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Antarktis – Karte
Die Antarktis befindet sich im Südpolarmeer und wird, wie in Abbildung 1 zu sehen ist, unterschiedlich abgegrenzt:
1. Südlicher Polarkreis
Der südliche Polarkreis begrenzt die Antarktis geografisch bei 66,5 Grad südlicher Breite. Dies beschreibt die Grenze des Inlandeises. In Abbildung 1 zeigt das die schwarze, gestrichelte Linie.
2. Antarktische Konvergenz
Die physikalisch-geografische Grenze ist dort, wo kaltes arktisches Wasser und atlantisches Wasser aufeinandertreffen. Sie wird als Antarktische Konvergenz (blau gestrichelte Linie) bezeichnet und befindet sich bei 50 Grad südlicher Breite.
Antarktische Konvergenz beschreibt eine marine Grenze, in der kühle Wassermassen auf wärmeres atlantisches oder pazifisches Wasser treffen.
3. 60. südlicher Breitengrad
Der 60. südliche Breitengrad (rot) ist die politische Abgrenzung gemäß dem Antarktisvertrag.
Antarktis – Antarktisvertrag
Der Antarktisvertrag legt fest, dass die Antarktis zwischen 60 und 90 südlicher Breite ausschließlich friedlich genutzt wird, besonders für die wissenschaftliche Forschung. Der Vertrag wurde von Staaten unterzeichnet, die territoriale Ansprüche in der Antarktis haben. Sie stimmten damit zu, ihre Gebietsansprüche ruhen zu lassen und auf die wirtschaftliche Ausbeutung oder militärische Nutzung zu verzichten. Der Vertrag wurde auf der Antarktiskonferenz 1959 von zwölf Staaten in Washington beraten und trat 1961 in Kraft. Seit 1961 haben weitere 33 Staaten den Antarktisvertrag unterschrieben.
Antarktisvertrag (1961): Schutz und friedliche Nutzung für Forschungszwecke, Verbot von Kernwaffenversuchen und Lagerung von radioaktiven Abfällen, keine territorialen Ansprüche.
Territorialer Anspruch
Teilgebiete der Antarktis werden von sieben Staaten beansprucht (siehe Abbildung 2). Diese Ansprüche werden allerdings nicht anerkannt und sollen durch den Antarktisvertrag zurückgestellt werden.
Antarktis – Kontinent Antarktika
Die Antarktis beschreibt die Land- und Meeresgebiete um den Südpol und darf nicht mit dem Begriff Antarktika verwechselt werden. Der Kontinent Antarktika war Teil des Urkontinents Pangea vor mehr als 200 Millionen Jahren.
Der Kontinent ist 14 Millionen Quadratmeter groß. Damit ist er ein Viertel größer als Europa. Nur 2 % der Fläche sind eisfrei. Das Festland hat zum Meer eine Küstenlänge von 18 000 Kilometern. Zu dem Kontinent gehören außerdem die Unterteilung in West- und Ostantarktika sowie zahlreiche Inseln.
Die Antarktika bezeichnet den eigentlichen Kontinent. Das Meer wird als Antarktik oder Südpolarmeer bezeichnet.
Westantarktika und Ostantarktika
Unterteilt wird der Kontinent Antarktika in sogenannte Subkontinente. Geografisch werden die West- und Ostantarktika durch das Transantarktische Gebirge, in Abbildung 3 zu sehen, geteilt.
Westantarktika
Die Fläche von Westantarktika beträgt 3,5 Millionen Quadratkilometer. Das Klima auf dem Subkontinent ist durch die Form stärker vom Meer geprägt. Dadurch sind die Temperaturen nicht so tief wie auf dem übrigen Festland.
Ostantarktika
Ostantarktika hat eine Fläche von 10,4 Millionen Quadratkilometern und ist damit größer als Australien. Der Subkontinent nimmt außerdem die größere Fläche der Antarktika ein. Das Klima ist kontinental geprägt.
Antarktika – Inseln
Um den Kontinent Antarktika befinden sich viele Inseln. Dazu zählen:
- Alexander Island
- Thurston Island
- Roosevelt Island
- Carney Island
- Siople Island
- Spaatz Island
- Bear Island
- Adelaide Islands.
Antarktis – Stadt
In der Antarktis ist keine Stadt vorzufinden, jedoch gibt es mehrere Forschungsstationen auf dem Kontinent, die von unterschiedlichen Ländern verwaltet werden.
Antarktis – Besonderheiten
Die Antarktis hat einige Erkennungsmerkmale. Dazu zählen der antarktische Eisschild, die südlichen Randmeere, das Schelfeis, Eisberge, subglaziale Seen und Vulkane.
Antarktischer Eisschild
Der Antarktische Eisschild bedeckt den Kontinent fast vollständig und ist die größte zusammenhängende Masse an Eis auf der Erde. Die Fläche wird auf 13,9 Millionen Quadratkilometer und die Eisdicke auf bis zu vier Kilometer geschätzt.90 % des weltweiten Süßwassers sind im Antarktischen Eisschild gespeichert.
