Pharmakologie - Cheatsheet.pdf

Pharmakologie - Cheatsheet
Pharmakologie - Cheatsheet Absorption und Bioverfügbarkeit Definition: Absorption: Aufnahme eines Wirkstoffs in den Blutkreislauf. Bioverfügbarkeit: Prozentualer Anteil des unveränderten Wirkstoffs im systemischen Kreislauf nach seiner Verabreichung. Details: Absorption: Abhängig von physikochemischen Eigenschaften des Arzneimittels, Verabreichungsweg, Magen-Darm-Trakt Funktion. Bioverfügbarkeit (...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Pharmakologie - Cheatsheet

Absorption und Bioverfügbarkeit

Definition:

Absorption: Aufnahme eines Wirkstoffs in den Blutkreislauf. Bioverfügbarkeit: Prozentualer Anteil des unveränderten Wirkstoffs im systemischen Kreislauf nach seiner Verabreichung.

Details:

  • Absorption: Abhängig von physikochemischen Eigenschaften des Arzneimittels, Verabreichungsweg, Magen-Darm-Trakt Funktion.
  • Bioverfügbarkeit (F): Quotient aus der AUC (Area Under the Curve) nach extravaskulärer Verabreichung und der AUC nach intravenöser Verabreichung, multipliziert mit 100.

    \[F(\%) = \left(\frac{AUC_{oral}}{AUC_{i.v.}} \right) \times 100 \]

  • Beeinflussende Faktoren: Löslichkeit, Permeabilität, erster Durchgangseffekt (First-Pass-Effekt).
  • Wichtige Kenngrößen: AUC, Tmax, Cmax.

Metabolisierung von Arzneimitteln

Definition:

Der Prozess, bei dem Arzneimittel im Körper chemisch umgewandelt werden, meist durch Leberenzyme.

Details:

  • Phase I: Modifikation durch Oxidation, Reduktion oder Hydrolyse
  • Phase II: Konjugation mit hydrophilen Molekülen (z. B. Glucuronidierung)
  • Ziel: Lipophile Substanzen in hydrophile Metaboliten umzuwandeln für leichtere Ausscheidung
  • Wichtige Enzyme: Cytochrom-P450-System
  • Interindividuelle Unterschiede in der Metabolisierung (Genetik, Alter, Ernährung)
  • Formel für die enzymatische Reaktion (z. B. Oxidation): \( \text{RH} + \text{O}_2 + \text{NADPH} + H^+ \rightarrow \text{ROH} + \text{H}_2\text{O} + \text{NADP}^+ \)

Elimination und Ausscheidung

Definition:

Prozess der Entfernung von Arzneistoffen aus dem Körper.

Details:

  • Elimination = Metabolisierung + Ausscheidung
  • Metabolisierung = Umwandlung der Substanzen, meist durch Leberenzyme
  • Ausscheidung = Entfernung der metabolisierten Substanzen, hauptsächlich über Niere, aber auch über Galle, Lunge und Haut
  • Clearing-Rate (\text{Cl}): \[ \text{Cl} = \frac{D}{AUC} \ \text{mit D = Applikationsdosis, AUC = Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve} \]
  • Plasma-Halbwertszeit (\text{t}_{1/2}): \[ t_{1/2} = \frac{ln(2) \cdot V_d}{Cl} \ \text{mit } V_d = Verteilungsvolumen \]

Rezeptorbindung

Definition:

Rezeptorbindung beschreibt die spezifische Interaktion zwischen einem Wirkstoff (Liganden) und einem Rezeptorprotein, die zur biologischen Wirkung führt.

Details:

  • Bindungskinetik: Assoziations- und Dissoziationsrate (\textit{k}_{on} und \textit{k}_{off}).
  • Gleichgewichtskonstante: Affinität des Liganden: \textit{K}_{D} = \frac{[\textit{k}_{off}]}{[\textit{k}_{on}]}
  • Agonisten vs. Antagonisten: Agonisten aktivieren Rezeptoren, Antagonisten blockieren diese.
  • Sättigungskurve: Darstellung der Rezeptor-Liganden-Bindung.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen

Definition:

Bezeichnen Veränderungen in der Pharmakokinetik eines Medikaments durch ein anderes Medikament.

Details:

  • Absorption: Verändert durch pH-Wert, Peristaltik, Chelatbildung
  • Distribution: Verschiebung an Plasmaproteinbindungsstellen
  • Metabolismus: Induktion/Inhibition von CYP-Enzymen
  • Elimination: Beeinflussung der renalen Sekretion und Reabsorption
  • Berechnung durch kinetische Gleichungen möglich:
  • \[ C(t) = \frac{D}{Vd} \cdot e^{-kt} \]

Mechanismen und Ursachen von Nebenwirkungen

Definition:

Mechanismen und Ursachen von Nebenwirkungen: Pathophysiologische und biochemische Mechanismen, die unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) verursachen.

Details:

  • Kategorie der UAW: dosisabhängig (Typ A), dosisunabhängig (Typ B)
  • Dosisabhängige UAW: Überdosierung, Wirkungsverlängerung, Interaktionen
  • Dosisunabhängige UAW: Allergische Reaktionen, genetische Faktoren
  • Mechanismen: Rezeptorbindung (Agonist/Antagonist), Enzymhemmung, Transporterinteraktion
  • Beispiel: NSAID und Magenschleimhautreizung durch Hemmung der Prostaglandinsynthese
  • Genetische Faktoren: Pharmakogenetik (z.B. Enzympolymorphismen)
  • Beobachtung und Management: Klinische Überwachung, Dosisanpassungen, Absetzen des Medikaments

Individualisierte Behandlungskonzepte

Definition:

Personalisierte Medizin, Anpassung der Therapie an genetische, biochemische und physiologische Eigenschaften des Patienten

Details:

  • Berücksichtigung von genetischen Polymorphismen
  • Therapie wird auf den molekularen Mechanismus der Erkrankung abgestimmt
  • Ziel: Maximale Wirksamkeit bei minimalen Nebenwirkungen
  • Pharmakogenomik: Untersuchung der genetischen Faktoren, die die Arzneimittelwirkung beeinflussen
  • Anwendung von Biomarkern zur Patientenselektion und Dosisanpassung

Therapeutische Breite und Sicherheit

Definition:

Therapeutische Breite beschreibt das Verhältnis zwischen der wirksamen und der toxischen Dosis eines Arzneimittels.

Details:

  • Therapeutische Breite und Sicherheit wichtig für Risiko-Nutzen-Abwägung
  • Therapeutische Breite: Abstand zwischen minimaler effektiver Dosis (ED50) und minimaler toxischer Dosis (TD50)
  • Breite = Maß für Sicherheit eines Wirkstoffes
  • Berechnung: \[ Therapeutische \, Breite = \frac{TD_{50}}{ED_{50}} \]
  • Schmale therapeutische Breite: erfordert engmaschiges Monitoring
  • Beispiele: Digoxin, Lithium, Warfarin
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden