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Orthopädie - Exam
Orthopädie - Exam Aufgabe 1) Ein 35-jähriger Patient stellt sich vor mit anhaltenden Knieschmerzen seit einem Sturz vor zwei Wochen. Bei der Erstuntersuchung wurde ein Röntgenbild erstellt, welches keine eindeutigen knöchernen Verletzungen zeigte. Aufgrund der anhaltenden Beschwerden wurde eine MRT-Untersuchung geplant. Im MRT zeigt sich eine signifikante Läsion des vorderen Kreuzbandes (VKB) sowi...

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Orthopädie - Exam

Aufgabe 1)

Ein 35-jähriger Patient stellt sich vor mit anhaltenden Knieschmerzen seit einem Sturz vor zwei Wochen. Bei der Erstuntersuchung wurde ein Röntgenbild erstellt, welches keine eindeutigen knöchernen Verletzungen zeigte. Aufgrund der anhaltenden Beschwerden wurde eine MRT-Untersuchung geplant.

Im MRT zeigt sich eine signifikante Läsion des vorderen Kreuzbandes (VKB) sowie ein vermuteter Meniskusriss. Außerdem gibt es Hinweise auf ein Knochenmarködem im medialen Tibiaplateau.

Neben der MRT wurde auch eine CT-Untersuchung durchgeführt, um potenzielle knöcherne Begleitverletzungen genauer zu evaluieren.

a)

a) Beschreibe basierend auf den gegebenen bildgebenden Befunden (Röntgen, MRT und CT), welche Verletzungen der Patient möglicherweise hat und wie Du diese klinisch einordnen würdest. Welche Rolle spielen die verschiedenen bildgebenden Verfahren in der Diagnosefindung?

Lösung:

a) Basierend auf den gegebenen bildgebenden Befunden (Röntgen, MRT und CT) können wir mehrere mögliche Verletzungen und deren klinische Bedeutung analysieren:

  • Röntgen: Das Röntgenbild zeigte keine eindeutigen knöchernen Verletzungen. Dies bedeutet, dass keine offensichtlichen Frakturen oder Dislokationen vorliegen, die auf einem Röntgenbild normalerweise gut sichtbar wären. Das Röntgen dient als erstes diagnostisches Werkzeug, um akute knöcherne Verletzungen auszuschließen.
  • MRT:
    • Signifikante Läsion des vorderen Kreuzbandes (VKB): Dies deutet auf eine erhebliche Verletzung des VKB hin, was oft mit Instabilität des Knies einhergeht. Solche Verletzungen sind im MRT besonders gut sichtbar.
    • Vermuteter Meniskusriss: Ein Meniskusriss könnte die anhaltenden Schmerzen und möglicherweise auch Blockierungsphänomene im Kniegelenk erklären. Das MRT ist das bevorzugte bildgebende Verfahren zur Beurteilung von Weichteilstrukturen wie Menisken und Bändern.
    • Knochenmarködem im medialen Tibiaplateau: Dies weist auf eine Knochenprellung oder eine begleitende Kompressionsverletzung hin. Ein Knochenmarködem kann im MRT gut erkannt werden und weist auf eine hohe Krafteinwirkung hin.
  • CT: Die CT-Untersuchung zeigt potenzielle knöcherne Begleitverletzungen. Ein CT-Scan bietet eine detaillierte Darstellung der Knochenstruktur und kann subtile Frakturen oder anderen knöchernen Pathologien aufdecken, die im Röntgen nicht sichtbar sind. Dies kann dazu beitragen, die Diagnose zu vervollständigen und gegebenenfalls den Behandlungsplan anzupassen.

Klinische Einordnung: Der Patient hat eine komplexe Verletzung, die sowohl Weichteile (vorderes Kreuzband und möglicher Meniskusriss) als auch Knochen (Knochenmarködem) betrifft. Die vordere Kreuzbandverletzung benötigt möglicherweise eine chirurgische Intervention, insbesondere bei anhaltender Instabilität des Knies. Der Meniskusriss könnte ebenfalls eine Arthroskopie erfordern, um die Diagnose zu bestätigen und zu behandeln. Das Knochenmarködem muss symptomatisch behandelt werden, wobei der Patient möglicherweise eine längere Ruhephase benötigt.

Die verschiedenen bildgebenden Verfahren spielen eine entscheidende Rolle in der Diagnosefindung:

  • Röntgen: Zum Ausschluss von akuten knöchernen Verletzungen.
  • MRT: Zur detaillierten Beurteilung von Weichteilverletzungen wie Bänder, Menisken und Knochenmarködemen.
  • CT: Zur genaueren Untersuchung potenzieller knöcherner Begleitverletzungen

b)

b) Diskutiere die möglichen therapeutischen Optionen für die diagnostizierten Verletzungen. Welche konservativen und operativen Therapieoptionen gibt es? Welche Faktoren würdest Du berücksichtigen, um die beste Behandlungsstrategie für den Patienten zu wählen?

Lösung:

b) Die therapeutischen Optionen für die diagnostizierten Verletzungen (Läsion des vorderen Kreuzbandes, Meniskusriss, Knochenmarködem) umfassen sowohl konservative als auch operative Ansätze. Im Folgenden werden die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und die zu berücksichtigenden Faktoren diskutiert.

Konservative Therapieoptionen:

  • Physiotherapie: Dies umfasst gezielte Übungen zur Stärkung der umgebenden Muskulatur, Verbesserung der Beweglichkeit und Stabilität des Knies. Physiotherapie kann besonders wirksam sein bei partiellen Kreuzbandverletzungen oder bei Patienten ohne große Instabilität des Knies.
  • Medikamentöse Therapie: Dies kann die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten (z.B. NSAIDs) zur Schmerz- und Entzündungsreduktion einschließen.
  • Orthesen und Bandagen: Der Einsatz von Knieorthesen kann zur Stabilisierung des Knies und zur Unterstützung in der Rehabilitationsphase beiträgt.
  • Kühlen und Hochlagern: Dies kann helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
  • Aktivitätsmodifikation: Vermeidung von belastenden Aktivitäten oder Sportarten, die das Knie belasten.

