Projektarbeit - Exam.pdf

Projektarbeit - Exam
Projektarbeit - Exam Aufgabe 1) Stellen Sie sich vor, Sie planen eine wissenschaftliche Studie im Bereich der Klinischen Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, um die Wirksamkeit einer neuen verhaltenstherapeutischen Intervention bei der Behandlung von Angststörungen zu untersuchen. Es handelt sich um eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) mit 100 Teilnehmern, die den neuen Ansat...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Projektarbeit - Exam

Aufgabe 1)

Stellen Sie sich vor, Sie planen eine wissenschaftliche Studie im Bereich der Klinischen Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, um die Wirksamkeit einer neuen verhaltenstherapeutischen Intervention bei der Behandlung von Angststörungen zu untersuchen. Es handelt sich um eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) mit 100 Teilnehmern, die den neuen Ansatz oder eine Kontrollintervention erhalten. Beschreiben und begründen Sie Ihre methodischen Entscheidungen in den folgenden Bereichen: Formulierung der Hypothesen, Operationalisierung und Studiendesign.

a)

Hypothesenformulierung:Formulieren Sie eine klare, überprüfbare Haupt- und Nebenhypothese für Ihre Studie zur Wirksamkeit der verhaltenstherapeutischen Intervention bei der Behandlung von Angststörungen. Begründen Sie, warum diese Hypothesen relevant sind und wie sie mit bestehenden Forschungsergebnissen in Ihrem Fachbereich zusammenhängen.

Lösung:

Hypothesenformulierung

Haupthypothese: Die neue verhaltenstherapeutische Intervention führt zu einer signifikanten Reduktion der Angstsymptome im Vergleich zur Kontrollintervention bei Teilnehmern mit Angststörungen.Begründung:
  • Die Haupthypothese zielt darauf ab, die Wirksamkeit der neuen Intervention direkt zu testen. In der klinischen Psychologie ist es essentiell, dass neue Therapieansätze einen demonstrierbaren Nutzen gegenüber bestehenden oder Placebo-Interventionen zeigen.
  • Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer Techniken bei der Reduktion von Angstsymptomen bereits belegt. Es ist daher naheliegend anzunehmen, dass die neue Intervention, sofern sie auf validen Techniken basiert, ebenfalls wirksam sein könnte.
  • Durch die randomisierte kontrollierte Studie (RCT) können wir kausale Schlussfolgerungen ziehen und sicherstellen, dass die beobachteten Effekte tatsächlich auf die Intervention zurückzuführen sind und nicht auf andere Variablen.
Nebenhypothese: Teilnehmer, die die neue verhaltenstherapeutische Intervention erhalten, zeigen eine höhere allgemeine Lebensqualität und besseres funktionales Wohlbefinden im Vergleich zur Kontrollgruppe.Begründung:
  • Angststörungen sind nicht nur durch direkte Angstsymptome gekennzeichnet, sondern beeinflussen auch stark die allgemeine Lebensqualität und das funktionale Wohlbefinden. Daher ist es wichtig zu untersuchen, ob die therapeutische Intervention auch in diesen Bereichen positive Effekte zeigt.
  • Existierende Literatur in der klinischen Psychologie postuliert, dass erfolgreiche Angstbewältigung und -reduktion häufig mit einer verbesserten Lebensqualität und funktionalem Wohlbefinden einhergehen.
  • Diese Nebenhypothese ermöglicht eine umfassendere Bewertung der Intervention, indem sie nicht nur auf die direkten Symptombehandlungen abzielt, sondern auch auf das allgemeine Wohlbefinden der Teilnehmer.

b)

Operationalisierung:Beschreiben Sie, wie Sie die theoretischen Konstrukte „Angststörung“ und „Wirksamkeit der Intervention“ messen wollen. Geben Sie konkrete Beispiele für die Messinstrumente oder Skalen, die Sie verwenden möchten, und erläutern Sie, wie Sie die Gültigkeit (Validität) und Zuverlässigkeit (Reliabilität) dieser Messungen sicherstellen.

