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Definition: Was sind Invasive Arten?
Invasive Arten sind Lebewesen, die in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie zuvor nicht vorhanden waren und dort aufgrund ihrer schnellen Vermehrung und meist fehlenden natürlichen Feinden ernsthafte Probleme verursachen können. Sie können in neue Gebiete durch menschliche Aktivitäten eingeführt werden, entweder absichtlich oder unbeabsichtigt.
Invasive Arten können Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen sein und sie können erhebliche Schäden an der Umwelt, Wirtschaft und sogar der menschlichen Gesundheit verursachen.
Invasive Arten: Eine einfache Definition
Eine invasive Art ist ein Organismus, der aus seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet entgrat und in einen neuen Bereich verlagert wurde. Dort kann er sich stark ausbreiten und negative Auswirkungen auf die dort vorhandenen Organismen und Ökosysteme haben.
- Sie verursachen Störungen in den bestehenden Gemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen
- Sie verändern die Artenvielfalt in dem betroffenen Gebiet
- Sie können die natürlichen Ökosysteme negativ beeinflussen
- Sie können erhebliche ökonomische Verluste verursachen
- Im schlimmsten Fall können sie zur Auslöschung einheimischer Arten führen
Ein Beispiel für invasive Arten ist der Asiatische Laubholzbockkäfer, der in Europa und Amerika erhebliche Schäden in Wäldern anrichtet. Der Käfer stammt ursprünglich aus Asien und wird durch den weltweiten Holzhandel verbreitet.
Mehr als 12.000 Arten in Europa sind invasive Arten. Sie verursachen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Die meisten invasiven Arten werden durch menschliche Aktivitäten eingeschleppt.
Der Begriff Neobiota in Deutschland
In Deutschland werden invasive Arten als Neobiota bezeichnet. Unter diesem Begriff werden alle Arten zusammengefasst, die nach 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus, durch menschliche Hilfe in Gebiete gelangt sind, in denen sie zuvor nicht vorkamen.
Der Begriff Neobiota entstand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bedeutet wörtlich "neues Leben". Er wird verwendet, um die ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen von Arten zu beschreiben, die in neue Gebiete eingeführt wurden.
Ein Beispiel für eine solche invasive Art in Deutschland ist die Kanadische Goldrute. Sie wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt und hat sich seitdem in vielen Gebieten ausgebreitet, wo sie heimische Pflanzenarten verdrängt.
Beispiele für Invasive Arten in Deutschland und Europa
Es gibt zahlreiche invasive Arten in Deutschland und Europa, die erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit haben können. Sie können als unerwünschte Nebenwirkung derglobalen Handels- und Reisetätigkeit betrachtet werden. Hier einige Beispiele:
Amerikanischer Ochsenfrosch | Froschart aus Nordamerika, die in Europa heimische Amphibienarten bedroht. |
Grauhörnchen | Stammt aus Nordamerika und verdrängt in Großbritannien und Italien das einheimische Rote Eichhörnchen. |
Chinakrabb | Stammt aus Ostasien und bedroht in Deutschland und den Niederlanden die heimische Flora und Fauna. |
Drüsiges Springkraut | Pflanze aus dem Himalaya, die sich in Europa ausbreitet und die heimische Vegetation verdrängt. |
Zander | Fisch aus Osteuropa, der in Deutschland und der Schweiz eingesetzt wurde und heimische Fischarten verdrängt. |
Ein sehr bekanntes Beispiel einer invasiven Art in Deutschland ist der Waschbär. Er wurde in den 1930er Jahren aus Nordamerika eingeführt und hat sich seither über weite Teile Mitteleuropas verbreitet. Die Tiere sind Allesfresser und richten in Städten und Siedlungen oft erheblichen Schaden an. Zudem können sie Krankheiten übertragen und stellen damit ein Gesundheitsrisiko dar.
Waschbär: Eine invasive Tierart in Europa
Der Waschbär (Procyon lotor) gehört zu den bekanntesten invasiven Tierarten in Europa. Ursprünglich in Nordamerika heimisch, wurde er in den 1930er Jahren in Europa eingeführt, um die Pelzproduktion zu bereichern.
Waschbären haben ein sehr breites Nahrungsspektrum und können sich an vielfältige Lebensräume anpassen. Sie dringen auch in Städte ein und verwüsten dort Mülltonnen und Komposthaufen. In Wäldern und natürlichen Habitaten können sie die heimische Tierwelt ernsthaft beeinträchtigen, indem sie Nester plündern und bodenbrütende Vögel stören.
