Ergänzungsbereich (ohne Praktikum) - Cheatsheet
Grundlagen der psychologischen Tests und deren Validität
Definition:
Psychologischer Test: standardisiertes Verfahren zur quantitativen Erfassung von Merkmalen. Validität: Grad, in dem ein Test misst, was er zu messen vorgibt.
Details:
- Testarten: Leistungstests, Persönlichkeitstests, projektive Tests
- Testkonstruktion: Itemformulierung, Skalierung, Normierung
- Validitätsarten: Inhaltsvalidität, Kriteriumsvalidität, Konstruktvalidität
- Formel zur Berechnung von Validität: \[ \text{Validitätskoeffizient} (r_{xy}) = \frac{\sum {(X_i - \bar{X})(Y_i - \bar{Y})}}{\sqrt{\sum {(X_i - \bar{X})^2} \sum {(Y_i - \bar{Y})^2}}} \]
- Gütekriterien zusätzlicher Tests: Objektivität, Reliabilität, Fairness
Methoden der Datengewinnung und statistische Auswertung
Definition:
Methoden zur Erhebung, Analyse und Interpretation von Daten in der Psychologie. Datenquellen und diverse statistische Techniken, um Hypothesen zu testen und Forschungsergebnisse zu validieren.
Details:
- Datenerhebungsmethoden: Umfragen, Experimente, Beobachtungen, Interviews
- Stichprobenziehung: Zufallsstichproben, geschichtete Stichproben
- Deskriptive Statistik: Mittelwert (\(\bar{x}\)), Median, Standardabweichung (\(\text{SD}\))
- Inference Statistics: t-Test, ANOVA, Regression
- Signifikanzniveau: \(\text{p < 0.05}\)
- Konfidenzintervalle: \(\text{CI}\)
- Korrelation: Pearson's r, Spearman's ρ
Ethische und rechtliche Aspekte der psychologischen Diagnostik
Definition:
Ethische und rechtliche Rahmenbedingungen beim Einsatz diagnostischer Methoden in der Psychologie.
Details:
- Einwilligung der Probanden einholen (\textit{informed consent})
- Schutz der Privatsphäre und Vertraulichkeit
- Anwendung nur von validen und reliable Testverfahren
- Berücksichtigung der Richtlinien des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)
- Beachtung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
- Vermeidung von Diskriminierung und Fehlinterpretation
- Regelmäßige Fortbildung und Supervision
Anwendung und Interpretation von Testverfahren in verschiedenen Kontexten
Definition:
Einsatz und Deutung psychologischer Tests in unterschiedlichen Anwendungsbereichen; Knapp zusammengefasst für jemanden, der sich bereits auskennt.
Details:
- Testverfahren: Methoden zur Messung psychologischer Merkmale, z. B. Intelligenz, Persönlichkeit.
- Anwendungskontexte: Bildung, Klinische Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie, Forschung.
- Gütekriterien: Reliabilität, Validität, Objektivität.
- Interpretation: Auswertung von Ergebnissen; Berücksichtigung von Normen und Vergleichswerte.
- Ethik: Verantwortungsvoller Umgang mit Testergebnissen, Datenschutz, informierte Einwilligung.
Erkennung und Klassifikation psychischer Störungen gemäß DSM und ICD
Definition:
Definiton und Klassifikation psychischer Störungen mit DSM-5 und ICD-10; Diagnosesysteme für psychische Störungen.
Details:
- DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders): Amerikanisches System, detaillierte Diagnosekriterien und Klassifikation.
- ICD-10 (International Classification of Diseases): Von WHO veröffentlichte Klassifikation, international verwendet, Kapitel V (F) für psychische und Verhaltensstörungen.
- Ziel: Einheitliche Diagnosestandards, bessere Verständigung zwischen Fachleuten, bessere Behandlungsmöglichkeiten.
- DSM-5 Diagnosekriterien: Symptome, Dauer, Funktionsbeeinträchtigung.
- ICD-10 Kodierung: Kapiteln und Subkapiteln, z.B., F32 für depressive Episode.
Theoretische Ansätze der Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie
Definition:
Übersicht der Grundprinzipien und Theorien der Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie. Kurz und prägnant für Prüfungsvorbereitung geeignet.
Details:
- Verhaltenstherapie: Fokus auf beobachtbares Verhalten, Nutzung von Lerntheorien (klassisches und operantes Konditionieren).
- Verhaltensanalyse: Aufdeckung und Veränderung dysfunktionaler Verhaltensmuster.
- Tiefenpsychologie: Untersuchung von unbewussten Prozessen und inneren Konflikten, starker Einfluss der Psychoanalyse (Freud).
- Techniken der Tiefenpsychologie: Traumdeutung, freie Assoziation, Übertragung und Gegenübertragung.
- Unterschied: Verhaltenstherapie ist problemorientiert und direktiv, Tiefenpsychologie ist aufdeckend und explorativ.
Theorien und Modelle der Arbeitsmotivation und -zufriedenheit
Definition:
Theorien und Modelle, die erklären, warum und wie Arbeitnehmer motiviert sind und Arbeitszufriedenheit empfinden.
Details:
- Maslows Bedürfnishierarchie: Physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Soziale Bedürfnisse, Wertschätzungsbedürfnisse, Selbstverwirklichung.
- Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg): Motivatoren vs. Hygienefaktoren (Satisfiers vs. Dissatisfiers).
- Job Characteristics Model (Hackman & Oldham): Skill Variety, Task Identity, Task Significance, Autonomy, Feedback.
- Equity Theory (Adams): Vergleich der eigenen Input-Output-Verhältnisse mit anderen.
- Erwartungstheorie (Vroom): Motivation = Valenz x Instrumentalität x Erwartung.
- Self-Determination Theory (Deci & Ryan): Autonomie, Kompetenz, Soziale Eingebundenheit.
Methoden der entwicklungspsychologischen Forschung und deren Anwendung
Definition:
Forschungsmethoden zur Untersuchung der psychologischen Entwicklung über die Lebensspanne.
Details:
- Längsschnittmethode: Beobachtung der gleichen Stichprobe über einen längeren Zeitraum.
- Querschnittmethode: Untersuchung verschiedener Altersgruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
- Experimentelle Methode: Manipulation von Variablen zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge.
- Beobachtungsmethode: Systematische Beobachtung und Beschreibung von Verhaltensweisen.
- Befragungsmethode: Erhebung von Daten mittels Fragebögen oder Interviews.
- Tests: Einsatz standardisierter Testverfahren zur Messung bestimmter Fähigkeiten oder Eigenschaften.