Psychosomatik - Cheatsheet
Diagnostische Interviews und deren Durchführung
Definition:
Diagnostische Interviews in der Psychosomatik zur Erfassung psychischer und somatischer Beschwerden.
Details:
- Ziel: Ermittlung der Beschwerden und deren möglicher psychosomatischer Zusammenhänge.
- Techniken: Semistrukturiertes Interview, offenes Gespräch.
- Wichtige Bereiche: Anamnese, Lebensgeschichte, aktuelle Symptome, soziale Situation.
- Ärztliche Haltung: Empathie, wertfreie Grundhaltung, aktives Zuhören.
- Besondere Aufmerksamkeit auf non-verbale Hinweise.
- Dauer: Meist 60-90 Minuten.
Differentialdiagnostik bei psychosomatischen Störungen
Definition:
Abgrenzung psychosomatischer von somatischen und rein psychischen Erkrankungen
Details:
- Anamnese: zeitlicher Verlauf, Triggerfaktoren, psychosoziale Belastungen
- Klinische Untersuchung: Ausschluss somatischer Ursachen
- Psychologische Tests: z.B. Fragebögen zur Erfassung psychischer Symptome
Techniken der Deeskalation in akuten Krisensituationen
Definition:
Techniken zur Deeskalation in Krisensituationen, insbesondere verbale und non-verbale Strategien zur Beruhigung und Wiederherstellung der Kontrolle.
Details:
- Aktives Zuhören
- Ruhiger, leiser Tonfall
- Offene Körperhaltung
- Vermeidung von Konfrontation
- Empathie ausdrücken
- Klarheit und Struktur in der Kommunikation
- Berücksichtigung kultureller und individueller Unterschiede
Erstgesprächstechniken und deren Bedeutung in der Krisenintervention
Definition:
Techniken für das erste Gespräch mit Patient:innen zur Stabilisierung und Orientierung in akuten Krisensituationen.
Details:
- Ziel: Rationale und emotionale Stabilisierung
- Aktives Zuhören und Empathie zeigen
- Strukturierte Gesprächsführung (Offene Fragen, Spiegeln)
- Erfassen der aktuellen Problematik und des psychosozialen Umfelds
- Etablierung einer Vertrauensbasis und Schaffung eines sicheren Rahmens
- Erkennen und Benennen von Ressourcen und Bewältigungsstrategien
- Klarheit über nächste Schritte und mögliche Unterstützungsmöglichkeiten schaffen
Entwicklung und Aufrechterhaltung einer therapeutischen Beziehung
Definition:
Aufbau und Pflege einer effektiven und vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeut und Patient.
Details:
- Grundlage: Vertrauen, Empathie, Offenheit
- Zuhören und verstehen, ohne zu urteilen
- Gemeinsame Zielsetzung und Planung
- Regelmäßige Interaktion und Kommunikation
- Dem Patienten Sicherheit und Stabilität bieten
- Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Sorgen
Fallbesprechungen im interdisziplinären Team
Definition:
Besprechung eines Patientenfalls durch ein Team aus Fachleuten verschiedener Disziplinen.
Details:
- - Ziel: Ganzheitliche Sichtweise und optimierte Therapie
- - Teilnehmer: Ärzte, Psychologen, Therapeuten, Pflegepersonal
- - Austausch von Fachwissen und Perspektiven
- - Gemeinsame Entscheidungsfindung
- - Regelmäßige Treffen notwendig
- - Anwendung in komplexen Fällen, z.B. bei psychosomatischen Störungen
Spezifische Behandlungsansätze für Angststörungen
Definition:
Spezifische Strategien, die genutzt werden, um verschiedene Formen von Angststörungen zu behandeln.
Details:
- Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Veränderung dysfunktionaler Denkmuster und Verhalten.
- Expositionstherapie: Ziel ist es, Angst durch kontrollierte Konfrontation mit Angstauslösern zu reduzieren.
- Medikamentöse Therapie: Einsatz von Antidepressiva (SSRIs, SNRIs) und Anxiolytika (Benzodiazepine).
- Psychodynamische Therapie: Fokus auf unbewusste Konflikte und emotionale Verarbeitung.
- Entspannungsverfahren: Autogenes Training, progressive Muskelentspannung.
- Achtsamkeitsbasierte Ansätze: MBSR, MBCT.
- Biofeedback: Rückmeldung physiologischer Prozesse zur Förderung von Entspannung.
- Supportive Therapie: Unterstützung durch Empathie und Validierung des Erlebens.
Umgang mit chronischen Schmerzen in der psychosomatischen Therapie
Definition:
Interventionen zur Linderung von Schmerzen, die länger als drei Monate andauern, unter Berücksichtigung der psychischen und somatischen Komponenten.
Details:
- Kognitiv-behaviorale Therapie (CBT) zur Veränderung der Schmerzbewältigung
- Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation und autogenes Training
- Biofeedback zur Verbesserung der Körperwahrnehmung
- Psychoedukation über den Zusammenhang von Psyche und Schmerz
- Medikamentenmanagement in Abstimmung mit psychosomatischen Maßnahmen
- Multimodale Therapieansätze integriert in ein interdisziplinäres Team