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Ausrufezeichen sind Dir vermutlich nicht fremd. Egal, ob in Zeitungen, beim Recherchieren im Internet oder beim Versenden von Nachrichten auf WhatsApp – sie kommen überall vor. Aber wozu gibt es Ausrufezeichen eigentlich und in welchen Fällen werden diese überhaupt angewendet?
Ausrufezeichen – Bedeutung
Ausrufezeichen zählen, neben dem Punkt und Fragezeichen, zu den Satzzeichen, genauer gesagt zu den Satzschlusszeichen. Sie befinden sich in der Regel am Ende eines Satzes und markieren, wie der Begriff schon verrät, dessen Schluss.
Schau Dir doch auch die Erklärung zu "Satzzeichenregeln" an, um mehr über das Thema zu erfahren.
Ausrufezeichen werden verwendet, um einen Satz oder ein Wort hervorzuheben, wenn der Inhalt besonders wichtig erscheinen soll. Häufig lassen sie sich unkompliziert durch einen Punkt ersetzen. Das hat den Vorteil, dass der Satz oder das Wort weniger betont, emotional oder eindringlich wirkt, während der Inhalt gleich bleibt.
Verwendung von Ausrufezeichen – Beispiele
Du fragst Dich, wann ein Ausrufezeichen auf jeden Fall verwendet werden sollte? Hierfür gibt es ein paar Regeln, die Du Dir merken kannst.
Imperativ (Aufforderungen und Bitten)
Wenn Du im Imperativ, also in der Befehlsform schreibst, wird ein Ausrufezeichen gesetzt. Diese Aufforderungen drücken aus, was die jeweilige Person zu tun hat. Im Fall von Bitten wird ein Wunsch geäußert. Hier werden ebenfalls Ausrufezeichen gesetzt.
Lass den Quatsch!
Komm hierher!
Lass mich bitte in Ruhe!
Gib mir bitte sofort Bescheid!
Bitte, sei nicht böse!
Klick Dich doch auch in die Erklärung zum "Imperativ", um mehr über das Thema zu erfahren.
Wenn Aufforderungen Informationen ohne bestimmten Nachdruck geben, kann am Ende einfach ein Punkt statt dem Ausrufezeichen gesetzt werden:
Vor Gebrauch schütteln.
Ausrufe
Bei Ausrufen wird immer ein Ausrufezeichen verwendet:
Aua!
(Ausruf aufgrund von Schmerzen)
Das ist toll!
(Ausruf von Begeisterung)
Welch ein Glück!
(Ausruf von Begeisterung)
Vorsicht! Gefahr!
(Ausruf zur Warnung)
Wie Du an den Beispielen erkennen kannst, muss es sich hier nicht immer um einen ganzen Satz handeln – auch nach alleinstehenden Ausrufewörtern wird ein Ausrufezeichen gesetzt. Außerdem verraten die oben stehenden Aussagen auch immer etwas über die Stimmung, wie Begeisterung.
Ausrufewörter wie "Aua!", "Nein" oder "Pfui!" werden auch Interjektionen genannt.
Möchtest Du mehrere Interjektionen aneinanderreihen, werden sie durch ein Komma getrennt. Erst zum Schluss setzt Du das Ausrufezeichen:
Nein, nein, nein! Das mache ich nicht.
Sätze, die Stimmung ausdrücken
Sätze, die eine bestimmte Stimmung ausdrücken, werden ebenfalls mit einem Ausrufezeichen beendet. Im Folgenden findest Du Beispiele zur besseren Veranschaulichung:
Jetzt mach aber mal einen Punkt!
Es ist schön, Dich nach so langer Zeit wiederzusehen!
Während der erste Beispielsatz eine etwas gereizte Stimmung ausdrückt, gibt der Zweite eine gerührte, glückliche Gemütslage wieder.
Überschriften und Titel
Am Ende von Titeln, vorrangig bei Zeitungsüberschriften, werden gerne Ausrufezeichen gesetzt, um die Wichtigkeit des Themas erneut hervorzuheben.
Mitten im Klimawandel!
Anreden und Schlussformeln
Bei Anreden und Schlussformeln kann ebenfalls ein Ausrufezeichen gesetzt werden. Vielleicht hast Du diese Form schon einmal in Briefen gesehen. Heutzutage wird hierbei in der Regel auf das Ausrufezeichen verzichtet und stattdessen ein Komma gewählt.
