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Gerade hast Du Artikel 2 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechtskonvention von 1948 gelesen. Der Artikel soll unter anderem rassistische und antisemitische Verbrechen, die Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus unter Adolf Hitler geduldet hat, verhindern. Hitler verbreitete zwischen 1933 und 1945 die sogenannte NS-Ideologie. Die Ideologie war menschenverachtend und die Nazis wichen nicht vor brutalen Maßnahmen zurück. Im Folgenden erfährst Du, welche Grundsätze diese Ideologie umfasste.
NS-Ideologie Zusammenfassung
1933 übernahm Hitler in Deutschland die Macht und errichtete eine nationalsozialistische Diktatur in Deutschland. Die Ideologie der Nationalsozialisten war fern von dem Prinzip einer Demokratie oder eines Rechtsstaates und vertrat "Werte", die gegen die allgemeinen Menschenrechte und die Menschenwürde verstießen.
Ideologie Definition
Generell ist eine Ideologie eine Weltanschauung, die bestimmte Werte und Einstellungen vertritt. Menschen, die besonders überzeugt eine Ideologie verfolgen, sind Ideologen und Ideologinnen. Im engeren Sinne ist eine Ideologie auch eine politische Theorie, die politische Ziele vorgibt und die Erreichung dieser Ziele anstrebt.
Die NS Ideologie war sowohl eine strikte Weltanschauung als auch eine politische Theorie, die in allen Bereichen des Lebens umgesetzt wurde. Dabei basierte sie vorwiegend auf der Ausgrenzung und Abwertung "minderwertiger" Menschen. Die Nazis akzeptierten keine anderen Meinungen als ihre eigene und wollten diese im gesamten Staat durchsetzen. Wer sich gegen ihre Ideologie stellte, wurde ebenfalls als "minderwertig" angesehen und aus der Gemeinschaft verstoßen. Dabei lässt sich die Ideologie der Nationalsozialisten in mehrere Bereiche aufteilen, die sich gegenseitig beeinflussten. In der Innen- und Außenpolitik des Nationalsozialistischen Deutschlands setzte das NS-Regime die Ideologie direkt um.
In der Tabelle kannst Du Dir schon einmal einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der NS-Ieologie verschaffen.
Ideologie | Innenpolitik | Außenpolitik |
Sozialdarwinismus und Rassenlehre | Rassenhygiene, Zwangssterilisation, Eheverbote, … | Vertreibung minderwertiger Völker |
Antisemitismus | Entrechtung, Vertreibung, Vernichtung von Juden | Errichtung von Konzentrationslagern in Osteuropa |
Volksgemeinschaft | Gleichschaltung von Vereinen, Berufen und Einrichtungen | |
Führerprinzip | Führerstaat und Diktatur | Eliminierung politischen Widerstands |
Ausdehnung des Lebensraums im Osten | Blut-und-Boden-Ideologie | Versklavung und Massenmord an Slawen,Eroberungs- und Vernichtungskrieg im Osten |
Sozialdarwinismus und Rassenlehre
Die Nazis bewerteten "minderwertige" Menschen anhand ihrer "Rassenlehre". Sie teilte die Menschheit in höher- und minderwertige "Rassen" ein und verbreitete, dass zwischen diesen ein "Kampf ums Dasein und um Lebensraum" bestünde. Nur die stärkste "Rasse", so die Nazis, würde diesen Kampf gewinnen und sich Anspruch auf Lebensraum verschaffen. Die "Rassenlehre" basierte auf dem Prinzip des Sozialdarwinismus, welches eine Übertragung der Evolutionstheorie von Charles Darwins "Survival of the Fittest" auf die Gesellschaft war. Nach dem Prinzip der "Natürlichen Selektion" ordneten sie das menschliche Sozialleben. Starke Menschen sollten gewinnen und schwächere Menschen sollten aussortiert werden.
In der Wissenschaft ist heute bewiesen, dass es keine menschlichen "Rassen" gibt. Die Nazis benutzten den Begriff, um sich über Menschen, die nicht ihren Idealvorstellungen entsprachen, zu stellen. Sie räumten sich selbst das Recht ein, die "minderwertigen" Rassen auszulöschen, um mehr Ressourcen für die "Arier" zu schaffen.
