Architecture of Biopolymers - Cheatsheet
Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen
Definition:
Details:
- Primärstruktur: Reihenfolge der Aminosäuren in der Polypeptidkette.
- Sekundärstruktur: Räumliche Anordnung der Polypeptidkette, z.B. α-Helix und β-Faltblatt, stabilisiert durch Wasserstoffbrückenbindungen.
- Tertiärstruktur: Dreidimensionale Anordnung der gesamten Polypeptidkette, stabilisiert durch verschiedene Wechselwirkungen (hydrophobe Wechselwirkungen, Wasserstoffbrücken, Disulfidbindungen, ionische Bindungen).
- Quartärstruktur: Anordnung und Wechselwirkung von mehreren Polypeptidketten (Untereinheiten) in einem Protein-Komplex.
Struktur und Funktion von Lipid-Doppelschichten
Definition:
Bilden die Grundstruktur von Zellmembranen, bestehen aus zwei Lagen von Phospholipiden.
Details:
- Hydrophobe Schwänze innen, hydrophile Köpfe außen.
- Barriere gegen den freien Austausch von Molekülen.
- Ermöglichen Zellkommunikation und Signalübertragung.
- Beweglichkeit und Flexibilität der Membran durch laterale Diffusion.
- Vesikelbildung für Stofftransport.
- \textbf{Wichtige Parameter}: Fluidität, Permeabilität, Asymmetrie.
- \textbf{Hauptfunktionen}: Abgrenzung, Transport, Signalübermittlung.
- Interaktionen mit Proteinen: Integrale und periphere Membranproteine.
Mechanismen der DNA-Replikation
Definition:
Vervielfältigung der DNA vor der Zellteilung
Details:
- Replikationsstart: Initiationspunkte (Origins of Replication)
- Helicase: Entwindet Doppelhelix
- Primase: Synthese kurzer RNA-Primer
- DNA-Polymerase: Verlängerung des Primers, Synthese von 5' nach 3'
- Leitstrang (leading strand): Kontinuierliche Synthese
- Folgestrang (lagging strand): Diskontinuierliche Synthese als Okazaki-Fragmente
- RNase H: Entfernung der RNA-Primer
- DNA-Ligase: Verbindet Okazaki-Fragmente
- Korrekturlesen (proofreading): Fehlerkorrektur durch DNA-Polymerase
Enzymkinetik und -mechanismen
Definition:
Analyse der Geschwindigkeit und Mechanismen, durch die Enzyme chemische Reaktionen katalysieren
Details:
- Michaelis-Menten-Gleichung: V = \frac{V_{max}[S]}{K_m + [S]}
- Lineweaver-Burk-Diagramm: \frac{1}{V} = \frac{K_m}{V_{max}[S]} + \frac{1}{V_{max}}
- Inhibitionsarten: kompetitiv, nicht-kompetitiv, unkompetitiv
- Allosterische Regulation: Effektor beeinflusst Enzymaktivität
- Katalytische Triaden: Dreiergruppen von Aminosäureresten in Enzymaktiven Zentren, z.B. in Serinproteasen
RNA-Typen und deren Funktionen
Definition:
Arten der RNA und ihre spezifischen Rollen in der Zellbiologie
Details:
- mRNA (Messenger-RNA): Überträgt genetische Information von der DNA zu den Ribosomen für die Proteinbiosynthese.
- tRNA (Transfer-RNA): Transportiert Aminosäuren zu den Ribosomen und hilft bei der Proteinsynthese durch die Entschlüsselung der mRNA.
- rRNA (Ribosomale RNA): Hauptbestandteil der Ribosomen, katalysiert die Proteinbiosynthese.
- snRNA (Small nuclear RNA): Beteiligt an der Prozessierung der Prä-mRNA, bildet den Spliceosom-Komplex.
- miRNA (Mikro-RNA): Reguliert die Genexpression durch Bindung an die mRNA und Hemmung der Translation.
Protein-Protein-Interaktionen
Definition:
Intermolekulare Interaktionen zwischen Proteinen, die ihre Funktion, Struktur und Regulation beeinflussen.
Details:
- Bindungstypen: Wasserstoffbrücken, Ionenbindungen, Van-der-Waals-Kräfte, hydrophobe Wechselwirkungen.
- Analysemethoden: Co-Immunpräzipitation, Yeast Two-Hybrid-System, FRET, NMR, Röntgenkristallographie.
- Funktionelle Bedeutung: Signaltransduktion, Enzymaktivität, Transportprozesse, Regulation der Genexpression.
- Bioinformatik: Homologie-Modellierung, Docking-Simulationen, Netzwerkanalysen.
- Schlüssel-konzepte: Affinität und Spezifität, Allosterie, multivalente Interaktionen.
Glykokonjugate und deren biologische Rolle
Definition:
Glykokonjugate sind Moleküle, bei denen Kohlenhydratstrukturen kovalent an Proteine oder Lipide gebunden sind und spielen eine wichtige Rolle in biologischen Prozessen.
Details:
- Struktur: Kombination aus Kohlenhydrat und Protein/Lipid.
- Funktion: Zell-Zell-Kommunikation, Immunantwort, Protein- und Lipidstabilität.
- Beispiele: Glykoproteine, Glykolipide.
- Biologische Bedeutung: Erkennung von Pathogenen, Signaltransduktion, Zelladhäsion.
- Kovalente Bindung: Über \textit{O}-Glykosylierung oder \textit{N}-Glykosylierung.
- Enzyme: Glycosyltransferasen, Glycosidasen.
- Erkrankungen: Defekte in Glykokonjugaten können zu Krankheiten wie Glykolipid-Speicherkrankheiten führen.
Spektroskopische Methoden: NMR, MS
Definition:
NMR und MS sind Spektroskopiemethoden zur Untersuchung der Struktur und Funktion von Biopolymeren.
Details:
- NMR (Nukleare Magnetresonanzspektroskopie): Analyse der Wechselwirkungen von Atomkernen im Magnetfeld zur Bestimmung der Molekülstruktur.
- Wichtig für die Analyse von Proteinen und Nukleinsäuren.
- MS (Massenspektrometrie): Bestimmung der Molekülmassen und -zusammensetzung durch Ionisierung und Messung des Verhältnisses Masse/Ladung.
- Wichtig für die Identifizierung und Quantifizierung von Biomolekülen.