Als invasive Tierarten gelten alle Tierarten, die durch menschliche Aktivitäten in neue Regionen gelangt sind und dort zum Problem werden. Sie verdrängen oft einheimische Arten, stören Ökosysteme und können Krankheiten übertragen.
Deutschland hat die höchste Waschbärpopulation in Europa. Die meisten Waschbären leben in den Bundesländern Hessen und Brandenburg. In Hessen wurde der Waschbär ursprünglich ausgesetzt.
Invasive Pflanzenarten: Beispiele und Bedeutung
Invasive Pflanzenarten, oft als Unkraut bezeichnet, stellen ein ernstes Problem dar. Sie breiten sich schnell aus und verdrängen einheimische Pflanzenarten, was das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt gefährden kann.
Einige Beispiele invasiver Pflanzenarten in Europa sind:
- Drüsiges Springkraut: Ursprünglich aus Indien, breitet es sich in Europa entlang von Flüssen und in feuchten Wäldern aus.
- Japanischer Staudenknöterich: Ursprünglich aus Ostasien und kann Gebäude und Straßen beschädigen.
- Götterbaum: Ursprünglich aus China, breitet er sich in Süd- und Mitteleuropa aus und kann einheimische Pflanzenarten verdrängen.
- Riesen-Bärenklau: Ursprünglich aus dem Kaukasus, bildet er dichte Bestände und verdrängt andere Pflanzen.
- Lateinisches Unkraut: Ursprünglich aus Südamerika, breitet es sich weltweit in Städten aus.
Invasive Pflanzenarten sind Pflanzen, die sich außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes etablieren und ausbreiten und dabei andere Arten verdrängen. Sie stellen sowohl für die Biodiversität als auch für die menschliche Wirtschaft und Gesundheit eine Bedrohung dar.
Der Riesen-Bärenklau zum Beispiel breitet sich an vielen Orten in Europa aus. Er verursacht Hautverbrennungen, wenn Menschen in Kontakt mit seinem Saft kommen und danach der Sonne ausgesetzt sind. Außerdem verdrängt er heimische Pflanzen, da er sehr groß wird und viel Licht absorbiert, was für andere Pflanzen fehlt.
Gefährlichste invasive Arten: Ökologische Auswirkungen und Folgen
Die Invasion fremder Arten in neue Ökosysteme kann weitreichende ökologische Konsequenzen haben. Die Einführung invasiver Arten ist heutzutage eine der bedeutendsten Ursachen für das weltweite Artensterben und den Biodiversitätsverlust.
Invasive Arten können einheimische Arten verdrängen, Lebensräume modifizieren, Krankheiten übertragen, Nahrungsketten stören oder andere Umweltveränderungen verursachen, die Konsequenzen für die Biodiversität und die menschliche Gesundheit haben.
Biologische Invasion von Arten: Auswirkungen auf die Ökologie
Die Auswirkungen invasiver Arten auf die Ökologie können enorm sein. Invasive Arten können die Struktur und Funktion von Ökosystemen erheblich verändern und ihre Biodiversität beeinträchtigen. Wir können diese Auswirkungen in verschiedenen Aspekten der Ökologie beobachten.
In Bezug auf die Populationsdynamik, können invasive Arten die Populationen einheimischer Arten reduzieren oder sogar zum Aussterben führen, entweder durch direkte raubtierische Fressen oder durch Wettbewerb um Ressourcen.
In Bezug auf die Veränderung von Lebensräumen, können invasive Arten die physische Umgebung verändern. Zum Beispiel können invasive Pflanzen die Bodenchemie verändern oder Wasserstraßen verstopfen, während invasive Tiere die Vegetationsdecke durchbewegen oder neue Pfade im Boden schaffen können.
Ein gutes Beispiel dafür ist der invasive Schlickkrebs, der die Lebensräume einheimischer Arten großflächig verändert hat. Dort, wo der Krebs auftaucht, verändert er den Bodengrund stark, was zu einem Verlust der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt führt. Andere Arten, wie Wassermilben oder Ringelwürmer, profitieren dagegen von den Veränderungen und breiten sich aus.
In Bezug auf Krankheiten und Parasiten, können invasive Arten neue Krankheiten in ein Gebiet einführen oder als Reservoir für einheimische Krankheiten dienen, was zu Ausbrüchen führen kann.
Forschungen zeigen, dass invasive Arten oft erfolgreich sind, weil sie frei von den Parasiten und Krankheiten sind, die ihre Populationen in ihren natürlichen Lebensräumen kontrolliert haben. Dies wird als "Gepäckhypothese" bezeichnet. Ein Beispiel dafür ist der Grauhörnchen, der in Großbritannien das einheimische Rote Eichhörnchen verdrängt hat, indem es die Pockenkrankheit verbreitet hat, gegen die es selbst immun ist.
Folgen von invasiven Arten auf die Artenvielfalt
Invasive Arten können die Artenvielfalt in einem Ökosystem erheblich beeinflussen. Sie können dominante Arten werden und andere Arten verdrängen, was zu einem Rückgang der Artenvielfalt führt. Sie können auch das genetische Erbe von Populationen beeinträchtigen, insbesondere wenn sie sich mit einheimischen Arten kreuzen.
Die Artenvielfalt ist ein wichtiger Indikator für das Funktionieren von Ökosystemen und ihre Fähigkeit, wichtige Dienstleistungen zu erbringen, wie z.B. Bestäubung, Bodenbildung, Wasserreinigung, Klimaregulierung und Erholungswerte für den Menschen. Der Verlust an Artenvielfalt kann daher erhebliche ökologische und sozioökonomische Konsequenzen haben.
Die Biodiversität oder biologische Vielfalt bezieht sich auf die Vielzahl des Lebens auf der Erde, einschließlich der Vielfalt von Ökosystemen, Arten und genetischer Vielfalt. Hohe Biodiversität ist oft ein Zeichen eines gesunden Ökosystems.
Ein anschauliches Beispiel für die Auswirkungen invasiver Arten auf die Artenvielfalt ist der Fall der Braunen Baumspinne in Europa. Dieser Spinnenbär aus Nordamerika wurde in den 1940er Jahren nach Europa eingeschleppt und hat sich insbesondere in Mittel- und Nordwestdeutschland stark ausgebreitet. Durch ihr aggressives Verhalten und ihre hohe Reproduktionsrate verdrängt sie einheimische Spinnenarten und verringert die Artenvielfalt.
Ausbreitung und Bekämpfung invasiver Arten
Die Ausbreitung und Bekämpfung invasiver Arten ist eine große Herausforderung und erfordert umfangreiche Strategien und Koordination auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wie invasive Arten sich ausbreiten. Dies kann durch natürliche Mechanismen wie Winde oder Tierbewegungen geschehen, aber auch durch menschliche Aktivitäten, zum Beispiel durch den Handel mit Nahrungsmitteln, Tieren oder Pflanzen, sowie durch Tourismus und Transport.
Die Bekämpfung invasiver Arten kann durch verschiedene Methoden erfolgen, einschließlich physischer Entfernung, chemischer Behandlung, biologischer Kontrolle durch die Einführung natürlicher Feinde, genetischer Kontrolle und durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Bekämpfung einer invasiven Art ist die Ausrottung der Ratten auf der Insel Südgeorgien im Südatlantik. Durch den gezielten Einsatz von Giftködern aus Hubschraubern wurde innerhalb von wenigen Jahren die gesamte Population von Millionen Ratten vernichtet. Dies ermöglichte die Erholung der dort heimischen Vogelpopulationen.
Prävention und Kontrolle invasiver Arten: Methoden und Strategien
Prävention ist der effektivste und kostengünstigste Weg, um die Auswirkungen invasiver Arten zu minimieren. Dies beinhaltet die Überwachung von Importen, die Regulierung des Handels mit potenziell invasiven Arten, die Kontrolle von Transportwegen und die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Gefahren invasiver Arten und die Wege, wie sie verbreitet werden.
Für Arten, die sich bereits etabliert haben, gibt es verschiedene Strategien zur Kontrolle und zum Management:
- Physische Kontrolle: Dies kann manuelles Entfernen, Fallenstellerei oder Abschirmung umfassen.
- Chemische Kontrolle: Dies kann den Einsatz von Pestiziden oder Herbiziden beinhalten.
- Biologische Kontrolle: Hierbei werden natürliche Feinde der invasiven Arten eingeführt, um ihre Populationen zu kontrollieren.
- Genetische Kontrolle: In einigen Fällen kann die Verwendung von genetisch modifizierten Organismen eine Möglichkeit zur Kontrolle invasiver Arten sein.
- Öffentlichkeitsarbeit und Bildung: Aufklärung der Öffentlichkeit über die Risiken invasiver Arten und die Wege ihrer Verbreitung kann ein wirksames Mittel zur Prävention und Kontrolle sein.
