Urologie - Cheatsheet
Urinanalyse und Nierenfunktionstests
Definition:
Diagnostische Methoden zur Bewertung der Nierenfunktion und zur Erkennung von Erkrankungen des Harntrakts.
Details:
- Urinanalyse
- Mikroskopische Untersuchung: Zellen, Kristalle, Mikroorganismen
- Biochemische Tests: pH, Protein, Glukose, Ketone, Bilirubin
- Physikalische Eigenschaften: Farbe, Transparenz, spezifisches Gewicht
- Nierenfunktionstests
- Kreatinin-Clearance: \(C_{Cr} = \frac{{U_{Cr} \cdot V}}{{P_{Cr} \cdot t}}\)
- GFR (glomeruläre Filtrationsrate): \(GFR = \frac{{U_{inulin} \cdot V}}{{P_{inulin}}}\)
- Serumkreatinin: Indikator für Nierenfunktion
- Blut-Harnstoff-Stickstoff (BUN): Spiegelt Nierenfunktion wider
Minimal-invasive Techniken der Endourologie (z.B. Lithotripsie)
Definition:
Minimal-invasive Techniken der Endourologie dienen zur Behandlung urologischer Erkrankungen mit minimalem Gewebetrauma.
Details:
- Übliche Methode: Lithotripsie zur Zertrümmerung von Nieren- oder Harnleitersteinen.
- Verfahren: Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) und Laser-Lithotripsie.
- Vorteile: Geringeres Infektionsrisiko, kürzere Erholungszeit.
- Indikationen: Urolithiasis, kleine bis mittelgroße Steine.
- Kontraindikationen: Große Steine, anatomische Abnormitäten.
Operative Ansätze zur Behandlung urologischer Krebserkrankungen
Definition:
Chirurgische Methoden zur Entfernung oder Reduktion von Tumoren in urologischen Organen.
Details:
- Radikale Prostatektomie bei Prostatakrebs
- Teil- oder Nephrektomie bei Nierenkrebs
- Zystektomie bei Blasenkrebs
- Retroperitoneale Lymphadenektomie bei Hodenkarzinom
- Nerven- und Organschonende Techniken zur Verbesserung der Lebensqualität
Behandlung von angeborenen Anomalien in der Kinderurologie
Definition:
Management von angeborenen Fehlbildungen im Urogenitaltrakt bei Kindern.
Details:
- Häufige Anomalien: Hypospadie, Vesikoureteraler Reflux (VUR), Ureterabgangsstenose
- Diagnostik: Anamnese, körperliche Untersuchung, Ultraschall, MCU (\textit{Miktionszystourethrographie})
- Therapieansätze: Operation (z.B. Hypospadiekorrektur), medikamentöse Therapie, Langzeitüberwachung
- Postoperative Betreuung: Nachsorgeuntersuchungen, Kontrolle des Heilungsverlaufs
Diagnose und Therapie neurogener Blasenfunktionsstörungen
Definition:
Störungen der Blasenfunktion durch neurologische Erkrankungen
Details:
- Anamnese: neurologische und urologische Symptome erfragen
- Untersuchungen: Urinstatus, Restharnmessung, Urodynamik
- Bildgebung: Ultraschall, MRI, CT je nach Verdacht
- Therapieansätze: Medikamentös (Anticholinergika, Botulinumtoxin), Katheterisierung (intermittierend vs. Dauer), Neuromodulation (Sakralnervenstimulation), Chirurgisch (Blasenschrittmacher)
Chirurgische Techniken der rekonstruktiven Urologie (z.B. Urethraplastie)
Definition:
Chirurgische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktion und Struktur in der Urologie, z.B. bei Harnröhrenstrikturen.
Details:
- Urethraplastie: Wiederherstellung der Harnröhre
- Behandlung von Harnröhrenstrikturen
- Lappen- und Transplantattechniken
- OPERATIVE Verfahren: End-zu-End-Anastomose, Augmentation mit Mundschleimhaut
- Nachsorge: Katheterisierung, Infektionsprävention
Bildgebende Verfahren wie MRT und Ultraschall in der Urologie
Definition:
Bildgebende Verfahren wie MRT und Ultraschall sind in der Urologie unverzichtbare diagnostische Werkzeuge zur Bewertung von Erkrankungen des Urogenitaltrakts.
Details:
- MRT (Magnetresonanztomographie): Einsatz bei detaillierten Weichteilaufnahmen, insbesondere Prostata.
- Ultraschall (Sonographie): Erste Wahl bei vielen urologischen Fragestellungen aufgrund guter Verfügbarkeit und fehlender Strahlenbelastung.
- Anwendungen: Erkennung von Tumoren, Nierensteinen, Harnverhalt, Zysten.
- Vorteile MRT: Hohe Auflösung, keine ionisierende Strahlung, gut für komplexe Fälle
- Vorteile Ultraschall: Schnelle Durchführung, kostengünstig, portabel, risikofrei
- Doppler-Sonographie: Bewertung der Blutflussdynamik, z.B. in Nierenarterien.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Onkologie
Definition:
Kooperation von Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten zur Behandlung von Krebspatienten.
Details:
- Onkologen, Radiologen, Chirurgen, Pathologen und andere Fachärzte arbeiten zusammen.
- Regelmäßige Tumorkonferenzen zur gemeinsamen Festlegung der Therapie.
- Integration von Pflegediensten, Psychologen und Sozialarbeitern.
- Ziel: optimierte, patientenorientierte und individuell angepasste Krebstherapie.
- Einhaltung von Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.