Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie - Cheatsheet
Definition und Geschichte der Medizinischen Psychologie
Definition:
Medizinische Psychologie untersucht psychologische und soziale Faktoren in Gesundheit und Krankheit.
Details:
- Ursprünge in der Psychosomatik des 19. Jahrhunderts
- Einfluss von Sigmund Freud und der Psychoanalyse
- Entwicklung zur eigenständigen Disziplin ab den 1950er Jahren
- Interdisziplinäre Kooperation zwischen Medizin und Psychologie
- Beinhaltet Stressforschung, Krankheitsbewältigung und Gesundheitsverhalten
Psychologische Theorien zu Gesundheit und Krankheit
Definition:
Definition und Erklärung zu psychologischen Theorien über Gesundheit und Krankheit
Details:
- Biopsychosoziales Modell: Betrachtet Gesundheit als Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren.
- Salutogenese-Modell: Fokussiert auf Entstehung und Erhaltung von Gesundheit anstelle von Krankheiten.
- Stressmodell (Lazarus): Gesundheit und Krankheit als Ergebnis von Stressbewältigung und individuellen Bewertungsprozessen.
- Health Belief Model: Gesundheitliche Verhaltensweisen basieren auf individuellen Überzeugungen und Bewertungen der Gesundheitsbedrohung.
- Theorie des geplanten Verhaltens: Gesundheitliches Verhalten wird durch Intentionen, subjektive Normen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle bestimmt.
Einfluss von Stress auf die Gesundheit
Definition:
Beeinträchtigung der körperlichen und psychischen Gesundheit durch anhaltenden oder übermäßigen Stress.
Details:
- Hormonelle Reaktionen: Erhöhung von Cortisol
- Herz-Kreislauf-System: Erhöhter Blutdruck, erhöhtes Herzinfarktrisiko
- Immunsystem: Geschwächte Abwehrkräfte
- Psychische Auswirkungen: Angststörungen, Depressionen
- Verhaltensänderungen: Ungesunde Ernährung, Schlafstörungen
Soziale Ungleichheit und Gesundheitszustand
Definition:
Zusammenhang zwischen sozialer Schicht und Gesundheitszustand
Details:
- Soziale Statusindikatoren: Einkommen, Bildung, Beruf
- Einflussfaktoren: Materielle Ressourcen, psychosoziale Faktoren, gesundheitsrelevantes Verhalten
- Sozioökonomischer Gradient: Je höher der soziale Status, desto besser der Gesundheitszustand
- Unterschiede in Morbidität und Mortalität je nach sozioökonomischem Status
- Schlüsselkonzepte: Kumulative Benachteiligung, Lebenslaufperspektive
Kommunikationstechniken in der Medizin
Definition:
Kommunikationstechniken für effektive Arzt-Patienten-Interaktionen; wichtig für Diagnose, Therapie und Patientenbindung.
Details:
- Aktives Zuhören: Empathie zeigen, verbale und nonverbale Signale.
- Fragetechniken: Offene, geschlossene, gezielte Fragen.
- Patientenorientierte Gesprächsführung: Bedürfnisse und Sorgen des Patienten berücksichtigen.
- Feedback geben und empfangen: Klarheit schaffen, Missverständnisse vermeiden.
- Informationsvermittlung: Komplexe medizinische Informationen verständlich erklären.
- Nonverbale Kommunikation: Körpersprache, Mimik, Augenkontakt.
- Kulturelle Sensibilität: Respekt und Verständnis für kulturelle Unterschiede.
- Kommunikation in schwierigen Situationen: Emotionale Unterstützung, klare und einfühlsame Sprache.
Techniken zur Stressbewältigung
Definition:
Methoden, die darauf abzielen, den wahrgenommenen Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Details:
- Atemtechniken: Tiefes und bewusstes Atmen zur Beruhigung des Nervensystems.
- Progressive Muskelentspannung: Systematisches An- und Entspannen verschiedener Muskelgruppen.
- Mindfulness/Meditation: Achtsamkeitsübungen zur Förderung der mentalen Klarheit und Reduzierung von Stress.
- Kognitive Umstrukturierung: Identifikation und Veränderung belastender Gedankenmuster.
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung zur Freisetzung von Endorphinen und Verbesserung der Stressresistenz.
- Soziale Unterstützung: Austausch und Unterstützung im sozialen Netzwerk.
Psychosomatische Diagnostik
Definition:
Untersuchung und Diagnose von körperlichen Beschwerden, die durch psychische Faktoren beeinflusst oder verursacht werden.
Details:
- Erfordert multidisziplinäre Ansätze (medizinisch, psychologisch, sozial)
- Beinhaltet Anamnese, körperliche Untersuchung, psychologische Tests
- Anwendung von Modellen wie dem biopsychosozialen Modell
- Einsatz von Fragebögen (z.B. SCL-90, PHQ-9)
- Berücksichtigung der Patientenperspektive und Lebensgeschichte
- Wichtig: interdisziplinäre Kommunikation und Kooperation
Präventionsstrategien und -programme
Definition:
Strategien und Programme zur Verhinderung von Krankheiten und Förderung der Gesundheit.
Details:
- Primärprävention: Vermeidung des Auftretens von Krankheiten (z. B. Impfungen).
- Sekundärprävention: Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Krankheiten (z. B. Vorsorgeuntersuchungen).
- Tertiärprävention: Verhinderung der Verschlimmerung und von Komplikationen bei bestehenden Krankheiten (z. B. Rehabilitationsmaßnahmen).
- Verhaltensprävention: Veränderung individueller Verhaltensweisen (z. B. Rauchentwöhnung).
- Verhältnisprävention: Veränderung von Umweltbedingungen (z. B. Arbeitsplatzgestaltung).