Die biologische Kontrolle ist eine Methode der Schädlingsbekämpfung, bei der natürliche Feinde - auch bekannt als Bioligikontrolleure - eingeführt werden, um die Populationen einer invasiven Art zu reduzieren und zu kontrollieren. Bioligikontrolleure können Tiere, Pflanzen oder Mikroben sein.
Ein Erfolgsbeispiel für biologische Kontrolle ist die Bekämpfung der Prickly Pear Kaktus in Australien durch die Einführung der Kaktusmotte in den 1920er Jahren. Innerhalb von weniger als 10 Jahren wurde der Kaktus, der mehr als 24 Millionen Hektar Land bedeckte, erfolgreich zurückgedrängt.
Obwohl die biologische Kontrolle effektiv sein kann, birgt sie auch Risiken. So kann der Bioligikontrolleur selbst zu einer invasiven Art werden oder unerwünschte Auswirkungen auf nicht-ziel Arten haben. Daher muss jede biologische Kontrollmaßnahme sorgfältig geprüft und überwacht werden, um unbeabsichtigte Konsequenzen zu vermeiden.
Gesetzliche Regelungen gegen invasive Arten in Deutschland
In Deutschland sind das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und die Verordnung zur Beschränkung der Verwendung invasiver Ausländerarten Hauptinstrumente zur Kontrolle invasiver Arten. Sie bilden den rechtlichen Rahmen für die Prävention, Überwachung und Bekämpfung invasiver Arten auf nationaler Ebene.
Das BNatSchG verbietet die Einfuhr, Besitz, Transport, Handel, Freisetzung und Vermehrung invasiver Arten. Es sieht auch Maßnahmen zur Prävention, Früherkennung, schnellen Beseitigung und Management etablierter invasiver Arten vor.
Die Verordnung zur Beschränkung der Verwendung invasiver Ausländerarten verbietet die Einfuhr, Haltung, Transport, Handel, Zucht und Freisetzung von spezifisch aufgeführten invasiven Arten in der gesamten Europäischen Union. Sie umfasst auch Maßnahmen zur Überwachung, Früherkennung, schnellen Beseitigung und langfristigen Management invasiver Arten.
Invasive Ausländerarten bezeichnen Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen, die außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes durch menschliche Aktivität verbreitet werden und ernsthafte Schäden an der Natur, Wirtschaft und Gesundheit verursachen können. Diese Arten gelten als invasive Arten und ihre Einfuhr, Verkauf und Besitz können gesetzlich geregelt sein.
Ein Beispiel für eine solche gesetzlich geregelte Art in Deutschland ist der Riesen-Bärenklau. Diese Pflanze ist seit 2015 in der EU auf der Liste der invasiven Arten von unionsweiter Bedeutung und darf daher nicht gehandelt, kultiviert, transportiert, verwendet, gehalten, freigesetzt oder eingeführt werden.
Die Rolle des Menschen bei der Einführung invasiver Arten
Der Mensch spielt eine entscheidende Rolle bei der Einführung und Ausbreitung invasiver Arten. Viele invasive Arten wurden ursprünglich unbeabsichtigt oder absichtlich durch menschliche Aktivitäten in neue Gebiete eingeführt. Nur wenige invasive Arten können sich ohne menschliche Hilfe in neue Ökosysteme ausbreiten. Die Einführung invasiver Arten durch den Menschen kann auf verschiedene Weisen erfolgen, darunter Handel, Transport, Reisen und Landwirtschaft. Einmal eingeführt, können invasive Arten rasch expandieren und erhebliche ökologische, ökonomische und gesundheitliche Schäden anrichten.
Invasive Arten sind Tiere, Pflanzen oder Mikroorganismen, die ihre natürlichen Verbreitungsgebiete verlassen haben und in neue Gebiete eindringen, wo sie sich ausbreiten und die dort vorherrschenden Arten und Ökosysteme stören können. Im schlimmsten Fall können sie zur Auslöschung einheimischer Arten führen.
Menschliche Aktivitäten und die Einführung invasiver Arten
Die Ausbreitung invasiver Arten ist eng mit menschlichen Aktivitäten verbunden. Verschiedene menschliche Aktivitäten haben zur Ausbreitung invasiver Arten beigetragen:
- Der globale Handel ist eine der Hauptursachen für die Verschleppung invasiver Arten. Warentransporte können invasive Arten in Containern, Verpackungen oder als unerwünschte Begleiter in importierten Pflanzen oder Tieren enthalten.
- Menschliche Reisen, sowohl international als auch innerhalb eines Landes, können invasive Arten verbreiten, etwa durch im Reisegepäck verschleppte Pflanzensamen oder Insekten.