Operationelle Therapieoptionen:

  • Arthroskopische Meniskusoperation: Bei einem Meniskusriss kann eine arthroskopische Teilresektion oder Naht des Meniskus indiziert sein, insbesondere bei persistierenden Beschwerden oder mechanischer Blockierung.
  • Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes: Bei signifikanter Instabilität oder bei Patienten, die hohe körperliche und sportliche Aktivitäten ausführen, kann eine vordere Kreuzbandrekonstruktion notwendig sein. Diese wird in der Regel arthroskopisch durchgeführt.
  • Behandlung des Knochenmarködems: Während das Ödem selbst konservativ behandelt wird, kann die zugrunde liegende Ursache (wie eine mögliche Mikrofraktur) teilweise operativ adressiert werden.

Faktoren zur Bestimmung der besten Behandlungsstrategie:

  • Alter des Patienten: Jüngere Patienten oder solche mit höherer physischer Aktivität profitieren eher von einer Operation.
  • Aktivitätsniveau und berufliche Anforderungen: Patienten, die sportlich aktiv sind oder körperlich anstrengende Berufe ausüben, benötigen möglicherweise eine operative Behandlung, um die volle Funktion wiederherzustellen.
  • Grad der Instabilität: Eine signifikante Instabilität des Knies spricht eher für eine operative Rekonstruktion.
  • Patientenpräferenz: Die Präferenzen und Erwartungen des Patienten hinsichtlich der Behandlung und der Ergebnisse spielen eine wichtige Rolle.
  • Begleiterkrankungen und allgemeiner Gesundheitszustand: Diese können das Operationsrisiko beeinflussen und die Art der gewählten Therapie bestimmen.
  • Verletzungsgeschichte: Frühere Knieverletzungen und deren Behandlungserfolg können die aktuelle Behandlungsentscheidung beeinflussen.
  • Schwere und Art der Verletzung: Komplexere oder multiple Verletzungen erfordern möglicherweise eine kombinierte Behandlungsstrategie.

Die Wahl der Behandlungsstrategie sollte individuell an die spezifischen Bedürfnisse und Umstände des Patienten angepasst werden.

c)

c) Berechne anhand der folgenden Informationen die Strahlenbelastung des Patienten durch das Röntgen- und CT-Verfahren. Angenommen, die durchschnittliche Strahlenexposition für ein typisches Röntgenbild des Knies beträgt 0,001 mSv, während eine CT-Untersuchung des Knies etwa 0,07 mSv beträgt. Wie hoch ist die Gesamtstrahlenbelastung des Patienten bei Durchführung beider Verfahren?

Hinweis: Die Strahlenbelastung kennzeichnet sich durch die maximale Zusatzdosis an ionisierender Strahlung, der ein Individuum ausgesetzt wird.

Lösung:

c) Um die Gesamtstrahlenbelastung des Patienten durch das Röntgen- und CT-Verfahren zu berechnen, addieren wir die Strahlenexposition der beiden Verfahren. Die Informationen sind wie folgt:

  • Durchschnittliche Strahlenexposition eines typischen Röntgenbildes des Knies: 0,001 mSv
  • Strahlenexposition einer CT-Untersuchung des Knies: 0,07 mSv

Die Berechnung der Gesamtstrahlenbelastung lautet:

  • Gesamtstrahlenbelastung = Strahlenexposition durch Röntgen + Strahlenexposition durch CT
  • Gesamtstrahlenbelastung = 0,001 mSv + 0,07 mSv
  • Gesamtstrahlenbelastung = 0,071 mSv

Die Gesamtstrahlenbelastung des Patienten bei Durchführung beider Verfahren beträgt somit 0,071 mSv.

Aufgabe 2)

Die arthroskopische Chirurgie ist eine minimal-invasive Technik zur Untersuchung und Behandlung von Gelenkerkrankungen, die durch die Verwendung eines Arthroskops, das aus einer Kamera und speziellen Instrumenten besteht, durchgeführt wird. Dabei werden kleine Hautschnitte von ca. 0,5 cm angelegt, um das Arthroskop und die Instrumente in das Gelenk einzuführen. Diese Technik wird häufig bei Indikationen wie Meniskusläsionen, Kreuzbandrissen und Knorpelschäden angewendet. Zu den Vorteilen der Arthroskopie gehören weniger postoperative Schmerzen und eine kürzere Heilungszeit im Vergleich zu offenen chirurgischen Eingriffen. Dennoch gibt es auch gewisse Risiken, wie Infektionen, Thrombosen und Verletzungen von Strukturen im Gelenk. Arthroskopische Eingriffe werden häufig an Gelenken wie Knie, Schulter und Hüfte durchgeführt und können ambulant oder mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt verbunden sein.

a)

Subexercise 1:

Angenommen, ein Patient unterzieht sich einer Kniearthroskopie zur Behandlung eines Kreuzbandrisses. Beschreibe die Schritte, die während der arthroskopischen Untersuchung und Behandlung durchgeführt werden, und erkläre die spezifischen Instrumente, die dabei verwendet werden.