Lösung:

Operationalisierung

Messung der theoretischen Konstrukte „Angststörung“ und „Wirksamkeit der Intervention“:
  • Messung der Angststörung: Um das Ausmaß der Angststörung zu messen, werden standardisierte und validierte psychometrische Instrumente eingesetzt. Konkrete Beispiele sind:
  • Beck Anxiety Inventory (BAI): Ein etablierter Fragebogen, der Häufigkeit und Schwere von Angstsymptomen erfasst. Die BAI besteht aus 21 Items, die mit einer vierstufigen Likert-Skala bewertet werden.
  • Hamilton Anxiety Rating Scale (HAM-A): Ein klinisches Bewertungsinstrument, das von geschulten Fachkräften verwendet wird, um den Schweregrad von Angst zu beurteilen. Diese Skala umfasst 14 Items, welche sowohl psychische als auch somatische Symptome der Angststörung abdecken.
  • Messung der Wirksamkeit der Intervention: Die Wirksamkeit der verhaltenstherapeutischen Intervention wird anhand der Veränderung der Angstsymptome sowie anderer relevanter Dimensionen, wie Lebensqualität und funktionales Wohlbefinden, bewertet. Konkrete Beispiele für die Messinstrumente sind:
  • Symptom Checklist-90-Revised (SCL-90-R): Ein multidimensionaler Fragebogen, der verschiedene psychische Symptome einschließlich Angst bewertet. Besonders relevant sind hier die Subskalen „Angst“ und „Phobische Angst“.
  • WHO Quality of Life-BREF (WHOQOL-BREF): Dieser Fragebogen misst die allgemeine Lebensqualität und umfasst physische Gesundheit, psychisches Wohlbefinden, soziale Beziehungen und Umweltfaktoren.
  • Validität (Gültigkeit) sichern:
    • Um die Validität der eingesetzten Instrumente zu sichern, werden nur Messinstrumente gewählt, die in vorherigen Studien ihre Validität nachgewiesen haben. Beispielsweise haben die BAI und die HAM-A ihre Konstruktvalidität und Kriteriumsvalidität in vielen klinischen Untersuchungen bestätigt.
    • Zusätzlich wird durch eine Pilotstudie geprüft, ob die ausgewählten Instrumente für die spezifische Stichprobe der Studie geeignet und verständlich sind.
  • Reliabilität (Zuverlässigkeit) sichern:
    • Die Reliabilität der eingesetzten Instrumente wird anhand von bestehenden Daten oder durch eigene Testungen (z.B. Test-Retest-Reliabilität, interne Konsistenz) überprüft. Sehr zuverlässige Instrumente wie die BAI und die SCL-90-R weisen in der Regel Cronbachs Alpha-Werte > 0,80 auf.
    • Um die Reliabilität der HAM-A zu gewährleisten, erhalten die Interviewer eine umfassende Schulung in der Durchführung und Bewertung dieser Skala.

c)

Studiendesign:Erläutern Sie detailliert das Studiendesign (z.B. Experiment, Umfrage, Beobachtung) und den Ablauf der Datensammlung in Ihrer Studie. Begründen Sie Ihre Entscheidung für eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) und diskutieren Sie mögliche Herausforderungen bei der Durchführung dieses Studiendesigns. Gehen Sie dabei auch auf ethische Aspekte und Maßnahmen zur Sicherstellung der ethischen Richtlinien und des Datenschutzes ein.

Lösung:

Studiendesign

Studiendesign: Für die Untersuchung der Wirksamkeit einer neuen verhaltenstherapeutischen Intervention bei der Behandlung von Angststörungen wird ein randomisiertes kontrolliertes Studiendesign (RCT) verwendet. Dies ist das goldene Standardverfahren für die Bewertung der Wirksamkeit von Interventionen, da es kausale Schlussfolgerungen ermöglicht und Bias minimiert.Ablauf der Datensammlung:
  • Rekrutierung: 100 Teilnehmer, die die Einschlusskriterien erfüllen (diagnostizierte Angststörung, keine aktuellen anderen Therapieformen), werden rekrutiert. Dies kann über Kliniken, Ankündigungen an Universitäten, und andere Gesundheitseinrichtungen erfolgen.
  • Randomisierung: Die Teilnehmer werden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Interventionsgruppe (neue verhaltenstherapeutische Intervention) und Kontrollgruppe (herkömmliche Intervention oder Wartelistenkontrolle).
  • Pre-Test: Vor Beginn der Intervention werden Ausgangsdaten erhoben, darunter Angstsymptome (z.B. via BAI und HAM-A) und allgemeine Lebensqualität (z.B. via WHOQOL-BREF).
  • Interventionsphase: Die Interventionsgruppe erhält die neue verhaltenstherapeutische Intervention über einen definierten Zeitraum (z.B. 8-12 Wochen), während die Kontrollgruppe die herkömmliche Intervention oder gar keine Intervention (Warteliste) erhält.
  • Post-Test: Nach Abschluss der Interventionsphase werden erneut Daten zu Angstsymptomen und Lebensqualität erhoben.
  • Follow-Up: Um langfristige Effekte zu bewerten, werden nach 6 Monaten und nach einem Jahr erneut Daten gesammelt.
Begründung für eine RCT:
  • RCTs sind ideal zur Bewertung der Wirksamkeit, da die Randomisierung mögliche Störfaktoren gleichmäßig auf beide Gruppen verteilt und somit interne Validität gewährleistet.
  • Das Kontrollgruppen-Design ermöglicht den Vergleich der neuen Intervention mit einer bereits etablierten Methode oder einer Nicht-Intervention, wodurch klare Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Mögliche Herausforderungen:
  • Rekrutierung: Es kann schwierig sein, genügend Teilnehmer zu finden, die den Einschlusskriterien entsprechen und bereit sind, an der Studie teilzunehmen.
  • Compliance: Teilnehmer müssen motiviert bleiben und sich an die Interventionsvorgaben halten. Um dies zu fördern, können regelmäßige Erinnerungen und Unterstützung durch das Forschungsteam helfen.
  • Ausscheiden von Teilnehmern: Teilnehmer könnten die Studie vorzeitig abbrechen, was zu Datenverlust und Verzerrungen führt. Strategien zur Minimierung von Abbrechern könnten regelmäßige Check-ins und die Bereitstellung von Anreizen umfassen.
Ethische Aspekte:
  • Einwilligung nach Aufklärung: Es wird detaillierte Informationen zur Studie gegeben und schriftliche Einwilligungen von allen Teilnehmern eingeholt.
  • Vertraulichkeit: Alle erfassten Daten werden anonymisiert und streng vertraulich behandelt. Die Daten werden ohne persönliche Identifikationsmerkmale gespeichert, und nur autorisierte Personen haben Zugang zu den Daten.
  • Ethikkommission: Das Studiendesign und das Vorgehen werden einer unabhängigen Ethikkommission vorgelegt, die die ethischen Implikationen der Studie prüft und genehmigt.
  • Nutzung der Daten: Teilnehmer werden darüber informiert, wie ihre Daten verwendet werden und dass sie jederzeit aus der Studie aussteigen können ohne jegliche Nachteile.

Aufgabe 2)

Du hast die Aufgabe, die Unterschiede zwischen qualitativen und quantitativen Methoden zu untersuchen. Dabei sollst Du sowohl auf die Datenerhebungsmethoden als auch auf die Datenanalyse eingehen. Verwende die bisherigen theoretischen Kenntnisse und wende sie auf die Praxis an. Beziehe dabei auch Überlegungen zur Validität und Reliabilität der jeweiligen Methoden mit ein.

a)

Erläutere anhand eines konkreten Beispiels aus der psychologischen Forschung, wie Du eine qualitative Studie durchführen würdest. Beschreibe die konkreten Methoden zur Datenerhebung und -analyse und diskutiere die möglichen Herausforderungen und Vorteile dieser Vorgehensweise.

Lösung:

Qualitative Forschung in der Psychologie

Qualitative Methoden sind besonders wertvoll, um tiefere Einblicke in menschliches Verhalten, Erleben und Denken zu gewinnen. Im Folgenden wird anhand eines konkreten Beispiels aus der psychologischen Forschung erläutert, wie eine qualitative Studie durchgeführt werden kann.

Beispiel: Untersuchung der Erfahrungen von Menschen mit chronischen Schmerzen

Nehmen wir an, wir möchten verstehen, wie Menschen mit chronischen Schmerzen ihre täglichen Erfahrungen und Herausforderungen erleben.

Datenerhebungsmethoden

  • Tiefeninterviews: Wir führen halbstrukturierte Interviews mit Personen durch, die unter chronischen Schmerzen leiden. Die Fragen sind offen formuliert, um den Teilnehmern Raum zu geben, ihre Erfahrungen in ihren eigenen Worten zu schildern.
  • Teilnehmende Beobachtung: Ergänzend zu den Interviews können wir einige Teilnehmer in ihrem Alltag begleiten, um ihr Verhalten und ihre Interaktionen in verschiedenen Kontexten zu beobachten.
  • Tagebücher: Teilnehmer könnten gebeten werden, ein Tagebuch zu führen, in dem sie ihre täglichen Erlebnisse und die Intensität ihrer Schmerzen dokumentieren.

