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Schlüsselqualifikationen (fakultativ) - Exam
Schlüsselqualifikationen (fakultativ) - Exam Aufgabe 1) In einer öffentlichen Anhörung zur städtischen Verkehrsplanung hören die Teilnehmenden verschiedene Reden von Experten, Bürgern und Politikern. Jede Rede nutzt unterschiedliche rhetorische Mittel, um das Publikum zu überzeugen. Anhand der folgenden Szenarien soll die Anwendung und der Effekt von Ethos, Pathos und Logos analysiert werden. a) A...

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Schlüsselqualifikationen (fakultativ) - Exam

Aufgabe 1)

In einer öffentlichen Anhörung zur städtischen Verkehrsplanung hören die Teilnehmenden verschiedene Reden von Experten, Bürgern und Politikern. Jede Rede nutzt unterschiedliche rhetorische Mittel, um das Publikum zu überzeugen. Anhand der folgenden Szenarien soll die Anwendung und der Effekt von Ethos, Pathos und Logos analysiert werden.

a)

Analyse die Rede eines Verkehrsexperten, der statistische Daten und wissenschaftliche Studien präsentiert, um die Vorteile einer neuen Fahrradspur zu erklären. Identifiziere die angewandten rhetorischen Mittel und erläutere, wie die Kombination von Ethos und Logos die Überzeugungskraft der Rede beeinflusst.

Lösung:

Analyse der Rede eines Verkehrsexperten

In der Rede eines Verkehrsexperten, der statistische Daten und wissenschaftliche Studien präsentiert, um die Vorteile einer neuen Fahrradspur zu erklären, können wir die rhetorischen Mittel Ethos und Logos deutlich erkennen. Schauen wir uns diese Mittel genauer an:

  • Ethos: Ethos bezieht sich auf die Glaubwürdigkeit und Autorität des Sprechers. Der Verkehrsexperte nutzt seine fachliche Expertise und seinen beruflichen Hintergrund, um sich als glaubwürdige Quelle zu präsentieren. Durch die Erwähnung seiner Qualifikationen und Erfahrungen schafft er Vertrauen beim Publikum. Dies trägt dazu bei, dass seine Aussagen als vertrauenswürdig und fundiert wahrgenommen werden.
  • Logos: Logos bezieht sich auf die logische Argumentation und den Einsatz von Beweisen. Der Experte untermauert seine Argumente mit statistischen Daten und wissenschaftlichen Studien. Zum Beispiel könnte er zentrale Daten wie die Reduktion der Unfallzahlen, die Verbesserung der Luftqualität und die Förderung der Gesundheit durch den Fahrradverkehr anführen. Diese Daten und Studien verleihen seiner Argumentation eine objektive Grundlage und helfen, seine Thesen nachvollziehbar und rational zu begründen.

Kombination von Ethos und Logos

Die Kombination von Ethos und Logos verstärkt die Überzeugungskraft der Rede erheblich. Durch die Schaffung von Glaubwürdigkeit (Ethos) und die Unterstützung seiner Argumente mit logischen Beweisen (Logos) erreicht der Verkehrsexperte eine umfassende und fundierte Überzeugungskraft. Das Publikum ist eher bereit, seinen Argumenten zu folgen und die vorgeschlagene Maßnahme zu unterstützen, weil:

  • Der Sprecher als vertrauenswürdige und kompetente Person wahrgenommen wird.
  • Die präsentierten Daten und Studien die Vorteile der neuen Fahrradspur rational und objektiv begründen.
  • Die Kombination aus Glaubwürdigkeit und logischer Argumentation eine solide Basis für die Entscheidungsvorbereitung bietet.

b)

In einer weiteren Rede appelliert ein besorgter Bürger an die Emotionen des Publikums, da sein Kind aufgrund der bisherigen Verkehrsbedingungen einen Unfall erlitten hat. Beschreibe die Rolle von Pathos in dieser Rede und diskutiere, welche Risiken und Chancen mit dem starken Einsatz von Pathos verbunden sind. Vergleiche die Wirksamkeit dieser Rede mit der des Verkehrsexperten.

Lösung:

Analyse der Rede eines besorgten Bürgers

In der Rede eines besorgten Bürgers, der an die Emotionen des Publikums appelliert, indem er den Unfall seines Kindes aufgrund der bisherigen Verkehrsbedingungen beschreibt, steht das rhetorische Mittel des Pathos im Mittelpunkt. Betrachten wir die Rolle von Pathos sowie die damit verbundenen Risiken und Chancen:

  • Pathos: Pathos bezieht sich auf den emotionalen Appell an das Publikum. Der Bürger nutzt starke emotionale Elemente, um Mitgefühl und Empathie zu erzeugen. Durch die Erwähnung des persönlichen Schicksals seines Kindes und der dadurch erlittenen Unfallfolgen wird ein emotionaler Bezug hergestellt. Das Ziel ist es, das Publikum dazu zu bewegen, die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer Verkehrsänderung zu erkennen und zu unterstützen.

Risiken und Chancen des starken Einsatzes von Pathos

  • Chancen:
    • Emotionale Verbindung: Eine Rede, die starke emotionale Reaktionen hervorruft, kann das Publikum tief berühren und eine starke Verbindung zu den Anliegen des Sprechers herstellen.
    • Dringlichkeit: Persönliche Geschichten und emotionale Appelle können die Dringlichkeit eines Problems hervorheben und die Bereitschaft erhöhen, schnelle Maßnahmen zu ergreifen.
    • Engagement: Emotionale Appelle können das Engagement und die Motivation des Publikums stärken, aktiv zu werden und sich für Veränderungen einzusetzen.
  • Risiken:
    • Überwältigung: Ein zu starker emotionaler Appell kann das Publikum überwältigen und dazu führen, dass die rationalen Aspekte der Argumentation vernachlässigt werden.
    • Subjektivität: Emotionale Geschichten sind subjektiv und können als weniger objektiv und fundiert wahrgenommen werden, was die Glaubwürdigkeit des Sprechers beeinträchtigen kann.
    • Manipulation: Zu starke Emotionen können als manipulativer Versuch gewertet werden, was das Vertrauen in den Sprecher untergraben könnte.