Lösung:

Subexercise 1:

Angenommen, ein Patient unterzieht sich einer Kniearthroskopie zur Behandlung eines Kreuzbandrisses. Die Schritte, die während der arthroskopischen Untersuchung und Behandlung durchgeführt werden, sind wie folgt:

  • Vorbereitung des Patienten: Der Patient wird in der Regel unter Vollnarkose oder Teilnarkose gesetzt. Das betroffene Knie wird sterilisiert und abgedeckt.
  • Initiale Hautschnitte: Der Chirurg führt mehrere kleine Hautschnitte von etwa 0,5 cm Länge um das Kniegelenk herum aus.
  • Einführen des Arthroskops: Ein Arthroskop, das aus einer kleinen Kamera mit Lichtquelle besteht, wird durch einen der Schnitte ins Gelenk eingeführt. Das Arthroskop überträgt Bilder in Echtzeit auf einen Monitor, sodass der Chirurg das Innere des Gelenks sehen kann.
  • Inspektion des Gelenks: Der Chirurg untersucht das Kniegelenk gründlich, um den Schaden am Kreuzband und mögliche andere Schäden wie Meniskus- oder Knorpelverletzungen zu beurteilen.
  • Einführen spezieller Instrumente: Durch andere kleine Schnitte werden spezielle chirurgische Instrumente eingeführt, um das beschädigte Kreuzband zu reparieren oder zu rekonstruieren. Zu diesen Instrumenten können gehören:
    • Shaver: Ein motorisiertes Instrument, das verwendet wird, um beschädigtes Gewebe zu entfernen.
    • Trokar: Ein scharfes, röhrenförmiges Instrument, das verwendet wird, um Zugang zum Gelenk zu schaffen.
    • Graspers: Greifinstrumente, die verwendet werden, um Gewebe zu halten und zu manipulieren.
    • Schere: Kleine chirurgische Scheren zur Präzisionstrennung von Gewebestrukturen.
    • Bohrer: Werden verwendet, um Löcher in den Knochen zu bohren, um die neue Kreuzbandrekonstruktion zu verankern.
  • Reparatur oder Rekonstruktion: Der Chirurg kann das Kreuzband mit Hilfe eines Transplantats (eigene Sehne des Patienten oder Spendersehne) rekonstruieren. Das Transplantat wird durch kleine Bohrlöcher in den Knochen verankert.
  • Überprüfung und Spülung: Nach der eigentlichen Reparatur wird das Gelenk gespült, um Blut, Fragmente und andere Rückstände zu entfernen. Der Chirurg überprüft erneut das Gelenk, um sicherzustellen, dass die Operation erfolgreich war.
  • Abschluss der Operation: Das Arthroskop und die Instrumente werden entfernt, und die kleinen Hautschnitte werden mit ein paar Stichen oder sterilen Klebestreifen verschlossen. Eine sterile Verbandschicht wird auf das Knie aufgetragen.

Nach der Operation folgt eine Erholungsphase, in der der Patient spezifische Anweisungen zur Pflege des operierten Knies sowie zur Physiotherapie erhält, um die Mobilität und Stärke des Gelenks wiederherzustellen.

b)

Subexercise 2:

Diskutiere die Vor- und Nachteile der arthroskopischen Chirurgie im Vergleich zu offenen chirurgischen Verfahren. Gehe dabei auf die Risiken und Vorteile für den Patienten ein und berücksichtige Faktoren wie postoperative Schmerzen, Heilungszeit und potenzielle Komplikationen.

Lösung:

Subexercise 2:

Die arthroskopische Chirurgie bietet im Vergleich zu offenen chirurgischen Verfahren mehrere Vor- und Nachteile. Diese sollten sorgfältig abgewogen werden, um die beste Behandlung für den Patienten zu wählen.

    Vorteile der arthroskopischen Chirurgie:
  • Weniger postoperative Schmerzen: Da die Schnitte kleiner sind (ca. 0,5 cm), ist das Trauma für das umliegende Gewebe geringer, was in der Regel zu weniger Schmerzen nach der Operation führt.
  • Kürzere Heilungszeit: Die kleineren Hautschnitte und das geringere Gewebetrauma ermöglichen eine schnellere Heilung im Vergleich zu offenen chirurgischen Eingriffen. Patienten können oft schneller wieder zu ihren täglichen Aktivitäten zurückkehren.
  • Geringeres Infektionsrisiko: Kleinere Schnitte bedeuten weniger Angriffsfläche für Bakterien, was das Risiko einer postoperativen Infektion reduziert.
  • Kürzerer Krankenhausaufenthalt: Viele arthroskopische Eingriffe können ambulant durchgeführt werden, was die Notwendigkeit für einen langen Krankenhausaufenthalt verringert.
  • Bessere kosmetische Ergebnisse: Die kleinen Schnitte hinterlassen in der Regel weniger sichtbare Narben als größere Inzisionen bei offenen Eingriffen.
    Nachteile der arthroskopischen Chirurgie:
  • Begrenzte Sichtbarkeit: Trotz der Kameratechnologie kann die Sichtbarkeit im Gelenk manchmal eingeschränkter sein als bei offen chirurgischen Verfahren, was zu Schwierigkeiten bei der Diagnose und Behandlung führen kann.
  • Längere Operationsdauer: Arthroskopische Verfahren können aufgrund der Präzision und Technik, die erforderlich ist, länger dauern als offene Eingriffe.
  • Spezifische Komplikationen: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Arthroskopie spezifische Risiken wie Schäden an den Gelenkstrukturen, Infektionen oder Thrombosen.
  • Technische Herausforderungen: Nicht alle Chirurgen sind gleich gut in arthroskopischen Techniken ausgebildet, was Auswirkungen auf das Operationsergebnis haben kann.

Postoperative Schmerzen:

  • Arthroskopische Chirurgie: Allgemein treten nach arthroskopischen Eingriffen weniger postoperative Schmerzen auf, da das Trauma für das umliegende Gewebe geringer ist.
  • Offene Chirurgie: Bei offenen Eingriffen sind die Schnitte größer und das Gewebetrauma ist ausgeprägter, was häufig zu stärkeren Schmerzen nach der Operation führt.

Heilungszeit:

  • Arthroskopische Chirurgie: Die Heilungszeit ist in der Regel kürzer, was zu einer schnelleren Rückkehr zu alltäglichen Aktivitäten führt.
  • Offene Chirurgie: Die Heilungszeit ist tendenziell länger, da das Gewebe mehr Zeit benötigt, um sich von den größeren Schnitten zu erholen.