- Auch die Landwirtschaft kann zur Ausbreitung invasiver Arten beitragen, etwa wenn neue Pflanzenarten zur Bereicherung der Kulturfolgen eingeführt werden.
- Die Freisetzung von Haustieren in die freie Wildbahn ist eine weitere Quelle invasiver Arten.
Unter menschlichen Aktivitäten versteht man alle Tätigkeiten, die wir Menschen durchführen und die Einfluss auf unsere Umwelt haben. Dazu gehören beispielsweise Landwirtschaft, Handel, Industrie, Verkehr und Tourismus. Sie beeinflussen die Ausbreitung invasiver Arten.
Beispiel dafür ist der Asiatische Laubholzbockkäfer, ein in Europa invasive Insekt. Es stammt aus China und Korea und wurde durch den globalen Handel mit Holzprodukten nach Europa eingeschleppt. In Europa hat es keine natürlichen Feinde und kann sich daher stark vermehren und ausbreiten. Der Käfer ist ein bedeutender Schädling für Laubbäume und kann ganze Waldgebiete zerstören.
Naturschutz und verantwortungsvoller Umgang mit invasiven Arten
Der Umgang mit invasiven Arten ist eine zentrale Aufgabe im Naturschutz. Es geht darum, die Ausbreitung invasiver Arten zu verhindern und bereits etablierte Arten zu kontrollieren oder wenn möglich zu entfernen. Hierfür gibt es verschiedene Strategien und Methoden, wie Biotopmanagement, die Förderung einheimischer Arten, Bildung und Bewusstseinsbildung sowie gesetzliche Regelungen.
Im Zentrum steht das Prinzip der Vorsorge: Besser als jede noch so effiziente Bekämpfung ist es, die Einschleppung invasiver Arten zu verhindern. Dazu gehört ein sorgsamer Umgang mit Pflanzen und Tieren, die Bewusstseinserhöhung in der Bevölkerung sowie Kontrollen im Handel und Verkehr.
Ein effektives Mittel zur Bekämpfung invasiver Arten ist auch das Zitierungsverbot: In vielen Ländern besteht die Regel, dass gefundene invasive Tiere nicht umgesiedelt sondern dort gelassen oder getötet werden müssen, wo sie gefunden wurden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Ein weiteres wichtiges Element bei der Bekämpfung invasiver Arten ist die Forschung. Durch ständige Überwachung und Evaluierung von invasiven Arten und ihren Auswirkungen können Managementpläne erstellt und angepasst werden. Zudem können neue Methoden zur Prävention und Kontrolle entwickelt werden.
Ein Beispiel für einen verantwortungsvollen Umgang mit invasiven Arten ist der Waschbär in Deutschland. Zur Kontrolle der Population werden in einigen Bundesländern Fang- und Abschussprämien gezahlt. Gleichzeitig werden Eigentümer von Geflügelhaltungen dazu aufgefordert, ihre Ställe waschbärsicher zu machen, um Konflikte mit der Art zu minimieren.
Invasive Arten - Das Wichtigste
- Definition Invasive Arten: Tier- und Pflanzenarten, die durch menschliche Aktivität in neue Gebiete gebracht werden und dort zur Gefahr für einheimische Arten und Ökosysteme werden.
- Waschbär: In den 1930er Jahren aus Nordamerika eingeführte invasive Tierart in Deutschland, die sich in ganz Mitteleuropa ausgebreitet hat und Krankheiten übertragen kann.
- Beispiele invasiver Pflanzenarten in Europa: Drüsiges Springkraut (aus Indien), Japanischer Staudenknöterich (aus Ostasien), Götterbaum (aus China), Riesen-Bärenklau (aus dem Kaukasus), Lateinisches Unkraut (aus Südamerika).
- Ökologische Auswirkungen invasiver Arten: Veränderung der Populationdynamik und Lebensräume einheimischer Arten, Übertragung von Krankheiten und Parasiten, Verlust an Biodiversität und Störung von Nahrungsketten.
- Bekämpfung invasiver Arten: Umfasst Mechanismen wie physische Entfernung, chemische Behandlung und biologische und genetische Kontrolle, aber auch Aufklärung und Bewusstseinsbildung.
- Gesetze gegen invasive Arten in Deutschland: Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und die Verordnung zur Beschränkung der Verwendung invasiver Ausländerarten, die die Kontrolle der Ausbreitung invasiver Arten auf nationaler Ebene regulieren.
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