Schwerpunktbereich** - Cheatsheet
Staatsstrukturprinzipien im Verfassungsrecht
Definition:
Grundlegende Prinzipien, auf denen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland basiert.
Details:
- Demokratieprinzip: Volkssouveränität als Grundlage der Staatsgewalt.
- Rechtsstaatsprinzip: Bindung aller staatlichen Gewalt an Recht und Gesetz.
- Bundesstaatsprinzip: Föderalismus, Aufteilung der Staatsgewalt zwischen Bund und Ländern.
- Sozialstaatsprinzip: Verpflichtung zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit.
- Republikprinzip: Verpflichtung zur republikanischen Staatsform.
Grundrechte und die Schutzpflichten des Staates
Definition:
Grundrechte sind verfassungsrechtlich garantierte Rechte des Einzelnen gegenüber dem Staat, die Schutzpflichten des Staates leiten sich aus diesen Rechten ab.
Details:
- Grundrechte: Abwehrrechte und Leistungsrechte
- Schutzpflichten: Staat muss nicht nur Unterlassen, sondern auch aktiven Schutz bieten
- Beispiele: Schutz von Leben und körperlicher Unversehrtheit (Art. 2 GG), Gewährleistung von Gleichheit (Art. 3 GG)
- Prüfung: Ob das staatliche Handeln oder Unterlassen dem Schutzauftrag genügt
- Verhältnismäßigkeitsprinzip als Maßstab
Verfassungsbeschwerde und deren Voraussetzungen
Definition:
Spezifisches Rechtsmittel zum Bundesverfassungsgericht, um Grundrechtsverletzungen durch staatliches Handeln zu rügen.
Details:
- Zulässigkeit: Zuständigkeit, Beschwerdefähigkeit, Beschwerdegegenstand, Beschwerdebefugnis, Rechtswegerschöpfung, Form und Frist.
- Zuständigkeit: Bundesverfassungsgericht.
- Beschwerdefähigkeit: Jedermann, der sich in seinen Grundrechten verletzt sieht.
- Beschwerdegegenstand: Alle Akte der öffentlichen Gewalt (Legislative, Exekutive und Judikative).
- Beschwerdebefugnis: Möglichkeit, in eigenen Grundrechten verletzt zu sein.
- Rechtswegerschöpfung: Alle anderen rechtlichen Mittel müssen ausgeschöpft sein.
- Form und Frist: Schriftlich innerhalb eines Monats (bei Gerichtsurteilen) bzw. eines Jahres (bei sonstigen Akten).
EuGH-Urteile und deren Bedeutung für nationales Recht
Definition:
EuGH-Urteile beeinflussen nationale Rechtsordnungen und sichern die Einheit des EU-Rechts.
Details:
- Durchsetzungsmechanismus: sichert Kohärenz und Vorrang des EU-Rechts über nationales Recht
- Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 267 AEUV: nationale Gerichte legen dem EuGH Fragen zur Auslegung vor
- Integration: Nationale Gerichte müssen EuGH-Urteile anwenden und nationale Gesetze ggf. anpassen
- Prinzipien: Unmittelbare Wirkung, Vorrang des EU-Rechts, Effektivitätsprinzip
Umweltdelikte im Umweltstrafrecht
Definition:
Straftaten, die sich gegen die Umwelt richten, um negative ökologischen Folgen zu vermeiden.
Details:
- Gesetzliche Grundlage: §§ 324-330d StGB
- Wichtige Paragraphen: § 324: Gewässerverschmutzung, § 326: Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen, § 330: Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat
- Strafrechtliche Sanktionen: Geldstrafe, Freiheitsstrafe
- Täter: Sowohl natürliche als auch juristische Personen
- Subjektiver Tatbestand: Vorsatz und Fahrlässigkeit
- Umwelttäter können auch durch unterlassen bestraft werden (§ 13 Abs. 1 StGB)
Vertragsrecht und dessen praxisrelevante Anwendungen
Definition:
Vertragsrecht umfasst die rechtlichen Rahmenbedingungen und Regelungen für Verträge, inklusive Abschluss, Gültigkeit, und Erfüllung.
Details:
- Vertragsarten: Kaufvertrag, Dienstvertrag, Arbeitsvertrag, Mietvertrag
- Anforderungen: Willenserklärung, Übereinstimmung, Geschäftsfähigkeit, Formvorschriften
- Anfechtung und Rücktritt: Voraussetzungen und Rechtsfolgen
- Vertragsverletzungen: Schadensersatz, Nachbesserung, Rücktritt
- AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen): Einbeziehung, Kontrolle, unwirksame Klauseln
- BGB (§§ 145-433): Relevante Vorschriften
- Litigation: Streitbeilegung, Mediation, Gerichtsverfahren
Verwaltungsverfahren und -prozesse im öffentlichen Recht
Definition:
Verwaltungsverfahren (nach VwVfG) regeln das Vorverfahren von Verwaltungshandlungen bis hin zum Erlass von Verwaltungsakten. Verwaltungsprozesse (nach VwGO) regeln gerichtliche Verfahren zur Überprüfung von Verwaltungsakten.
Details:
- Verwaltungsverfahren: Einleitung (§22 VwVfG), Beteiligte (§11 VwVfG), Anhörung (§28 VwVfG), Begründung (§39 VwVfG).
- Verwaltungsakt: Definition (§35 VwVfG), Wirksamkeit (§43 VwVfG).
- Rechtsschutz: Widerspruchsverfahren (§68 VwGO), Klagearten (Anfechtungsklage §42 VwGO, Verpflichtungsklage §42 VwGO).
- Verfahrensgrundsätze: Untersuchungsgrundsatz (§24 VwVfG), Verhältnismäßigkeit.
- Rechtsmittel: Berufung (§124 VwGO), Revision (§132 VwGO).
Rechtsmittel im Verwaltungsrecht und deren praktische Umsetzung
Definition:
Rechtsmittel im Verwaltungsrecht: Instrumente zur Überprüfung von Verwaltungsentscheidungen, Praktische Umsetzung: Nutzung von Rechtsbehelfen und Klagen vor Verwaltungsgerichten.
Details:
- Widerspruch: Erhebung innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Frist (§ 70 VwGO).
- Verwaltungsklage: Erheben beim zuständigen Verwaltungsgericht (§ 82 VwGO).
- Berufung: Gegen erstinstanzliche Urteile (§ 124 VwGO).
- Revision: Überprüfung durch das Bundesverwaltungsgericht (§ 133 VwGO).
- Einstweiliger Rechtsschutz: Eilverfahren zur Sicherung von Ansprüchen (§§ 80, 123 VwGO).