Die Rassenlehre wurde in den Schulen als Fach eingeführt, sodass die Kinder von klein auf die Elemente und das Weltbild der NS-Ideologie lernten. Den Nazis nach, war die deutsche, die "arische Rasse", überlegen und die minderwertigen "Rassen" müssten ausgelöscht werden. Als minderwertig wurden Angehörige des Judentums, Sinti und Roma, Asoziale, Homosexuelle, Behinderte sowie die Bevölkerung im Osten Europas angesehen.
Nationalsozialistische Einteilung der Völker in Rassen
Die Rassenhygiene oder Eugenik zielte darauf ab, gesunde Erbanlagen zu verbreiten und die eigene "Rasse" so widerstandsfähiger und besser zu machen. Durch sie wurde die Ideologie der Rassenlehre innenpolitisch umgesetzt. Einerseits sollte demnach die Geburtenrate von "Erbgesunden" gefördert werden, andererseits sollten Geburten bei Erbkranken verhindert werden. Die Akzeptanz von Rassenhygiene und Rassenkunde war wissenschaftlich bereits in der Weimarer Republik gegeben. Um 1933 wurde in vielen Ländern dazu geforscht. Sogenannte Rassennachweise wurden von Medizinern und Medizinerinnen mithilfe von Schädelvermessungen und Bestimmungstafeln getroffen. Diese "Rassen" waren ideologisch verschiedenwertig eingestuft und sollten demnach verbreitet oder eingedämmt werden. Derartige Untersuchungen bildeten die Grundlage für die unter Hitler verbreitete Rassenlehre.
In der Erklärung "Euthanasie im Dritten Reich" findest Du mehr Informationen, wie die Nazis Eugenik anwandten.
Verein Lebensborn
Die deutsche "Rasse" dagegen wollten die Nazis pflegen und "rein" halten. Die Mischung von verschiedenen Rassen war verboten und Deutsche durften keine Kinder mit Angehörigen des Judentums haben. Ein Beispiel für die staatliche Einmischung in die "Reinhaltung" der Rasse war der Verein Lebensborn. Dieser verfolgte das Ziel, möglichst viele "arische" Kinder zeugen zu lassen.
In einer separaten Erklärung findest Du Informationen zum Verein Lebensborn!
Antisemitismus
Wie bereits erwähnt, wurden besonders Menschen des Judentums als "minderwertig" angesehen und ausgegrenzt. Das lag am Antisemitismus, der in der Ideologie der Nazis fest verankert war. Das Judentum wurde von den Nationalsozialisten nicht als Religion, sondern als minderwertige "Rasse" definiert. Jüdinnen und Juden galten als heimtückisch und habgierig und stellten das Gegenbild zur "arischen Rasse" dar. Die Nationalsozialisten machten jüdische Menschen zum Sündenbock und schoben ihnen die Schuld für politische und wirtschaftliche Probleme in der Gesellschaft zu. Unter anderem ging es dabei um die Schuld an der Niederlage im Ersten Weltkrieg, am Versailler Vertrag und der gesellschaftlichen Spaltung.
Die Nationalsozialisten grenzten Juden und Jüdinnen immer weiter aus dem öffentlichen Leben aus. In den Nürnberger Gesetzen 1935 wurde ihnen ihre Staatsangehörigkeit entzogen und 1938 kam es während der Reichskristallnacht in Deutschland und Österreich zu massiven Gewalttaten gegen jüdische Menschen, ihre Geschäfte und Gotteshäuser. Schließlich wurde versucht, sie während des Holocausts, dem nationalsozialistischen Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen jüdischen Menschen während des Zweiten Weltkriegs, mit allen Mitteln des Staates (etwa Verfolgung und Errichtung der Konzentrationslager) auszulöschen.
Der nationalistische und rassistische Judenhass, der charakteristisch für die deutsche Außenpolitik im Zweiten Weltkrieg war, wird als Antisemitismus bezeichnet. Antisemitismus vereinte Nationalismus, Sozialdarwinismus und die Rassenlehre und verknüpfte sie mit der politischen Zielsetzung von Ausgrenzung, Entfernung und Vernichtung jüdischer Menschen. Antisemitismus wurde als "rationaler" Grund für den Holocaust, dargestellt.