Potentielle Komplikationen:

  • Arthroskopische Chirurgie: Risiken umfassen Infektionen, Thrombosen und Verletzungen von Gelenkstrukturen, sind aber in der Regel geringer als bei offenen Eingriffen.
  • Offene Chirurgie: Größere Infektions- und Blutungsgefahr sowie längere Heilungsdauer erhöhen das Risiko von Komplikationen.

Insgesamt bietet die arthroskopische Chirurgie viele Vorteile, insbesondere in Bezug auf postoperative Schmerzen und Heilungszeit. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Umstände des Patienten und die Fähigkeiten des Chirurgen zu berücksichtigen, um die beste Entscheidung zu treffen.

Aufgabe 3)

Präoperative Bewertung und Planung bei Endoprothetik-OperationenEine 65-jährige Patientin, Frau Müller, wird zur präoperativen Bewertung und Planung einer Hüftgelenks-Endoprothetik (Hüft-TEP) vorgestellt. Sie leidet unter schweren degenerativen Veränderungen des Hüftgelenks mit zunehmender Schmerzsymptomatik und Bewegungseinschränkungen. Die Anamnese zeigt eine Vorgeschichte von Bluthochdruck und Diabetes mellitus.Basisinformationen zur Bewertung und Vorbereitung:

  • Erhebung der Anamnese und klinischen Befunde
  • Bildgebende Diagnostik: Röntgen, CT, MRT
  • Laboruntersuchungen: Blutbild, Entzündungsparameter
  • Abschätzung des Operationsrisikos (ASA-Klassifikation)
  • Planung der Implantatgröße und -position
  • Vorbereitung des Patienten: präoperative Physiotherapie, Thromboseprophylaxe
  • Besprechung mit dem Patienten über Risiken und postoperative Erwartungen

a)

Anamnese und klinische Untersuchung: Beschreibe detailliert die Schritte der Anamnese und klinischen Untersuchung, die vor einer Hüft-TEP-Operation bei Frau Müller durchgeführt werden sollten. Welche speziellen Aspekte sind aufgrund ihrer Bluthochdruck- und Diabetes-Vorgeschichte zu berücksichtigen?

Lösung:

  • Anamnese:Die Anamnese ist ein wesentlicher Bestandteil der präoperativen Bewertung und sollte systematisch durchgeführt werden. Folgende Schritte sind hierbei wichtig:
    • Erfassung der aktuellen Beschwerden: Der Schmerz sollte detailliert beschrieben werden (Lokalisation, Intensität, Charakter, Schmerzdauer, auslösende und lindernde Faktoren).
    • Mobilität und Bewegungseinschränkung: Erhebung der aktuellen Beweglichkeit im Alltag und der Einschränkungen bei bestimmten Aktivitäten.
    • Vorherige Behandlungen: Dokumentation aller bisherigen konservativen und operativen Behandlungen des Hüftgelenks.
    • Medikamentenanamnese: Alle regelmäßig eingenommenen Medikamente sollten erfasst werden, einschließlich blutdrucksenkender und antidiabetischer Medikamente.
    • Allergien und Unverträglichkeiten: Abklärung, ob Allergien gegen Medikamente oder Materialien, insbesondere gegen Metall oder Latex, bestehen.
    • Begleiterkrankungen: Eine gründliche Erfassung aller weiteren Erkrankungen, insbesondere des Bluthochdrucks und Diabetes mellitus, ist wichtig.
    • Familienanamnese: Erhebung relevanter Erkrankungen in der Familie, insbesondere von rheumatologischen Erkrankungen oder Endoprothetik in der Familie.
  • Klinische Untersuchung:Die klinische Untersuchung zielt darauf ab, den aktuellen Zustand der Hüfte und des allgemeinen Gesundheitszustands zu beurteilen. Folgende Schritte sind hierbei wichtig:
    • Inspektion: Beurteilung des Gangbildes, der Haltung und eventueller Abweichungen oder Schonhaltungen.
    • Palpation: Tastuntersuchung der Hüftregion zur Erfassung von Druckschmerzen, Schwellungen oder anderen Auffälligkeiten.
    • Bewegungsprüfung: Aktive und passive Bewegungsprüfung des Hüftgelenks in alle Richtungen (Flexion, Extension, Abduktion, Adduktion, Rotation) und Dokumentation der Bewegungseinschränkungen.
    • Kraftprüfung: Testen der Muskulatur rund um das Hüftgelenk.
    • Spezieller Fokus aufgrund von Bluthochdruck und Diabetes mellitus: Da Frau Müller an Bluthochdruck und Diabetes mellitus leidet, müssen diese Erkrankungen genau berücksichtigt und optimiert werden. Hoher Blutdruck erhöht das Risiko für perioperative Komplikationen wie Blutungen oder kardiovaskuläre Ereignisse. Diabetes mellitus erhöht das Risiko für Infektionen und schlechte Wundheilung. Es sollten spezifische Untersuchungen durchgeführt werden, um diese Risiken zu minimieren, dazu gehören:
      • Blutdruckmessung und eventuell Anpassung der blutdrucksenkenden Medikation.
      • Bestimmung des Langzeitblutzuckers (HbA1c) und gegebenenfalls Anpassung der antidiabetischen Therapie.
    • Zusammenfassung: Aufgrund der gesammelten Daten und Befunde sollten die Operabilität und das individuelle Risikoprofil von Frau Müller abschließend bewertet werden.
    • Spezielle präoperative Maßnahmen wie Anpassung der Medikamente oder Vermittlung an weitere Fachdisziplinen (z.B. Kardiologie oder Diabetologie) sollten eingeleitet werden. Ebenso wichtig ist die ausführliche Aufklärung der Patientin über den bevorstehenden Eingriff und die zu erwartenden postoperativen Veränderungen und Risiken.

b)

Bildgebende Diagnostik: Welche bildgebenden Verfahren sollen bei Frau Müller zur präoperativen Planung einer Hüft-TEP angewendet werden? Erkläre die Rolle und den Nutzen von Röntgen, CT und MRT in diesem Prozess.

