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Klinische Chemie - Cheatsheet
Klinische Chemie - Cheatsheet Enzymaktivität und deren diagnostische Bedeutung Definition: Enzymaktivität als Maß für die Katalyse von chemischen Reaktionen. Deren Messung in der klinischen Chemie zur Diagnostik von Krankheiten. Details: Enzyme als Biokatalysatoren und deren Rolle bei Stoffwechselprozessen. Messung der Enzymaktivität oft mittels kinetischer Assays (z.B. mittels UV-Vis Spektrophoto...

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Klinische Chemie - Cheatsheet

Enzymaktivität und deren diagnostische Bedeutung

Definition:

Enzymaktivität als Maß für die Katalyse von chemischen Reaktionen. Deren Messung in der klinischen Chemie zur Diagnostik von Krankheiten.

Details:

  • Enzyme als Biokatalysatoren und deren Rolle bei Stoffwechselprozessen.
  • Messung der Enzymaktivität oft mittels kinetischer Assays (z.B. mittels UV-Vis Spektrophotometrie).
  • Die Einheit der Enzymaktivität: U (1 Unit = 1 µmol Substrat/min).
  • Wichtige diagnostische Enzyme: ALT, AST, ALP, GGT, LDH, CK
  • Interpretation erhöhter Enzymwerte: Hinweis auf Gewebe- oder Organschädigungen.
  • Beispiele: Erhöhte ALT und AST bei Lebererkrankungen, erhöhte CK bei Myokardinfarkt.

Leberfunktionstests: Bilirubin, AST, ALT, AP und GGT

Definition:

Laborparameter zur Beurteilung der Leberfunktion und -schädigung

Details:

  • Bilirubin: Abbauprodukt des Hämoglobins, erhöhter Wert bei Ikterus
  • AST (Aspartat-Aminotransferase): Marker für Hepatozytenzerstörung
  • ALT (Alanine-Aminotransferase): Spezifischer Marker für Leberzellschädigung
  • AP (Alkalische Phosphatase): Erhöht bei Cholestase und Knochenerkrankungen
  • GGT (Gamma-Glutamyltransferase): Sensitiver Indikator für Leber- und Gallengangserkrankungen

Nierenfunktionsdiagnostik: Kreatinin, Harnstoff und GFR

Definition:

Details:

  • Kreatinin: Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, konstant produziert; Serum-Kreatinin als Indikator der Nierenfunktion
  • Harnstoff: Endprodukt des Proteinstoffwechsels, abhängig von Proteinzufuhr und Katabolismus; erhöhter Serum-Harnstoff bei Niereninsuffizienz
  • GFR: Glomeruläre Filtrationsrate, Maß für Nierenfunktion; berechnet mittels CKD-EPI- oder MDRD-Formel
  • Formel CKD-EPI: \[ GFR = 141 \times \text{min}(\frac{\text{Serum-Kreatinin}}{k}, 1)^a \times \text{max}(\frac{\text{Serum-Kreatinin}}{k}, 1)^{-1.209} \times 0.993^\text{Alter} \times \text{(falls weiblich) 1.018} \times \text{(falls nicht-weiße Population) 1.159} \ k = 0.7 \text{ (Frauen)}, 0.9 \text{ (Männer)}, \ a = -0.329 \text{ (Frauen)}, -0.411 \text{ (Männer)} \]
  • Formel MDRD: \[ GFR = 175 \times (\text{Serum-Kreatinin})^{-1.154} \times (\text{Alter})^{-0.203} \times \text{(falls weiblich) 0.742} \times \text{(falls nicht-weiße Population) 1.212} \]

Interpretation von Blutgasanalysen: pH-Wert, pO2, pCO2, HCO3⁻ und Anionenlücke

Definition:

Interpretation von Blutgasanalysen zur Beurteilung des Säure-Basen-Status und der respiratorischen/ metabolischen Funktionen.