Datenanalyse

  • Transkription: Die Interviews werden wörtlich transkribiert. Auch Beobachtungsprotokolle und Tagebucheinträge werden gesammelt und digitalisiert.
  • Codierung und Themenanalyse: Alle Texte werden mittels Codierung analysiert, um wiederkehrende Themen und Muster zu identifizieren. Dies kann mithilfe einer Software wie NVivo geschehen.
  • Interpretative Phänomenologische Analyse (IPA): Diese Methode hilft, die tieferliegenden Bedeutungen der subjektiven Erfahrungen der Teilnehmer zu verstehen. Dabei wird auf individuelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingegangen.

Herausforderungen und Vorteile

  • Herausforderungen:
    • Die Datenanalyse kann zeitintensiv und komplex sein, da sie das Durcharbeiten großer Textmengen erfordert.
    • Die Subjektivität der Forscher könnte die Interpretation der Daten beeinflussen.
    • Es ist schwierig, Generalisierungen vorzunehmen, da qualitative Studien meist auf kleinere, nicht repräsentative Stichproben angewiesen sind.
  • Vorteile:
    • Qualitative Methoden ermöglichen ein tiefes Verständnis individueller Erfahrungen und Perspektiven.
    • Die Flexibilität der Methoden erlaubt es, neue und unerwartete Themen zu entdecken.
    • Teilnehmer fühlen sich oft wertgeschätzt, da sie ihre persönliche Geschichte und Meinungen ausführlicher teilen können.

Durch den Einsatz qualitativer Methoden in diesem Beispiel ließen sich detaillierte und wertvolle Einblicke in die subjektiven Erfahrungen von Menschen mit chronischen Schmerzen gewinnen, die durch quantitative Methoden möglicherweise nicht in gleichem Maße erfassbar wären.

b)

Entwirf ein quantitatives Forschungsprojekt zu einem psychologischen Thema Deiner Wahl. Beschreibe, welche statistischen Analysen Du verwenden würdest, um Deine Hypothesen zu überprüfen. Erkläre dabei auch, wie Du sicherstellen würdest, dass Deine Ergebnisse valide und reliabel sind. Füge zudem eine Berechnung der benötigten Stichprobengröße ein. Verwende dabei die Formel zur Berechnung der Stichprobengröße \[n = \frac{{Z^2 \times p \times (1-p)}}{{E^2}}\], wobei \(Z = 1,96\) für 95% Konfidenzniveau steht, \(p = 0,5\) die erwartete Erfolgsquote ist und \(E = 0,05\) die Fehlertoleranz.

Lösung:

Quantitatives Forschungsprojekt in der Psychologie

Quantitative Methoden sind besonders nützlich, um Hypothesen zu testen und generalisierbare Aussagen zu treffen. Im Folgenden wird ein quantitatives Forschungsprojekt zu einem psychologischen Thema entwickelt.

Beispiel: Untersuchung der Auswirkungen von sozialer Unterstützung auf den Stresslevel

In diesem Forschungsprojekt möchten wir untersuchen, wie sich soziale Unterstützung auf den Stresslevel auswirkt. Unsere Hypothese lautet: Erhöhte soziale Unterstützung führt zu einem signifikant niedrigeren Stresslevel.

Datenerhebungsmethoden

  • Fragebögen: Teilnehmer werden standardisierte Fragebögen zur Messung ihrer wahrgenommenen sozialen Unterstützung (z.B. der Multidimensionale Skalen der Wahrgenommenen Sozialen Unterstützung, MSPSS) sowie zur Erfassung ihres Stresslevels (z.B. der Perceived Stress Scale, PSS) ausfüllen.

Statistische Analysen

  • Korrelation: Eine Pearson-Korrelation wird verwendet, um den Zusammenhang zwischen wahrgenommener sozialer Unterstützung und Stresslevel zu analysieren.
  • Regressionsanalyse: Eine multiple Regressionsanalyse wird durchgeführt, um den Einfluss verschiedener Arten von sozialer Unterstützung (z.B. von Familie, Freunden, Kollegen) auf den Stresslevel zu untersuchen.
  • T-Test: Ein unabhängiger t-Test wird durchgeführt, um die Mittelwerte der Stresslevel zwischen Gruppen mit hoher und niedriger sozialer Unterstützung zu vergleichen.