Vergleich der Wirksamkeit der Rede mit der des Verkehrsexperten

Die Rede des besorgten Bürgers und die des Verkehrsexperten unterscheiden sich grundlegend in ihrer Methodik und Wirkung:

  • Rede des besorgten Bürgers (Pathos):
    • Emotionalisierter Appell mit starker emotionaler Bindung an das Publikum.
    • Dient dazu, eine emotionale Dringlichkeit und sofortige Reaktion zu erzeugen.
    • Kann starke Empathie und schnelles Handeln auslösen.
  • Rede des Verkehrsexperten (Ethos und Logos):
    • Basiert auf Glaubwürdigkeit und logischer Argumentation.
    • Nutzt Fakten, Daten und wissenschaftliche Studien zur Unterstützung der Thesen.
    • Kann als fundierter und objektiver wahrgenommen werden, was langfristig Vertrauen schafft.

Beide Reden haben ihre eigenen Stärken und Schwächen. Eine ideale Ansprache in der Verkehrsplanung könnte eine Kombination aus Ethos, Pathos und Logos nutzen, um sowohl das rationale wie auch das emotionale Engagement des Publikums zu gewährleisten.

Aufgabe 2)

Stellen Sie sich vor, Sie müssen eine Rede zu einem juristischen Thema vor einem gemischten Publikum aus Laien und Experten halten. Sie wollen Ihre Argumente klar vermitteln und Ihre Zuhörer überzeugen. Berücksichtigen Sie dabei die Techniken zur Redegestaltung und Strukturierung.

a)

Beschreiben Sie, wie Sie die Rede logisch aufbauen würden. Nennen Sie die Elemente der Einleitung, des Hauptteils und des Schlusses, und erläutern Sie deren Inhalte und Ziele.

Lösung:

Um eine Rede zu einem juristischen Thema vor einem gemischten Publikum aus Laien und Experten zu halten, ist es wichtig, die Argumente klar zu strukturieren und gut verständlich zu präsentieren. Hier ist ein detaillierter Aufbau, wie Du die Rede logisch aufbauen könntest:

Einleitung:
  • Begrüßung und Vorstellung: Begrüße dein Publikum höflich und stelle Dich kurz vor, insbesondere deine Qualifikationen und Erfahrungen, die Dich als Redner in diesem Thema qualifizieren.
  • Thema vorstellen: Stelle das Thema der Rede kurz vor. Dies sollte ein kurzer Überblick sein, um das Interesse der Zuhörer zu wecken.
  • Relevanz des Themas: Erkläre, warum das Thema wichtig ist, und wie es das Leben der Zuhörer beeinflussen könnte. Dabei kannst du aktuelle Ereignisse oder persönliche Geschichten einbeziehen, um eine Verbindung herzustellen.
  • Ziel und Struktur der Rede: Gib einen Überblick darüber, welche Punkte Du in deiner Rede behandeln wirst und mit welchem Ziel.
Hauptteil:
  • Definition und Hintergrundinformationen: Erkläre juristische Begriffe und Konzepte, die für das Verständnis des Themas notwendig sind. Verwende einfache Sprache und Veranschaulichungen, um auch Laien mitzunehmen.
  • Darstellung und Analyse: Präsentiert das Hauptargument oder die Hauptproblematik des Themas. Verwende dabei logische Argumentationsketten und unterstütze deine Aussagen mit Daten, Studien oder juristischen Präzedenzfällen.
  • Gegenargumentation: Stelle mögliche Gegenargumente vor und widerlege sie. Dies zeigt, dass Du das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet hast und stärkt deine Position.
  • Fallbeispiele und Anwendungen: Zeige anhand konkreter Fallbeispiele, wie das zuvor Erklärte in der Praxis angewendet wird. Dies hilft, Theorie und Praxis zu verknüpfen und das Thema greifbarer zu machen.
Schluss:
  • Zusammenfassung: Fasse die wichtigsten Punkte deiner Rede kurz zusammen, um sie den Zuhörern noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
  • Schlussfolgerung: Ziehe eine klare Schlussfolgerung aus den präsentierten Informationen. Diese sollte die Zuhörer überzeugen und das Argument abrunden.
  • Appell oder Handlungsaufforderung: Fordere die Zuhörer auf, aufgrund der Diskussion bestimmte Maßnahmen zu ergreifen oder ein bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen. Dies könnte beispielsweise eine Aufforderung sein, sich weiter zu informieren, sich in einem bestimmten Bereich zu engagieren oder eine bestimmte Einstellung zu überdenken.
  • Dank und Fragen: Bedanke Dich bei den Zuhörern für ihre Aufmerksamkeit und lade sie ein, Fragen zu stellen. Dies zeigt Offenheit und Bereitschaft zum Dialog.

b)

Wählen Sie ein juristisches Thema Ihrer Wahl und entwickeln Sie ein kurzes Exposé, bei dem Sie mindestens zwei rhetorische Stilmittel (z.B. Metaphern, Vergleiche) verwenden. Erklären Sie, wie diese Stilmittel Ihre Argumente unterstützen.

Lösung:

Als juristisches Thema wähle ich das Datenschutzrecht in der digitalen Ära. In meinem Exposé werde ich die Wichtigkeit des Datenschutzes betonen und dabei zwei rhetorische Stilmittel verwenden: Metaphern und Vergleiche.