Das Ausrufezeichen bei Anreden ist somit nicht falsch, aber mittlerweile unüblich.
Das Komma, auch der Beistrich genannt, gehört ebenfalls zu den Satzzeichen und hilft Sätze zu strukturieren. Es wird auch oft als Trennzeichen bezeichnet.
Lieber Peter!
Liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen!
Liebe Grüße!
Bis bald und einen schönen Urlaub!
Setzt Du nach der Anrede ein Ausrufezeichen, beachte, dass der nächste Satz mit einem Großbuchstaben beginnt, während nach der Beistrichsetzung klein weitergeschrieben wird.
Stakkato-Sätze
Du fragst Dich, was Stakkato-Sätze überhaupt sind? Es handelt sich hierbei um sehr kurze, meist grammatikalisch-unvollständige Sätze, die hintereinander gereiht werden und eine Botschaft übermitteln.
Die sogenannten Stakkato-Sätze werden sehr häufig in Werbungen eingesetzt. Demnach bietet sich das Ausrufezeichen besonders an, da die Wichtigkeit eines Produkts verstärkt hervorgehoben wird. Die folgende Aussage hat das Ziel, so viele Personen wie möglich zum Kauf zu animieren:
Jetzt erhältlich! Die neue Abnehm-Sensation! Ganz ohne Sport! – Einfach Kaufen und Wohlfühlen!
Folgende Beispiele zählen ebenfalls zu den gekürzten Sätzen mit Ausrufezeichen:
Zerbrechlicher Inhalt!
Frohe Weihnachten!
Ausrufezeichen mitten im Satz
Ausrufezeichen mitten im Satz kommen zwar in formellen Texten nicht vor, trotzdem gibt es diese Art der Satzzeichensetzung. Sie dient ebenfalls der Hervorhebung bestimmter Wörter oder Stellen. Ausrufezeichen werden hierbei immer in Klammern gesetzt:
Als formelle Texte werden etwa Dokumente von Behörden bzw. Ämtern oder Gesetzestexte bezeichnet.
Er glaubt, dass drei (!) Personen ausreichen, um einen Zugwaggon zu ziehen.
Diese Anwendung kommt vor allem in Zeitungsartikeln vor. Ausrufezeichen in der Mitte eines Satzes, drücken oft Zweifel, Verwunderung oder Entsetzen aus und binden so die Leserschaft emotional an den Text.
Ausrufesätze in Frageform
Das Ausrufezeichen steht auch bei Ausrufen, die die Form einer Frage annehmen:
Wie lange soll ich denn noch warten!
Anhand des Beispiels kannst Du erkennen, dass die Person, die diese Aussage tätigt, wütend oder gereizt wirkt. Wird ein Fragezeichen am Ende des Satzes verwendet, bleibt dieser eine ganz normale, neutrale Frage ohne Ausruf:
Wie lange soll ich denn noch warten?
Es besteht auch die Möglichkeit, Frage- und Ausrufesätze miteinander zu kombinieren. Vielleicht hast Du diese Verwendung schon einmal gesehen:
Was fällt Dir eigentlich ein?!
Diese Kombination wird nur in informellen Texten gefunden. Dazu zählen z. B. E-Mails an Freunde. Hast Du in Deinem Job Kundenkontakt oder kommunizierst mit einer Behörde, solltest Du auf die Schreibweise verzichten, da diese Kombination aus Frage- und Ausrufezeichen nicht professionell wirkt.
Ausrufezeichen als Stilmittel – Wirkung
Das Ausrufezeichen hat die Aufgabe, bestimmte, wichtige Wörter oder Sätze im Text hervorzuheben, sodass das Geschriebene auf Leser*innen eindringlicher wirkt. Sie weisen Vortragende außerdem darauf hin, die mit dem Satzzeichen markierten Stellen, lauter vorzutragen. Daher werden Ausrufezeichen auch Tonzeichen genannt. Sie geben, sozusagen wortwörtlich, den Ton an.
Wie die anderen Satzschlusszeichen, trennt es Wörter, Wortgruppen oder Sätze voneinander und hilft so, Texte zu strukturieren.
Durch Ausrufezeichen kann ein grammatikalisch-unvollständiger Satz allein stehen. Aussagen werden durch sie außerdem anders wahrgenommen, als bei einer einfachen Punktsetzung:
So geht das nicht.
