Biochemie und Grundzüge der Molekularen Medizin - Cheatsheet.pdf

Biochemie und Grundzüge der Molekularen Medizin - Cheatsheet
Biochemie und Grundzüge der Molekularen Medizin - Cheatsheet Glykolyse und Glukoneogenese Definition: Glykolyse: Abbau von Glukose zu Pyruvat in 10 Schritten, erzeugt ATP und NADH. Glukoneogenese: Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydratvorstufen, vor allem in Leber und Nieren, Gegenspieler der Glykolyse. Details: Glykolyse: Hauptweg des Glukoseabbaus Glukoneogenese: Synthese von Glukose, wen...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Biochemie und Grundzüge der Molekularen Medizin - Cheatsheet

Glykolyse und Glukoneogenese

Definition:

Glykolyse: Abbau von Glukose zu Pyruvat in 10 Schritten, erzeugt ATP und NADH. Glukoneogenese: Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydratvorstufen, vor allem in Leber und Nieren, Gegenspieler der Glykolyse.

Details:

  • Glykolyse: Hauptweg des Glukoseabbaus
  • Glukoneogenese: Synthese von Glukose, wenn externe Quellen knapp sind
  • Netto-Reaktion Glykolyse: \[ \text{Glukose} + 2 \text{ADP} + 2 \text{NAD}^+ + 2 \text{P}_i \to 2 \text{Pyruvat} + 2 \text{ATP} + 2 \text{NADH} + 2 \text{H}_2\text{O} \]
  • Netto-Reaktion Glukoneogenese: \[ 2 \text{Pyruvat} + 2 \text{GTP} + 4 \text{ATP} + 2 \text{NADH} + 6 \text{H}_2\text{O} \to \text{Glukose} + 2 \text{GDP} + 4 \text{ADP} + 2 \text{NAD}^+ + 6 \text{P}_i \]
  • Schlüsselenzyme Glykolyse: Hexokinase, Phosphofructokinase, Pyruvatkinase
  • Schlüsselenzyme Glukoneogenese: Pyruvat-Carboxylase, PEPCK, Fruktose-1,6-Bisphosphatase
  • Regulation: Hormonell (Insulin, Glukagon), allosterisch (ATP, AMP)
  • Substrate: Glykolyse verwendet Glukose; Glukoneogenese nutzt Lactat, Glycerin, Aminosäuren

Citratzyklus und oxidative Phosphorylierung

Definition:

Mit Citratzyklus und oxidative Phosphorylierung wird die Hauptenergiegewinnung in der Zelle beschrieben. Beide Prozesse finden in den Mitochondrien statt und sind miteinander gekoppelt.

Details:

  • Citratzyklus: oxaloacetat + acetyl-CoA -> Citratsynthase -> Citrat -> verschiedene Zwischenprodukte -> oxaloacetat
  • Hauptreaktionen: 2 CO2 abgespalten, 3 NADH, 1 FADH2, 1 GTP/ATP gebildet
  • Oxidative Phosphorylierung: Elektronen von NADH und FADH2 -> Elektronentransportkette -> Protonengradient in der inneren Mitochondrienmembran (chemische Osmose) -> ATP-Synthase produziert ATP (chemiosmotisches Modell)
  • Schlüsselenzyme: Citratsynthase, Aconitase, Isocitratdehydrogenase, α-Ketoglutarat-Dehydrogenase, Succinat-Dehydrogenase
  • Gesamtbilanz: Pro Glukosemolekül ca. 30-32 ATP

Proteinfaltung und Chaperone

Definition:

Prozess, bei dem Proteine ihre dreidimensionale Struktur erlangen. Chaperone sind Proteine, die anderen Proteinen helfen, sich korrekt zu falten.