Volksgemeinschaft
Die nationalsozialistische Volksgemeinschaft sollte eine Gesellschaft ohne Klassen- und Standesunterschiede sein. Die Volksgemeinschaft galt nur für Deutsche. Andersdenkende, Behinderte, Sinti und Roma, Homosexuelle und Juden und Jüdinnen wurden nicht nur aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen, sondern gnadenlos verfolgt, gedemütigt oder ermordet. In der Volksgemeinschaft war eine klare Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern vorgesehen.
Familienbild
Die Familie gewann im nationalsozialistischen System große Bedeutung. Sie war ein kleiner, aber bedeutender Teil, ohne den die gesamte Ideologie nicht hätte funktionieren können. Es stand dabei nicht der einzelne Mensch im Mittelpunkt, sondern das gesamte deutsche Volk, das wachsen sollte. Die nationalsozialistische Familienpolitik war antifeministisch geprägt.
Antifeminismus richtet sich gegen Feminismus. Er will Sexismus nicht beseitigen, sondern fördern und kämpft gegen Gleichberechtigung und die Selbstbestimmung nicht-männlicher Menschen.
Die Ansätze einer Emanzipation, wie sie in der Weimarer Republik geschaffen worden waren, wurden rückgängig gemacht. Die Rolle der Frau wurde wieder auf die der Mutter und Hausfrau reduziert. Durch geschickte Propaganda, wie das Mutterkreuz oder den Muttertag, wurde die klassische Frauenrolle als Hausfrau und Mutter aufgewertet. Dabei ist zu beachten, dass Frauen nicht herabgestuft wurden, vielmehr sollten Frauen überzeugt werden, dass sie als Mütter eine wichtige Rolle in der Erschaffung einer starken deutschen Nation innehätten und so dem Führer und Deutschland dienten.
Zum Frauenbild im Nationalsozialismus findest Du eine zusätzliche Erklärung hier auf StudySmarter!
Deshalb wurden auch große Familien mit "reinem Blut" propagiert. Der Mann, der Vater hingegen, galt als Ernährer und Beschützer der Familie. Er sollte arbeiten gehen und dem Deutschen Reich dienen.
Gleichschaltung
Politisch wurde die Ideoloie der Volksgemeinschaft durch die Gleichschaltung umgesetzt. Damit wollten die Nazis die Eingliederung in die Volksgemeinschaft erzwingen.
Gleichschaltung meinte die Anpassung von allen Institutionen und Bereichen des Lebens an die Politik und Ideologie der NSDAP. Im Nationalsozialismus waren alle Parteien, Verbände und Vereine in Deutschland gleichgeschaltet. Sie durften nur die Werte der NS-Ideologie teilen. Davon waren nicht einmal die Medien ausgenommen.
Umgesetzt wurde die Gleichschaltung auf Grundlage von zwei Gleichschaltungsgesetzen: Am 31. März 1933 wurde das vorläufige Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich und am 07. April 1933 wurde das zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich verabschiedet. Die Gewaltenteilung wurde damit aus der Verfassung gestrichen und die Auflösung der Landtage wurde vorgenommen. Somit konnten die Nazis ihre Ideologie ungehemmt und diktatorisch im gesamten Deutschen Reich verbreiten.
NS-Staat
Das gesamte Land wurde zum NS-Staat. Die NS-Diktatur hatte die Kontrolle über Staat und Gesellschaft. Institutionen, die sich den Nazis widersetzen wollten, wurden eingeschränkt, aufgelöst und ersetzt. Sozial, politisch, kulturell und wirtschaftlich war es in Nazi-Deutschland nicht möglich, sich der NS-Ideologie zu entziehen.
Bereiche der Gleichschaltung um 1933
Staatliche Institutionen wurden von den Nazis unterwandert. Wer sich gegen die NS Ideologie wehrte, wurde aus seiner Position entfernt.
Die Gewerkschaften wurden zerschlagen, da sie sozialistischen Widerstand leisten könnten.
Alle Parteien wurden verboten, abgesehen von der Einheitspartei NSDAP, die seit dem 01. Dezember 1933 über den Einheitsstaat herrschte.
Die Gesellschaft wurde gleichgeschaltet, indem sie nach dem Prinzip der Volksgemeinschaft beeinflusst und im Sinne der NS Ideologie erzogen wurde.
