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Thomas Mann gewann nicht nur selbst den Literaturnobelpreis, nach ihm wurde auch der sogenannte "Thomas Mann Preis" benannt, der jährlich von der Stadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München verliehen wird.
Thomas Mann – Steckbrief
Thomas Mann wurde als zweites Kind eines wohlhabenden Kaufmanns und dessen brasilianisch-deutscher Frau in Lübeck geboren. Sein Vater war von den künstlerischen Ambitionen seines Sohnes eher weniger begeistert. In seinem Testament ordnete er an, dass man seine Firma nach seinem Tod schließen solle, da er die Geschäfte weder Thomas Mann noch dessen älterem Bruder Heinrich anvertrauen wolle.
Mit seinen schriftstellerischen Tätigkeiten machte sich Thomas Mann schnell einen Namen und ging als einer der bekanntesten Autoren in die Literaturgeschichte ein.
Thomas Mann – Biografie
Thomas Mann erlangte die Mittlere Reife und führte daraufhin ein unstetes Leben, das von zahlreichen Veränderungen und mehrfachen Umzügen geprägt war. Dies lag sicherlich auch an den unruhigen Zeiten, dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, in die er hineingeboren war.
Noch vor dem Ersten Weltkrieg absolvierte Thomas Mann seinen Militärdienst, der damals noch verpflichtend war. Er wurde jedoch frühzeitig von seinen Aufgaben befreit, da seine Vorgesetzten ihn für "unfähig" befanden.
Thomas Mann | Steckbrief |
Geburtsdatum | 6. Juni 1875 |
Geburtsort | Lübeck |
Sterbedatum | 12. August 1955 |
Sterbeort | Zürich |
Abschlüsse | Mittlere Reife |
Tätigkeit | Schriftsteller, Dichter, Essayist, Lektor, Korrektor |
Berühmteste Werke | "Buddenbrooks" (1901)"Der Tod in Venedig" (1912)"Der Zauberberg" (1924)"Mario und der Zauberer" (1930)"Lotte in Weimar" (1939)"Doktor Faustus" (1947) |
Literaturepoche | Moderne |
Ehefrau | Katharina (Katia) Pringsheim (1883–1980) |
Thomas Mann – Bildung und Beruf
- Thomas Mann besuchte zunächst eine Privatschule, bis er im Alter von 14 Jahren auf das Gymnasium wechselte. Während seiner Schullaufbahn blieb er dreimal sitzen und brach das Abitur schließlich frühzeitig ab, um seiner Familie 1994 nach München zu folgen.
- Er machte ein Volontariat bei einer Feuerversicherung, bevor er sich an der Technischen Hochschule München in verschiedenen Kursen, unter anderem Literaturvorlesungen, einschrieb.
- Von 1898 bis 1900 arbeitete er als Lektor und Korrektor bei der satirischen Zeitschrift "Simplicissimus".
- 1901 erschien sein erster Roman "Buddenbrooks", der ihm zu weltweiter Bekanntheit verhalf. Thomas Mann arbeitete von nun an als freier Schriftsteller.
- 1929 gewann er für seinen Debütroman den Literaturnobelpreis.
Thomas Mann – Kinder, Familie und Flucht
- 1905 heiratete Thomas Mann die wohlhabende Katia Pringsheim.
- Obwohl er sich zu Männern hingezogen fühlte, zeugte er mit ihr sechs Kinder. Thomas Mann bezeichnete sich nicht als homosexuell, sondern erklärte, dass es sich um eine rein ästhetische Anziehung handle.
- Als der Erste Weltkrieg ausbrach, sprach sich Thomas Mann sehr positiv für die Kämpfe aus. Es kam daraufhin zu einem heftigen Streit mit seinem Bruder Heinrich, der dem Krieg negativ gegenüberstand. Erst 1922 änderte Thomas Mann seine Meinung und plädierte für die demokratische Weimarer Republik.
- 1933 floh die Familie Mann in die Schweiz. Im Exil litt Thomas Mann unter schweren Depressionen, pflegte aber dennoch einen disziplinierten und produktiven Tagesablauf.
- Nach mehrmaligen Aufenthalten in Ungarn und Frankreich immigrierte Thomas Mann mitsamt seiner Familie 1938 in die USA. Dort arbeitet er als Gastprofessor an einer Universität in Princeton, New Jersey.