Validität und Reliabilität

  • Validität:
    • Um die interne Validität sicherzustellen, wird auf eine randomisierte Zuweisung der Teilnehmer zu den Gruppen geachtet.
    • Die externe Validität wird durch eine möglichst repräsentative Stichprobe erhöht, die verschiedene demographische Merkmale (Alter, Geschlecht, Beruf) abbildet.
    • Durch den Einsatz standardisierter und validierter Fragebögen wird die konstruktvalidität gewährleistet.
  • Reliabilität:
    • Stabilität der Ergebnisse wird durch Wiederholung der Tests (Test-Retest-Reliabilität) überprüft.
    • Die interne Konsistenz der Fragebögen wird mithilfe des Cronbachs Alpha Koeffizienten gemessen.

Berechnung der Stichprobengröße

Da wir ein Konfidenzniveau von 95% verwenden, ist Z = 1,96. Wir nehmen an, dass die erwartete Erfolgsquote p = 0,5 ist und die Fehlertoleranz E = 0,05. Die Formel zur Berechnung der Stichprobengröße lautet:

 n = \frac{{Z^2 \times p \times (1-p)}}{{E^2}} 

Einsetzen der Werte ergibt:

 n = \frac{{1,96^2 \times 0,5 \times (1-0,5)}}{{0,05^2}} 
 n = \frac{{3,8416 \times 0,5 \times 0,5}}{{0,0025}} 
 n = \frac{{0,9604}}{{0,0025}} 
 n = 384,16 

Rund 385 Teilnehmer werden benötigt, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.

Durch die sorgfältige Planung der Datenerhebung, -analyse, Sicherstellung der Validität und Reliabilität, und präzise Berechnung der Stichprobengröße können wir verlässliche und generalisierbare Ergebnisse in unserem Forschungsprojekt erzielen.

Aufgabe 3)

Kontext: Du bist Teil eines Forschungsteams an der Universität Erlangen-Nürnberg, das die Auswirkungen von Schlafmangel auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Studierenden untersuchen möchte. Dabei sollen verschiedene experimentelle und nicht-experimentelle Designs in Betracht gezogen werden. Es gibt zwei Hauptgruppen: eine Gruppe erhält ausreichend Schlaf (8 Stunden) und die andere Gruppe hat Schlafmangel (4 Stunden). Neben der unabhängigen Variable (Schlafdauer) soll die kognitive Leistung (abhängige Variable) durch standardisierte Tests gemessen werden.

a)

Beschreibe, wie Du die Randomisierung und Kontrolle von Störvariablen in diesem Experiment umsetzen würdest. Welche Techniken würdest Du anwenden, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse valid und zuverlässig sind? Nenne dabei mindestens 3 Methoden und erkläre, warum Du diese Methoden wählst.

Lösung:

  • Randomisierung: Eine Randomisierung ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Gruppen (ausreichend Schlaf und Schlafmangel) vergleichbar sind und keine systematischen Unterschiede bestehen, die die Ergebnisse beeinflussen könnten. Dies verhindert, dass Störvariablen eine Rolle spielen. Ich würde die Teilnehmer zufällig auf die beiden Gruppen verteilen, zum Beispiel durch ein Zufallszahlengenerator oder das Ziehen von Losen. Diese Methode gewährleistet, dass die Zuordnung rein zufällig ist und keine Vorurteile einfließen.
  • Kontrolle von Störvariablen: Um sicherzustellen, dass die Ergebnisse nicht durch externe Faktoren verfälscht werden, sollten folgende Methoden umgesetzt werden:
    • Matching: Vor dem Experiment würde ich die Teilnehmer hinsichtlich wichtiger Variablen wie Alter, Geschlecht und allgemeiner Gesundheitszustand paarweise zusammenstellen und dann zufällig den Gruppen zuteilen. So stelle ich sicher, dass beide Gruppen in diesen Variablen ähnlich zusammengesetzt sind und diese Faktoren die Ergebnisse nicht beeinflussen.
    • Konstanthalten: Faktoren, die potenziell als Störvariablen wirken könnten, sollten konstant gehalten werden. Beispielsweise sollten alle Tests zur gleichen Tageszeit und unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden. Zudem könnten die Ernährung und das Koffein der Teilnehmer vor den Tests kontrolliert werden, um deren Einfluss zu minimieren.
    • Blindstudie: Wenn möglich, wäre es ideal, das Experiment als Einfachblindstudie durchzuführen, bei der die Testpersonen nicht wissen, zu welcher Gruppe sie gehören. Dies minimiert den Placebo-Effekt und verhindert, dass Erwartungen der Teilnehmer die Ergebnisse beeinflussen. Falls praktikabel, könnte das Experiment auch als Doppelblindstudie durchgeführt werden, bei der auch die Versuchsleiter nicht wissen, welche Teilnehmer zu welcher Gruppe gehören.

