Psychiatrie - Cheatsheet
Einführung in das DSM-5 und ICD-10
Definition:
Einführung zu DSM-5 und ICD-10 in der Psychiatrie. Grundlagen der Klassifikation psychischer Störungen.
Details:
- DSM-5: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Auflage, von der American Psychiatric Association (APA).
- ICD-10: International Classification of Diseases, 10. Revision, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
- Beide Systeme verwenden zur Diagnose-Kodierung.
- DSM-5: Detaillierter mit spezifischeren Diagnosekriterien.
- ICD-10: Weltweit weiter verbreitet, umfasst alle Krankheiten, nicht nur psychische Störungen.
- Wichtige Neuerungen in DSM-5: Entfernung der multiaxialen Klassifikation, Einführung neuer Diagnosen.
- Wichtige Kategorien in ICD-10 Kapitel F: F00-F99 für psychische und Verhaltensstörungen.
Differentialdiagnostik
Definition:
Differentialdiagnostik: Prozess der Unterscheidung zwischen zwei oder mehreren Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik.
Details:
- Ziel: genaue Diagnose durch Ausschluss anderer Erkrankungen
- Wichtig in der Psychiatrie: Symptome oft unspezifisch und überlappend
- Schritte: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen, bildgebende Verfahren
- Berücksichtigung: psychische und somatische Erkrankungen
- Werkzeuge: DSM-5, ICD-10
Medikamentöse Therapie
Definition:
Verwendung von Medikamenten zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen.
Details:
- Typen: Antidepressiva, Antipsychotika, Anxiolytika, Stimmungsstabilisatoren, Sedativa/Hypnotika
- Kombinationstherapie häufig eingesetzt
- Indikation abhängig von Diagnose und individuellen Patientenfaktoren
- Regelmäßige Überwachung und Anpassung notwendig
- Wichtig: Adhärenz und Nebenwirkungen beachten
Neuroanatomie und -physiologie
Definition:
Studie der Struktur und Funktion des Nervensystems.
Details:
- Zentrales Nervensystem (ZNS): Gehirn und Rückenmark.
- Peripheres Nervensystem (PNS): Nervenzellen außerhalb des ZNS.
- Neuron: Grundlegende Einheit des Nervensystems, bestehend aus Dendriten, Soma und Axon.
- Synapse: Kontaktpunkt zwischen Neuronen für Signalübertragung.
- Aktionspotential: Elektrischer Impuls entlang des Axons, beschrieben durch die Gleichung \(\frac{dV}{dt} = I/C \).
- Neurotransmitter: Chemische Botenstoffe, z. B. Acetylcholin, Dopamin, Serotonin.
- Hirnregionen: Großhirn (Kognition, Bewegung), Kleinhirn (Koordination), Hirnstamm (Überleben).
Antidepressiva und ihre Wirkmechanismen
Definition:
Medikamente zur Behandlung von Depressionen; wirken durch Beeinflussung der Neurotransmitter.
Details:
- SSRI: Hemmen Wiederaufnahme von Serotonin.
- SNRI: Hemmen Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin.
- TCA: Hemmen Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin; blockieren diverse Rezeptoren.
- MAOI: Hemmen Abbau von Monoaminen (z.B. Serotonin, Noradrenalin).
- Wirkungseintritt: 2-4 Wochen.
- Häufige Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Übelkeit.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Definition:
Kombiniert kognitive und verhaltenstherapeutische Techniken, um dysfunktionale Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern.
Details:
- Hauptkomponenten: kognitive Umstrukturierung, Expositionsverfahren
- Grundannahme: Gedanken, Gefühle und Verhalten sind miteinander verknüpft
- Anwendung: Depression, Angststörungen, PTBS, Zwangsstörungen
- Techniken: Tagebücher, Rollenspiele, Problemlösen, Hausaufgaben
- Behandlungsziel: Veränderung maladaptiver Denkmuster zur Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens
Genetische Faktoren und Epigenetik
Definition:
Definiton/Erklärung der genetischen und epigenetischen Einflüsse auf psychiatrische Erkrankungen; genetische Faktoren beeinflussen die Anfälligkeit, während epigenetische Veränderungen Genexpression ohne Änderung der DNA-Sequenz regulieren.
Details:
- Genetische Faktoren: Vererbung spezifischer Gene erhöht Risiko für bestimmte psychiatrische Erkrankungen (wie Schizophrenie, Bipolare Störung).
- Genomweite Assoziationsstudien (GWAS) identifizieren Genvarianten, die mit Erkrankungen assoziiert sind.
- Epigenetik: Modifikationen wie DNA-Methylierung und Histon-Acetylierung beeinflussen Genexpression.
- Umweltfaktoren (Stress, Ernährung, Trauma) können epigenetische Veränderungen hervorrufen.
- Epigenetische Mechanismen sind reversibel, bieten therapeutische Zielstrukturen.
- Der Zusammenhang zwischen Umwelt und Genetik: Epigenetische Marker als Bindeglied.
Bildgebende Verfahren in der Psychiatrie
Definition:
Bildgebende Verfahren in der Psychiatrie nutzen Technologien zur Visualisierung des Gehirns und helfen bei der Diagnose und Behandlung psychischer Störungen.
Details:
- MRI (Magnetresonanztomographie): Anatomische Details, strukturelle Anomalien
- fMRI (funktionelle Magnetresonanztomographie): Gehirnaktivität durch Blutfluss
- CT (Computertomographie): Schnelle, detaillierte Bilder, nützlich bei Notfällen
- PET (Positronen-Emissions-Tomographie): Stoffwechselaktivität und Rezeptorbindung
- EEG (Elektroenzephalographie): Elektrische Aktivität des Gehirns, nützlich bei Epilepsie und Schlafstörungen