Lösung:

  • Bildgebende Diagnostik:Bei der präoperativen Planung einer Hüft-TEP (Totalendoprothese) sind verschiedene bildgebende Verfahren von entscheidender Bedeutung. Diese Verfahren liefern detaillierte Informationen über den Zustand des Hüftgelenks, die knöchernen Strukturen und das umliegende Weichgewebe. Hier sind die wichtigen bildgebenden Verfahren und ihre spezifischen Rollen:
    • Röntgen:Das Röntgenbild ist die erste und grundlegende bildgebende Methode bei der Bewertung des Hüftgelenks für eine Endoprothetik. Wichtig hierbei sind:
      • Standardaufnahmen: Diese umfassen Beckenübersichten sowie axiale und laterale Aufnahmen des betroffenen Hüftgelenks.
      • Beurteilung der Gelenkspaltverengung: Eine Verengung des Gelenkspalts weist auf fortgeschrittene degenerative Veränderungen hin.
      • Erkennung von Osteophyten und subchondralen Zysten: Diese sind typische Zeichen der Arthrose und können mittels Röntgen gut dargestellt werden.
      • Beurteilung der Knochenstruktur: Veränderungen wie Knochendichteminderung, Sklerose oder Deformitäten sind deutlich erkennbar.
      • Planung der Implantatposition: Das Röntgenbild hilft bei der Bestimmung der optimalen Positionierung des Implantats.
    • Computertomographie (CT):Die CT liefert eine detaillierte dreidimensionale Darstellung der knöchernen Anatomie und wird oft ergänzend zur Röntgendiagnostik eingesetzt.
      • Beurteilung komplexer Frakturen: Bei Patienten mit zusätzlichem Frakturrisiko kann die CT genauere Informationen liefern.
      • Planung der Endoprothetik: Durch die genaue dreidimensionale Darstellung können die Größe und Form des Implantats sowie die Platzierung präzise geplant werden.
      • Beurteilung der Knochensubstanz: Die CT kann detaillierte Informationen über die Qualität des Knochens geben, was für die Fixierung der Prothese entscheidend ist.
    • Magnetresonanztomographie (MRT):Die MRT ist besonders nützlich für die Beurteilung von Weichteilstrukturen und ist ergänzend zur Röntgen- und CT-Diagnostik.
      • Beurteilung des Weichteilgewebes: Dies umfasst die Abbildung von Muskeln, Sehnen und Bändern, die um das Hüftgelenk herum liegen.
      • Entzündungsprozesse oder Flüssigkeitsansammlungen: MRT kann dabei helfen, entzündliche Veränderungen oder Flüssigkeitsansammlungen (z.B. in der Bursa) zu erkennen.
      • Verletzungen der Labrums (Gelenklippe): Labrumläsionen, die bei degenerativen Gelenkerkrankungen häufig vorkommen, können genau erfasst werden.
  • Zusammenfassung: Zusammenfassend spielen alle drei bildgebenden Verfahren – Röntgen, CT und MRT – eine wesentliche Rolle bei der präoperativen Planung einer Hüft-TEP. Röntgen ist das grundlegende Verfahren, während CT und MRT ergänzende Informationen liefern, die für eine präzise Planung und erfolgreiche Durchführung der Operation von großer Bedeutung sind. Das kombinierte Wissen aus diesen Untersuchungen ermöglicht es dem operierenden Team, die bestmögliche Behandlung und optimalen postoperativen Outcomes für Frau Müller zu gewährleisten.

c)

Laboruntersuchungen und Operationsrisikoabschätzung: Welche Laboruntersuchungen sind bei Frau Müller notwendig und warum? Erkläre die ASA-Klassifikation und wie diese zur Risikoabschätzung bei Frau Müller verwendet wird. Berechne das Risiko unter Berücksichtigung ihrer bekannten Komorbiditäten.

Lösung:

  • Laboruntersuchungen und Operationsrisikoabschätzung:Um eine präzise Bewertung der Operationsrisiken bei Frau Müller vorzunehmen und sicherzustellen, dass sie für eine Hüft-TEP-Operation gut vorbereitet ist, sind spezifische Laboruntersuchungen notwendig:
    • Blutbild: Ein vollständiges Blutbild (CBC) liefert wertvolle Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand. Es hilft bei der Erkennung von Anämien, Infektionen (durch weiße Blutkörperchen) und Störungen der Blutgerinnung (durch Thrombozytenzahl).
    • Entzündungsparameter: C-reaktives Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) sind wichtige Marker zur Erkennung von entzündlichen oder infektiösen Prozessen, die das Operationsrisiko erhöhen könnten.
    • Nierenfunktion: Bestimmung der Serum-Kreatinin- und Harnstoffwerte zur Bewertung der Nierenfunktion, da eine eingeschränkte Nierenfunktion das Risiko perioperativer Komplikationen erhöht.
    • Blutzucker und HbA1c: Diese Tests sind für die Beurteilung und Kontrolle des Diabetes mellitus wichtig. Ein gut eingestellter Blutzucker reduziert das Risiko postoperativer Infektionen und fördert die Wundheilung.
    • Elektrolyte: Bestimmung von Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium für eine stabile Elektrolyt- und Flüssigkeitsbalance während und nach der Operation.
    • Leberfunktionstests: Bestimmung von AST, ALT, Bilirubin und Albumin zur Beurteilung der Leberfunktion, die wichtig für die Metabolisierung von Medikamenten ist.
    • Gerinnungsprofile: PT (Prothrombinzeit), aPTT (aktivierte partielle Thromboplastinzeit) und INR (International Normalized Ratio) zur Beurteilung der Blutgerinnung und zur Vorbeugung von perioperativen Blutungen.
  • Abschätzung des Operationsrisikos (ASA-Klassifikation):Die American Society of Anesthesiologists (ASA) Klassifikation wird verwendet, um das perioperative Risiko eines Patienten einzuschätzen. Die Klassifikation erfolgt auf einer Skala von I bis VI:
    • ASA I: Ein gesunder Patient ohne systemische Erkrankungen.
    • ASA II: Ein Patient mit leichter systemischer Erkrankung, die keine funktionellen Einschränkungen verursacht (z.B. gut eingestellter Bluthochdruck oder Diabetes).
    • ASA III: Ein Patient mit schwerer systemischer Erkrankung, die funktionelle Einschränkungen hervorruft (z.B. schlecht eingestellter Bluthochdruck oder Diabetes mit Komplikationen).
    • ASA IV: Ein Patient mit einer schweren systemischen Erkrankung, die eine ständige Bedrohung des Lebens darstellt.
    • ASA V: Ein moribunder Patient, der ohne Operation wahrscheinlich nicht überleben wird.
    • ASA VI: Ein hirntoter Patient, dessen Organe zur Spende entnommen werden.
  • Auf Grundlage ihrer bekannten Komorbiditäten (Bluthochdruck und Diabetes mellitus) wäre Frau Müller wahrscheinlich in ASA-Klasse II oder III einzuordnen:• Wird ihr Bluthochdruck und Diabetes mellitus gut kontrolliert und führen keine funktionellen Einschränkungen herbei, wäre sie in ASA II.• Sind die Blutwerte nicht optimal eingestellt und gibt es Hinweise auf Diabetes-Komplikationen, wäre ASA III zutreffend.Da Frau Müller symptomatische Beschwerden hat, die Weichteil- und knöcherne Veränderungen aufweisen, und gleichzeitig Bluthochdruck und Diabetes mellitus vorliegen, könnte das Risiko eher in Richtung ASA III klassifiziert werden.
  • Berechnung des Risikos: Das Operationsrisiko ist bei einem ASA III-Patienten höher als bei einem ASA I- oder II-Patienten. Es bedeutet, dass perioperative Maßnahmen speziell auf die Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker fokussiert werden müssen, um Komplikationen zu minimieren.
  • Zusammenfassend erfordert Frau Müllers präoperative Bewertung sorgfältige Laboruntersuchungen und eine realistische Risikoabschätzung basierend auf der ASA-Klassifikation. Eine interdisziplinäre Abstimmung, vielleicht mit Kardiologen und Diabetologen, ist in dieser Situation ratsam, um optimale Ergebnisse sicherzustellen.

d)

Operationsvorbereitung und Patientenaufklärung: Wie sollte die präoperative Vorbereitung von Frau Müller ablaufen? Beschreibe die notwendigen Maßnahmen wie präoperative Physiotherapie und Thromboseprophylaxe. Welche Punkte sollten bei der Aufklärung über Risiken und postoperative Erwartungen mit Frau Müller besprochen werden?

Lösung:

  • Operationsvorbereitung und Patientenaufklärung:
    • Präoperative Vorbereitung von Frau Müller:Die präoperative Phase ist entscheidend für den Erfolg der Hüftgelenks-Endoprothetik-Operation und die Minimierung von Komplikationen. Folgende Maßnahmen sind notwendig:
      • Präoperative Physiotherapie:Die Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft und Beweglichkeit vor der Operation zu erhalten und zu verbessern.
        • Kräftigung der Muskulatur: Spezifische Übungen zur Stärkung der Hüft- und Beinmuskulatur können die postoperative Rehabilitation erleichtern.
        • Beweglichkeitsübungen: Übungen zur Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit des betroffenen Gelenks.
        • Anleitung zur Mobilität: Erlernen von Techniken zur Nutzung von Gehhilfen (z.B. Krücken) und zur Modifikation von Alltagsbewegungen.
      • Thromboseprophylaxe:Da Operationen an den unteren Extremitäten ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Lungenembolien mit sich bringen, sind folgende Maßnahmen erforderlich:
        • Medikamentöse Prophylaxe: Verabreichung von Antikoagulanzien vor und nach der Operation (z.B. niedermolekulares Heparin) zur Vorbeugung von Thrombosen.
        • Körperliche Maßnahmen: Verwendung von Kompressionsstrümpfen oder intermittierender pneumatischer Kompression, um den venösen Rückfluss zu fördern.
        • Frühe Mobilisation: So früh wie möglich nach der Operation sollte Frau Müller mobilisiert werden, um die Durchblutung zu fördern und das Thromboserisiko zu senken.
    • Patientenaufklärung:Die Aufklärung von Frau Müller über die Operation, die Risiken und die postoperativen Erwartungen ist essenziell und sollte folgende Punkte umfassen:
      • Risiken der Operation:Frau Müller sollte über potenzielle Komplikationen informiert werden, einschließlich:
        • Infektionen
        • Blutungen
        • Thrombosen und Embolien
        • Nervenverletzungen
        • Luxation der Prothese
        • Implantatverschleiß oder -bruch
        • Narkoserisiken, insbesondere in Verbindung mit ihren Vorerkrankungen
      • Postoperative Erwartungen:Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu setzen und Frau Müller auf die postoperative Phase vorzubereiten:
        • Erholungszeit: Erklärung der voraussichtlichen Krankenhausaufenthaltsdauer und der Zeit bis zur vollständigen Genesung.
        • Rehabilitation: Bedeutung der Physiotherapie und regelmäßigen Übungen zur Verbesserung der Funktionalität und Stärkung der Muskulatur nach der Operation.
        • Schmerzkontrolle: Information über Schmerzmanagement-Strategien und die Verwendung von Schmerzmitteln nach der Operation.
        • Lebensstiländerungen: Hinweise auf mögliche langfristige Veränderungen in der Lebensweise, wie z.B. das Vermeiden bestimmter Aktivitäten oder Bewegungen, die das neue Hüftgelenk belasten könnten.
        • Nachsorge: Wichtigkeit regelmäßiger Nachuntersuchungen zur Überwachung des Heilungsprozesses und der Prothesenfunktion.
  • Zusammenfassung:Die präoperative Vorbereitung und Patientenaufklärung sind entscheidend für den erfolgreichen Verlauf der Hüft-TEP-Operation bei Frau Müller. Durch angemessene Physiotherapie, Thromboseprophylaxe und eine ausführliche Aufklärung über Risiken und postoperative Erwartungen kann Frau Müller optimal auf den Eingriff vorbereitet werden, was letztendlich zu besseren Ergebnissen und einer schnelleren Rehabilitation führt.