Die freien Medien wurden abgeschafft und durften nur noch nach den Vorstellungen der Nazis informieren.
Dadurch, dass die Nationalsozialisten das gesamte gesellschaftliche Leben beeinflussten, existierten nur gleichgeschaltete Kinder- und Jugendgruppen. So wollten die Nazis weitläufige Unterstützung ihrer Werte in der Bevölkerung erreichen.
Der Bund Deutscher Mädchen (BDM) sowie die Hitlerjugend (HJ) waren die beiden größten Vereine für Mädchen und Jungen im Nationalsozialismus. Genaueres dazu findest Du in eigenen Erklärungen hier auf StudySmarter!
Eroberung von Lebensraum im Osten
Eigenschaften wie Tapferkeit, Disziplin, Gehorsamkeit und Opferbereitschaft wurden dementsprechend als besonders wertvolle charakterliche Merkmale der "arischen Rasse" in der Volksgemeinschaft gepriesen. So diente der Sozialdarwinismus auch als gedankliche Begründung für einen möglichen Krieg, weil er den Kampf um Lebensraum "rechtfertigte". Die militärische Stärke war eine Voraussetzung für den Kampf ums Dasein und die Eroberung des Lebensraumes, der für die Entwicklung der "Rasse" notwendig sei.
Nationalismus und Imperialismus
Hitler wollte außenpolitisch imperialistisch wirken und selbst als Führer des Deutschen Reichs, das deutsche Gebiet ausdehnen.
Der Begriff Imperialismus leitet sich von den lateinischen Worten imperare ("herrschen") und imperium ("Reich") ab. Der Imperialismus an sich beschreibt das Expansionsbestreben eines Staates. Dabei ist es das Ziel der Großmacht, ihren wirtschaftlichen, militärischen und politischen Macht- und Einflussbereich zu erweitern, um so möglichst eine Vormachtstellung zu erlangen. Um dies zu erreichen, werden andere Länder oder Völker durch die Angliederung an den eigenen Machtbereich unterworfen. Dabei werden die unterworfenen Völker oft politisch und wirtschaftlich vom Staat des Kolonisators, also dem machthabenden Land, das sie unterwirft, abhängig gemacht.
Deutschland sollte zur dominanten Weltmacht werden und alle anderen Staaten sollten sich als Minderheiten an die deutsche Mehrheit anpassen. Für dieses Ziel spielten die verschiedenen Aspekte der NS-Ideologie zusammen. Denn die "Rassenlehre" rechtfertigte, dass die Nazis mehr Lebensraum für ihr Volk beanspruchten.
Blut-und-Boden-Ideologie
Die Rassenlehre wurde mit der Blut-und-Boden-Ideologie innenpolitisch umgesetzt. Mit Blut und Boden ist gemeint, dass ein rassisch definiertes Volks mit seinem Siedlungsgebiet eine Einheit bildet. Das heißt das Gebiet steht nur dieser "Rasse" zu. Allen Menschen, die nicht zu diesem Volk gehörten, wurde das Recht abgesprochen, in dem Gebiet zu leben. Die östlichen Nachbarländer des "Dritten Reichs" sollten nach Vorstellung der Nazis der deutschen Bevölkerung als neue Lebensgrundlage dienen. Hitler sah den Osten als ersten Schritt an, Deutschland zu vergrößern und autark zu machen.
Autarkie beschreibt die wirtschaftliche Unabhängigkeit von einem Staat. Die Versorgung des Staates wird durch die eigene Produktion und Güter gewährleistet.
Er wollte die Bevölkerung dort vernichten, da sie der Rassenlehre nach der deutschen "Rasse" "minderwertig" seien. Die Nationalsozialisten behaupteten, dass es ein Recht der "arisch-deutschen Rasse" sei, die slawischen "Rassen" im Osten zu versklaven und sich den "Lebensraum" zu erobern, der zum Überleben der eigenen Rasse notwendig sei. Da die Nazis diese Gedanken zum Beispiel auch in Schulen lehrten und im Alltag propagierten, wurde die reale Umsetzung der Massenvernichtung gesellschaftlich akzeptiert.