Meere der Antarktis
Der Kontinent ist vom südlichen Ozean und einigen Randmeeren, die in Abbildung 4 zu sehen sind, umgeben:
- Weddell-Meer
- Bellingshausensee
- Amundsensee
- Rossmeer
- Davissee.
Schelfeis
An der Küste der Antarktika befindet sich Schelfeis. Schelfeis ist eine große Eisfläche, die zwischen 200 und 1000 Meter dick ist und auf dem Meer schwimmt. Sie ist aber noch mit den Gletschern verbunden. Brechen am Rand Eisberge ab, wird auch von Kalben gesprochen.
Die zwei größten Schelfeisgebiete sind das Ross-Schelfeis mit einer Fläche von 487.000 Kilometern und das Filchner-Ronne-Schelfeis mit einer Fläche von 449.000 Quadratkilometern.
Eisberge
Große Eisberge brechen regelmäßig vom Schelfeis oder von Gletschern ab und treiben aufs Meer. Bis so ein großer Eisberg geschmolzen ist, können einige Jahre vergehen.
Subglaziale Seen
Subglaziale Seen sind Seen, die unterhalb einer Eisschicht oder eines Gletschers sind. In der Antarktis werden über 400 solcher Seen vermutet.
Vulkan
Der Mount Erebus befindet sich in der Antarktis und ist der südlichste Vulkan auf der Erde. Es werden viel mehr als 140 aktive Vulkane vermutet, die aber aufgrund der 2 Kilometer dicken Eisschicht von außerhalb nicht erkennbar sind.
Antarktis – Wetter & Klima
Die Antarktis hat ein extremes Klima. Sie ist der kälteste, trockenste und windigste Kontinent auf der Erde. Sie befindet sich in der Klimazone "Kalte Zone".
Temperatur
Die Sonne scheint in einem sehr flachen Winkel und das Eis und der Schnee reflektieren die Sonnenstrahlen zusätzlich. Infolgedessen ergibt sich eine Jahresdurchschnittstemperatur im Inland von –55 Grad Celsius. Die tiefste Temperatur wurde mit –89,2 Grad Celsius gemessen.
Niederschlag
Durch die Kälte kann die Antarktis nur wenig Wasserdampf aufnehmen und ist dadurch sehr niederschlagsarm. Die Jahresniederschlagssumme befindet sich bei 100 mm. Aus diesem Grund ist die Antarktis das größte Trockengebiet der Erde.
Wind
Hohe Windgeschwindigkeiten treten auf, weil warme Luftmassen aus einem Hochdruckgebiet einströmen und sich abkühlen. Die Luftmassen strömen nach unten zu den Küsten und werden Fallwinde genannt. Die sogenannten katabatischen Winde können Geschwindigkeiten über 300 Kilometer pro Stunde erreichen.
Tiere in der Antarktis
In der Antarktis gibt es zahlreiche Meeres- und Landtiere, die sich allerdings nur auf die marinen Bereiche beschränken:
Im Meer leben über 200 Fischarten. Außerdem kann man in riesigen Schwärmen den Krill, eine Krebsart, finden. Sein Vorkommen wird auf eine Milliarde Tonnen geschätzt und damit bildet er die Nahrungsgrundlage für weitere Lebewesen wie Pinguine, Seevögel, Robben und Wale.
Es gibt nicht viele Säugetiere, aber dafür große. Im Meer leben Robben und Wale. Es gibt sechs Robbenarten und 14 Walarten in der Antarktis. An Land lebt der Pinguin. Die bekannteste Art ist der Kaiserpinguin, der in Abbildung 5 zu sehen ist. Das ist der größte Tauchvogel der Erde. Neben dem Kaiserpinguin finden sich in der Antarktis vier weitere Pinguinarten und etwa 26 weitere Arten von Seevögeln.
Pflanzen in der Antarktis
Wegen der niedrigen Temperaturen und der geringen Sonneneinstrahlung in der Antarktis gibt es dort kaum Pflanzen. Die vorhandenen Pflanzen wachsen mit großer Verzögerung. An Nadelbäumen mit einer Stammdicke von 8 Zentimetern wurde ein Alter von über 500 Jahren festgestellt. Flechten wachsen auf eisfreien Gesteinen und schaffen ein jährliches Flächenwachstum von ein bis drei Millimetern, Moose von nur einem Millimeter.
Antarktis – Erschließung & Nutzung
Die Antarktis wird als sehr rohstoffreich bezeichnet. Es gibt ein hohes Vorkommen an:
Erdöl
Erdgas
Erz
Gold
Silber
Titan
Platin
Uran und
Fisch.
Das Erdölvorkommen wird auf 6,5 Milliarden Tonnen geschätzt. Ein Abbau der Bodenschätze wurde allerdings aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen noch nicht in Betracht gezogen.
In über 40 Forschungsstationen leben für einige Zeit Forscher*innen und Wissenschaftler*innen. In den letzten 30 Jahren ist auch das touristische Interesse von Tourismusanbietern gestiegen. Angeboten werden Kreuzfahrten, Bergsteigerexpeditionen und Antarktisdurchquerungen.