So geht das nicht!
Du kannst anhand des oben stehenden Beispiels erkennen, dass der Satz mit Punkt viel neutraler wirkt, als die Aussage mit Ausrufezeichen. Diese ist viel emotionaler.
Kommunizierst Du beispielsweise mit einer Firma oder Behörde per E-Mail, solltest Du überlegen, ob sich das Satzzeichen "Punkt" in den meisten Fällen nicht besser eignet. Ausrufezeichen können häufig sehr fordernd wirken und von den Empfängern und Empfängerinnen nicht gut aufgefasst werden. Überlege Dir also immer im Vorhinein, ob die Verwendung von Ausrufezeichen wirklich nötig ist.
Dasselbe gilt für die im vorigen Abschnitt genannten Stakkato-Sätze. Grundsätzlich werde diese in Kombination mit Ausrufezeichen verwendet, um Texte "schneller" zu machen und Lesenden ein gewisses "Druckgefühl" zu geben:
Neu im Handel! Das "Produkt XY"! Schnell Kaufen und Profitieren!
Stakkato-Sätze sind auch ein wichtiges Stilmittel, gerade in der Werbung. Dennoch sollte auch hier vor ihrer Verwendung überlegt werden, wie viele solcher kurzer Sätze bzw. Satzteile mit einem Ausrufezeichen angemessen sind. Oft wirkt der Text auf Lesende dadurch überfordernd. Du solltest Dich also immer fragen, ob das "schnelle Tempo" und der durch das Ausrufezeichen gegebener "laute Ton" wirklich passend sind.
Werden zu viele Ausrufezeichen in einem Text verwendet, verlieren sie außerdem ihre Wirkung.
Ausrufezeichen – Das Wichtigste
- Ausrufezeichen zählen, neben dem Punkt und Fragezeichen, zu den Satzzeichen, genauer gesagt zu den Satzschlusszeichen.
- Sie werden verwendet bei: Aufforderungen und Bitten, Ausrufen, Sätzen, die Stimmung ausdrücken, Überschriften und Titeln, Anreden und Schlussformeln, Stakkato-Sätzen, mitten im Satz und bei Ausrufesätzen in Frageform
- Ausrufezeichen haben die Aufgabe, einen Satz oder ein Wort hervorzuheben, wenn der Inhalt besonders wichtig erscheinen soll.
- Sie geben an, wann Vortragende "lauter" sprechen müssen – daher werden sie auch Tonzeichen genannt.
- Stakkato-Sätze sind ein wichtiges Stilmittel, machen den Text "schneller" und erzeugen ein gewisses "Druckgefühl" bei Lesern und Leserinnen, daher werden sie gerne in der Werbung eingesetzt.
- Ausrufezeichen können häufig unkompliziert durch einen Punkt ersetzt werden.
Nachweise
- textakademie.de: Satzzeichen. (02.06.2022)
- pro-publish.com: Das Ausrufezeichen richtig setzen. (02.06.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Ausrufezeichen
Wann setzt man ein Ausrufezeichen?
Ausrufezeichen werden gesetzt, um ein Wort oder einen Satz hervorzuheben. Sie werden beispielsweise verwendet bei: Aufforderungen und Bitten, Ausrufen und Sätzen, die Stimmung ausdrücken.
Was bedeutet ein Ausrufezeichen?
Ausrufezeichen zählen, neben dem Punkt und Fragezeichen, zu den Satzzeichen, genauer gesagt zu den Satzschlusszeichen. Sie werden verwendet, um einen Satz oder ein Wort hervorzuheben, wenn der Inhalt besonders wichtig erscheinen soll.
Wann ist es ein Ausrufesatz?
Ein Satz ist dann ein Ausrufesatz, wenn er mit einem Ausrufezeichen beendet wird und etwas hervorhebt, betont oder eindringlich wirkt. Es gibt Ausrufewörter, die keinen ganzen Satz darstellen wie "Aua!" und "Pfui!".
Was ist ein Ausrufesatz Beispiel?
Ein Beispiel für einen Ausrufesatz wäre: "Welch ein Glück!" oder "So geht das nicht!" Das zweite Beispiel lässt sich auch ganz einfach durch einen Punkt ersetzen. Dann gilt der Satz als einfacher Aussagesatz, ist neutral und weniger emotional: "So geht das nicht".
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