Exposé:
  • Einleitung: Stellen Sie sich vor, Sie betreten Ihr Zuhause und sehen, dass jede Ecke mit Kameras ausgestattet ist. Ihre Gespräche werden aufgezeichnet und Ihre Bewegungen verfolgt. So fühlt es sich an, wenn unser digitales Leben nicht durch strenge Datenschutzmaßnahmen geschützt wird. Unsere privaten Daten sind genauso wertvoll wie unsere physische Sicherheit, und es liegt in unserer Verantwortung, sie zu schützen.
  • Hauptteil:
    • Metapher: Unsere persönlichen Daten sind das Gold des digitalen Zeitalters. Unternehmen und böswillige Akteure schürfen danach, in der Hoffnung, unbezahlbare Schätze zu finden. Ohne ausreichenden Datenschutz gleichen wir einer offenen Mine, die leicht geplündert werden kann. Mit angemessenen Schutzmaßnahmen jedoch verwandeln wir uns in eine uneinnehmbare Festung, in der unser wertvollstes Gut sicher ist.
    • Vergleich: Datenschutz lässt sich mit einem Schirm vergleichen, der uns vor einem Sturm schützt. Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem sintflutartigen Regen ohne Schirm. Ihre Kleidung wird durchnässt, und Sie sind den Elementen schutzlos ausgeliefert. Ebenso sind wir ohne effektiven Datenschutz den Gefahren des Internets ausgesetzt – von Identitätsdiebstahl bis hin zu unerlaubter Überwachung. Ein starker Datenschutz ist unser unsichtbarer Schirm, der uns vor diesen Gefahren schützt.
  • Schluss: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Datenschutz in der digitalen Ära unerlässlich ist. Ohne ihn sind wir wie eine Mine ohne Schutz oder eine Person ohne Schirm im Regen. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam dafür sorgen, dass unsere digitalen Rechte gesichert und unsere Daten geschützt bleiben. Nur so können wir sicherstellen, dass unser digitales Leben ebenso sicher ist wie unser physisches.

Durch die Verwendung von Metaphern (Daten als Gold und Festung) und Vergleichen (Datenschutz als Schirm im Regen) wird das abstrakte Thema greifbarer und verständlicher für das Publikum. Diese Stilmittel schaffen lebendige Bilder und Verbindungen, die helfen, die Bedeutung des Datenschutzes zu veranschaulichen und das Publikum emotional zu erreichen. Die Metaphern betonen den Wert unserer Daten und die Dringlichkeit ihres Schutzes, während der Vergleich mit dem Schirm die Funktion des Datenschutzes als Schutzmechanismus klar macht.

c)

Erstellen Sie eine PowerPoint-Präsentation mit fünf Folien, die Ihre Rede visuell unterstützt. Beschreiben Sie den Inhalt jeder Folie und erklären Sie, wie die visuellen Elemente Ihre Argumente verdeutlichen und Ihre Rede unterstützen.

Lösung:

Eine PowerPoint-Präsentation ist ein effektives Mittel, um Deine Argumente visuell zu unterstützen und Dein Publikum zu überzeugen. Hier ist eine Beschreibung der fünf Folien und eine Erklärung, wie die visuellen Elemente Deine Rede verstärken:

Folie 1: Titel und Begrüßung
  • Inhalt: - Titel der Präsentation: „Datenschutz in der digitalen Ära“ - Dein Name und deine Qualifikation - Datum und Anlass der Rede
  • Visuelle Elemente: - Ein abstraktes Hintergrundbild, das Technologie und Vernetzung darstellt (z.B. ein digitales Netzwerkdiagramm) - Einfache, klare Schriftarten
  • Erklärung: Diese Folie dient als Einführung und setzt den Rahmen für das Thema. Das Bild verdeutlicht die digitale Natur des Themas und schafft eine ansprechende visuelle Umgebung.
Folie 2: Bedeutung des Datenschutzes
  • Inhalt:- Kurze Erklärung, warum Datenschutz wichtig ist - Beispiele für persönliche Daten (z.B. Finanzinformationen, Gesundheitsdaten)
  • Visuelle Elemente:- Icons oder Symbole für verschiedene Arten von persönlichen Daten - Eine Grafik oder ein Diagramm, das die Menge der täglich erzeugten Daten zeigt
  • Erklärung: Diese Folie hilft, den Wert und die Art der zu schützenden Daten klar zu machen. Die Symbole machen es leichter, verschiedene Datentypen zu verstehen, und das Diagramm betont die Dringlichkeit des Datenschutzes.
Folie 3: Metapher vom Gold und der Festung
  • Inhalt:- Erklärung der Metapher: „Unsere Daten sind das Gold des digitalen Zeitalters“ - Illustration einer Festung, die Daten schützt
  • Visuelle Elemente:- Ein Bild einer Goldmine neben einem Bild einer Festung - Pfeile oder Markierungen, die die Analogie verdeutlichen
  • Erklärung: Diese Folie visualisiert die Metapher, um das abstrakte Konzept greifbarer zu machen. Die Bilder und Markierungen helfen dem Publikum, die Parallele zu verstehen und sich an das Argument zu erinnern.
Folie 4: Vergleich mit dem Schirm
  • Inhalt:- Erklärung des Vergleichs: „Datenschutz ist wie ein Schirm im Regen“ - Ein realitätsnahes Problem ohne Datenschutz (z.B. Identitätsdiebstahl)
  • Visuelle Elemente:- Ein Bild einer Person, die im Regen steht, ohne und mit einem Schirm - Eine kurze animierte Sequenz oder Übergang, um den Vorher-Nachher-Effekt zu zeigen
  • Erklärung: Diese Folie verdeutlicht die Schutzfunktion des Datenschutzes durch eine leicht verständliche und emotive Visualisierung. Die Animation verstärkt die Darstellung, indem sie die schützende Wirkung eines Datenschirms zeigt.
Folie 5: Schlussfolgerung und Handlungsaufforderung
  • Inhalt:- Zusammenfassung der wichtigsten Punkte - Klare Schlussfolgerung - Appell an das Publikum (z.B. „Werden Sie aktiv im Schutz Ihrer Daten“)
  • Visuelle Elemente:- Eine Checkliste oder Bullet-Point-Liste der zusammengefassten Punkte - Ein auffälliger Call-to-Action-Button oder Banner
  • Erklärung: Diese Folie fasst die Rede zusammen und fordert das Publikum zur Handlung auf. Die Checkliste hilft, die wichtigsten Argumente zu verankern, und der Call-to-Action motiviert das Publikum zu aktivem Engagement.

