Advanced Lectures in Molecular Medicine 2 - Cheatsheet
Onkogene und Tumorsuppressorgene
Definition:
Gene, deren Produkte Zellwachstum und Zellteilung beeinflussen.
Details:
- Onkogene: mutierte oder überaktivierte Gene, die das Zellwachstum fördern
- Veränderungen durch Punktmutationen, Genamplifikationen oder Chromosomentranslokationen
- Bekannte Onkogene: RAS, MYC, EGFR
- Tumorsuppressorgene: Gene, die das Zellwachstum hemmen oder die Apoptose fördern
- Verlust oder Inaktivierung dieser Gene führt zu unkontrolliertem Zellwachstum
- Bekannte Tumorsuppressorgene: TP53, RB1, BRCA1/2
CAR-T-Zelltherapien: Prinzip und Anwendungen
Definition:
CAR-T-Zelltherapien: T-Zellen des Patienten genetisch modifiziert, um chimäre Antigenrezeptoren (CAR) zu exprimieren, die Krebszellen erkennen und zerstören.
Details:
- CAR: Chimärer Antigenrezeptor
- Prinzip: Nutzung von T-Zellen mit modifiziertem Rezeptor zur gezielten Bekämpfung von Krebszellen
- Prozess: Entnahme von T-Zellen, genetische Modifikation, Vermehrung und Rückführung in den Patienten
- Hauptanwendungen: Behandlung von hämatologischen Krebstypen wie B-Zell-Lymphomen und akuter lymphoblastischer Leukämie
- Nebenwirkungen: Cytokin-Release-Syndrom (CRS), Neurotoxizität
- Erfolgsrate: Hohes Ansprechen bei refraktären/rezidivierenden Patienten
- Zukunft: Erforschung weiterer Tumorarten, Verbesserung der Sicherheit und Effizienz
Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen)
Definition:
Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) sind somatische Zellen, die durch die Expression von vier Reprogrammierungsfaktoren (OCT4, SOX2, KLF4, c-MYC) in einen pluripotenten Zustand zurückversetzt wurden.
Details:
- Hervorragendes Modell für Krankheitsforschung und Medikamententestung
- Können in alle Zelltypen differenziert werden
- Erste Herstellung 2006 durch Shinya Yamanaka
- Keine ethischen Bedenken wie bei embryonalen Stammzellen
- Anwendungspotential in der regenerativen Medizin
CRISPR/Cas9: Prinzipien und Anwendungen
Definition:
Genom-Editierung mittels CRISPR/Cas9 zur gezielten Veränderung von DNA-Sequenzen, induziert Doppelstrangbrüche an spezifischen genetischen Loci.
Details:
- Leit-RNA (guide RNA, gRNA): bestimmt Zielort der Schnittstelle
- Cas9: Nuklease, die DNA schneidet
- Reparaturmechanismen: NHEJ (führt zu Indels) und HDR (ermöglicht präzise Veränderungen)
- Anwendungen: Genomeditierung, Krankheitsmodellierung, Therapieansätze
- Ethische Herausforderungen und Sicherheitsbedenken beachten
- Formeln:
- Leit-RNA Sequenz: \(gRNA\)
- Doppelstrangbruch: \(DSB\)
Enzymkinetik und Mechanismen
Definition:
Studium der Geschwindigkeit chemischer Reaktionen, die durch Enzyme katalysiert werden, sowie der Mechanismen, durch die Enzyme diese Reaktionen beeinflussen.
Details:
- Michaelis-Menten-Kinetik: \[ v = \frac{V_{max}[S]}{K_m + [S]} \]
- Lineweaver-Burk-Gleichung: \[ \frac{1}{v} = \frac{K_m}{V_{max}[S]} + \frac{1}{V_{max}} \]
- Inhibitionsarten: kompetitiv, nicht-kompetitiv, unkompetitiv.
- Enzymmechanismen, z.B. Säure-Base-Katalyse, kovalente Katalyse.
Genomische Instabilität und Chromosomenaberrationen
Definition:
Genomische Instabilität: erhöhte Mutationsrate. Chromosomenaberrationen: strukturelle und numerische Veränderungen der Chromosomen.
Details:
- Erhöhtes Risiko für Krebsentstehung.
- Ursachen: DNA-Schädigung, Fehler in DNA-Reparaturmechanismen, Dysfunktion von Zellzyklus-Kontrollpunkten.
- Typen von Aberrationen: Deletionen, Duplikationen, Inversionen, Translokationen.
- Mikronuklei: Kleine Kerne mit chromosomalen Fragmenten, Indikator für Genomstabilität.
- Methoden zur Analyse: FISH (Fluoreszenz in situ Hybridisierung), SKY (Spektral-Karyotypisierung).
- Wichtige Gene: TP53, BRCA1/2, ATM.
Checkpoint-Inhibitoren und deren Wirkmechanismen
Definition:
Checkpoint-Inhibitoren blockieren Immun-Checkpoints, um das Immunsystem zu aktivieren und Tumorzellen anzugreifen.
Details:
- Immunkontrollpunkte: PD-1/PD-L1 und CTLA-4
- PD-1/PD-L1-Inhibitoren: Nivolumab, Pembrolizumab
- CTLA-4-Inhibitor: Ipilimumab
- Mechanismus: Verhindern die Hemmung von T-Zellen, ermöglichen somit eine stärkere Immunantwort gegen Tumorzellen
- Indikationen: Melanom, Lungenkrebs, Nierenkrebs u.a.
- Nebenwirkungen: Autoimmunreaktionen, Entzündungen
Ethische und regulatorische Aspekte in der Stammzellforschung
Definition:
Regelung und moralische Überlegungen im Umgang mit Stammzellenforschung, insbesondere menschlicher embryonaler Stammzellen (hES).
Details:
- Nationale und internationale Gesetze bestimmen die Forschungspraxis
- Embryonenschutzgesetz in Deutschland regelt die Gewinnung und Verwendung von Stammzellen
- Informed Consent erforderlich
- Kloning für reproduktive Zwecke verboten; therapeutisches Klonen in vielen Ländern eingeschränkt
- Ethische Debatten zu Beginn des Lebens, Menschenwürde und moralischer Status von Embryonen
- Regulierungen: Institutionelle Aufsichtsgremien (z.B. Ethikkommissionen), Fördermittelrichtlinien und internationale Vereinbarungen (z.B. UNESCO, EU-Recht)
- Abwägung von Forschungsvorteilen gegen ethische Bedenken notwendig