b)

Diskutiere die ethischen Richtlinien, die in dieser Studie beachtet werden müssen, insbesondere in Bezug auf die informierte Zustimmung der Teilnehmenden. Was sind die wesentlichen Bestandteile der informierten Zustimmung in diesem Kontext und wie würdest Du sicherstellen, dass die Teilnehmenden vollständig aufgeklärt sind?

Lösung:

  • Ethische Richtlinien: Bei der Durchführung einer Studie, die sich auf den Schlaf entzieht, müssen spezifische ethische Richtlinien beachtet werden, um das Wohl und die Rechte der Teilnehmer sicherzustellen. Diese Richtlinien umfassen unter anderem informierte Zustimmung, Risiko-Nutzen-Abwägung und die Gewährleistung der Freiwilligkeit der Teilnahme.
  • Informierte Zustimmung: Die informierte Zustimmung ist ein grundlegendes ethisches Prinzip in der Forschung, das sicherstellt, dass die Teilnehmer vollständig über die Studie informiert sind und freiwillig zustimmen, daran teilzunehmen. Die wesentlichen Bestandteile der informierten Zustimmung in diesem Kontext sind:
    • Umfassende Information: Die Teilnehmer müssen detailliert über den Zweck der Studie sowie die Verfahren und den genauen Ablauf informiert werden, insbesondere über die Schlafbedingungen (8 Stunden vs. 4 Stunden). Auch sollten sie über mögliche Risiken und Unannehmlichkeiten, die durch Schlafmangel entstehen können, aufgeklärt werden.
    • Risiko-Nutzen-Abwägung: Es ist wichtig, dass die Teilnehmer über die potenziellen Risiken und den Nutzen sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft informiert sind. Dies schließt die Erwartung, dass sich die Schlafmangelgruppe möglicherweise erschöpft oder anderweitig beeinträchtigt fühlen könnte, mit ein.
    • Freiwilligkeit und Rücktrittsrecht: Die Teilnahme an der Studie muss absolut freiwillig sein. Teilnehmer sollten jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne negative Konsequenzen von der Studie zurücktreten können. Diese Freiheit muss klar und deutlich kommuniziert werden.
    • Anonymität und Vertraulichkeit: Die Identität der Teilnehmer und die erhobenen Daten müssen vertraulich behandelt werden. Informationen wie Testergebnisse und persönliche Daten dürfen nur anonymisiert für die wissenschaftliche Auswertung verwendet werden.
    • Kontaktinformationen: Den Teilnehmern sollten Kontaktinformationen des Forschungsteams sowie einer unabhängigen Ethikkommision zur Verfügung gestellt werden, sodass sie im Falle von Fragen oder Beschwerden jemanden erreichen können.
  • Sicherstellung der vollständigen Aufklärung: Um sicherzustellen, dass die Teilnehmer vollständig aufgeklärt sind, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
    • Aufklärungsgespräch: Ein ausführliches Aufklärungsgespräch vor Beginn der Studie kann helfen, offene Fragen zu klären und sicherzustellen, dass die Teilnehmer alle wichtigen Informationen verstanden haben. Dies sollte in einer verständlichen, nicht-technischen Sprache erfolgen.
    • Aufklärungsdokument: Ein schriftliches Dokument, das alle relevanten Informationen enthält, sollte den Teilnehmern ausgehändigt werde. Dieses Dokument sollten sie in Ruhe lesen, bevor sie ihre Zustimmung geben.
    • Bestätigung der Zustimmung: Die Teilnehmer sollten durch eine schriftliche Bestätigung (Unterschrift) ihre informierte Zustimmung dokumentieren. Zusätzlich könnte eine kurze mündliche oder schriftliche Abfrage sicherstellen, dass sie die Informationen vollständig verstanden haben.

c)

Entwickle einen Analyseplan für die gesammelten Daten. Welche statistischen Methoden würdest Du verwenden, um die Hypothese zu testen, dass Schlafmangel die kognitive Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst? Stelle sicher, dass Du den gesamten Analyseprozess von der Datenaufbereitung bis zur Interpretation der Ergebnisse beschreibst. Erkläre auch, welche Measures of Central Tendency und Variability Du verwenden würdest und warum.

