Sexualhormone (Östrogene, Testosteron) steuern pubertäres Wachstum
- Genetische Faktoren: bestimmen Wachstumspotential
- Umgebungsfaktoren: Ernährung, physische Aktivität, psychosoziale Einflüsse
- Wachstumsfugen: Ort des Längenwachstums in den Knochen
Standardimpfungen und Impfschemata
Definition:
Basis-Impfungen und deren Zeitplan zur Gesundheitsvorsorge bei Kindern und Jugendlichen.
Details:
- Empfohlene Standardimpfungen laut STIKO: Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Pneumokokken, Meningokokken C, Rotaviren, HPV
- Grundimmunisierung: Multiple Dosen über ersten 2 Lebensjahre
- Auffrischimpfungen: Regelmäßig nach Grundimmunisierung gemäß STIKO-Empfehlungen
- Besondere Impfempfehlungen für Risikogruppen: z.B. Influenza, Hepatitis A, FSME
- Freiwillige Impfungen: Optional basierend auf Reiseplänen, individuellen Risiken
Erste Hilfe und Notfallmedizin bei Kindern
Definition:
Defibrillator, Beatmung, Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), Umgang mit Schock und schweren Verletzungen bei Kindern
Details:
- HLW: 15:2 für Kinder (15 Kompressionen, 2 Beatmungen), Drucktiefe: 1/3 der Brustkorbtiefe
- Fremdkörperaspiration: Heimlich-Handgriff modifiziert (Rückenklopfen, Thoraxkompressionen)
- Erste Hilfe bei Fieberkrämpfen: Kind sichern, Zeit notieren, Notruf absetzen
- Verbrennungen: Kühlen, nicht einfrieren (ca. 20 min unter lauwarmem Wasser)
- Vergiftungen: Symptome erkennen, Giftnotruf anrufen, keine Milch/Wasser verabreichen, Erbrechen vermeiden
- Schockmanagement: Kind flach lagern, Beine erhöht, warm halten
- Erstickung: Atemwege frei, ggf. Beatmung/HLW
Anzeichen von Kindesmisshandlung
Definition:
Hinweise auf körperliche, emotionale oder sexuelle Misshandlung oder Vernachlässigung eines Kindes.
Details:
- Unterschiedliche Heilungsstadien von Verletzungen
- Typische Verletzungsmuster (z.B. Bissmarken, Zigarettenverbrennungen)
- Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Angst vor Erwachsenen, übertriebener Rückzug)
- Unsauberkeiten bei zuvor sauberem Kind
- Mangelnde medizinische Versorgung
- Unzureichende physische Entwicklung oder Mangelernährung
Umgang mit chronischen Krankheiten bei Kindern
Definition:
Management und Pflege von Kindern mit langfristigen Erkrankungen, um ihre Lebensqualität und Gesundheit zu maximieren.
Details:
- Frühe Diagnose und regelmäßige Kontrolluntersuchungen essentiell
- Multidisziplinäre Betreuung: Zusammenarbeit von Ärzten, Physiotherapeuten, Psychologen etc.
- Medikamentenmanagement: Dosierung, Nebenwirkungen und Adhärenz überwachen
- Pädagogische Unterstützung: Inklusive Bildung, Förderung der sozialen Eingliederung
- Eltern und Familie einbeziehen: Schulung und emotionale Unterstützung
- Individuelle Therapiepläne: Anpassung an die Bedürfnisse des Kindes
Frühzeitige Erkennung von Wachstumsstörungen
Definition:
Erkennen von Anomalien im Wachstum von Kindern und Jugendlichen durch regelmäßige Messungen und Vergleich mit Normkurven.
Details:
- Regelmäßige Messungen von Körpergröße und -gewicht
- Vergleich mit Perzentilenkurven (z.B. WHO, CDC)
- Beachtung der familiären Wachstumsmuster
- Laboruntersuchungen bei Auffälligkeiten (z.B. Hormonspiegel, genetische Tests)
- Interventionen: Ernährungsberatung, Hormontherapie
Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Definition:
Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen befasst sich mit der emotionalen und sozialen Entwicklung, sowie möglichen Störungen.
Details:
- Wichtige Störungen: Depression, Angststörungen, ADHS, Autismus-Spektrum-Störungen.
- Ursachen: Genetik, Umwelt, soziale Faktoren, Trauma.
- Symptome: Verhaltensänderungen, sozialer Rückzug, Leistungseinbruch.
- Diagnostik: Anamnese, Fragebögen, Interviews, Beobachtung.
- Therapie: Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Medikamente.
- Prävention: Früherkennung, Förderung von Resilienz, positive Eltern-Kind-Interaktionen.
Multidisziplinäre Betreuung und Rehabilitation von Kindererkrankungen
Definition:
Umfassende und koordinierte Versorgung von Kindern mit komplexen medizinischen und entwicklungsbedingten Bedürfnissen durch ein multidisziplinäres Team.
Details:
- Einbindung von Fachärzten, Therapeuten, Pflegekräften, Sozialarbeitern und Psychologen
- Ziel: Verbesserte Lebensqualität und maximales Entwicklungspotential
- Wichtige Bereiche: Physikalische Therapie, Ergotherapie, Sprachtherapie, psychologische Unterstützung
- Individuelle Behandlungspläne basierend auf umfassender Diagnose
- Kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Therapie
- Inklusion von Familie und Schule in den Betreuungsprozess
- Relevanz von interdisziplinärer Kommunikation und Kooperation