Allg. und Anorganische Chemie - Cheatsheet
Atombau und Periodensystem der Elemente
Definition:
Beschreibung des Aufbaus von Atomen und des Periodensystems der Elemente.
Details:
- Atomaufbau: Protonen (+), Neutronen (neutral), Elektronen (-), Nukleonen = Protonen + Neutronen
- Elektronenkonfiguration: Verteilung der Elektronen auf den Schalen, z.B. K, L, M...
- Periodensystem: Elemente geordnet nach steigender Kernladung (Ordnungszahl), vergleichbare chemische Eigenschaften in Gruppen
- Periodische Gesetzmäßigkeiten: Wiederkehrende Muster im Periodensystem z.B. Elektronegativität, Ionisierungsenergie, Atomradius
- Hauptgruppen: Vertikale Spalten, gleiche Anzahl an Valenzelektronen
- Übergangsmetalle: d-Block, teilweise gefüllte d-Orbitale
Bindungstheorien: Ionenbindung, kovalente Bindung, Metallbindung
Definition:
Bindungstheorien erklären, wie Atome miteinander zu Molekülen oder Kristallen verbunden sind. Ionenbindung: Elektrostat. Anziehung zw. Kationen und Anionen. Kovalente Bindung: Teilen von Elektronen zwischen Atomen. Metallbindung: Elektronengasmodell beschreibt frei bewegliche Elektronen in einem Metallgitter.
Details:
- Ionenbindung: ΔEN > 1,7; Kristallgitter; hohe Schmelzpunkte.
- Kovalente Bindung: ΔEN < 1,7; Moleküle; niedrigere Schmelzpunkte.
- Metallbindung: Elektronengasmodell; elektrische Leitfähigkeit; duktil.
Säuren, Basen und pH-Wert
Definition:
Säuren sind Protonendonatoren, Basen sind Protonenakzeptoren, pH-Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist.
Details:
- pH-Wert-Skala: 0 (sehr sauer) bis 14 (sehr basisch), 7 neutral
- pH-Wert-Berechnung: \( \text{pH} = -\text{log}_{10}[\text{H}^+] \)
- Starke Säuren/Basen vollständig dissoziiert, schwache teilweise
- Säure-Base-Reaktionen: \[ \text{HA} + \text{H}_2\text{O} \rightleftharpoons \text{H}_3\text{O}^+ + \text{A}^- \] \[ \text{B} + \text{H}_2\text{O} \rightleftharpoons \text{BH}^+ + \text{OH}^- \]
- Wichtige Konzepte: Pufferlösung, Henderson-Hasselbalch-Gleichung \( \text{pH} = \text{p}K_\text{a} + \text{log}\frac{[\text{A}^-]}{[\text{HA}]} \)
Chemische Gleichgewichte und kinetische Prinzipien
Definition:
Studium der Bedingungen, unter denen sich chemische Reaktionen im Gleichgewicht befinden und der Kinetik, die die Reaktionsgeschwindigkeit bestimmt.
Details:
- Das Massenwirkungsgesetz: \text {Für die Reaktion} \text {aA} + \text {bB} \rightleftharpoons \text {cC} + \text {dD} \text {gilt:} \[ K = \frac{{ [C]^c[D]^d }}{{ [A]^a[B]^b }} \]
- Le Chatelier Prinzip: Ein System im Gleichgewicht reagiert auf Änderungen (Konzentration, Druck, Temperatur), um die Änderung zu minimieren.
- Reaktionsgeschwindigkeit: Wird durch die Geschwindigkeitskonstante k und die Konzentrationen der Reaktanten beschrieben \[ v = k \times [A]^m \times [B]^n \]
- Arrhenius-Gleichung: Beschreibt die Temperaturabhängigkeit der Geschwindigkeitskonstante: \[ k = A \times e^{-\frac{E_a}{RT}} \]
Übergangszustände und Reaktionspfade
Definition:
Maxima auf dem Reaktionsprofil; kurzlebige Zwischenzustände, in denen alte Bindungen brechen und neue entstehen.
Details:
- Aktivierungsenergie: \( E_A \) ist die Energiebarriere vom Edukt zum Übergangszustand.
- Reaktionspfad: Weg, den die Reaktanten im Reaktionskoordinatenraum nehmen.
- Übergangszustand: Kann mithilfe der Theorie des Übergangszustands verstanden werden.
- Energetisch höchstinstabil und sehr kurzlebig.
- Einflussfaktoren: Temperatur, Katalysatoren, Molekülgeometrie.
Sicherheitsaspekte und korrektes Arbeiten im chemischen Labor
Definition:
Verantwortungsbewusstes Verhalten und Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien zum Schutz vor chemischen Gefahren.
Details:
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Laborkittel, Schutzhandschuhe, Schutzbrille.
- Kein Essen oder Trinken im Labor.
- Aufbewahrung von Chemikalien gemäß den Sicherheitsdatenblättern (SDB).
- Lüftung: Arbeiten unter dem Abzug bei gefährlichen Substanzen.
- Reagieren bei Unfällen: Notdusche, Augendusche, Feuerlöscher-Standorte.
- Korrekte Entsorgung von Chemikalien: Separate Sammelbehälter.
- Gerätebedienung: Anweisungen und Handbücher befolgen.
- Rücksicht und Sauberkeit: Arbeitsbereich aufgeräumt halten.
- Notfallnummern und Erste-Hilfe-Kasten kennzeichnen.
Spektroskopische Methoden zur Molekülanalyse
Definition:
Spektroskopische Methoden untersuchen Wechselwirkungen zwischen Materie und elektromagnetischer Strahlung zur Bestimmung molekularer Eigenschaften.
Details:
- IR-Spektroskopie: Analyse von Molekülvibrationen. Absorptionsfrequenzen korrelieren mit funktionellen Gruppen.
- UV/Vis-Spektroskopie: Untersuchung elektronischer Übergänge; insbesondere nützlich für Konjugationssysteme.
- NMR-Spektroskopie: Analyse magnetischer Kerne; liefert Informationen über die chemische Umgebung von Protonen und anderen Isotopen.
- Massenspektrometrie (MS): Bestimmt Molekülmassen und strukturelle Informationen durch Ionisieren und Fragmentieren von Molekülen.
Katalyse und Mechanismen katalytischer Reaktionen
Definition:
Katalysatoren beschleunigen chemische Reaktionen, ohne selbst verbraucht zu werden.
Details:
- Herabsetzen der Aktivierungsenergie (Ea)
- Heterogene vs. homogene Katalyse
- Aktives Zentrum: Ort der Reaktion
- Schlüssel-Schloss-Prinzip: Spezifität der Enzyme
- Michaelis-Menten-Kinetik: \[ v = \frac{{V_{max}[S]}}{{K_M + [S]}} \]
- Übergangszustand-Theorie
- Beispiele: Enzyme, Metallkomplexe