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Europäische Privatrechtsgeschichte der Neuzeit - Cheatsheet
Europäische Privatrechtsgeschichte der Neuzeit - Cheatsheet Wiederentdeckung des Corpus Iuris Civilis Definition: Wiederentdeckung des römischen Rechts, speziell des Corpus Iuris Civilis, im 11. und 12. Jahrhundert. Details: Corpus Iuris Civilis: Sammlung römischer Rechtsquellen, zusammengestellt unter Kaiser Justinian (529-534 n. Chr.) Schlüsselrolle für die Entwicklung des europäischen Zivilrech...

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Europäische Privatrechtsgeschichte der Neuzeit - Cheatsheet

Wiederentdeckung des Corpus Iuris Civilis

Definition:

Wiederentdeckung des römischen Rechts, speziell des Corpus Iuris Civilis, im 11. und 12. Jahrhundert.

Details:

  • Corpus Iuris Civilis: Sammlung römischer Rechtsquellen, zusammengestellt unter Kaiser Justinian (529-534 n. Chr.)
  • Schlüsselrolle für die Entwicklung des europäischen Zivilrechts
  • Wiederentdeckung durch Glossatoren an der Universität Bologna
  • Einfluss auf das kanonische Recht und spätere Zivilrechtssysteme in Europa

Rezeption des römischen Rechts an mittelalterlichen Universitäten

Definition:

Die Rezeption des römischen Rechts im Mittelalter bezeichnet die Übernahme und Anpassung des antiken römischen Rechts durch die europäischen Rechtsordnungen, besonders durch die universitären Lehrmeinungen.

Details:

  • Beginn im 12. Jahrhundert
  • Glosse: Kommentare der Rechtstexte
  • Accursius: Sammler und Herausgeber der Glossen
  • Universitäten als Hauptort der Rechtsvermittlung: Bologna (führend), Paris, Oxford, Heidelberg
  • Verbreitung durch Juristen und Richter
  • Corpus Iuris Civilis als zentrale Textquelle
  • Einfluss auf das spätere europäische Zivilrecht

Entwicklung des Seehandelsrechts

Definition:

Entwicklung des rechtlichen Rahmens für den internationalen Seehandel und dessen Regelungen.

Details:

  • Mittelalter: Anpassung des römischen Rechts und Entstehung der Seehandelsstädte.
  • 17. Jh.: Französisches Ordonnance de la Marine und niederländische Seerechtskodifikationen prägend.
  • 18./19. Jh.: Kodifikationen in verschiedenen Ländern, z.B. HGB in Deutschland.
  • Neuzeit: Internationalisierung und Einfluss von internationalen Abkommen, z.B. UN-Seerechtsübereinkommen (UNCLOS).

Kodifizierung von Handelsgesetzen in verschiedenen Ländern

Definition:

Kodifizierung von Handelsgesetzen in verschiedenen Ländern im Europäischen Privatrecht der Neuzeit.

Details:

  • Deutschland: HGB (Handelsgesetzbuch) erstmals 1897, Reform 1998.
  • Frankreich: Code de commerce 1807.
  • Österreich: Handelsgesetzbuch 1862, Unternehmensgesetzbuch (UGB) seit 2007.
  • Schweiz: OR (Obligationenrecht) 1881, umfasst kaufmännische Regelungen.
  • Italien: Codice di commercio 1882, konsolidiert im Codice Civile (1942).
  • Großbritannien: Kein kodifiziertes Handelsgesetzbuch, Common Law + einzelne Gesetze z.B. Sale of Goods Act 1893/1979.
  • Spanien: Código de comercio 1885.

Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches in Deutschland

Definition:

Einführung des BGB in Deutschland am 1. Januar 1900 unter Kaiser Wilhelm II.

Details:

  • Grundlage für die Vereinheitlichung des Zivilrechts in Deutschland
  • Ersetzt die bisherigen regionalen Rechtsregime
  • Bestandteile: Allgemeiner Teil, Schuldrecht, Sachenrecht, Familienrecht, Erbrecht
  • Grundlagen: Pandektistik, Naturrecht, Historische Rechtsschule
  • Einfluss: Deutscher Idealismus und Liberalismus
  • Relevante Paragraphen: §1-§2385 BGB

Einfluss der Aufklärung und des Naturrechts

Definition:

Aufklärung und Naturrecht formten das europäische Privatrecht durch Vernunft- und Gleichheitsprinzipien.

Details:

  • Aufklärung: Betonung auf Rationalität und Wissenschaft
  • Naturrecht: Ethik und Moral als Grundlage
  • Beispiele: Kodifikation des Zivilrechts (z.B. Preußisches Allgemeines Landrecht)
  • Ziel: Humanisierung und Systematisierung des Rechts
  • Schlüsselpersonen: Montesquieu, Kant, Locke

Harmonisierung von Privatrechtsvorschriften

Definition:

Prozess der Angleichung und Vereinheitlichung von Gesetzen und Vorschriften im Bereich des Privatrechts innerhalb der EU.

Details:

  • Ziel: Abbau rechtlicher Barrieren und Förderung des Binnenmarkts
  • Anwendungsbereiche: Vertragsrecht, Verbraucherschutz, Deliktsrecht u.a.
  • Methoden: Richtlinien und Verordnungen der EU
  • Herausforderungen: Unterschiedliche Rechtstraditionen und nationale Besonderheiten
  • Beispiele: Rom I-Verordnung (Vertragsrecht), Verbraucherrechterichtlinie

Rolle des Europäischen Gerichtshofs

Definition:

Höchstes Gericht der EU zur Auslegung des EU-Rechts

Details:

  • Sichert einheitliche Auslegung und Anwendung des EU-Rechts
  • Entscheidet über Vertragsverletzungsverfahren
  • Prüft Rechtmäßigkeit von Handlungen der EU-Organe
  • Kann Vorabentscheidungen zu Fragen des EU-Rechts auf Anfrage nationaler Gerichte erlassen
  • Sitz in Luxemburg
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