Antarktis – Einwohner
In der Antarktis gibt es keine dauerhaften Bewohner. Wie viele Menschen dort leben, hängt von der Jahreszeit ab. In den Forschungsstationen leben im südlichen Sommer 4000 und im Winter 1000 Forschende.
Der erste Mensch, der den Südpol erreichte, war 1911 der Norweger Roald Amundsen.
Forschung in der Antarktis
In der Antarktis wird in verschiedenen Themengebieten geforscht, unter anderem in folgenden Gebieten:
- Astrophysik
- Klimatologie
- Meteorologie und Ozonloch
- Meereskunde.
Arktis vs. Antarktis – Vergleich
Die Antarktis und die Arktis ähneln sich in manchen Eigenschaften, haben aber auch Unterschiede:
Arktis | Gemeinsamkeiten | Antarktis |
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Antarktis – Probleme
Die Antarktis hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Angefangen bei der Klimaerwärmung bis hin zu Rohstoffausbeutung.
Klimaerwärmung
Seit 1987 beobachten Forscher Risse im Schelfeis. 2002 brach eine Eisplatte auseinander, die genauso groß war wie London. Die Antarktis erwärmt sich durchschnittlich 3,7 Grad Celsius pro Jahrhundert. Am 6. Februar 2020 wurde die höchste Temperatur von +18,3 Grad Celsius in der Antarktis gemessen.
Das Eis der Antarktis schmilzt mittlerweile sechsmal so schnell als in den 1960er-Jahren. 87 % der Gletscher sind bereits zurückgegangen. Auch wenn die Antarktis weit weg ist, trägt sie 16 % zum steigenden Meeresspiegel bei.
Überfischung
Viele Fischarten werden im Südpolarmeer rund um die Antarktis gefischt, ohne die Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Seevögel verfangen sich in den riesigen Netzen als Beifang. Ihre Kadaver werden einfach wieder ins Meer geworfen.
Die Krill-Fischerei hat 2019 um die 400 000 Tonnen gefangen. Der Krill ist wichtig für das Ökosystem und bildet die Grundlage für die meisten Lebewesen in der Antarktis. Zusätzlich speichert er klimaschädliches Kohlendioxid.
Tourismus
Um die 70 000 Menschen besuchen jedes Jahr die Antarktis. Der Müll, der von den Touristen hinterlassen wird, kann aufgrund des Klimas nicht abgebaut werden.
Wenn ein Mensch ein Bonbonpapier wegwirft, kann in 10.000 Jahren zum Beispiel eine Robbe daran ersticken.
Bohrungen
Das schmelzende Eis legt Ressourcen frei. Es gibt dort viele Rohstoffe, wie Kohle- und Ölreserven oder Mineralien. Durch die Freilegung wird die Rohstoffgewinnung attraktiv, wodurch es zu Konflikten um die Rohstoffe kommt und die Umwelt durch Unfälle belastet werden kann.
Antarktis - Das Wichtigste
- Die Antarktis befindet sich im Südpolarmeer. Abgrenzung: südlicher Polarkreis, antarktische Konvergenz oder 60. südlicher Breitengrad.
- Antarktisvertrag (1961): Schutz und friedliche Nutzung für Forschungszwecke.
- Kontinent unterteilt in West- und Ostantarktika & Inseln.
- Tiere in der Antarktis: Pinguine (Kaiserpinguin), Seevögel, Robben, Wale, Fische und Krill (Krebsart). Pflanzen in der Antarktis: Moose und Flechten.
- Es gibt keine Stadt in der Antarktis, nur Forschungsstationen.
- Nutzung für Forschungszwecke und Tourismus, Rohstoffgewinnung noch nicht möglich. Keine Ureinwohner und dauerhaften Bewohner, nur Forschende.
- Probleme: Klimaerwärmung, Überfischung (von Krill), Tourismus (Müll), Bohrungen nach Rohstoffen (Konflikte und Umweltgefährdung).
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Antarktis
Was ist der Unterschied zwischen der Arktis und der Antarktis?
Der Unterschied zwischen der Arktis und der Antarktis befindet sich in ihrer Beschaffung. Antarktis besteht im Gegensatz zur Arktis aus einem Kontinent und dem Südpolarmeer. In der Antarktis ist die Durchschnittstemperatur niedriger, es leben dort Pinguine und es gibt keine Ureinwohner.
Wo ist die Antarktis?
Die Antarktis befindet sich im Südpolarmeer und umfasst die Gebiete um den Südpol.
Wie viele Einwohner hat die Antarktis?
Die Antarktis hat keine dauerhaften Einwohner. Wie viele Menschen dort leben, hängt von der Jahreszeit ab. In den Forschungsstationen leben im südlichen Sommer 4000 und im Winter 1000 Forschende.
Was ist das Besondere an der Antarktis?
Das Besondere an der Antarktis ist, dass er der kälteste, trockenste und windigste Kontinent auf der Erde ist. Der antarktische Eisschild ist die größte zusammenhängende Eismasse der Welt.
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