Lösung:

  • Analyseplan für die gesammelten Daten: Der Analyseplan beschreibt die Schritte von der Datenaufbereitung bis zur Interpretation der Ergebnisse. Es werden verschiedene statistische Methoden verwendet, um die Hypothese zu testen, dass Schlafmangel die kognitive Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst.
  • 1. Datenaufbereitung:
    • Datenerhebung und -überprüfung: Alle erhobenen Daten werden in eine Datenbank oder Tabellenkalkulation eingegeben und auf Eingabefehler, fehlende Werte und Ausreißer überprüft. Fehlende und fehlerhafte Daten werden entsprechend dokumentiert oder bereinigt.
    • Deskriptive Statistik: Es werden grundlegende deskriptive Statistiken erstellt, um einen ersten Überblick über die Daten zu erhalten. Zu den Measures of Central Tendency gehören Mittelwert (Durchschnitt) und Median. Diese geben einen zentralen Wert der kognitiven Leistung für beide Gruppen (ausreichend Schlaf und Schlafmangel) wieder. Für die Variability werden die Standardabweichung und die Varianz berechnet, um die Streuung der Daten darzustellen.
    • Visualisierung der Daten: Die Darstellung der Verteilungen der kognitiven Leistungswerte mittels Boxplots, Histogramme oder Streudiagramme kann helfen, erste Einblicke in die Daten zu gewinnen und mögliche Unterschiede zwischen den Gruppen zu visualisieren.
  • 2. Vergleich der Gruppen:
    • T-Test für unabhängige Stichproben: Um zu prüfen, ob es einen signifikanten Unterschied in der kognitiven Leistungsfähigkeit zwischen den beiden Gruppen gibt, wird ein unabhängiger T-Test angewendet. Die Nullhypothese (\( H_0 \)) lautet, dass kein Unterschied zwischen den Gruppen besteht (\( \text{Mittelwert_8h} = \text{Mittelwert_4h} \)), während die Alternativhypothese (\( H_1 \)) besagt, dass es einen Unterschied gibt.
    • Effektstärke: Zusätzlich zum T-Test wird die Effektstärke, z.B. Cohen’s d, berechnet, um die praktische Bedeutsamkeit des Unterschieds zwischen den Gruppen zu quantifizieren. Dies ist wichtig, um zu verstehen, wie groß der Einfluss des Schlafmangels auf die kognitive Leistung ist.
  • 3. Zusätzliche Analysen und Validierung:
    • ANOVA (Varianzanalyse): Falls mehrere Schlafdauern (mehr als zwei Gruppen) berücksichtigt werden, kann eine Einweg-ANOVA verwendet werden, um Unterschiede zwischen den Gruppen zu analysieren.
    • Regressionsanalyse: Eine multiple lineare Regressionsanalyse könnte verwendet werden, um den Einfluss der Schlafdauer auf die kognitive Leistung unter Berücksichtigung anderer Variablen wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand zu bestimmen.
    • Sensitivitätsanalysen: Diese Analysen helfen, die Robustheit der Ergebnisse zu überprüfen, indem verschiedene Annahmen oder Datenbedingungen getestet werden, z.B. durch den Ausschluss von Ausreißern.
  • 4. Interpretation der Ergebnisse: Die Ergebnisse werden in Bezug auf die ursprüngliche Hypothese interpretiert.
    • Ein signifikantes Ergebnis (z.B. p < 0.05) beim T-Test deutet darauf hin, dass die Nullhypothese abgelehnt werden kann und ein Unterschied in der kognitiven Leistungsfähigkeit zwischen den Gruppen besteht.
    • Die berechnete Effektstärke gibt Aufschluss über die Größe des Unterschieds und dessen praktische Relevanz.
    • Die deskriptiven Statistiken und Visualisierungen unterstützen das Verständnis und die Kommunikation der Ergebnisse.
  • Zusammenfassung: Die Kombination aus deskriptiven Statistiken, visuellen Darstellungen und inferenzstatistischen Tests wie dem T-Test und ggf. der ANOVA oder Regressionsanalyse stellt sicher, dass die Daten umfassend analysiert und interpretiert werden, um die Hypothese zu testen, dass Schlafmangel die kognitive Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst.