d)

Explizieren Sie ein Zeitmanagementplan für eine 10-minütige Rede. Geben Sie an, wie viel Zeit Sie für jeden Redeabschnitt (Einleitung, Hauptteil, Schluss) aufwenden möchten und welche Pausen Sie einplanen. Begründen Sie Ihre Zeitaufteilung in Bezug auf die Ziele Ihrer Rede.

Lösung:

Für eine 10-minütige Rede zu einem juristischen Thema vor einem gemischten Publikum aus Laien und Experten ist ein präzises Zeitmanagement entscheidend, um deine Argumente klar zu vermitteln und das Publikum zu überzeugen. Hier ist ein detaillierter Zeitmanagementplan:

Einleitung (2 Minuten):
  • Begrüßung und Vorstellung (30 Sekunden): Begrüße dein Publikum höflich und stelle Dich kurz vor.
  • Thema vorstellen und Relevanz erklären (1 Minute): Stelle das Thema der Rede kurz vor und erkläre, warum es wichtig ist.
  • Ziel und Struktur der Rede (30 Sekunden): Gib einen Überblick über die Struktur und die Ziele deiner Rede.
Begründung: Die Einleitung nimmt 20% der Redezeit ein, um das Publikum neugierig zu machen und eine positive Grundstimmung zu schaffen. Eine klare und prägnante Einleitung bereitet das Publikum auf den Hauptteil vor.Hauptteil (6 Minuten):
  • Definition und Hintergrundinformationen (1 Minute): Erkläre juristische Begriffe und Konzepte, die für das Verständnis des Themas notwendig sind.
  • Darstellung und Analyse (2 Minuten): Präsentiere das Hauptargument oder die Hauptproblematik des Themas. Verwende dabei logische Argumentationsketten und unterstütze deine Aussagen mit Daten und juristischen Präzedenzfällen.
  • Gegenargumentation (1,5 Minuten): Stelle mögliche Gegenargumente vor und widerlege sie, um deine Position zu stärken.
  • Fallbeispiele und Anwendungen (1,5 Minuten): Zeige anhand konkreter Fallbeispiele, wie das zuvor Erklärte in der Praxis angewendet wird.
Begründung: Der Hauptteil nimmt 60% der Redezeit ein. Dies ist der Kern der Rede, in dem die wichtigsten Informationen und Argumente vermittelt werden. Die sorgfältige Gliederung und das Einbeziehen von Gegenargumenten und Fallbeispielen helfen, die Argumente schlüssig und überzeugend darzustellen.Schluss (2 Minuten):
  • Zusammenfassung (1 Minute): Fasse die wichtigsten Punkte deiner Rede kurz zusammen, um sie den Zuhörern nochmals ins Gedächtnis zu rufen.
  • Schlussfolgerung und Appell (1 Minute): Ziehe eine klare Schlussfolgerung aus den präsentierten Informationen und fordere die Zuhörer zum Handeln auf. Bedanke Dich abschließend für die Aufmerksamkeit.
Begründung: Der Schluss nimmt ebenfalls 20% der Redezeit ein. Eine prägnante Zusammenfassung hilft, die Kernaussagen zu verankern, und eine starke Schlussfolgerung motiviert das Publikum, über das Thema nachzudenken und aktiv zu werden.Pausen:
  • Kurze Sprechpausen (jeweils 2-3 Sekunden): Nach jedem Hauptpunkt im Hauptteil sollten kurze Pausen eingelegt werden, um dem Publikum Zeit zum Verarbeiten zu geben und die Wichtigkeit des Gesagten zu unterstreichen.
Begründung: Kurze Pausen helfen, das Gesagte sacken zu lassen und die Aufmerksamkeit zu behalten. Sie signalisieren zudem den Übergang zu neuen wichtigen Punkten und geben dem Publikum die Möglichkeit, den Inhalt besser zu verarbeiten.

Aufgabe 3)

Du bist Dozent an einer Universität und möchtest eine Vorlesung über Kollisionsrecht halten. Dir stehen verschiedene visuelle Werkzeuge und Medien zur Verfügung, darunter PowerPoint, Prezi, Whiteboards und Multimedia-Elemente wie Videos und Bilder. Ziel ist es, den Studierenden die Grundlagen und Herausforderungen des Kollisionsrechts anschaulich zu vermitteln.

a)

Teilaufgabe 1: Erstelle eine Struktur für einen PowerPoint-Vortrag über die wichtigsten Grundsätze des Kollisionsrechts. Achte darauf, dass die Präsentation nicht überladen ist und klar und einfach bleibt. Zeige, wie Du durch den Einsatz von Farben und Formen den Studierenden die Themen besser verständlich machen kannst. Integriere mindestens drei visuelle Elemente (wie Diagramme oder Bilder), die zur besseren Veranschaulichung der Inhalte beitragen.

