Praktikum, Biologie für Mediziner - Cheatsheet
Zellstruktur und -organellen
Definition:
Zellstrukturen sind die verschiedenen Komponenten einer Zelle, Organellen sind spezialisierte Strukturen innerhalb der Zelle, die unterschiedliche Funktionen erfüllen.
Details:
- Zellmembran: Phospholipid-Doppelschicht, selektive Permeabilität
- Zellkern: enthält DNA, steuert Zellaktivitäten
- Mitochondrien: Energieproduktion, ATP-Synthese
- Ribosomen: Proteinbiosynthese
- Endoplasmatisches Retikulum (glatt und rau): Lipid- und Proteinproduktion
- Golgi-Apparat: Modifikation, Sortierung und Verpackung von Proteinen
- Lysosomen: Verdauung von Makromolekülen
- Cytoskelett: Zellstruktur, -bewegung
- Chloroplasten (nur pflanzliche Zellen): Photosynthese
- Vakuole (vorwiegend pflanzliche Zellen): Speicherung von Stoffen, Aufrechterhaltung des Zellinnendrucks
Zellzyklus und Zellteilung
Definition:
Zellzyklus: Abfolge von Wachstums- und Teilungsprozessen einer Zelle. Zellteilung: Prozess, bei dem sich eine Zelle in zwei Tochterzellen teilt.
Details:
- Zellzyklusphasen: G1, S, G2, M
- Mitose: Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase
- Zytokinese: Teilung des Zellplasmas
- Meiose: zwei Teilungen, genetische Vielfalt
- Wichtige Kontrollpunkte: G1/S und G2/M
Signaltransduktion und Kommunikation zwischen Zellen
Definition:
Signalübermittlung zwischen Zellen, wichtig für Zellfunktionen und -reaktionen.
Details:
- Signalarten: chemisch (Hormone, Neurotransmitter), physikalisch (Licht, Temperatur).
- Rezeptoren: Membranständig (GPCRs, RTKs) oder intrazellulär (Nuklearrezeptoren).
- Signalwege:
- G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR): Aktivierung von G-Proteinen, Bildung von Second Messengers wie cAMP.
- Rezeptor-Tyrosin-Kinasen (RTK): Dimerisierung und Autophosphorylierung, Aktivierung von Signalkaskaden (RAS/MAPK-Weg).
- Second Messengers: cAMP, Ca2+, IP3.
- Transkriptionsfaktoren: Aktivierung/Deaktivierung durch Signaleinfluss, Änderung der Genexpression.
- Wichtigkeit: Zellwachstum, Differenzierung, Apoptose, Immunantworten.
Spektrophotometer und ihre Anwendungen
Definition:
Gerät zur quantitativen Bestimmung der Absorption von Licht bei spezifischen Wellenlängen durch eine Probe.
Details:
- Wichtiger Begriff: Lambert-Beer'sches Gesetz \[ A = \text{log}\frac{I_0}{I} = \text{ɛ} \times c \times d \]
- Anwendungen: Bestimmung der Konzentration von Proteinen, Nukleinsäuren u.a.
- Messbereich: UV/VIS-Spektroskopie (200-800 nm)
- Probenvorbereitung: oft Verdünnung notwendig
- Interpretation: Spektren zeigen spezifische Absorptionsmaxima an
Proteinbiosynthese und -abbau
Definition:
Prozess der Herstellung und des Abbaus von Proteinen in einer Zelle.
Details:
- Translation: mRNA wird in Ribosomen zu Proteinen übersetzt.
- Transkription: DNA wird in mRNA umgeschrieben.
- tRNA: Bringt Aminosäuren zu den Ribosomen.
- Proteasom: Abbau von ubiquitinierten Proteinen.
- Ubiquitin-Proteasom-System: Markierung defekter Proteine für den Abbau.
Michaelis-Menten-Kinetik
Definition:
Beschreibt die kinetischen Eigenschaften enzymatischer Reaktionen und wie die Geschwindigkeit von der Substratkonzentration abhängt.
Details:
- Michaelis-Menten-Gleichung: \[ v = \frac{{V_{max} [S]}}{{K_m + [S]}} \]
- \( V_{max} \): maximale Reaktionsgeschwindigkeit
- \( K_m \): Michaelis-Konstante, Substratkonzentration bei halber \( V_{max} \)
- \( [S] \): Substratkonzentration
- Zerfallsannahme: \[ E+S \xrightleftharpoons{k_1, k_{-1}} ES \xrightarrow{k_2} E+P \]
- Gebrauch zur Bestimmung von Enzymeigenschaften und Inhibitorwirkungen
Einfluss von Umweltfaktoren auf Enzymreaktionen
Definition:
Einfluss von Umweltfaktoren wie Temperatur, pH-Wert und Substratkonzentration auf die Aktivität von Enzymen in biochemischen Reaktionen.
Details:
- Temperatur: Enzymaktivität steigt typischerweise mit zunehmender Temperatur bis zum Optimum; zu hohe Temperaturen führen zur Denaturierung.
- pH-Wert: Jedes Enzym hat ein spezifisches pH-Optimum; Abweichungen können zu Aktivitätsverlusten führen.
- Substratkonzentration: Erhöhte Substratkonzentration erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit bis zur Sättigung gemäß der Michaelis-Menten-Kinetik.
- Formeln: Michaelis-Menten-Gleichung \[ v = \frac{V_{max} [S]}{K_m + [S]} \]
Glykolyse und Glukoneogenese
Definition:
Glykolyse: Abbau von Glucose zu Pyruvat. Glukoneogenese: Neubildung von Glucose aus Nicht-Kohlenhydrat-Vorstufen.
Details:
- Glykolyse: Im Cytosol ablaufend, ergibt 2 ATP und 2 NADH
- Schritte: Glucose → Glucose-6-Phosphat → Fructose-6-Phosphat → Fructose-1,6-bisphosphat → 2x Glycerinaldehyd-3-phosphat → 2x 1,3-Bisphosphoglycerat → 2x 3-Phosphoglycerat → 2x 2-Phosphoglycerat → 2x Phosphoenolpyruvat → 2x Pyruvat
- Schlüsselenzyme: Hexokinase, Phosphofructokinase-1 (PFK-1), Pyruvatkinase
- Regulation: Allosterische Effektoren, Energiebedarf
- Glukoneogenese: In Leber und Niere, benötigt ATP und GTP
- Schritte: Pyruvat → Oxaloacetat → Phosphoenolpyruvat → 2-Phosphoglycerat → 3-Phosphoglycerat → 1,3-Bisphosphoglycerat → Glycerinaldehyd-3-phosphat → Fructose-1,6-bisphosphat → Fructose-6-phosphat → Glucose-6-phosphat → Glucose
- Schlüsselenzyme: Pyruvatcarboxylase, PEP-Carboxykinase, Fructose-1,6-bisphosphatase, Glucose-6-phosphatase
- Regulation: Hormonell (Insulin, Glucagon), Substratverfügbarkeit