Aufgabe 4)

Ein 45-jähriger Patient hat eine klassische Tibiafraktur erlitten, die durch einen Fahrradunfall verursacht wurde. Zur Behandlung wurde eine minimalinvasive Plattenosteosynthese (MIPO) in Betracht gezogen, um die Fraktur zu stabilisieren und die Heilung zu fördern. Zusätzlich wurden ein C-Bogen-Bildverstärker und spezielle Instrumente zur Navigation eingesetzt. Diskutiere die verschiedenen Aspekte dieser Behandlungsmethode.

a)

Subexercise A: Erläutere detailliert die Schritte, die bei der minimalinvasiven Plattenosteosynthese (MIPO) durchgeführt werden, um die Tibiafraktur zu behandeln. Gehe dabei auf die Rolle des C-Bogen-Bildverstärkers und der verwendeten Instrumente ein.

Lösung:

Die minimalinvasive Plattenosteosynthese (MIPO) ist eine moderne Methode zur Behandlung von Frakturen, bei der eine Platte über kleine Inzisionen eingesetzt wird, um die Stabilität des Knochens zu gewährleisten und die Heilung zu fördern. Die Schritte, die bei der MIPO zur Behandlung einer Tibiafraktur durchgeführt werden, sind wie folgt:

  • Präoperative Planung: Vor der Operation wird eine gründliche Analyse der Fraktur mittels Röntgenaufnahmen oder CT-Scans durchgeführt. Dies hilft bei der Auswahl der richtigen Plattengröße und -form sowie bei der Festlegung der genauen Platzierung der Platte.
  • Anästhesie: Der Patient wird in der Regel in Vollnarkose versetzt, um sicherzustellen, dass er während des Eingriffs keine Schmerzen verspürt.
  • Positionierung des Patienten: Der Patient wird auf dem Operationstisch so positioniert, dass der Chirurg einen einfachen Zugang zur Frakturstelle hat. Häufig wird die Operation in Rückenlage mit leicht angewinkeltem Bein durchgeführt.
  • Einsatz des C-Bogen-Bildverstärkers: Der C-Bogen-Bildverstärker spielt eine entscheidende Rolle bei der MIPO. Er ermöglicht dem Chirurgen Echtzeit-Röntgenbilder zu erstellen, um die Fraktur, die Ausrichtung der Frakturfragmente und die Platzierung der Instrumente zu überwachen.
  • Minimalinvasive Inzision: Eine oder mehrere kleine Inzisionen werden in der Haut über der Frakturstelle gemacht. Dies minimiert Gewebeschäden und fördert eine schnellere Heilung.
  • Einführung von speziellen Instrumenten: Über die kleinen Inzisionen werden spezielle Instrumente wie ein Frakturreduktionswerkzeug und ein Platteneinführungsgerät eingeführt. Diese Instrumente werden verwendet, um die Frakturfragmente korrekt auszurichten und die Platte entlang des Knochens zu führen.
  • Platzierung der Platte: Die ausgewählte Platte wird durch die kleinen Inzisionen an den Knochen angepasst und mit Hilfe der Instrumente in Position gebracht. Der C-Bogen-Bildverstärker hilft dabei, die genaue Platzierung der Platte zu kontrollieren.
  • Befestigung der Platte: Nachdem die Platte richtig positioniert wurde, wird sie mit Schrauben am Knochen befestigt. Dies geschieht ebenfalls unter ständiger Kontrolle durch den C-Bogen-Bildverstärker, um sicherzustellen, dass die Schrauben korrekt positioniert sind und die Fraktur stabilisiert wird.
  • Postoperative Kontrolle: Nach der Befestigung der Platte wird die Stabilität der Fraktur erneut überprüft und der C-Bogen-Bildverstärker wird verwendet, um die endgültige Position der Platte und der Schrauben zu bestätigen.
  • Verschluss der Inzisionen: Die kleinen Hautinzisionen werden mit Nähten oder Klammern verschlossen.
  • Nachsorge: Der Patient erhält Anweisungen zur Nachsorge, einschließlich Schmerzmanagement, Schonung des operierten Beins und physiotherapeutische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionalität des Beins.

Die minimalinvasive Plattenosteosynthese bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine geringere Weichteilverletzung, kürzere Operationszeiten, geringerer Blutverlust und schnellere Erholungszeiten im Vergleich zu herkömmlichen offenen Osteosynthesemethoden.

b)

Subexercise B: Analysiere und diskutiere die Vorteile und Nachteile minimalinvasiver Techniken zur Frakturreposition und -fixierung im Vergleich zu traditionellen offenen chirurgischen Verfahren. Verwende spezifische Beispiele aus der Methode der MIPO, die für die Tibiafraktur des Patienten angewandt wurde.

Lösung:

Minimalinvasive Techniken wie die minimalinvasive Plattenosteosynthese (MIPO) bieten zahlreiche Vorteile gegenüber traditionellen offenen chirurgischen Verfahren, aber sie haben auch ihre Nachteile. Im Folgenden werden die wichtigsten Vorteile und Nachteile dieser Techniken im Vergleich zu traditionellen Methoden analysiert und diskutiert, mit spezifischen Beispielen aus der MIPO-Methode zur Behandlung der Tibiafraktur des Patienten:

Vorteile:
  • Geringerer Gewebeschaden: Bei MIPO werden nur kleine Hautinzisionen gemacht, was zu weniger Weichteilverletzungen führt. Dies reduziert postoperative Schmerzen und beschleunigt die Genesung. Beispiel: Bei der Tibiafraktur des Patienten wird durch die kleinen Inzisionen weniger Muskel- und Hautgewebe verletzt, was eine schnellere Heilung fördert.
  • Geringerer Blutverlust: Die minimalinvasive Natur der MIPO führt zu einem geringeren Blutverlust im Vergleich zu offenen chirurgischen Eingriffen. Beispiel: Bei der Behandlung der Tibiafraktur kann der geringere Blutverlust das Risiko von Komplikationen wie Anämie verringern.
  • Kürzere Operationszeiten: MIPO kann oft schneller durchgeführt werden als traditionelle offene Verfahren, da weniger Gewebe durchtrennt und vorbereitet werden muss. Beispiel: Durch die Verwendung des C-Bogen-Bildverstärkers kann der Chirurg die genaue Platzierung der Platte schneller und effizienter durchführen.
  • Schnellere Rehabilitation: Patienten, die minimalinvasive Verfahren durchlaufen, haben in der Regel kürzere Krankenhausaufenthalte und können schneller mit der Rehabilitation beginnen. Beispiel: Der Patient mit der Tibiafraktur kann möglicherweise früher mit physiotherapeutischen Übungen beginnen, was die Wiederherstellung der funktionellen Beweglichkeit erleichtert.
  • Weniger Infektionsrisiko: Durch die kleineren Inzisionen und die geringere Exposition des Gewebes ist das Risiko postoperativer Infektionen reduziert. Beispiel: Bei der MIPO der Tibiafraktur besteht ein geringeres Risiko einer Wundinfektion.
Nachteile:
  • Erhöhte technische Anforderungen: Minimalinvasive Techniken erfordern eine hohe technische Fertigkeit und Erfahrung des Chirurgen. Beispiel: Der Chirurg muss gut mit der Nutzung des C-Bogen-Bildverstärkers und der speziellen Instrumente vertraut sein, um die MIPO erfolgreich durchzuführen.
  • Begrenzter Zugang: Die kleinen Inzisionen können den Zugang zur Frakturstelle einschränken, was die Manipulation und genaue Platzierung der Platte erschweren kann. Beispiel: Bei komplizierten Frakturen der Tibia könnte es schwierig sein, die Frakturfragmente akkurat auszurichten.
  • Kosten: Die Ausrüstung, die für minimalinvasive Verfahren benötigt wird, wie der C-Bogen-Bildverstärker und spezielle Instrumente, kann teuer sein. Beispiel: Die Kosten für die MIPO könnten höher sein als für eine traditionelle offene Osteosynthese.
  • Bildgebungsexposition: Der Einsatz des C-Bogen-Bildverstärkers führt zu einer erhöhten Exposition gegenüber Röntgenstrahlen für den Patienten und das OP-Personal. Beispiel: Bei wiederholtem Einsatz des Bildverstärkers zur Platzierung der Platte und Schrauben wird der Patient mehrmals Röntgenstrahlen ausgesetzt.

Insgesamt bietet die minimalinvasive Plattenosteosynthese (MIPO) zahlreiche Vorteile, insbesondere in Bezug auf reduzierten Gewebeschaden, schnellere Heilung und geringeres Infektionsrisiko. Diese Vorteile müssen jedoch gegen die technischen Anforderungen, die Kosten und das Risiko der Röntgenstrahlung abgewogen werden. Bei Patienten mit einer Tibiafraktur, wie in diesem Fall, kann MIPO eine vorteilhafte Behandlungsoption sein, solange der Chirurg über die notwendige Erfahrung und die richtige Ausrüstung verfügt.

c)

Subexercise C: Berechne die möglichen Kostenunterschiede zwischen der minimalinvasiven Plattenosteosynthese und einer traditionellen offen-chirurgischen Methode. Berücksichtige dabei die Ausrüstung, den Krankenhausaufenthalt und die postoperative Versorgung. Nehme an, dass tägliche Krankenhauskosten bei 400 Euro liegen, MIPO-Ausrüstung 5000 Euro kostet, und die Ausrüstung für das traditionelle Verfahren 3000 Euro kostet. MIPO führt zu einem Krankenhausaufenthalt von 5 Tagen, während das traditionelle Verfahren 10 Tage erfordert.

  • Kosten für MIPO: Ausrüstungskosten + (Tage im Krankenhaus * tägliche Krankenhauskosten)
  • Kosten für traditionelles Verfahren: Ausrüstungskosten + (Tage im Krankenhaus * tägliche Krankenhauskosten)

Berechne die Gesamtkosten für beide Verfahren und stelle sie gegenüber.

Lösung:

Um die Kostenunterschiede zwischen der minimalinvasiven Plattenosteosynthese (MIPO) und einer traditionellen offen-chirurgischen Methode zu berechnen, werden wir die gegebenen Kostenparameter berücksichtigen:

Gegebene Kostenparameter:
  • Tägliche Krankenhauskosten: 400 Euro
  • MIPO-Ausrüstungskosten: 5000 Euro
  • Traditionelle Ausrüstungskosten: 3000 Euro
  • Krankenhausaufenthalt für MIPO: 5 Tage
  • Krankenhausaufenthalt für das traditionelle Verfahren: 10 Tage

Nun berechnen wir die Gesamtkosten für beide Verfahren

  • Kosten für MIPO:
    5000 Euro (Ausrüstungskosten) + (5 Tage * 400 Euro/Tag) = 5000 + 2000 = 7000 Euro
  • Kosten für traditionelles Verfahren:
    3000 Euro (Ausrüstungskosten) + (10 Tage * 400 Euro/Tag) = 3000 + 4000 = 7000 Euro

Zusammenfassung der Gesamtkosten:

  • Gesamtkosten für MIPO: 7000 Euro
  • Gesamtkosten für das traditionelle Verfahren: 7000 Euro

Beide Verfahren verursachen somit identische Gesamtkosten in Höhe von 7000 Euro. Während die MIPO-Ausrüstung teurer ist, wird der kürzere Krankenhausaufenthalt diesen Nachteil ausgleichen, wodurch beide Verfahren hinsichtlich der Gesamtkosten gleichwertig sind.

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