Lösung:

Struktur für einen PowerPoint-Vortrag über die wichtigsten Grundsätze des Kollisionsrechts:

  • Folie 1: Titel und Einführung
    • Titel: 'Einführung in das Kollisionsrecht'
    • Leitfrage: 'Was ist Kollisionsrecht?'
    • Kurze Einleitung über die Bedeutung des Kollisionsrechts
  • Folie 2: Ziel der Vorlesung
    • Ziele der Präsentation auflisten
    • Einen Überblick des Inhalts geben
  • Folie 3: Grundlagen des Kollisionsrechts
    • Definition und zentrale Begriffe
    • Unterscheidung zwischen internem und internationalem Kollisionsrecht
    Diagramm zu Definitionen
  • Folie 4: Die wichtigsten Grundsätze
    • Geltungsbereich
    • Allgemeine Regeln und Prinzipien
  • Folie 5: Jurisdiktion und anwendbares Recht
    • Jurisdiktionskonflikte
    • Kollisionsregelungen
    Diagramm zu Jurisdiktion
  • Folie 6: Methoden und Herangehensweisen
    • Traditionelle Methoden
    • Moderne Ansätze
  • Folie 7: Beispiele und Fallstudien
    • Beispiele aus der Praxis
    • Analyse einer Fallstudie
    Bild zu einer Fallstudie
  • Folie 8: Herausforderungen und Entwicklungen
    • Aktuelle Herausforderungen
    • Neuere Entwicklungen im Kollisionsrecht
  • Folie 9: Zusammenfassung und Fragen
    • Wichtigste Punkte zusammenfassen
    • Diskussionsrunde und Fragen

Gestaltungstipps:

  • Farbschema: Nutze ein konsistentes Farbschema, z.B. blau und weiß, um die Präsentation visuell ansprechend und klar zu gestalten.
  • Formen und Symbole: Verwende einfache Formen und Symbole, um die Struktur zu betonen und komplexe Inhalte zu vereinfachen.
  • Diagramme und Bilder: Integriere visuelle Elemente wie Diagramme und Bilder, um die Inhalte anschaulich zu machen. Z.B. Diagramme zu Definitionen auf Folie 3, Jurisdiktion auf Folie 5 und eine Fallstudie auf Folie 7.

b)

Teilaufgabe 2: Plane und beschreibe die Nutzung von Prezi für die Darstellung eines komplexen Fallbeispiels im Bereich des Kollisionsrechts. Wie würdest Du die einzelnen Schritte des Fallbeispiels visuell darstellen, um den Studierenden eine klare und strukturierte Übersicht zu bieten? Wie kannst Du Prezi so nutzen, dass die Aufmerksamkeit und Motivation der Studierenden gefördert werden, ohne sie zu überfordern?

Lösung:

Nutzung von Prezi für die Darstellung eines komplexen Fallbeispiels im Bereich des Kollisionsrechts:

Prezi ermöglicht es, komplexe Inhalte und Zusammenhänge auf einer einzigen, dynamischen Leinwand darzustellen. Die zoom-basierte Navigation hilft den Studierenden, die Beziehungen zwischen den einzelnen Aspekten des Fallbeispiels besser zu verstehen. Hier ist ein Plan, wie Du Prezi nutzen kannst:

  • Einführung in das Fallbeispiel Benutze eine zentrale Folie, die den Titel und eine kurze Einleitung des Fallbeispiels enthält. Das Layout kann ein großes Bild oder eine Grafik sein, die den Fall veranschaulicht.
  • Schritt 1: Darstellung der Konfliktsituation Zoome von der zentralen Folie zu einer neuen Szene, die die Konfliktsituation detailliert beschreibt. Nutze visuelle Elemente wie Bilder oder Diagramme, um die beteiligten Parteien und ihre Positionen darzustellen.
  • Schritt 2: Analyse der juristischen Fragen Zoome weiter zu einer Übersicht der juristischen Fragen, die im Fall aufgeworfen werden. Verwende Text und einfache Symbole, um die wichtigsten Punkte hervorzuheben. Beispiel: Welche Gerichtsbarkeit ist zuständig? Welches Recht ist anwendbar?
  • Schritt 3: Anwendung der Kollisionsregeln Zeige, wie die grundlegenden Prinzipien des Kollisionsrechts auf den Fall angewendet werden. Nutze Pfeile und Markierungen, um die Verbindung zwischen den Kollisionsregeln und den spezifischen Aspekten des Falls darzustellen.
  • Schritt 4: Entscheidung und Begründung Zoome zu einer Szene, die die Entscheidung im Fall und die juristische Begründung zeigt. Verwende Diagramme, um die verschiedenen Entscheidungswege und deren Konsequenzen zu veranschaulichen.
  • Schritt 5: Schlussfolgerungen und Diskussion Kehre zur zentralen Leinwand zurück und fasse die wichtigsten Lernpunkte zusammen. Stelle Fragen oder Diskussionspunkte, um die Interaktion mit den Studierenden zu fördern.

Gestaltungstipps:

  • Visual Storytelling: Nutze Prezi, um eine visuelle Geschichte zu erzählen. Durch das Zoomen und die Bewegung zwischen verschiedenen Bereichen bleibst Du spannend und fesselnd.
  • Konsistentes Design: Verwende ein konsistentes Farbschema und Schriftarten, um die Präsentation einheitlich und professionell zu gestalten.
  • Interaktive Elemente: Integriere interaktive Elemente wie Fragen oder kleine Umfragen, die die Studierenden aktiv einbeziehen.
  • Vermeide Überladen: Achte darauf, dass jede Szene nicht zu viele Informationen enthält. Konzentriere Dich auf das Wesentliche und verwende klare, prägnante Texte.

c)

Teilaufgabe 3: Erkläre und plane den Einsatz von Multimedia (z.B. Videos und Bilder) sowie des Whiteboards während Deiner Vorlesung, um die theoretischen Inhalte praxisnaher zu gestalten. Beschreibe genau, welche Multimedia-Elemente Du wann und warum einsetzen würdest. Wie könnte der kombinierte Einsatz von visuellen und verbalen Informationen den Studierenden helfen, die komplexen Konzepte des Kollisionsrechts besser zu verstehen?

Lösung:

Plan für den Einsatz von Multimedia und Whiteboards während der Vorlesung über Kollisionsrecht:

Um die theoretischen Inhalte praxisnah und verständlich zu gestalten, können verschiedene Multimedia-Elemente und das Whiteboard kombiniert eingesetzt werden. Hier ist ein detaillierter Plan:

  • Einführung:
    • Multimedia-Element: Ein kurzes Einführungs-Video (ca. 3 Minuten), das die Bedeutung und den Anwendungsbereich des Kollisionsrechts illustriert. Das Video könnte durch Interviews mit Experten und Beispiele aus der Praxis anreichert werden.
    • Warum: Videos bieten einen schnellen und anschaulichen Einstieg, der das Interesse weckt und das Thema in einen breiteren Kontext stellt.
  • Erklärung der Grundprinzipien:
    • Multimedia-Element: Ein Schaubild oder eine Infografik, die die zentralen Begriffe und Prinzipien des Kollisionsrechts visuell darstellt.
    • Whiteboard-Einsatz: Ergänze die Darstellung durch Live-Zeichnungen und Erklärungen auf dem Whiteboard. Zum Beispiel, zeichne Diagramme, um die Zuständigkeitsbereiche verschiedener Rechtsordnungen zu verdeutlichen.
    • Warum: Visuelle Darstellungen helfen, abstrakte Konzepte greifbarer zu machen. Die Kombination von Whiteboard und Infografik ermöglicht es, spontane Fragen und Diskussionen aufzugreifen und zu visualisieren.
  • Anwendung auf Fallbeispiele:
    • Multimedia-Element: Ein kurzes Fallbeispiel-Video (ca. 5 Minuten), das einen realen Streitfall darstellt und die Anwendung des Kollisionsrechts veranschaulicht.
    • Whiteboard-Einsatz: Zeichne auf dem Whiteboard eine Struktur des Falls und markiere wichtige Schritte und Entscheidungen. Lade die Studierenden ein, Lösungen oder Meinungen anzubringen.
    • Warum: Durch Videos werden theoretische Inhalte lebendig und greifbar gemacht. Das Whiteboard ermöglicht die Interaktivität und fördert aktives Lernen durch Diskussion und Visualisierung.
  • Herausforderungen und Entwicklungen:
    • Multimedia-Element: Bilder und Diagramme, die aktuelle Herausforderungen und neuere Entwicklungen im Kollisionsrecht darstellen, z.B. durch Grafiken, die Statistiken oder rechtliche Änderungen zeigen.
    • Warum: Visuelle Elemente unterstützen die Anschaulichkeit und das Verständnis komplexer Themen, insbesondere statistischer Daten oder rechtlicher Evolutionen.
  • Diskussion und Fragen:
    • Whiteboard-Einsatz: Notiere und visualisiere die während der Diskussion aufkommenden Fragen und Punkte auf dem Whiteboard. Dies hilft, die Diskussion zu strukturieren und auf wesentliche Aspekte zu fokussieren.
    • Warum: Das Whiteboard fördert eine interaktive Beteiligung der Studierenden und erlaubt es, schnell auf Fragen und Anmerkungen einzugehen.

Durch die Kombination von Multimedia und Whiteboard-Einsatz können Studierende die komplexen Konzepte des Kollisionsrechts besser verstehen. Die visuellen Informationen unterstützen das gesprochene Wort und ermöglichen es, abstrakte und theoretische Inhalte praxisnah zu veranschaulichen. So wird das Lernen abwechslungsreich und interaktiv gestaltet.

Aufgabe 4)

Du bist Leiter/-in der Rechtsabteilung eines großen Unternehmens und bereitest Dich auf eine Verhandlung mit einem wichtigen Geschäftspartner vor. Ziel der Verhandlung ist es, die Konditionen für einen neuen Vertrag zu besprechen und festzulegen. Dabei gibt es unterschiedliche Interessenslagen beider Parteien.

a)

(a) Beschreibe anhand der SMART-Kriterien Dein Ziel für die Verhandlung. Erläutere, wie jedes einzelne Kriterium (spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, termingebunden) auf Dein Verhandlungsziel angewendet wird.

Lösung:

Die SMART-Kriterien stehen für Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch und Termingebunden. Um ein klares und erreichbares Ziel für die bevorstehende Verhandlung festzulegen, sollten wir jedes dieser Kriterien anwenden:

  • Spezifisch: Das Ziel sollte klar und präzise formuliert sein. Für die Verhandlung bedeutet das, dass wir genaue Vertragskonditionen definieren, wie beispielsweise Preis, Lieferbedingungen, Qualitätsstandards und Zahlungsmodalitäten.
  • Messbar: Das Ziel muss quantifizierbar sein, damit wir den Fortschritt bewerten können. Beispielsweise könnte unser Ziel sein, den Preis pro Einheit um 5% zu senken oder eine Lieferzeit von maximal drei Wochen festzulegen.
  • Akzeptiert: Damit das Ziel erreicht wird, muss es von allen relevanten Parteien akzeptiert werden. In unserem Fall sollte das Verhandlungsziel sowohl innerhalb unseres Unternehmens als auch vom Geschäftspartner als fair und erreichbar angesehen werden.
  • Realistisch: Das Ziel muss machbar und realistisch sein. Wir sollten sicherstellen, dass wir keine Konditionen fordern, die der Geschäftspartner unmöglich erfüllen kann, und dass unsere eigenen Erwartungen im Rahmen unserer Möglichkeiten liegen.
  • Termingebunden: Das Ziel sollte einen klaren Zeitrahmen haben. Ein Beispiel wäre, dass wir die Verhandlungen und die Vertragsabschluss innerhalb der nächsten 30 Tage abschließen wollen.

Zusammengefasst könnte ein SMARTes Verhandlungsziel für die Verhandlung lauten: 'Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten 30 Tage einen Vertrag zu verhandeln und abzuschließen, der eine Preisreduktion von 5%, feste Lieferzeiten von maximal drei Wochen und spezifizierte Qualitätsstandards umfasst.'

b)

(b) Erkläre die Notwendigkeit der Informationssammlung im Verhandlungsprozess. Welche Informationen würdest Du über Deinen Gesprächspartner und den Verhandlungsgegenstand sammeln und warum sind diese Informationen wichtig?

Lösung:

Die Sammlung von Informationen ist ein entscheidender Aspekt im Verhandlungsprozess, da sie Dir ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen und bessere Verhandlungsergebnisse zu erzielen. Hier sind die Hauptgründe, warum das Sammeln von Informationen notwendig ist, und welche spezifischen Informationen relevant sein könnten:

  • Verstehen der Bedürfnisse und Prioritäten des Gesprächspartners: Es ist wichtig zu wissen, welche Ziele, Interessen und Prioritäten der Geschäftspartner hat. Dies kann beinhalten, welche Aspekte des Vertrags für sie besonders wichtig sind, wie z.B. Preis, Lieferzeit, Zahlungsbedingungen oder Qualitätsstandards. Diese Informationen helfen Dir, Argumente vorzubereiten, die ihrem Interesse entgegenkommen, und Kompromisse vorzuschlagen.
  • Analyse der Markt- und Wettbewerbssituation: Informationen über den Markt und die Wettbewerber Deines Gesprächspartners geben Dir einen Kontext für die Verhandlung. Zu wissen, wie sich der Markt entwickelt hat, welche Preise üblich sind und wer die Hauptkonkurrenten sind, kann große Vorteile bieten und Dir helfen, realistische und wettbewerbsfähige Angebote zu machen.
  • Finanzielle Situation des Partners: Die finanzielle Gesundheit des Geschäftspartners ist ebenfalls wichtig. Informationen über ihre finanziellen Berichte, Kreditwürdigkeit und wirtschaftliche Lage ermöglichen es Dir, ihre Verhandlungsposition besser einzuschätzen und potenzielle Risiken zu erkennen.
  • Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen: Ein Verständnis der rechtlichen Bestimmungen und regulatorischen Anforderungen, die den Verhandlungsgegenstand betreffen, ist unerlässlich. Dies hilft sicherzustellen, dass alle vorgeschlagenen Vertragsbedingungen rechtlich einwandfrei sind und mögliche rechtliche Risiken minimiert werden.
  • Vergangene Geschäftsbeziehungen: Informationen über frühere Geschäftsbeziehungen mit Deinem Gesprächspartner können wertvolle Einblicke bieten. Zu wissen, wie ähnliche Verhandlungen in der Vergangenheit verlaufen sind und welche Probleme oder Erfolge es gab, kann Dir helfen, Fallstricke zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen.
  • Interne Unternehmensziele und Grenzen: Neben den Informationen über den Geschäftspartner brauchst Du auch ein klares Verständnis Deiner eigenen Unternehmensziele und -grenzen. Zu wissen, welche Kompromisse möglich sind und wo Deine festen Grenzen liegen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Verhandlung.

Durch das systematische Sammeln und Analysieren dieser Informationen steigerst Du Deine Verhandlungsmacht, kannst fundierte Entscheidungen treffen und bist besser vorbereitet, auf die Vorschläge und Forderungen des Geschäftspartners einzugehen.

c)

(c) Identifiziere und beschreibe Deine eigenen Interessen sowie die möglichen Interessen Deines Geschäftspartners. Welche Methodik kannst Du anwenden, um diese Interessen im Vorfeld der Verhandlung systematisch zu erfassen?

Lösung:

Im Rahmen der Vorbereitung auf eine Verhandlung ist es wichtig, die eigenen Interessen sowie die möglichen Interessen des Geschäftspartners zu identifizieren und zu verstehen. Diese Analyse hilft dabei, Win-Win-Situationen zu schaffen und potenzielle Konfliktpunkte vorauszusehen. Hier sind die Schritte zur Identifizierung und Beschreibung der Interessen beider Parteien sowie eine Methodik zur systematischen Erfassung:

1. Eigene Interessen identifizieren:
  • Preisgestaltung: Ziel ist es, langfristig günstige Preise zu sichern und Kosteneffizienz zu gewährleisten.
  • Qualität der Produkte/Dienstleistungen: Sicherstellung, dass die gelieferten Produkte oder Dienstleistungen hohen Qualitätsstandards entsprechen.
  • Lieferzeiten: Festlegung von verlässlichen und pünktlichen Lieferzeiten, um den Betriebsablauf nicht zu stören.
  • Zahlungsbedingungen: Aushandlung von Zahlungsfristen und -modalitäten, die den eigenen finanziellen Workflow unterstützen.
  • Rechtliche Sicherheit: Sicherstellung, dass alle Vertragsbedingungen rechtlich einwandfrei sind und das Unternehmen vor möglichen rechtlichen Risiken schützen.
  • Lange Geschäftsbeziehungen: Aufbau und Pflege einer stabilen, langfristigen Geschäftsbeziehung mit dem Partner.
2. Mögliche Interessen des Geschäftspartners identifizieren:
  • Umsatz und Gewinn: Maximierung des Gewinns durch vorteilhafte Preise und Konditionen.
  • Marktanteil: Gewinnung eines größeren Marktanteils durch strategische Partnerschaften.
  • Lieferzuverlässigkeit: Sicherstellung regelmäßiger und stabiler Aufträge.
  • Zahlungssicherheit: Minimierung finanzieller Risiken durch zuverlässige Zahlungsbedingungen.
  • Produkt/Leistungs-Anerkennung: Etablierung der eigenen Marke durch qualitativ hochwertige und anerkannte Produkte oder Dienstleistungen.
  • Vertragsflexibilität: Gewährung von Flexibilität in den Vertragsbedingungen, um sich an Marktveränderungen anzupassen.
3. Methodik zur systematischen Erfassung der Interessen:

Die folgende Methodik kann angewendet werden, um die Interessen beider Parteien systematisch zu erfassen:

  • SWOT-Analyse: Eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) ermöglicht es, sowohl die internen als auch die externen Faktoren zu identifizieren, die die Verhandlungsstrategie beeinflussen können.
  • Stakeholder-Analyse: Identifiziere alle relevanten Stakeholder und deren Interessen, Bedürfnisse und Prioritäten. Erstelle dabei ein Stakeholder-Register, um eine klare Übersicht zu haben.
  • Informationsbeschaffung: Sammle und analysiere alle relevanten Daten und Informationen über den Geschäftspartner und den Markt. Dies kann durch Marktforschung, Geschäftsberichte, Finanzanalysen und Gespräche mit anderen Geschäftspartnern erfolgen.
  • Brainstorming: Organisiere Meetings mit Deinem Team, um alle möglichen Interessen und Prioritäten zu sammeln und zu diskutieren.
  • Matrizen-Erstellung: Erstelle Interesse-Prioritäts-Matrizen, um die wichtigsten Interessen und Prioritäten beider Parteien visuell darzustellen und zu vergleichen.

Durch diese systematische Erfassung und Analyse der Interessen kannst Du eine fundierte Verhandlungsstrategie entwickeln, die sowohl Deine eigenen Interessen als auch die des Geschäftspartners berücksichtigt.

d)

(d) Definiere und erläutere den Begriff BATNA. Wie würdest Du Deine BATNA im Rahmen dieser Verhandlung entwickeln und nutzen, um Deine Position zu stärken? Gehe dabei auch auf mögliche Szenarien ein, falls keine Einigung erreicht wird.

Lösung:

Der Begriff BATNA steht für Best Alternative to a Negotiated Agreement, also die beste Alternative zu einem verhandelten Abkommen. BATNA beschreibt den besten Ausweg oder die beste Handlungsoption, die Du hast, falls die Verhandlung scheitert und keine Einigung zustande kommt. Eine starke BATNA verleiht Dir mehr Verhandlungsstärke und Flexibilität, da Du nicht zwingend auf eine Einigung angewiesen bist.

Entwicklung und Nutzung der BATNA im Rahmen der Verhandlung:

Um Deine BATNA zu entwickeln und nutzen zu können, sollten folgende Schritte unternommen werden:

  • Analyse der aktuellen Situation: Beginne mit einer gründlichen Analyse der aktuellen Situation und der verfügbaren Ressourcen. Identifiziere alle möglichen Alternativen, die Du in Betracht ziehen könntest, falls die Verhandlung scheitert.
  • Mögliche Alternativen identifizieren: Erstelle eine Liste möglicher Alternativen, die Du hast. Diese könnten andere potenzielle Geschäftspartner, alternative Vertragsmodelle, interne Lösungen oder strategische Veränderungen umfassen.
  • Bewertung der Alternativen: Bewerte jede Alternative hinsichtlich ihrer Effektivität, Durchführbarkeit und des Werts, den sie für Dein Unternehmen bringen würde. Dies kann einen Vergleich von Kosten, Zeit, Ressourcen und potenziellen Erträgen beinhalten.
  • Beste Alternative auswählen: Wähle die beste Alternative aus, die im Falle eines Scheiterns der Verhandlung die höchste Erfolgschance und den größten Nutzen für Dein Unternehmen bietet.
  • Kommunikation der BATNA: Während der Verhandlung kannst Du Deine BATNA als Verhandlungstaktik einsetzen. Indem Du dem Geschäftspartner subtil andeutest, dass Du über attraktive Alternativen verfügst, kannst Du Verhandlungsdruck ausüben und Deine Position stärken.
Mögliche Szenarien, falls keine Einigung erreicht wird:

Es ist wichtig, realistisch zu bleiben und sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, falls keine Einigung erzielt wird:

  • Szenario 1: Wechsel zu einem anderen Geschäftspartner: Du könntest Dich an einen anderen Anbieter oder Geschäftspartner wenden, der bereit ist, ähnliche Konditionen zu akzeptieren.
  • Szenario 2: Interne Lösungen entwickeln: Es können interne Maßnahmen getroffen werden, um den Bedarf, den der Vertrag abdecken sollte, anderweitig zu decken. Dies könnte durch interne Prozessoptimierung oder Ressourcenallokation geschehen.
  • Szenario 3: Anpassungen an den Markt: Du könntest marktbezogene Anpassungen vornehmen, wie etwa die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, um die Lücke zu füllen, die durch das Scheitern der Verhandlung entsteht.
  • Szenario 4: Verzögerung der Entscheidung: Wenn möglich, könntest Du die Entscheidung aufschieben, bis sich bessere Verhandlungsmöglichkeiten eröffnen oder sich die Marktlage ändert.

Indem Du Deine BATNA klar definierst und bewertest, erhöhst Du Deine Verhandlungsstärke und bist besser vorbereitet, um auf verschiedene Szenarien zu reagieren, falls keine Einigung erreicht wird. Dies gibt Dir die notwendige Flexibilität und Sicherheit, um selbstbewusst in die Verhandlung zu gehen.

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