Vertreibung und Vernichtung der Slawen
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde die Lebensraumpolitik in Mittel- und Osteuropa von der SS und Wehrmacht außenpolitisch brutal angewendet. Die Zivilbevölkerung der Sowjetunion sollte nach dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion 1941 aushungern. Die Nationalsozialisten stellten den "Generalplan Ost" auf, der eine Vertreibung und Vernichtung der Slawen im Osten vorsah und neue Siedlungsräume für ein "Großgermanisches Reich" vorbereitete. Dieses "Großgermanische Reich" sollte sich ausbreiten und als Weltmacht der Arier alle anderen Länder und "Rassen" unterwerfen. Besonders zwischen Deutschland und der Sowjetunion wuchs dadurch eine Feindschaft an, die sich im Laufe des Zweiten Weltkriegs, sowie auch während dem darauffolgenden Kalten Krieg zeigte.
Vierjahresplan
Hitler wollte durch die Eroberung von Lebensraum im Osten die wirtschaftliche und militärische Kriegsfähigkeit unabhängig von anderen Staaten erreichen. Dazu errichtete er 1936 einen Vierjahresplan. Ende 1936 wurde eine entsprechende Vierjahresplanbehörde unter Hermann Göring eingerichtet. In der Wirtschaftspolitik des "Dritten Reiches" gab es zwei Hauptprobleme zu lösen. Einerseits sollte die Arbeitslosigkeit abgebaut werden, um das Vertrauen und die Zuversicht des Volkes in die Regierung zu gewinnen. Andererseits musste der von Hitler geplante Krieg, im ohnehin schon verschuldeten Staat, finanziert werden.
Erfolgreiche Wirtschaftspolitik
Durch eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik konnte das NS-Regime beide Herausforderungen bewältigen. Während die Arbeitslosenzahl im Jahr 1933 am Ende der Weimarer Republik noch sechs Millionen betrug, sank sie unter dem Nazi-Regime bis zum Jahr 1937 unter eine Million. Das Problem der Arbeitslosigkeit wurde durch die Aufrüstung gelöst. Die Menschen wurden nun in Fabriken zur Herstellung von Rüstungsmaterialien wie Waffen oder Munition eingesetzt. Der Vierjahresplan machte das "Dritte Reich" kriegsfähig und war somit ein entscheidender Schritt in Richtung der autarken Ausdehnung des Gebiets und der ideologischen Begründung der Rassenlehre. Hitler stand damit als starker Führer an der Spitze des NS-Staats. Was den Führerkult ausmacht, erfährst Du im nächsten Abschnitt!
NS Ideologie Führerprinzip
Obwohl die Volksgemeinschaft idealisiert wurde, stach eine Person dennoch hervor. Der Führerkult um Adolf Hitler stand im Gegensatz zu dem parlamentarisch-demokratischen Staats- und Gesellschaftssystem der Weimarer Republik. Durch ihn schafften die Nazis es, ihre Ideologie zu verbreiten und umzusetzen. Das Führerprinzip wurde als Organisationsprinzip angesehen. Adolf Hitler war in der Diktatur der alleinige Machthaber und "Führer". Er wurde als heiliger "Erlöser" gesehen. Gleichzeitig betonte Hitler immer wieder, dass er auch ein "Mann des Volkes" sei. Im Alltag zeigte sich der Führerkult im sogenannten Hitlergruß oder der Umbenennung von Straßen und Schulen nach Adolf Hitler.
Das Volk sollte dem Führer bedingungslos folgen. Das bedeutete, dass es auch die anderen Elemente der NS Ideologie, wie Antisemitismus, Rassenlehre und die Kriegsvorbereitung hinnahm beziehungsweise dafür einstand.
Über den Führerkult gibt es eine ausführliche Erklärung hier auf StudySmarter!
Propaganda
Durch Propaganda wird versucht, die Meinungen anderer Menschen hin zu eigenen Einstellungen und Zielen zu beeinflussen.
Die Propaganda war eine der wichtigsten Taktiken der NSDAP, in der Zeit der Weimarer Republik. Sie konzentrierte sich auf wenige, ständig wiederholte Schlagworte und beeindruckende Ergebnisse für die Bevölkerung statt auf Fakten und sinnvolle Argumente. So stach die NSDAP die anderen Parteien aus. Die Propaganda sollte die Menschen emotional beeinflussen.
