Pädagogische Psychologie II - Cheatsheet
Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis
Definition:
Arbeitsgedächtnis: Temporäres Speichersystem, Verarbeitung und Manipulation von Informationen. Langzeitgedächtnis: Dauerhafte Speicherung von Informationen für späteren Abruf.
Details:
- Arbeitsgedächtnis: Begrenzte Kapazität, kurzzeitige Speicherung (z.B. Zahlen merken), besteht aus phonologischer Schleife, visuell-räuml. Notizblock und der zentralen Exekutive
- Langzeitgedächtnis: Unbegrenzte Kapazität, unterteilt in: deklaratives Gedächtnis (semantisch und episodisch) und prozedurales Gedächtnis
- Elaboration und Wiederholung wichtig für Transfer ins Langzeitgedächtnis
- Primacy- und Recency-Effekt (Gedächtnisvorteil für erste und letzte Items einer Liste)
Gedächtnisstrategien und -techniken
Definition:
Gedächtnisstrategien und -techniken: Methoden zur Verbesserung der Speicherung und des Abrufs von Informationen im Gedächtnis.
Details:
- Wiederholung: Reguläres Üben und Wiederholen von Informationen.
- Elaborative Verarbeitung: Verknüpfung neuer Informationen mit bereits bekanntem Wissen.
- Mnemotechniken: Nutzung von Eselsbrücken und Visualisierungen zur Erinnerung (z.B. Loci-Methode).
- Chunking: Aufteilung von Informationen in kleinere, besser handhabbare Einheiten.
- Selbstreferenzeffekt: Informationen werden besser erinnert, wenn sie mit der eigenen Person in Verbindung stehen.
- Testeffekt: Durch aktives Abrufen (selbst testen) wird das Gedächtnis gestärkt.
- Spaced Learning: Lernen in regelmäßigen, zeitlich verteilten Sitzungen statt in einer einzigen Lerneinheit.
Theorien der Motivation
Definition:
Theorien zur Erklärung, was Menschen zu bestimmten Verhaltensweisen anregt und in Bewegung setzt.
Details:
- Motivationstheorien: Inhalts- und Prozesstheorien
- Inhaltstheorien: Bedürfnistheorien (z.B. Maslow, Alderfer, Herzberg)
- Prozesstheorien: Erwartungstheorie (Vroom), Zielsetzungstheorie (Locke & Latham), Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan)
- Maslows Bedürfnispyramide: physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse, Ich-Bedürfnisse, Selbstverwirklichung
- Vrooms Erwartungstheorie: Motivation = Erwartung x Instrumentalität x Valenz
Selbstwirksamkeit und Zielsetzung
Definition:
Selbstwirksamkeit bezieht sich auf den Glauben an die eigene Fähigkeit, bestimmte Aufgaben zu meistern. Zielsetzung bezieht sich auf das Festlegen von konkreten Zielen, die das Verhalten lenken und motivieren.
Details:
- Bandura definiert Selbstwirksamkeit: Überzeugung, Schwierigkeiten bewältigen zu können
- Hohe Selbstwirksamkeit steigert Motivation und Leistung
- Zielsetzungstheorie (Locke & Latham): spezifische, schwierige Ziele führen zu höherer Leistung
- SMART-Ziele: spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch, zeitgebunden
- Zielbindung notwendig für Zielerreichung
- Rückmeldungen unterstützen Selbstregulation und Zielanpassung
Analyse von Lernschwierigkeiten
Definition:
Analyse von Lernschwierigkeiten: systematische Identifikation und Untersuchung von Hindernissen beim Lernen, um gezielte Interventionen zu ermöglichen.
Details:
- Ziel: Verständnis und Behebung von Lernproblemen
- Methoden:
- Diagnostische Tests
- Beobachtungen
- Interviews
- Ursachen:
- kognitive Faktoren
- emotionale/soziale Einflüsse
- motivationale Aspekte
- Modelle:
- Forschungsergebnisse analysieren
- Multiperspektivische Betrachtung
- Wichtige Punkte:
- Frühzeitige Erkennung
- Ganzheitliche Betrachtung des Lernenden
- Individuelle Fördermaßnahmen
Strategien zur Steigerung der Selbstregulationskompetenz
Definition:
Strategien zur Verbesserung der Fähigkeit, das eigene Verhalten, Denken und Emotionen zielgerichtet zu steuern
Details:
- Zielsetzung: SMART-Ziele setzen (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, termingebunden)
- Selbstüberwachung: Fortschritte regelmäßig verfolgen und dokumentieren
- Selbstverstärkung: Positive Selbstbekräftigung und Belohnung bei Zielerreichung
- Rückfallprävention: Strategien planen für den Umgang mit Hindernissen und Rückschlägen
- Ressourcenmanagement: Effektive Nutzung von Zeit, Energie und Materialien
- Emotionale Regulation: Techniken zur Kontrolle von Stress und Emotionen, wie z.B. Achtsamkeitsübungen
- Prokrastination vermeiden: Methoden zur Überwindung von Aufschieberitis (mindestens 5-Minuten-Regel, Pomodoro-Technik)
Einsatz von Feedback und Reflexion
Definition:
Einsatz von Feedback und Reflexion - essentielle Methoden in der Vorlesung Pädagogische Psychologie II zur Verbesserung des Lernerfolgs und der Selbstregulation.
Details:
- Feedback: Information über Leistung und Verhalten
- Reflexion: Selbstbewertung und -analyse der eigenen Lern- und Denkprozesse
- Fördert Metakognition und selbstreguliertes Lernen
- Verbesserung der Lernstrategien und Fehlerkorrektur
- Zentrale Rolle in der pädagogischen Psychologie, v.a. bei der Studiengang Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg
Innovative Unterrichtstechnologien
Definition:
Innovative Unterrichtstechnologien umfassen neue Ansätze und Werkzeuge zur Verbesserung der Lehr- und Lernprozesse.
Details:
- Digitale Medien: Einsatz von Videos, Animationen, Simulationen.
- E-Learning-Plattformen: Interaktive Lernumgebungen, z.B. Moodle.
- Adaptive Lernsysteme: Personalisierte Lernpfade basierend auf Leistungsdaten.
- Gamification: Einsatz spieltypischer Elemente im Unterricht.
- Lerner-Analytics: Analyse von Lerndaten zur Optimierung des Unterrichts.
- Kollaborative Werkzeuge: Werkzeuge zur Förderung der Zusammenarbeit, z.B. Google Docs.
- Blended Learning: Kombination von Präsenzveranstaltungen und E-Learning.