Entwicklungspsychologie - Cheatsheet
Piaget's Stadien der kognitiven Entwicklung
Definition:
Piagets Theorie zur intellektuellen Entwicklung von Kindern, unterteilt in vier Stadien.
Details:
- Sensumotorisches Stadium (0-2 Jahre): Erkennen der Welt durch Sinne und Aktionen, Objektpermanenz.
- Präoperationales Stadium (2-7 Jahre): Einsatz von Sprache und Symbolen, egozentrisches Denken.
- Konkret-operationales Stadium (7-11 Jahre): Logisches Denken über konkrete Ereignisse, Verständnis von Prinzipien wie Konservation.
- Formal-operationales Stadium (ab 11 Jahre): Abstraktes und hypothetisches Denken, systematisches Problemlösen.
Eriksons Phasen der psychosozialen Entwicklung
Definition:
Eriksons Modell beschreibt die psychosoziale Entwicklung in acht aufeinanderfolgenden Phasen, wobei jede Phase von einem zentralen Konflikt geprägt ist, der eine positive oder negative Auflösung erfahren kann.
Details:
- 8 Phasen: Vertrauen vs. Misstrauen, Autonomie vs. Scham und Zweifel, Initiative vs. Schuldgefühl, Fleiß vs. Minderwertigkeitsgefühl, Identität vs. Rollendiffusion, Intimität vs. Isolation, Generativität vs. Stagnation, Integrität vs. Verzweiflung
- Jede Phase hat spezifische Herausforderungen und potenzielle Ergebnisse
- Positive Auflösung führt zu Stärkung des Ichs und gesunder Persönlichkeitsentwicklung
- Negative Auflösung kann zu Schwierigkeiten in zukünftigen Entwicklungsphasen führen
John Bowlby's Bindungstheorie
Definition:
Bindungstheorie von John Bowlby beschreibt die emotionale Bindung zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen als Schlüssel zur Entwicklung von Sicherheit und sozialen Beziehungen.
Details:
- Bindungstheorie basiert auf evolutionären Prinzipien
- Bindungsverhalten fördert Überleben (z.B. Nähesuchen bei Angst)
- Vier Bindungstypen: sicher, unsicher-vermeidend, unsicher-ambivalent, desorganisiert
- 'Internal Working Models': Kind bildet innere Modelle von Beziehungen, basierend auf Bindungserfahrungen
- Einfluss auf spätere emotionale und soziale Entwicklung
Einflüsse von Umwelt und Biologie auf die kognitive Entwicklung
Definition:
Einflüsse von genetischer Ausstattung und Umweltfaktoren wie sozialer Interaktion und Bildung auf mentale Prozesse.
Details:
- Gene beeinflussen neuronale Reifung und Gehirnstruktur.
- Ernährung hat Auswirkungen auf Gehirnentwicklung (z.B. Mangelernährung vs. ausgewogene Ernährung).
- Frühe Umweltstimulation (z.B. Eltern-Kind-Interaktion) fördert kognitive Fähigkeiten.
- Bildungssystem und kulturelle Einflüsse formen Denkweisen und Problemlösungsfähigkeiten.
- Neuroplastizität: Fähigkeit des Gehirns, sich an Umwelteinflüsse anzupassen (Synapsenbildung, neuronale Verbindungen).
- Epigenetik: Umwelteinflüsse können Genexpression beeinflussen.
Emotionale Regulation und Emotionsmanagement
Definition:
Strategien zur Überwachung, Bewertung und Modifikation emotionaler Reaktionen
Details:
- Emotionale Regulation: Prozesse zur Beeinflussung von Häufigkeit, Intensität und Dauer emotionaler Zustände
- Emotionsmanagement: Praktische Anwendung von Regulationsstrategien im Alltag
- Methoden: Kognitive Umstrukturierung, Ablenkung, Ausdruckskontrolle
- Ziele: Anpassung an soziale Normen, Verbesserung des Wohlbefindens, Förderung sozialer Interaktionen
- Entwicklungspsychologischer Aspekt: Veränderung und Verfeinerung der Fähigkeiten über die Lebensspanne
- Einflussfaktoren: Temperament, Erziehung, soziale Umwelt
Altersbedingte kognitive Veränderungen
Definition:
Kognitive Veränderungen, die natürlicherweise mit dem Alter einhergehen.
Details:
- Verlangsamung der Informationsverarbeitung
- Abnahme der Arbeitsgedächtniskapazität
- Verschlechterung episodischer Erinnerung, semantisches Gedächtnis bleibt relativ stabil
- Reduzierte Fähigkeit zur Problemlösung
- Kompensation möglich durch Erfahrung und Wissen
Einflüsse von Elternverhalten und Betreuung auf die Bindungsentwicklung
Definition:
Einflüsse von Elternverhalten und Betreuung auf die Bindungsentwicklung. Zentral in der Entwicklungspsychologie, da Bindungsqualität Auswirkungen auf spätere psychische Gesundheit hat.
Details:
- Sensibilität und Reaktionsfähigkeit der Eltern fördern sichere Bindung.
- Vernachlässigung oder inkonsistente Reaktionen führen zu unsicheren Bindungsstilen (vermeidend, ambivalent, desorganisiert).
- Qualität der Betreuungseinrichtungen beeinflusst Bindungsentwicklung signifikant.
- Sichere Bindung basiert auf der inneren Arbeitsmodelle-Theorie (Bowlby).
- Bindungstheorien: Ainsworth (Strange Situation), Bowlby (Bindungstheorie).
- Langzeitfolgen: sozial-emotionale Kompetenz, Beziehungsfähigkeit, Stressbewältigung.
Meilensteine im Spracherwerb: Lallen, Einwortphase, Mehrwortsätze
Definition:
Meilensteine im Spracherwerb: Wichtige Entwicklungsstufen im Erwerb der Sprache bei Kindern.
Details:
- Lallen: Beginn ab ca. 6. Monat, Experimentieren mit Lauten.
- Einwortphase: Ab ca. 12. Monat, erste Wörter mit konkreter Bedeutung.
- Mehrwortsätze: Ab ca. 18.-24. Monat, Kombination von Wörtern zu einfachen Sätzen.