- Ab 1940 rief er in monatlichen Radiosendungen zum Widerstand gegen die NS-Diktatur auf.
- 1947 veröffentlichte er sein Werk "Doktor Faustus".
- Nach dem Krieg kehrte er in die Schweiz zurück. Die deutsche Staatsbürgerschaft war ihm während der Zeit des Nationalsozialismus aberkannt worden.
Mit der Weimarer Republik entstand 1918 die erste deutsche Demokratie. Dieser Meilenstein der Geschichte wurde allerdings überschattet von den gesellschaftlichen Zuständen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Thomas Mann – Todesursache
- Thomas Mann verstarb am 12. August 1955 in Zürich. Er wurde mit einem Riss in der Bauchschlagader ins Krankenhaus eingeliefert, doch jegliche Hilfe kam zu spät.
- Thomas Mann wurde 80 Jahre alt.
Thomas Mann – Themen und Epoche
Thomas Mann war einer der bedeutendsten Schriftsteller des 21. Jahrhunderts. Epochal lässt er sich somit in die Zeit der literarischen Moderne einordnen, viele seiner Werke zählen zur sogenannten Exilliteratur.
Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurden Werke von Autorinnen und Autoren, die sich regierungskritisch äußerten oder jüdischer Herkunft waren, verboten. Betroffene wurden verfolgt und mussten ihre Heimat Deutschland verlassen. Sie suchten Zuflucht im Ausland und lebten im sogenannten Exil. Die dort entstandenen Werke werden der deutschen Literaturepoche der Exilliteratur zugeordnet.
Der Begriff "Exilliteratur" bezeichnet nicht ausschließlich die Epoche zwischen 1933 und 1945. Seit der Antike (etwa 800 v. Chr. bis 600 n. Chr.) sind Fälle bekannt, in denen es zur Verfolgung von Autorinnen und Autoren und zum Verbot ihrer Werke gekommen ist. Auch damals flüchteten diese aus ihrer Heimat ins Exil, weshalb ihre Werke ebenfalls als "Exilliteratur" bezeichnet werden können.
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Der Nationalsozialismus in Deutschland stellte eine politische Bewegung dar, deren Ideologie nationalistische und rassistische Ansichten beinhaltete. Mit dem Begriff des Nationalsozialismus wird häufig auch der Name Adolf Hitler assoziiert.
Die Politik der Nationalsozialisten mündete im Zweiten Weltkrieg. In diesem Krieg ermordeten die Nationalsozialisten systematisch über sechs Millionen jüdische Menschen sowie Roma und Sinti, Homosexuelle und politische Gefangene.
In seinen Essays äußerte sich Thomas Mann kritisch gegenüber der Diktatur der Nationalsozialisten. Er befasste sich aber auch auf philosophischer Ebene mit dem Leben, dem Glück und dem Wunsch, ein anständiger Bürger zu sein.
Thomas Mann – Werke
Thomas Manns Schaffen umfasst weit über siebzig Werke, darunter 60 Erzählungen und Essays, zwei Bühnenstücke, zwölf Romane und einige autobiografische Schriften.
Thomas Mann – Bücher
Viele Werke von Thomas Mann wurden nicht nur als Bücher veröffentlicht, sondern auch verfilmt. Thomas Manns bekannteste Werke sind:
- 1894: "Gefallen"
- 1897: "Der kleine Herr Friedemann"
- 1901: "Buddenbrooks"
- 1912: "Der Tod in Venedig"
- 1924: "Der Zauberberg"
- 1930: "Mario und der Zauberer"
- 1939: "Lotte in Weimar"
- 1947: "Doktor Faustus"
- 1954: "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull"
Thomas Mann – Mario und der Zauberer
"Mario und der Zauberer" ist eine Novelle, die zwischen 1926 und 1929 entstand und auf Manns Italienreise basiert. Sie handelt von einer deutschen Familie, die in dem italienischen Badeort Torre di Venere Urlaub macht und Zeugen der Vorstellung des Hypnotiseurs Cipolla wird.