Details:

  • Primärstruktur: Aminosäurensequenz
  • Sekundärstruktur: Alpha-Helix und Beta-Faltblatt
  • Tertiärstruktur: Dreidimensionale Anordnung
  • Quartärstruktur: Zusammenlagerung mehrerer Proteineinheiten
  • Chaperone: Verhindern Fehlfaltung und Aggregation
  • Beispiele für Chaperone: Hsp70, GroEL/GroES
  • ATP-abhängig: Viele Chaperone nutzen ATP
  • ER-Stress: Fehlgefaltete Proteine können ER-Stress auslösen

Posttranslationale Modifikation von Proteinen

Definition:

Chemische Veränderungen an Proteinen nach deren Synthese, beeinflussen Funktion, Lokalisation und Stabilität der Proteine

Details:

  • Wichtige Modifikationen: Phosphorylierung, Glykosylierung, Ubiquitinierung, Methylierung, Acetylierung
  • Phosphorylierung: Anhängen einer Phosphatgruppe durch Kinasen, meist an Serin/Threonin/Tyrosin
  • Glykosylierung: Anhängen von Zuckerresten, wichtig für Proteinfaltung und -stabilität
  • Ubiquitinierung: Markierung von Proteinen für den Abbau im Proteasom
  • Beeinflusst Signaltransduktion, Protein-Protein-Interaktionen, Funktionen von Enzymen
  • Wichtig für: Zellzyklus, Apoptose, Immunsystem, DNA-Reparatur

Epigenetische Modifikationen

Definition:

Chemische Veränderungen an DNA oder Histonen, die Genexpression beeinflussen, ohne die DNA-Sequenz zu ändern.

Details:

  • Zu den wichtigsten epigenetischen Modifikationen gehören DNA-Methylierung und Histonmodifikation.
  • DNA-Methylierung erfolgt hauptsächlich an Cytosinresten in CpG-Dinukleotiden.
  • Histonmodifikationen umfassen Acetylierung, Methylierung, Phosphorylierung und Ubiquitinierung.
  • Modifikationen beeinflussen Chromatinstruktur und Zugänglichkeit der DNA für Transkriptionsfaktoren.
  • Epigenetische Veränderungen können durch Umweltfaktoren beeinflusst werden und sind oft reversibel.
  • Dies spielt eine zentrale Rolle in Entwicklungsprozessen und Zelltyp-Spezifikation sowie bei Krankheiten wie Krebs.

Signalwege und Rezeptoren

Definition:

Signaltransduktion durch Rezeptoren beeinflusst Zellfunktionen durch chemische Signale, wichtig für Zellkommunikation.

Details:

  • Ligand bindet an Rezeptor (z.B. G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, Tyrosin-Kinasen)
  • Konformationsänderung aktiviert intrazelluläre Signalwege
  • Second Messenger wie cAMP, Ca2+
  • Signalkaskaden: Phosphorylierungsketten, MAPK-Weg
  • Regulierung der Genexpression
  • Signalterminierung: Degradation von Liganden, Rezeptor-Desensibilisierung

Onkogenese und Tumorsuppressorgene

Definition:

Onkogenese: Prozess der Entstehung und Entwicklung von Tumoren. Tumorsuppressorgene: Gene, die das Tumorwachstum unterdrücken.

Details:

  • Mutationen in Protoonkogenen führen zu Onkogenen, die unkontrolliertes Zellwachstum fördern.
  • Beispiele: Ras, Myc, BRAF
  • Tumorsuppressorgene: regulieren Zellteilung, Reparatur von DNA-Schäden und Apoptose.
  • Beispiele: p53, RB1, BRCA1/2
  • Verlust von Tumorsuppressorfunktion führt zu unkontrollierten Zellteilung und Tumorbildung.

Neurodegenerative Erkrankungen

Definition:

Krankheiten, bei denen Nervenzellen im Gehirn und/oder Rückenmark progressiv degenerieren.

Details:

  • Charakterisiert durch Verlust von Neuronen und Synapsen.
  • Häufige Krankheiten: Alzheimer, Parkinson, Huntington.
  • Pathologische Merkmale: Amyloid-Plaques, Neurofibrillenbündel (\textit{tangles}), Lewy-Körperchen.
  • Genteilt in: prionische, tauopathische und synucleinopathische Erkrankungen.
  • \textbf{Biochemische Mechanismen}: Fehlgefaltete Proteine, oxidative Schäden, mitochondriale Dysfunktion.
  • \textbf{Wichtige Proteine}: $\beta$-Amyloid, Tau, $\beta$-Synuclein.
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden