Methoden der psychogerontologischen Intervention - Cheatsheet
Theorien zum erfolgreichen Altern
Definition:
Theorien, die erklären, wie individuen das Altern erfolgreich bewältigen und Lebensqualität im Alter erhalten können.
Details:
- Aktivitätstheorie: Soziale und körperliche Aktivität notwendig für erfolgreiches Altern.
- Disengagement-Theorie: Rückzug aus sozialen Rollen und Aktivitäten als natürlicher und akzeptierter Alterungsprozess.
- Kontinuitätstheorie: Erfolgreiches Altern durch Beibehaltung von Gewohnheiten, Vorlieben und Lebensstil.
- Selektive Optimierung mit Kompensation (Baltes): Fokussierung auf wesentliche Fähigkeiten und Interessen, Optimierung dieser und Kompensation bei Verlusten.
- Sozioemotionale Selektivitätstheorie: Veränderungen in sozialen Präferenzen und Zielen basierend auf der verbleibenden Zeitperspektive.
Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation (SOK-Modell)
Definition:
Modell der erfolgreichen Entwicklung und Anpassung im Alter durch Fokussierung auf Selektion, Optimierung und Kompensation.
Details:
- Selektion: Auswahl und Priorisierung von Zielen und Tätigkeiten
- Optimierung: Einsatz von Ressourcen zur Verbesserung von Fähigkeiten und Erreichung der Ziele
- Kompensation: Ausgleich von Verlusten durch alternative Strategien und Mittel
- Interaktion der drei Prozesse zur Maximierung des Funktionsniveaus
- Schlüsselkonzept für interventionsbasierte Ansätze in der Psychogerontologie
- Angepasst an das individuelle und dynamische Entwicklungsbedürfnis
- Anwendung: Lebenslanges Lernen, Anpassung an Altersveränderungen
- Integration in psychogerontologischen Interventionen zur Förderung der Lebensqualität im Alter
Kognitive Verhaltenstherapie für ältere Erwachsene
Definition:
Therapieansatz zur Bewältigung von psychischen Problemen durch Veränderung von Denkmustern und Verhaltensweisen, speziell angepasst auf ältere Erwachsene.
Details:
- Einsatz bei Depression, Angststörungen, Schlafproblemen, chronischen Schmerzen
- Berücksichtigung altersbedingter Faktoren, z.B. körperliche Einschränkungen, kognitive Veränderungen
- Integration von Techniken wie kognitive Umstrukturierung, Verhaltensaktivierung, Problemlösung
- Einbeziehung von Lebensrückblick und Lebensbilanz
- Einzel- oder Gruppensettings möglich
- Unterstützung durch Angehörige und Pflegekräfte kann integriert werden
Lebensrückblickstherapie
Definition:
Therapieform, die ältere Menschen durch eine strukturierte Reflexion ihres Lebens unterstützt, emotionale und kognitive Funktionen zu verbessern.
Details:
- Ziele: Selbstwertgefühl stärken, Lebensbilanz ziehen, Identität festigen
- Methoden: Gespräche, schriftliche Berichte, biografische Interviews
- Nutzen: Besseres Verständnis der eigenen Geschichte, Reduktion von Depression und Angst
- Empirische Evidenz: Positive Effekte auf Wohlbefinden und mentale Gesundheit nachgewiesen
Pre- und Post-Test Designs
Definition:
Versuchspläne zur Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen: Vergleich von Messwerten vor und nach der Intervention.
Details:
- Pre-Test: Erhebung der Ausgangswerte vor der Intervention.
- Post-Test: Erhebung der Werte nach der Intervention.
- Ziel: Effekt der Intervention feststellen.
- Typische Formel: Effektdifferenz = Wert_{Post} - Wert_{Pre}
- Interne Validität: Wichtig, Kontrollgruppen zu verwenden.
- Gefahr von Testeffekten: Lern- und Wiederholungseffekte berücksichtigen.
Randomisierte Kontrollstudien
Definition:
Rigoroses Design zur Prüfung kausaler Zusammenhänge durch zufällige Zuteilung der Teilnehmer zu Interventions- und Kontrollgruppen.
Details:
- Teilnehmer zufällig zu Gruppen zugewiesen (Vermeidung von Selektionsbias)
- Interventionsgruppe erhält die zu testende Behandlung
- Kontrollgruppe erhält eine Placebo- oder Standardbehandlung
- Hauptziel: Unterschied in den Outcomes zwischen den Gruppen zu beobachten
- Statistische Analyse: Vergleich der mittleren Unterschiede zwischen den Gruppen
- Wichtige Kennzahlen: p-Wert, Effektgröße
- Häufig genutzte statistische Methoden: t-Test, ANOVA
Projektarbeit im Pflegeheim
Definition:
Durchführung praxisorientierter Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen im Pflegeheim. Anwendung psychogerontologischer Interventionen zur Förderung von kognitiven und emotionalen Fähigkeiten.
Details:
- Evaluation von Bedürfnissen und Ressourcen der Bewohner
- Entwicklung individueller und gruppenbasierter Interventionen (z.B. Gedächtnistraining, sozio-emotionale Unterstützung)
- Arbeiten in interdisziplinären Teams (Pflegekräfte, Therapeuten, Psychologen)
- Implementierung und Überwachung von Maßnahmen
- Regelmäßige Dokumentation und Reflexion der Projektfortschritte
- Anpassung der Interventionen basierend auf Rückmeldungen und Beobachtungen
Einsatz von digitalen Technologien in der Intervention
Definition:
Integration digitaler Tools und Systeme in therapeutische Prozesse zur Unterstützung und Verbesserung der psychischen Gesundheit älterer Menschen.
Details:
- eHealth-Anwendungen: Online-Beratung, Therapie-Apps
- Telemedizin: Fernüberwachung, virtuelle Sitzungen
- Wearables: Aktivitäts- und Gesundheitsüberwachung
- Assistive Technologien: Erinnerungs- und Unterstützungssysteme
- Datenanalyse: Personalisierung der Therapie anhand gesammelter Daten
- Ethische Überlegungen: Datenschutz, Benutzerfreundlichkeit, Zugang