Datenverarbeitung in der Physik - Cheatsheet
Methoden der numerischen Integration
Definition:
Methoden zur approximativen Lösung von Integralen, bei denen analytische Lösungen schwer oder unmöglich sind.
Details:
- Trapezregel: Approximiert das Integral durch Summation von Trapezen.
- Simpsonregel: Nähert das Integral durch parabolische Segmente.
- Romberg-Integration: Kombination aus Extrapolationstechniken und der Trapezregel für höhere Genauigkeit.
- Monte-Carlo-Integration: Stochastische Methode zur Annäherung des Integrals durch Zufallsstichproben.
- Regel von Gauß: Verwendet gewichtete Mittelwerte an optimierten Punkten zur besseren Annäherung.
Lösungsverfahren für Differentialgleichungen
Definition:
Methoden zur Analyse und Lösung von Differentialgleichungen im Kontext der Datenverarbeitung in der Physik.
Details:
- Eulersches Verfahren: Einfaches numerisches Verfahren; Vorwärts-Euler Methode.
- Runge-Kutta-Verfahren: Höhere Genauigkeit als Euler; gängige 4. Ordnung im Einsatz.
- Lineare Differentialgleichungen: Lösungen durch analytische Methoden (Trennung der Variablen, Integrationsfaktor).
- Partielle Differentialgleichungen: Lösungen durch Fourier-Transformation und finite Differenzenmethoden.
Statistische Methoden zur Datenanalyse
Definition:
Methoden zur Analyse und Interpretation von Daten unter Berücksichtigung von Zufälligkeiten und Unsicherheiten.
Details:
- Wahrscheinlichkeitsverteilungen: Normalverteilung, Binomialverteilung
- Mittelwert \( \bar{x} = \frac{1}{N} \sum_{i=1}^N x_i \) und Varianz \( \sigma^2 = \frac{1}{N} \sum_{i=1}^N (x_i - \bar{x})^2 \)
- Hypothesentests: Nullhypothese, Alternativhypothese
- Parameter-Schätzung: Maximum-Likelihood-Methode, Kleinste-Quadrate-Methode
- Konfidenzintervalle: Bereich, in dem ein Parameter mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt
- Fehleranalyse: Systematische vs. zufällige Fehler
Monte-Carlo-Simulationen
Definition:
Monte-Carlo-Simulationen: stochastische Methode zur numerischen Berechnung von Problemen durch Zufallszahlen.
Details:
- Verwendung in der Physik zur Modellierung komplexer Systeme.
- Stichprobenverfahren, das statistische Verteilungen nutzt.
- Grundprinzip: Wiederholte Zufallsauswahl und Mittelwertbildung.
- Häufig in Verbindung mit Integrationsproblemen und Random-Walk-Algorithmen.
- Wichtige Formeln: \(\frac{1}{N} \sum_{i=1}^{N} f(x_i)\) für Integration, \(\text{Var}(X) = \frac{1}{N-1} \sum_{i=1}^{N} (x_i - \bar{x})^2\).
Anpassung von Modellen an experimentelle Daten
Definition:
Anpassung von Modellen an experimentelle Daten bedeutet, eine theoretische Funktion so anzupassen, dass sie möglichst gut mit den gemessenen Daten übereinstimmt.
Details:
- Minimalisiere die Abweichung zwischen Modell und Daten (z. B. durch Least-Squares-Methode).
- Finde Parameter des Modells, die die Abweichung minimieren.
- Verwende Gütemaße wie \(\rchi^2\) oder das Bestimmtheitsmaß \(R^2\) zur Bewertung der Anpassung.
- Nichtlineare Modelle: Iterative Verfahren (z. B. Levenberg-Marquardt-Algorithmus).
- Beachte Messfehler und Unsicherheiten.
Einführung in Python
Definition:
Einführung in Python: Grundlagen der Programmiersprache Python, speziell für Datenverarbeitung und Analyse in der Physik.
Details:
- Einrichten der Entwicklungsumgebung: Installation von Python und IDEs (z.B. PyCharm, Jupyter Notebook).
- Grundlegende Syntax: Variablen, Datentypen, Schleifen, Bedingungen.
- Bibliotheken: NumPy für numerische Berechnungen, Matplotlib für Diagramme, SciPy für wissenschaftliche Berechnungen, Pandas für Datenanalyse.
- Beispielcode für physikalische Datenanalyse:
import numpy as np
import matplotlib.pyplot as plt
- NumPy arrays:
a = np.array([1, 2, 3])
- Datenvisualisierung:
plt.plot(x, y)
plt.show()
- Erstellen und Auswerten von Funktionen:
def f(x): return x**2
y = f(np.array([1, 2, 3]))
Error Analysis und Fehlerabschätzung
Definition:
In der Physik ist die Fehleranalyse entscheidend, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Messergebnissen zu bewerten. Fehlerabschätzung dient dazu, die Unsicherheiten der Messungen quantitativ zu bestimmen.
Details:
- Absolute Fehler: \( \triangle x = |x_{\text{gemessen}} - x_{\text{wahr}}| \)
- Relativer Fehler: \( \triangle x_{\text{relativ}} = \frac{\triangle x}{x_{\text{wahr}}} \)
- Standardabweichung (σ) zur Beschreibung der Streuung von Messwerten
- Propagation der Unsicherheiten bei Funktionen: Fehlerfortpflanzungsgesetz
- Systematische vs. zufällige Fehler
Fourier- und Spektralanalyse
Definition:
Fourieranalyse zur Zerlegung von Funktionen in Sinus- und Kosinuskomponenten, Spektralanalyse zur Untersuchung der Frequenzverteilung.
Details:
- Fourier-Transformation (FT): Umwandlung einer Funktion in ihre Frequenzkomponenten.
- Formel der FT: \[ \tilde{f}(k) = \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int_{-\infty}^{\infty} e^{-ixk} f(x) \,dx \]
- Inverse Fourier-Transformation (IFT): Rückwandlung in den Zeit- bzw. Ortsraum.
- Formel der IFT: \[ f(x) = \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int_{-\infty}^{\infty} e^{ixk} \tilde{f}(k) \,dk \]
- Diskrete Fourier-Transformation (DFT): Numerische Berechnung der FT für diskrete Datenpunkte.
- schnelle Fourier-Transformation (FFT): Algorithmus zur effizienten Berechnung der DFT.
- Spektralanalyse: Darstellung der Stärke von Frequenzkomponenten.