Theoretische Physik 1: Mechanik - Cheatsheet
Newtons Gesetze der Bewegung
Definition:
Newtons Gesetze beschreiben den Zusammenhang zwischen der Bewegung eines Körpers und den auf ihn wirkenden Kräften.
Details:
- 1. Newtonsches Gesetz (Trägheitsgesetz): Ein Körper bleibt in Ruhe oder in gleichförmiger geradliniger Bewegung, solange keine resultierende Kraft auf ihn wirkt.
- F=ma
- 2. Newtonsches Gesetz (Aktionsprinzip): Die Beschleunigung eines Körpers ist proportional zur resultierenden Kraft und umgekehrt proportional zur Masse des Körpers.
- F=-F
- 3. Newtonsches Gesetz (Reaktionsprinzip): Jede Aktion hat eine gleich große, aber entgegengesetzte Reaktion.
Lagrange-Funktion und ihre Ableitung
Definition:
Lagrange-Funktion ist definiert als die Differenz zwischen der kinetischen und der potentiellen Energie eines Systems.
Details:
- Die Lagrange-Funktion: \[ L = T - V \]
- Bewegungsgleichungen: Lagrange-Gleichungen erster Art \[ \frac{d}{dt} \left( \frac{\partial L}{\partial \dot{q}_i} \right) - \frac{\partial L}{\partial q_i} = 0 \]
- \(q_i\) sind die generalisierten Koordinaten, \(\dot{q}_i\) die generalisierten Geschwindigkeiten.
Hamiltonsche Bewegungsgleichungen
Definition:
Hamiltonsche Bewegungsgleichungen beschreiben die zeitliche Entwicklung eines dynamischen Systems in der klassischen Mechanik mittels Hamilton-Funktion (Hamiltonian).
Details:
- Hamilton-Funktion: \( H(q_i, p_i, t) \)
- Kanonsiche Gleichungen:
- \( \dot{q}_i = \frac{\partial H}{\partial p_i} \)
- \( \dot{p}_i = -\frac{\partial H}{\partial q_i} \)
- Erhaltungssätze: Energie bleibt in abgeschlossenen Systemen erhalten
Grundlagen einfacher harmonischer Oszillatoren
Definition:
Grundlegende Beschreibung von Oszillatoren, die harmonische Bewegung ohne Dämpfung oder externe Einflüsse zeigen.
Details:
- Bewegungsgleichung: \( m\ddot{x} + kx = 0 \)
- Allgemeine Lösung: \( x(t) = A \cos(\omega t + \phi) \)
- Kreisfrequenz: \( \omega = \sqrt{\frac{k}{m}} \)
- Periodendauer: \( T = \frac{2\pi}{\omega} \)
- Energie: Gesamtenergie bleibt konstant; \( E = \frac{1}{2}kA^2 \)
Dämpfung und erzwungene Schwingungen
Definition:
Dämpfung reduziert die Amplitude einer Schwingung; erzwungene Schwingungen treten auf, wenn ein System von einer äußeren Kraft angetrieben wird.
Details:
- Dämpfungskraft: \( F_d = -b \, v \)
- Bewegungsgleichung gedämpfter Schwinger: \[ m \ddot{x} + b \dot{x} + kx = 0 \]
- Erzwungene Schwingungen: \[ m \ddot{x} + b \dot{x} + kx = F_0 \cos(\omega t) \]
- Resonanzfrequenz: \[ \omega_0 = \sqrt{\frac{k}{m}} \]
- Amplitude bei Resonanz: \[ A(\omega) = \frac{F_0}{\sqrt{(k - m\omega^2)^2 + (b\omega)^2}} \]
Konzept der generalisierten Koordinaten
Definition:
Verallgemeinerung der klassischen Koordinaten zur Beschreibung eines Systems mithilfe minimaler Freiheitsgrade.
Details:
- Generalisiert: Koordinaten beschreiben System mit weniger Variablen.
- Beispiel: Pendel - anstatt Kartesische Koordinaten ( x, y ), Winkel ( \theta ).
- Lagrange-Funktion ( L = T - V ) oft einfacher in generalisierten Koordinaten.
- Verwendung: Zwangsbedingungen einführen und Bewegungsgleichungen elegant aufstellen.
Erhaltungssätze in der Hamilton-Mechanik
Definition:
Erhaltungssätze in der Hamilton-Mechanik beschreiben die Erhaltung bestimmter physikalischer Größen während der Bewegung eines Systems.
Details:
- Wenn die Hamilton-Funktion keine explizite Abhängigkeit von der Zeit hat, ist die Gesamtenergie des Systems erhalten: \[ \frac{dH}{dt} = 0 \]
- Für jede Symmetrie der Hamilton-Funktion gibt es eine entsprechende Erhaltungsgröße (Noether-Theorem).
- Beispiele für Erhaltungsgrößen: Energie (zeitliche Invarianz), Impuls (translatorische Invarianz), Drehimpuls (rotationssymmetrische Invarianz).
- Mathematisch ausgedrückt durch: \[ \{f, H\} + \frac{\partial f}{\partial t} = 0 \], wobei \( \{f, H\} \) die Poisson-Klammer ist.
Poisson-Klammern und ihre Eigenschaften
Definition:
Ein Operator zur Untersuchung der Dynamik von Systemen in der Hamilton'schen Mechanik.
Details:
- Definition: \( \{f, g\} = \sum_{i} \left( \frac{\partial f}{\partial q_i} \frac{\partial g}{\partial p_i} - \frac{\partial f}{\partial p_i} \frac{\partial g}{\partial q_i} \right) \)
- Lineare Operation bezüglich Addition und Skalarmultiplikation
- Antisymmetrie: \( \{f, g\} = -\{g, f\} \)
- Jacobi-Identität: \( \{f, \{g, h\}\} + \{g, \{h, f\}\} + \{h, \{f, g\}\} = 0 \)
- Leibniz-Regel: \( \{f, gh\} = g\{f, h\} + h\{f, g\} \)