Aufgabe 4)

Stelle dir vor, Du planst eine Projektarbeit im Fach Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dein Forschungsthema betrifft den Einfluss von Stress auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Universitätsstudenten. Es ist bekannt, dass Stress verschiedene kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Reaktionszeit und Problemlösungsfähigkeiten beeinflussen kann. Deine Aufgabe ist es, klare und spezifische Forschungsfragen und überprüfbare Hypothesen zu entwickeln, die in deinem Projekt untersucht werden sollen.In deinen Vorbereitungen hast Du bereits relevante Literatur recherchiert und Hinweise darauf gefunden, dass erhöhter Stress möglicherweise negative kognitive Folgen haben könnte.

a)

Aufgabe 1:Formuliere eine prägnante und forschbare Forschungsfrage basierend auf dem oben genannten Kontext. Denke daran, dass eine gute Forschungsfrage spezifisch, präzise und relevant sein sollte.

Lösung:

Forschungsfrage: Wie beeinflusst akuter Stress die kognitive Leistungsfähigkeit, insbesondere das Kurzzeitgedächtnis und die Problemlösungsfähigkeiten, bei Universitätsstudenten im Alter von 20 bis 25 Jahren?

c)

Aufgabe 3:Beschreibe, wie Du die Operationalisierung der Variablen vornehmen würdest, um deine Hypothesen zu testen. Erkläre dabei, welche Messinstrumente oder Tests Du verwenden würdest und wie diese zur Überprüfung deiner Hypothesen beitragen könnten. Beziehe dabei auch die Aspekte der Validität und Reliabilität deiner Messmethoden in deine Überlegungen ein.

Lösung:

Operationalisierung der Variablen:Um die Hypothesen zu testen, müssen wir sowohl den Stress als auch die kognitive Leistungsfähigkeit messen. Hier sind einige detaillierte Schritte zur Operationalisierung der Variablen:

  • Stress:- Messinstrument: Zur Messung des Stressniveaus könnten wir den Perceived Stress Scale (PSS) verwenden, der ein validiertes und reliables Instrument zur Erfassung subjektiv wahrgenommenen Stresses ist.- Zusätzliche Methode: Physiologische Messungen wie die Messung des Cortisolspiegels durch Speichelproben oder Herzfrequenzvariabilität könnten objektive Daten zum Stressniveau liefern.
  • Kognitive Leistungsfähigkeit:- Kurzzeitgedächtnis: Wir könnten den Digit Span Test von Wechsler verwenden, bei dem die Probanden Zahlenfolgen in der richtigen Reihenfolge wiederholen müssen. Dieser Test ist zuverlässigt und hat eine hohe Validität für die Messung des Kurzzeitgedächtnisses.- Problemlösungsfähigkeiten: Ein möglicher Test könnten der Tower of Hanoi oder der Wisconsin Card Sorting Test (WCST) sein. Beide Tests sind validierte und zuverlässige Instrumente zur Messung der Problemlösungsfähigkeiten.
  • Reaktionszeit: Hier könnten wir den Stroop-Test verwenden, bei dem die Probanden die Farbe von Wörtern, die Farben bezeichnen, benennen müssen. Dieser Test misst sowohl Aufmerksamkeit als auch Verarbeitungszeit und ist gut validiert und reliabel.
Durchführung:
  • Teilnehmer werden vorab durch den Perceived Stress Scale (PSS) und physiologische Messungen auf ihr Grundstressniveau überprüft.
  • Die Teilnehmer werden dann randomisiert in eine Stressgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt.
  • Die Stressgruppe wird einer stressinduzierenden Aufgabe ausgesetzt, wie z. B. einem standardisierten Stresstest (z. B. Trier Social Stress Test).
  • Nach der Stressinduzierung (oder in der Kontrollgruppe nach einer ruhigen Phase) werden die kognitiven Tests (Digit Span Test, Tower of Hanoi/WCST, Stroop-Test) durchgeführt.
Validität und Reliabilität:
  • Validität: Die verwendeten Tests (PSS, Cortisolmessung, Digit Span, Tower of Hanoi/WCST, Stroop-Test) sind alle gut validiert und messen die beabsichtigten Konstrukte zuverlässig. Dies erhöht die interne Validität der Studie.
  • Reliabilität: Die Tests und Messungen sind ebenfalls hoch reliabel, d.h., sie liefern bei wiederholter Messung konsistente Ergebnisse. Dies stellt sicher, dass die Ergebnisse nicht durch Messfehler verfälscht werden.
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden