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Kartellrecht I - Cheatsheet
Kartellrecht I - Cheatsheet Definition und Zweck des Kartellrechts Definition: Schutz von Wettbewerb, Vermeidung von Marktmachtmissbrauch und Förderung von Markttransparenz. Details: Wettbewerbsrechtliche Regelungen zur Verhinderung von Wettbewerbsbeschränkungen Intervention bei Kartellen und Monopolen Sicherstellung fairer Marktbedingungen Durchsetzung durch das Bundeskartellamt und EU-Kommission...

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Kartellrecht I - Cheatsheet

Definition und Zweck des Kartellrechts

Definition:

Schutz von Wettbewerb, Vermeidung von Marktmachtmissbrauch und Förderung von Markttransparenz.

Details:

  • Wettbewerbsrechtliche Regelungen zur Verhinderung von Wettbewerbsbeschränkungen
  • Intervention bei Kartellen und Monopolen
  • Sicherstellung fairer Marktbedingungen
  • Durchsetzung durch das Bundeskartellamt und EU-Kommission

Historische Entwicklung des Kartellrechts

Definition:

Entwicklung des Kartellrechts in Deutschland und Europa von der Entstehung bis zur Gegenwart. Fokus auf die wichtigsten Gesetze und Entscheidungen.

Details:

  • Anfang im 19. Jh. mit liberalen Wirtschaftsordnungen.
  • 1909: Erstes deutsches Kartellgesetz (Gesetz gegen den Missbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen).
  • 1957: GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) in BRD.
  • 1999: GWB-Novelle mit Anpassungen an EU-Recht.
  • EU-Ebene: Römische Verträge 1957 (Gründung der EWG), Art. 101 und 102 AEUV (Touchstone für europäisches Kartellrecht).
  • Weitere bedeutende EU-Verordnungen und Richtlinien (z.B. Fusionskontrollverordnung, Gruppenfreistellungsverordnungen).

Kriterien zur Bestimmung einer marktbeherrschenden Stellung

Definition:

Definiert, ob ein Unternehmen auf einem Markt dominierend ist.

Details:

  • Marktanteil: Indikator für Marktmacht.
  • Zugang zu Beschaffungs- und Absatzmärkten: Erheblicher Wettbewerbsvorteil.
  • Finanzkraft: Wirtschaftliche Stärke im Vergleich zu Konkurrenten.
  • Technologischer Vorsprung: Besitz und Kontrolle über entscheidende Technologien.
  • Vertikale Integration: Kontrolle über mehrere Produktionsstufen.
  • Barrieren für Marktzutritt: Hohe Eintrittshürden für neue Wettbewerber.
  • Handlungsspielraum: Hoher Grad an Unabhängigkeit gegenüber Wettbewerbsdruck.

Formen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung

Definition:

Fälle missbräuchlicher Ausnutzung einer Marktbeherrschung gemäß §19 GWB und Art. 102 AEUV

Details:

  • Ausbeutungsmissbrauch: ungerechtfertigte Preisfestsetzungen, Geschäftsbedingungen
  • Behinderungsmissbrauch: Verdrängung von Wettbewerbern (Exklusivitätsklauseln, Rabattsysteme)
  • Diskriminierung: Anwendung unterschiedlicher Bedingungen für gleichwertige Leistungen
  • Koppelungsgeschäfte: Verkauf von Produkten nur in Kombination mit anderen (unfair)
  • Leveraging: Übertragung von Marktmacht auf benachbarte Märkte

Verfahren zur Anmeldung und Prüfung von Fusionen

Definition:

Anmeldung und Prüfung von Unternehmenszusammenschlüssen zur Vermeidung marktschädlicher Monopole oder Oligopole.

Details:

  • Anmeldung: Pflicht vor Durchführung der Fusion.
  • Thresholds: Umsatzschwellen (§ 35 GWB) müssen überschritten werden.
  • Prüfverfahren: Zweistufiges Verfahren (Vorprüfung und Hauptprüfung).
  • Vorprüfung: Innerhalb eines Monats wird entschieden, ob Hauptprüfung notwendig.
  • Hauptprüfung (§ 40 GWB): Detaillierte Untersuchung, Dauer bis zu vier Monate.
  • Entscheidungskompetenz: Bundeskartellamt prüft und entscheidet.
  • Kriterien: Marktbeherrschende Stellung (§ 36 GWB), Marktstruktur, Wettbewerbseinschränkung.
  • Genehmigung, Untersagung oder Bedingungen/Auflagen möglich.

Zusammenarbeit zwischen nationalen Wettbewerbsbehörden und der EU

Definition:

Kooperationsmechanismen zwischen nationalen Wettbewerbsbehörden und der Europäischen Kommission zur Durchsetzung von Kartellrecht.

Details:

  • ECN (European Competition Network) als Plattform zur Koordination
  • Artikel 101 und 102 AEUV als gemeinsame Rechtsgrundlage
  • Austausch von Informationen und Beweismitteln zwischen Behörden
  • Anwendung der Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1/2003
  • Zusammenarbeit bei Ermittlungen und Sanktionen
  • Punktuelle Zuweisung von Fällen: Nationale Behörden oder EU-Kommission
  • Möglichkeit von parallelen Verfahren
  • Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit und Kohärenz
  • Europäische Kommission hat das Recht, Verfahren an sich zu ziehen

Fallbeispiele und wichtige Gerichtsurteile im europäischen Wettbewerbsrecht

Definition:

Fallbeispiele und wichtige Gerichtsurteile im europäischen Wettbewerbsrecht - prägnante Durchsetzung des Kartellrechts durch rechtliche Präzedenzfälle und richtungsweisende Entscheidungen.

Details:

  • Art. 101 AEUV: Verbot von wettbewerbsbeschränkenden Vereinbarungen
  • Art. 102 AEUV: Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung
  • Rechtssache European Commission vs. Microsoft (T-201/04): Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung
  • Rechtssache Google Android (T-604/18): Missbrauchliche Praktiken durch Bündelung
  • Lidl Belgium (C-134/05): Freistellungsregelung nach Art. 101(3) AEUV
  • Stora Enso (T-354/94): Rechtsgrundsätze zur Beweiserhebung

Rechtsfolgen von Verstößen gegen das Kartellrecht

Definition:

Folgen von Verstößen gegen Kartellrecht - Bußgelder, Schadensersatzansprüche, Unwirksamkeit von Verträgen.

Details:

  • Bußgelder gemäß Art. 23 und 24 VO (EG) Nr. 1/2003.
  • Schadensersatzansprüche nach § 33 GWB durch Betroffene.
  • Unwirksamkeit von Verträgen und Klauseln nach § 134 BGB.
  • Abstellung des Verstoßes und Verpflichtung zu zukünftiger Einhaltung.
  • Mögliche strafrechtliche Konsequenzen bei schweren Verstößen.
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