Details:

  • pH-Wert: Maß für den Säuregrad. Normal: 7,35-7,45.
  • pO2: Sauerstoffpartialdruck. Normal: 75-100 mmHg.
  • pCO2: Kohlendioxidpartialdruck. Normal: 35-45 mmHg.
  • HCO3⁻: Bikarbonatkonzentration. Normal: 22-26 mEq/L.
  • Anionenlücke: Unterschied zwischen gemessenen Kationen und Anionen. Normal: 8-16 mEq/L.Formel: \[\text{Anionenlücke} = \text{Na}^+ - ( \text{Cl}^- + \text{HCO}_3^- )\]

Diagnostik von Stoffwechselstörungen: Diabetes mellitus und Lipidstoffwechsel

Definition:

Diagnose und Überwachung von Diabetes mellitus und Lipidstoffwechselstörungen basieren auf Laboruntersuchungen spezifischer Biomarker.

Details:

  • Diabetes mellitus: Normale Blutglukosewerte - Nüchternblutzucker: 70-100 mg/dL, OGTT nach 2h: <140 mg/dL.
  • Kriterien für Diabetes-Diagnose: Nüchternblutzucker ≥126 mg/dL, OGTT nach 2h ≥200 mg/dL, HbA1c ≥6,5%.
  • Lipidstoffwechsel: Lipidprofil beinhaltet LDL, HDL, Gesamtcholesterin und Triglyzeride.
  • Normwerte: LDL: <100 mg/dL, HDL: >40 mg/dL (Männer) und >50 mg/dL (Frauen), Triglyzeride: <150 mg/dL.
  • Erhöhte Lipidwerte assoziiert mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko.

Analyse spezifischer Enzymwerte und deren klinische Relevanz

Definition:

Laboranalyse spezifischer Enzyme zur Diagnose und Überwachung von Krankheiten, indem die enzymatische Aktivität im Blut gemessen wird.

Details:

  • Wichtige Enzyme: Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Alkalische Phosphatase (ALP), Gamma-Glutamyltransferase (GGT), Kreatininkinase (CK)
  • Hepatische Enzyme: ALT und AST zur Beurteilung von Lebererkrankungen
  • Herzmuskel-Enzyme: CK-MB zur Identifikation von Myokardinfarkten
  • Pancreasenzyme: Amylase und Lipase bei Verdacht auf Pankreatitis
  • Normalwerte: Referenzbereiche beachten, um klinisch relevante Abweichungen zu identifizieren
  • Einflussfaktoren: Medikamente, Lebensstil, andere Begleiterkrankungen

Störungen des Säure-Base-Haushalts und deren klinische Bedeutung

Definition:

Störungen des Säure-Base-Haushalts betreffen das Gleichgewicht von Säuren und Basen im Körper, wichtig für viele physiologische Prozesse.

Details:

  • Normale pH-Wert des Bluts: 7,35-7,45
  • Azidose: pH < 7,35
  • Alkalose: pH > 7,45
  • Metabolisch: durch Stoffwechselprozesse
  • Respiratorisch: durch Atmung
  • Formel pH-Berechnung: \[ \text{pH} = 6.1 + \text{log} \frac{[HCO_3^-]}{0.03 \times pCO_2} \]
  • Anionenlücke: \[ \text{AG} = [Na^+] - ([Cl^-] + [HCO_3^-]) \]
  • Klinische Symptome einer Azidose: Verwirrung, Koma, vertiefte Atmung
  • Klinische Symptome einer Alkalose: Muskelkrämpfe, Tetanie, Herzrhythmusstörungen

Marker für Nierenschäden: z.B. Cystatin C

Definition:

Cystatin C als endogener Marker zur Beurteilung der Nierenfunktion.

Details:

  • Erhöhung des Cystatin C-Spiegels deutet auf Nierenschäden hin.
  • Unabhängig von Muskelmasse—bessere Alternative zu Kreatinin.
  • Von allen Zellen konstant produziert und frei filtriert durch Nierenkörperchen.
  • Berechnung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) möglich: \[\text{GFR} = \frac{4137}{[\text{Cystatin C}(\text{mg/L})]^{1.19}}\]
  • Vorteil: Frühe Erkennung von Nierenfunktionsstörungen.
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