Differentielle und Persönlichkeitspsychologie - Cheatsheet
Definition und Merkmale von Persönlichkeit
Definition:
Gesamtheit von psychologischen Eigenschaften und Mustern des Denkens, Fühlens und Handelns, die eine Person kennzeichnen.
Details:
- Einzigartigkeit: jede Person hat ein einzigartiges Persönlichkeitsprofil.
- Stabilität: Persönlichkeitsmerkmale sind relativ stabil über die Zeit.
- Konsistenz: Verhalten ist über verschiedene Situationen hinweg konsistent.
- Dimensionen: Verschiedene Theorien wie das Fünf-Faktoren-Modell (Big Five): Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus.
- Messung: Verwendung von psychometrischen Tests und Fragebögen.
Trait-Theorie
Definition:
Eigenschaftstheorie beschreibt und erklärt Persönlichkeit durch stabile, über Zeit konsistente Merkmale (Traits).
Details:
- Fokus auf Beschreibung von Persönlichkeitsunterschieden.
- Kernmerkmale: Stabilität, Konsistenz, Individualität.
- Einflussreiche Theoretiker: Allport, Cattell, Eysenck.
- Methoden: Faktoranalyse, Selbstberichte.
- Big Five-Modell: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus.
Einfluss von Genetik und Umwelt auf die Persönlichkeit
Definition:
Interaktion zwischen genetischen und umweltbedingten Faktoren prägt die Entwicklung der Persönlichkeit.
Details:
- Heritabilität: Maß für den genetischen Beitrag zur Persönlichkeitsvarianz, z.B. Zwillingsstudien
- Umwelt: geteilte (Familie) vs. nicht geteilte Umwelt (Freundeskreis)
- Gen-Umwelt-Interaktion: Wie genetische Dispositionen mit Umweltfaktoren interagieren
- Epigenetik: Umweltfaktoren beeinflussen Genexpression
- Hauptbereiche: Temperament, Intelligenz, und Charakterzüge
Projektive Verfahren
Definition:
Projektive Verfahren: Diagnoseinstrumente in der Persönlichkeitspsychologie, bei denen unstrukturierte und mehrdeutige Reize verwendet werden, um die unbewussten Anteile der Persönlichkeit sichtbar zu machen.
Details:
- Basieren auf der Projektionstheorie von Freud
- Beispiele: Rorschach-Test, TAT (Thematischer Apperzeptionstest)
- Fördern individuelle Interpretation und subjektive Reaktionen
- Wenig standardisiert, daher umstrittene Reliabilität und Validität
- Ergänzend zu anderen diagnostischen Methoden
Längsschnitt- und Querschnittsstudien
Definition:
Längsschnittstudien untersuchen dieselbe Gruppe über mehrere Zeitpunkte, Querschnittsstudien vergleichen verschiedene Gruppen zu einem Zeitpunkt.
Details:
- Längsschnittstudien: Langzeitveränderungen beobachten
- Querschnittsstudien: Momentaufnahme
- Längsschnitt: Zeit- und kostenintensiv
- Querschnitt: Effizienter, aber Kohorteneffekte möglich
- Beispiele für Analyse: Wachstum, Entwicklung, Trends
- Wichtig für Kausalität in Längsschnitt, Korrelation in Querschnitt
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Definition:
Klinische Psychologie und Psychotherapie: Teildisziplinen der Psychologie, die sich mit der Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen befassen.
Details:
- Diagnostik: Identifikation und Klassifikation psychischer Störungen (z.B. mittels DSM-5 oder ICD-10).
- Therapieverfahren: z.B. kognitive Verhaltenstherapie (KVT), tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, humanistische Ansätze.
- Forschung: Entwicklung und Evaluation von Therapien und Präventionsmaßnahmen.
- Menschliches Erleben und Verhalten: Untersuchung der Entstehung und des Verlaufs psychischer Störungen.
- Fokus auf individuelle Unterschiede: Verständnis und Behandlung individueller Symptomatiken und Bedürfnisse.
Technologische Fortschritte in der Persönlichkeitsmessung
Definition:
Technologische Fortschritte ermöglichen präzisere und individuellere Messungen der Persönlichkeit durch den Einsatz von digitalen Tools und Algorithmen.
Details:
- Digitale Fragebögen und Tests: höhere Genauigkeit und schnellere Auswertung.
- Wearables und Sensoren: kontinuierliche Datenerhebung in natürlichen Umgebungen.
- Künstliche Intelligenz und Machine Learning: Erkennung von Mustern und Vorhersagemodellen.
- Big Data-Analysen: Nutzung großer Datenmengen zur Validierung und Verbesserung von Persönlichkeitstheorien.
- Erfassung von Verhaltensdaten: z.B. Social Media, Nutzung von Smartphone-Apps.
Einfluss von sozialen Medien und digitaler Identität
Definition:
Einfluss von sozialen Medien und digitaler Identität - Untersuchung, wie soziale Medien das Selbstkonzept, die Selbstdarstellung und die Persönlichkeit beeinflussen.
Details:
- Selbstkonzept: Digitale Selbstdarstellungen können das Selbstbild verzerren.
- Soziale Vergleiche: Erhöhte Tendenz zum sozialen Vergleich führt oft zu vermindertem Selbstwertgefühl.
- Identitätsbildung: Identitätsentwicklung wird durch positive/negative Rückmeldungen auf sozialen Plattformen beeinflusst.
- Neurotizismus und Extraversion: Aktive Nutzung von sozialen Medien wird häufig mit diesen Persönlichkeitsmerkmalen assoziiert.
- Filterblasen: Algorithmen verstärken bestehende Überzeugungen und Präferenzen.
- Online-Diskrepanz: Differenz zwischen Online- und Offline-Identitäten kann zu kognitiver Dissonanz führen.