Die NS-Propaganda verbreitete zwischen den Reichstagswahlen Geschichten über Katastrophen, um die Republik zu destabilisieren und zu stürzen. Ein Beispiel dafür war die Dolchstoßlegende, die besagte, dass die Deutsche Armee nicht gegen einen überlegenen Gegner oder durch eine unfähige militärische Führung den Ersten Weltkrieg verloren hatte. Stattdessen hätten General Ludendorff und General von Hindenburg, die revolutionären Ereignisse um die Novemberrevolution und die demokratischen Politiker und ihr Friedensgesuch wie ein Dolchstoß in den Rücken der Soldaten gewirkt.
NS Ideologie - Das Wichtigste
- Die NS Ideologie basierte auf Ausgrenzung und Abwertung "minderwertigen" Menschen beziehungsweise "Rassen". Damit wollten die Nazis die "arische" Rasse aufwerten und immer mehr an Macht, und Kontrolle gewinnen. Zur Ideologie der Nationalsozialisten gehörten Antisemitismus und Rassenlehre.
- "Gleichschaltung" bedeutet, dass etwas angeglichen werden soll. Im Nationalsozialismus waren alle Parteien, Verbände und Vereine in Deutschland gleichgeschaltet. Die sogenannte Volksgemeinschaft durfte nur die Werte der NS-Ideologie teilen. Davon waren nicht einmal die Medien ausgenommen.
- Ein Großteil der deutschen Bevölkerung lebte in der NS-Zeit den bedingungslosen Führerkult gegenüber Adolf Hitler und folgte seinen Werten.
- Die antisemitische Rassenlehre spiegelte sich in dem traditionellen Familienbild mit der Frau als Mutter möglichst vieler arischer Kinder wider. Die NS-Ideologie instrumentalisierte den Sozialdarwinismus für ihre Rassenlehre, um den Holocaust zu rechtfertigen.
- Die Gewinnung von Lebensraum im Osten war der Kern von Hitlers Kriegsstrategie, die durch geschickte Propaganda in der Bevölkerung Rückhalt fand.
Nachweise
- Lernen aus der Geschichte.de (28.08.2022)
- holocaust.cz: Die NS Ideologie. (29.08.2022)
- dhm.de: Das NS-Regime. (29.08.2022)
- Abbildung 1: Der Hitlergruß war ein Ausdruck des Führerkults (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rico_Fioroni_giving_a_Nazi_salute_in_Berlin.jpg) – Public Domain
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Häufig gestellte Fragen zum Thema NS Ideologie
Was bedeutet Dritte Reich?
Die Nationalsozialisten bezeichneten ihre Regierungszeit von 1933 bis 1945 als "Drittes Reich" und nutzten den Begriff für ihre nationalsozialistische Propaganda. Ursprünglich meinten die Christen mit dem "Dritten Reich" das Reich des Heiligen Geistes. Erfunden haben die Nationalsozialisten diesen Begriff nicht, sie haben ihn in ihrem Sinne "umgedeutet".
Rechtsextreme nutzten die nordischen Mythologie. Viele Symbole und Zeichen dieser alten Kultur werden zweckentfremdet, für die eigenen Ziele missbraucht. Meist aus dem Grund, eine Gemeinschaft herzustellen, mit der sie sich identifizieren können
Was war das Ziel der NSDAP?
Die NSDAP wollte die Weltmacht gewinnen und alle nicht arischen "Rassen" auslöschen.
Was ist die Volksgemeinschaft NS?
Die Volksgemeinschaft war eine Gesellschaft ohne Klassen- und Standesunterschiede. In der Volksgemeinschaft war eine klare Rollenverteilung der Geschlechter vorgesehen und die Volksgemeinschaft galt nur für Deutsche. Andersdenkende, Behinderte, Sinti und Roma, Homosexuelle oder Juden gehörten beispielsweise nicht zur Volksgemeinschaft. Wer nicht zur Volksgemeinschaft gehörte wurde gnadenlos verfolgt, gedemütigt oder ermordet.
Was ist der NS Staat?
Unter Nationalsozialismus (NS) versteht man die, völkisch-antisemitisch-nationalrevolutionäre Bewegung in der Zwischenkriegszeit, die sich in Deutschland als Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) organisierte und die unter der Führung Hitlers in Deutschland von 1933 bis 1945 eine totalitäre Diktatur errichtete
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