S Physikalisches Seminar - Cheatsheet
Symmetrien und Kristallstrukturen
Definition:
Symmetrien in Kristallen beschreiben die möglichen Operationen, die einen Kristall unverändert lassen. Kristallstrukturen sind regelmäßige Anordnungen von Atomen im Raum.
Details:
- Symmetrieelemente: Translation, Drehung, Spiegelung, Inversion
- Raumgruppen: Kombinationen von Symmetrieoperationen, insgesamt 230 mögliche
- Wigner-Seitz-Zelle: Darstellung der kleinsten Volumeneinheit im Kristallgitter
- Basis und Gitter: Basis (Atome/Moleküle) auf Knoten des Gitters platziert
- Bravais-Gitter: 14 mögliche dreidimensionale Gittertypen
- Miller-Indizes: Notation für Kristallebenen und Richtungen
- Beispiele: kubisch-primitiv (sc), kubisch-raumzentriert (bcc), kubisch-flächenzentriert (fcc)
Darstellungen und Charaktertafeln
Definition:
Darstellungen sind Homomorphismen von Gruppen auf Vektorräumen und Charaktertafeln fassen die Spuren dieser Darstellungen systematisch zusammen.
Details:
- Darstellung: Abbildung \( D: G \rightarrow GL(V) \) mit Gruppenhomomorphismus.
- Charakter: Spur der Matrixdarstellung, \( \chi(g) = \text{Tr}(D(g)) \).
- Irreduzible Darstellung: lässt sich nicht weiter zerlegen.
- Charaktertafel: Tabellarische Zusammenfassung der Charaktere irreduzibler Darstellungen.
Wechselwirkungen zwischen Materie und Teilchen
Definition:
Wechselwirkungen zwischen Materie und Teilchen: beschreibt Kräfte und Mechanismen, durch die Teilchen miteinander und mit Materie interagieren.
Details:
- Grundkräfte: Gravitation, Elektromagnetismus, Starke und Schwache Wechselwirkung
- Feynman-Diagramme zur Veranschaulichung von Teilcheninteraktionen
- Effektive Feldtheorien für niedrigenergetische Wechselwirkungen
- Quantenelektrodynamik (QED) für elektromagnetische Wechselwirkungen
- Quantenchromodynamik (QCD) für starke Wechselwirkungen
- Spezielle Rolle der Higgs-Bosonen in der Massenentstehung
- Erhaltungssätze: Energie, Impuls, Drehimpuls, Ladung
- Streuung und Zerfälle von Teilchen: Cross-Section, Lebensdauer
- Teilchendetektoren und deren Funktionsweise
Experimentelle Methoden in der Festkörperphysik
Definition:
Experimentelle Methoden zur Untersuchung von Eigenschaften und Verhalten von Festkörpern. Techniken zur Charakterisierung von Struktur, elektronischen Eigenschaften und magnetischen Eigenschaften.
Details:
- Röntgenbeugung (XRD): Bestimmung der Kristallstruktur
- Rastertunnelmikroskopie (STM): Untersuchung der Oberflächenstruktur auf atomarer Ebene
- Kernspinresonanzspektroskopie (NMR): Bestimmung der chemischen und physikalischen Eigenschaften auf atomarer Ebene
- Elektronenspinresonanzspektroskopie (ESR): Untersuchung von Paramagneten
- Optische Spektroskopie: Untersuchung elektronischer Übergänge
- Kalorimetrie: Messung thermodynamischer Eigenschaften
- Elektrische Transportmessungen: Bestimmung der Leitfähigkeit und des Hall-Effekts
- Magnetometrie: Messen der magnetischen Eigenschaften
Überwachtes und unüberwachtes Lernen
Definition:
Überwachtes Lernen: Trainingsdatensatz mit Labeln; Unüberwachtes Lernen: keine Label im Trainingsdatensatz
Details:
- Überwachtes Lernen: Input-Daten \textit{X} und Label \textit{Y}, Ziel: Funktion \textit{f(X)=Y} finden
- Unüberwachtes Lernen: nur Input-Daten \textit{X}, Ziel: Struktur oder Muster in \textit{X} finden
- Beispiele Überwachtes Lernen: Klassifikation, Regression
- Beispiele Unüberwachtes Lernen: Clusteranalyse, Dimensionsreduktion
Oberflächenanalytik und Mikroskopie
Definition:
Analyse und Untersuchung von Oberflächenstrukturen und -eigenschaften von Materialien mittels mikroskopischer Techniken und spektraler Methoden.
Details:
- REM: Rasterelektronenmikroskopie für Oberflächentopographie und -morphologie.
- AFM: Atomkraftmikroskopie zur Detektion atomarer Kräfte und Oberflächenrauheit.
- XPS: Röntgen-Photoelektronenspektroskopie zur chemischen Analyse der Oberfläche.
- AES: Auger-Elektronenspektroskopie zur Elementaranalyse von Oberflächen.
- STM: Rastertunnelmikroskopie für atomare Auflösung und elektronische Zustände.
- SEM-EDX: Kombination von REM und energiedispersiver Röntgenspektroskopie zur Elementverteilung.
- Ellipsometrie zur Messung der optischen Eigenschaften dünner Schichten.
Maschinelles Lernen in physikalischen Experimenten
Definition:
Anwendung von maschinellem Lernen zur Analyse und Interpretation von Daten aus physikalischen Experimenten.
Details:
- Überwachtes Lernen: Trainingsdatensätze mit bekannten Ergebnissen
- Unüberwachtes Lernen: Identifikation von Mustern ohne vorgegebene Ergebnisse
- Reinforcement Learning: Algorithmen lernen durch Trial-and-Error-Interaktion mit der Umgebung
- Anwendung: Vorhersage von Experimentergebnissen, Datenklassifikation, Bild- und Signalverarbeitung
- Beispiele: Erkennung von Higgs-Bosonen, Optimierung von Teilchenbeschleunigern, Materialwissenschaften
- Wichtige Algorithmen: Neuronale Netze, Entscheidungsbäume, K-Means-Clustering
- Software: TensorFlow, PyTorch, Scikit-learn
Aktuelle Forschung und Entwicklungen in der Oberflächenphysik
Definition:
Erforschung von physikalischen Eigenschaften und Phänomenen an Oberflächen und Grenzflächen.
Details:
- Untersuchung von Oberflächenstrukturen mittels Rastertunnelmikroskopie (STM) und Rasterkraftmikroskopie (AFM).
- Charakterisierung von elektronischen Zuständen und Bandstrukturen an Oberflächen mit ARPES (Angle-Resolved Photoemission Spectroscopy).
- Studium von Oberflächenreaktionen und Katalyseprozessen.
- Entwicklung neuer Materialoberflächen mit spezifischen Eigenschaften (z.B. Superhydrophobie, Selbstheilung).
- Einfluss von Oberflächen auf optische, elektrische und mechanische Eigenschaften von Materialen.