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Thomas Mann – Der Zauberberg
"Der Zauberberg" ist ein Bildungsroman aus dem Jahr 1924 von Thomas Mann. Er handelt von Hans Castorp, der seinen Cousin Joachim Ziemßen in einem Sanatorium besucht. Aus den geplanten drei Wochen werden sieben Jahre, da Hans ebenfalls mit einer Krankheit diagnostiziert wird. Im Laufe der Geschichte begegnet er verschiedensten Figuren, die ihn mit der Liebe, dem Tod, Krankheiten und allerhand philosophischen Fragen konfrontieren.
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Thomas Mann – Sprache und Stil
Thomas Mann war stilistischer Vertreter des Realismus und orientierte sich sprachlich sehr an den Werken des russischen Autors Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1794–1837). Auch Johann Wolfgang von Goethe gehörte zu seinen Vorbildern, weshalb seine Texte weniger modern und mehr altertümlich wirken.
Der Realismus ist eine literarische Epoche im Zeitraum von ca. 1848 bis 1890. Im Mittelpunkt steht die Darstellung des Wirklichen und des Wahren, wobei die Realität jedoch verschönert und verherrlicht dargestellt wird. Die negativen Seiten der Wirklichkeit werden ausgeblendet, Humor und Ironie sorgen für Distanz.
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Thomas Mann ließ häufig Ironie in seine Texte einfließen, die seinen Werken einen kritischen Unterton verlieh. Ebenso nutzte er Archaismen, also altmodische Ausdrücke, die bereits zu seiner Zeit außer Mode waren.
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Thomas Mann Preis
Der Thomas Mann Preis ist eine Ehrung der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Mit diesem Preis werden seit 2010 Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgezeichnet, "die sich durch ihr literarisches Wirken ausgezeichnet haben im Geiste der Humanität, die das Werk von Thomas Mann prägte".1 Der Veranstaltungsort wechselt zwischen München und Lübeck.
Thomas Mann Preis 2022
Der diesjährige Thomas Mann Preis wurde an den amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen vergeben. Seinen großen Erfolg feierte der Autor mit seinem 2001 erschienenen Roman The Corrections (deutsch: "Korrekturen"). Auch seine beiden Werke Freedom und Purity (deutsch: "Freiheit" und "Unschuld", 2010 und 2015) erfreuten sich internationaler Beliebtheit und wurden ins Deutsche übersetzt.
Thomas Mann – Das Wichtigste
- Thomas Mann – Biografie: Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Er absolvierte seine Mittlere Reife und zog mit seiner Familie nach München, wo er zunächst als Lektor und Korrektor, später als freier Schriftsteller arbeitete.
- Thomas Mann – Kinder und Familie: 1905 heiratete Thomas Mann die Münchnerin Katia Pringsheim, mit der er sechs Kinder zeugte.
- Thomas Mann – Werke: Zu seinen berühmtesten Werken zählen "Der Tod in Venedig" sowie "Mario und der Zauberer".
- Thomas Mann – Bücher: Die erfolgreichsten Romane Thomas Manns sind "Der Zauberberg", "Lotte in Weimar" und "Buddenbrooks", für den er 1929 den Literaturnobelpreis erhielt.
- Thomas Mann – Todesursache: Thomas Mann verstarb am 12. August 1955 in Zürich an einem Riss in der Bauchschlagader.
- Den nach ihm benannten Thomas Mann Preis 2022 erhielt der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen.
Nachweise
- Archive.org: Thomas Mann (1875–1955). (17.10.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Thomas Mann
Was schrieb Thomas Mann?
Thomas Mann schrieb unter anderem die Romane "Buddenbrooks" und "Der Zauberberg".
Warum musste Thomas Mann ins Exil?
Thomas Mann floh ins Exil, da er sich gegen die Politik der Nationalsozialisten aussprach. Seine Werke wurden verboten und so musste er um sein Leben fürchten.
Wo ist der Zauberberg von Thomas Mann?
"Der Zauberberg" von Thomas Mann ist inspiriert von dem schweizerischen Gebirgspanorama von Davos, einer Gemeinde der Region Prättigau/Davos.
Wie viele Kinder hatte Thomas Mann?
Thomas Mann hatte sechs Kinder mit seiner Frau Katia Pringsheim. Obwohl Thomas Mann sich von Männern angezogen fühlte, führten die beiden eine glückliche Ehe.
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