W Physikalisches Wahlfach gemäß § 36 Abs. 2 - Cheatsheet
Substitutionsmethode und partielle Integration
Definition:
Substitutionsmethode und partielle Integration sind Techniken zur Lösung von Integralen in der Mathematik.
Details:
- Substitutionsmethode: Ändere die Variable durch eine Substitution. Sei u = g(x), dann wird das Integral \[ \int f(g(x)) g'(x) \, dx \] zu \[ \int f(u) \, du \]
- Partielle Integration: Anwendung der Formel \[ \int u \, dv = uv - \int v \, du \]
- Wähle u und dv entsprechend, um das Integral zu vereinfachen.
Fourier- und Laplace-Transformationen
Definition:
Fourier- und Laplace-Transformationen sind mathematische Methoden zur Analyse und Darstellung von Funktionen im Frequenzbereich.
Details:
- Fourier-Transformation: zerlegt eine Funktion in eine Summe von Sinus- und Kosinusfunktionen
- Laplace-Transformation: erweitert die Fourier-Transformation durch die Einführung komplexer Argumente
- Fourier-Transformierte: \(F(\omega) = \int_{-\infty}^{\infty} f(t) e^{-i \omega t} dt\)
- Inverse Fourier-Transformierte: \(f(t) = \frac{1}{2\pi} \int_{-\infty}^{\infty} F(\omega) e^{i \omega t} d\omega\)
- Laplace-Transformierte: \(F(s) = \int_{0}^{\infty} f(t) e^{-st} dt\)
- Inverse Laplace-Transformierte: \(f(t) = \frac{1}{2\pi i} \int_{\gamma - i\infty}^{\gamma + i\infty} F(s) e^{st} ds\)
- Häufig eingesetzt in Signalverarbeitung, Elektrotechnik, Regelungstechnik
Eigenwerte und Eigenvektoren
Definition:
Eigenwert: Skalar \( \lambda \ \), für den gilt \( A\mathbf{v} = \lambda\mathbf{v} \). Eigenvektor: Vektor \( \mathbf{v} \), sodass \( A\mathbf{v} = \lambda\mathbf{v} \).
Details:
- Berechnung der Eigenwerte: Lösung der charakteristischen Gleichung \[ \det(A - \lambda I) = 0 \]
- Eigenvektoren durch Einsetzen der Eigenwerte in \( (A - \lambda I)\mathbf{v} = 0 \) finden.
- Normierung der Eigenvektoren notwendig für physikalische Anwendungen
- Jede Matrix hat mindestens einen Eigenwert (Fundamentalsatz der Algebra)
- Orthogonalisierung mittels Gram-Schmidt-Prozess möglich
- Wichtige Anwendung: Diagonalisierung der Matrix
- Orthogonale Matrizen haben reelle Eigenwerte
Jordan-Normalform
Definition:
Die Jordan-Normalform (JNF) ist eine kanonische Form einer quadratischen Matrix, die in der Linearen Algebra verwendet wird, um Matrizen in eine fast diagonale Form zu transformieren.
Details:
- Eine Matrix ist ähnlich zu ihrer JNF.
- In JNF sind die Hauptdiagonaleinträge die Eigenwerte der Matrix.
- Nichtdiagonale Einträge sind 1 oder 0.
- JNF erleichtert die Analyse von linearen Abbildungen.
- Zerlegung: A = PJP^{-1}
- J ist eine Jordan-Matrix, P ist die Transformationsmatrix
Schrödinger-Gleichung und Wellenfunktion
Definition:
Grundgleichung in der Quantenmechanik, beschreibt zeitliche Entwicklung der Wellenfunktion \( \psi \)
Details:
- Zeitabhängige Schrödinger-Gleichung: \( i \hbar \frac{\partial}{\partial t} \psi (\mathbf{r}, t) = \hat{H} \psi (\mathbf{r}, t) \)
- Wellenfunktion \( \psi \): beschreibt den quantenmechanischen Zustand eines Systems
- Hamiltonoperator \( \hat{H} \): Gesamtenergieoperator des Systems
- Zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung: \( \hat{H} \psi = E \psi \)
- \( |\psi(\mathbf{r}, t)|^2 \): Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens
- Normierungsbedingung: \( \int |\psi(\mathbf{r}, t)|^2 d^3 r = 1 \)
Heisenbergsche Unschärferelation
Definition:
Die Heisenbergsche Unschärferelation beschreibt die Grenze der Messgenauigkeit bestimmter Paare von Observablen in der Quantenmechanik.
Details:
- Formel: \(\Delta x \cdot \Delta p \geq \frac{\h}{4\pi}\)
- \(\Delta x\): Ortsunschärfe
- \(\Delta p\): Impulsunschärfe
- \(h\): Plancksches Wirkungsquantum
- Gilt auch für Energie-Zeit-Unschärferelation: \(\Delta E \cdot \Delta t \geq \frac{\h}{4\pi}\)
Green'sche Funktionen
Definition:
Methode zur Lösung inhomogener Differentialgleichungen, Darstellung der Lösung durch Faltung mit der Green'schen Funktion
Details:
- Für eine lineare Differentialgleichung der Form \(L[u] = f\) ist die Green'sche Funktion \(G(x, x')\) die Lösung von \(L[G(x, x')] = \delta(x - x')\).
- Die allgemeine Lösung lautet dann: \[u(x) = \int G(x, x') f(x') dx'.\]
- Häufig verwendet in Elektrodynamik, Quantenmechanik und Festkörperphysik.
- Ki ob Randbedingungen sind homogen oder inhomogen.
Topologische Phasenübergänge
Definition:
Übergänge zwischen Phasen, die durch unterschiedliche topologische Invarianzen charakterisiert sind. Weder durch Symmetriebrechung noch durch lokale Parameter beschreibbar.
Details:
- Topologische Invarianten: Quantenzahlen, die Phasen klassifizieren
- Beispiel: Quanten-Hall-Effekt
- Charakterisiert durch Chern-Zahl oder Berry-Phase
- Berechnung: \[ C = \frac{1}{2\pi} \int_{BZ} F_{xy} d^2k \]
- Durchgehen bestimmte Zustände an den Kanten
- Keine Lokalisierung beim topologischen Isolator