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Neurophysiologie - Cheatsheet
Neurophysiologie - Cheatsheet Aktionspotenziale und ihre Entstehung Definition: Kurzzeitige Änderung des Membranpotentials einer Nervenzelle, die sich entlang des Axons fortpflanzt. Entsteht aufgrund von Ionenströmen durch spannungsabhängige Kanäle. Details: Ruhepotential: -70 mV Überschreitung des Schwellenwerts: -55 mV Depolarisation: Na + -Kanäle öffnen, Na + strömt ein Repolarisation: Na + -Ka...

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Neurophysiologie - Cheatsheet

Aktionspotenziale und ihre Entstehung

Definition:

Kurzzeitige Änderung des Membranpotentials einer Nervenzelle, die sich entlang des Axons fortpflanzt. Entsteht aufgrund von Ionenströmen durch spannungsabhängige Kanäle.

Details:

  • Ruhepotential: -70 mV
  • Überschreitung des Schwellenwerts: -55 mV
  • Depolarisation: Na+-Kanäle öffnen, Na+ strömt ein
  • Repolarisation: Na+-Kanäle schließen, K+-Kanäle öffnen, K+ strömt aus
  • Hyperpolarisation: K+-Kanäle schließen langsam, Membranpotential < Ruhepotential
  • Ruhepotential wiederhergestellt durch Na+/K+-Pumpe
  • Alles-oder-Nichts-Prinzip

Synaptische Übertragung und Neurotransmitter

Definition:

Übertragung von Nervenimpulsen an Synapsen; Nutzung von chemischen Botenstoffen

Details:

  • Neurotransmitterfreisetzung in den synaptischen Spalt
  • Erregende (z.B. Glutamat) und hemmende Neurotransmitter (z.B. GABA)
  • Neurotransmitter binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran
  • Postsynaptisches Potenzial (PSP) kann exzitatorisch (EPSP) oder inhibitorisch (IPSP) sein
  • Calciumionen (Ca2+) stimulieren Vesikelfusion
  • Rezeptortypen: Ionotrop (direkt ionenkanalöffnend) und metabotrop (G-Protein-gekoppelt)
  • Beendigung: Wiederaufnahme in präsynaptische Zelle oder Abbau durch Enzyme

Mechanismen der neuronalen Plastizität

Definition:

Anpassungsfähigkeit des neuronalen Netzwerks durch strukturelle und funktionelle Veränderungen.

Details:

  • Langzeitpotenzierung (LTP): Verstärkung der synaptischen Übertragung
  • Langzeitdepression (LTD): Abschwächung der synaptischen Übertragung
  • Synthese neuer Proteine und dendritischer Dornen
  • Reorganisation der synaptischen Verbindungen
  • Erhöhung der Neurogenese: Bildung neuer Neuronen
  • Veränderungen durch synaptische Plastizität beeinflussbar durch Lernen und Gedächtnis
  • Bedeutsam für Rehabilitation nach neurologischen Schäden

Anatomie des Gehirns und des Rückenmarks

Definition:

Anatomie des zentralen Nervensystems. Fokus auf Gehirn und Rückenmark.

Details:

  • Gehirn: Großhirn (Cortex, Subcortex), Zwischenhirn (Thalamus, Hypothalamus), Hirnstamm (Mittelhirn, Pons, Medulla oblongata), Kleinhirn
  • Rückenmark: paarige Nervenwurzeln, graue Substanz (Innen), weiße Substanz (Außen)
  • Blutversorgung: A. carotis interna, A. vertebralis
  • Ventrikelsystem: vier Ventrikel, Produktion von Liquor cerebrospinalis

Sensorische und motorische Systeme des ZNS

Definition:

Die sensorischen und motorischen Systeme des ZNS sind für die Verarbeitung sensorischer Informationen und die Steuerung motorischer Funktionen verantwortlich.

Details:

  • Sensorische Systeme: Verarbeiten interne und externe Reize.
  • Motorische Systeme: Steuern willkürliche und unwillkürliche Bewegungen.
  • Rückkopplungsmechanismen: Wichtig für feine Abstimmung beider Systeme.
  • Pyramidenbahn: Hauptweg für willkürliche motorische Steuerung.
  • Extrapyramidale Bahnen: Involvieren Automatismen und tonische Kontrolle.
  • Wichtige Strukturen: Thalamus, Basalganglien, Kleinhirn.
  • Sensomotorische Integration: Wesentlich für koordinierte Bewegungen.

Struktur und Funktion peripherer Nerven

Definition:

Periphere Nerven verbinden das zentrale Nervensystem (ZNS) mit peripheren Organen und Geweben, leiten motorische und sensorische Signale.

Details:

  • Struktur: Axone, Myelinscheiden, Bindegewebe (Endoneurium, Perineurium, Epineurium)
  • Dicke, myelinisierte Axone: schnelle Signalweiterleitung \((100 \text{m/s})\)
  • Dünne, unmyelinisierte Axone: langsame Signalweiterleitung \((1 \text{m/s})\)
  • Funktion: sensorische Nerven (afferent), motorische Nerven (efferent), gemischte Nerven

Elektroenzephalographie (EEG) und Magnetenzephalographie (MEG)

Definition:

EEG: Messung elektrischer Aktivität im Gehirn mittels Elektroden auf der Kopfhaut. MEG: Erfassung magnetischer Felder, die durch neuronale Aktivität im Gehirn erzeugt werden, mit sensiblen Magnetometern.

Details:

  • Anwendung: Untersuchung von Hirnfunktionen und -störungen (z.B. Epilepsie, Schlafstudien)
  • EEG: Hohe zeitliche Auflösung, aber schlechte räumliche Auflösung
  • MEG: Hohe zeitliche und bessere räumliche Auflösung als EEG
  • EEG: Signal entsteht durch postsynaptische Potenziale. MEG: Signal durch magnetische Felder neuronaler Ströme.

Diagnosemethoden bei neurologischen Störungen

Definition:

Diagnosemethoden zur Erkennung und Bewertung neurologischer Störungen

Details:

  • Anamnese: Detaillierte Erfassung der Krankengeschichte
  • Klinische Untersuchung: Überprüfung von Reflexen, Muskelkraft, Sensorik, Koordination
  • Bildgebende Verfahren:
    • CT: Computertomographie zur Darstellung von Gehirnstrukturen
    • MRT: Magnetresonanztomographie zur detaillierten Abbildung des Gehirns und Rückenmarks
  • Elektrophysiologische Tests:
    • EEG: Elektroenzephalographie zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns
    • EMG: Elektromyographie zur Untersuchung der Muskelaktivität
  • Lumbalpunktion: Entnahme von Liquor zur Analyse von Entzündungen, Infektionen und anderen neurologischen Zuständen
  • Neuropsychologische Tests: Bewertung kognitiver Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprache
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