Migrationsrecht II - Cheatsheet
Rechtsgrundlagen des Asylverfahrens
Definition:
Rechtsgrundlagen des Asylverfahrens: gesetzliche Bestimmungen und Rahmenbedingungen für die Gewährung von Asyl.
Details:
- Grundgesetz (GG) Artikel 16a: Recht auf Asyl.
- Asylgesetz (AsylG): regelt Asylverfahren, Rechte, und Pflichten der Asylsuchenden.
- Dublin-III-Verordnung: bestimmt zuständigen Mitgliedstaat für die Prüfung eines Asylantrags in der EU.
- Genfer Flüchtlingskonvention (GFK): internationaler Schutzstandard für Flüchtlinge.
- EU-Richtlinien: z.B. Qualifikations-, Verfahrens-, und Aufnahme-Richtlinie.
Verfahrensrechte und mögliche Rechtsmittel im Asylverfahren
Definition:
Verfahrensrechte und mögliche Rechtsmittel im Asylverfahren
Details:
- Rechtliches Gehör (§ 25 VwVfG)
- Akteneinsicht (§ 29 VwVfG)
- Anhörung (§ 24 AsylG)
- Rechtsmittel: Widerspruch, Klage, Berufung
- Widerspruch: Innerhalb eines Monats nach Bescheid (§ 68 VwGO)
- Klage: Nach Ablehnung des Antrags (Bescheid) (§ 74 VwGO)
- Berufung: Nach abgelehnter Klage (§§ 124 ff. VwGO)
EU-Richtlinien und Verordnungen zur Migration
Definition:
Regelungen der EU zur Steuerung und Regulierung der Migration in die Mitgliedstaaten.
Details:
- Richtlinien: Rechtsakte, die von den Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden müssen.
- Verordnungen: Gelten unmittelbar und sind in allen Mitgliedstaaten verbindlich.
- Primärziele: Schutz von Migrantenrechten, Asylverfahren, Bekämpfung illegaler Migration.
- Wichtige Dokumente: Dublin-Verordnung, Richtlinie 2011/95/EU (Qualifikationsrichtlinie), Verordnung (EU) 2016/399 (Schengener Grenzkodex).
Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs im Migrationsrecht
Definition:
Entscheidungen des EuGH im Bereich Migrationsrecht; wie EuGH-Urteile nationale Migrationsgesetze beeinflussen.
Details:
- Bindung der Mitgliedstaaten an EuGH-Entscheidungen
- Umsetzung und Harmonisierung von EU-Richtlinien im nationalen Recht
- Relevante Rechtsgrundlagen: Art. 67-89 AEUV
- Wichtige Urteile: Dano, Alimanovic, Zambrano
- Rechte von Drittstaatsangehörigen und Flüchtlingen
- Familienzusammenführung und Aufenthaltsrechte
Anforderungen und Bedingungen für die Familienzusammenführung
Definition:
Anforderungen und Bedingungen für die Familienzusammenführung: Voraussetzungen für die Einreise und den Aufenthalt von Familienangehörigen von Drittstaatsangehörigen nach dem Aufenthaltsgesetz.
Details:
- Niederlassungserlaubnis oder Aufenthaltserlaubnis des Familienangehörigen erforderlich
- Nachweis ausreichenden Wohnraums (§ 29 Abs. 1 Nr. 2 AufenthG)
- Sicherung des Lebensunterhalts (§ 5 Abs. 1 Nr. 1 AufenthG)
- Spracherwerbsnachweis für Ehegatten (§ 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AufenthG)
- Kindernachzug (§ 32 und § 36 AufenthG), Nachweis des Sorgerechts bei Minderjährigen
- Antragstellung vor Einreise erforderlich (§ 81 Abs. 1 AufenthG)
Unterschiedliche Arten von Aufenthaltstiteln
Definition:
Verschiedene Aufenthaltstitel in Deutschland zur Regelung des Aufenthalts von Ausländern.
Details:
- Aufenthaltserlaubnis: befristet, oft für spezifischen Zweck (Arbeit, Studium)
- Blaue Karte EU: hochqualifizierte Arbeitskräfte, befristet, erleichtert Niederlassungserlaubnis
- ICT-Karte: für innerbetriebliche Transfers, befristet
- Niederlassungserlaubnis: unbefristet, nach bestimmter Aufenthaltsdauer und Erfüllung von Integrationsanforderungen
- Daueraufenthalt-EU: unbefristet, in der ganzen EU (außer Dänemark, Irland, UK)
- Visum: Kurzaufenthalt bis 90 Tage, kein Aufenthaltstitel
Verfahren zur Beantragung von Abschiebungsschutz
Definition:
Schutz vor Abschiebung für Ausländer, die Verfolgung oder ernsthaften Schaden befürchten.
Details:
- Antragstellung: schriftlich beim BAMF, oft mit Asylantrag verbunden
- Prüfung: individuelle Verfolgungsgründe, Gefahr gravierender Menschenrechtsverletzungen
- Rechtsgrundlagen: §§ 60 Abs. 5, 60 Abs. 7 AufenthG
- Bescheid: positiv (Aufenthaltserlaubnis) oder negativ (Ablehnung, Abschiebung möglich)
- Rechtsmittel: Widerspruch, Klage beim Verwaltungsgericht
Vergleich nationaler Regelungen innerhalb der EU zum Familiennachzug
Definition:
Vergleich nationaler Regelungen innerhalb der EU zum Familiennachzug analysiert, wie unterschiedliche EU-Mitgliedstaaten rechtlich den Zuzug von Familienangehörigen regeln.
Details:
- Rechtsquellen: EU-Richtlinie 2003/86/EG
- Voraussetzungen: Unterschiedliche Anforderungen je Mitgliedstaat (z.B. Einkommensnachweis, Wohnraum)
- Durchsetzung: Nationale Umsetzungsakte
- Antragsverfahren: Variiert stark, z.B. in Bezug auf Bearbeitungsdauer
- Besondere Gruppen: Unterscheidung bei Flüchtlingen, subsidiär Schutzberechtigten
- Harmonisierung: Ziel der EU-Richtlinie, jedoch erhebliche nationale Unterschiede